Umzug Nummer 3

Letzte Woche, kurz nach dem ich wieder hier angekommen bin, musste ich nochmal umziehen. Ich bin nur in ein anderes Studentenwohnheim gezogen. Warum genau das nötig war, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, warum ich plötlzlich ganz schnell gehen musste („Pack heute noch deine Sachen und mache sauber. Dann zeigst du Āyí [wörtlich Tante, gemeint ist hier die Reinigungskraft, die Anrede wird aber oft für Frauen, die vom Alter her die eigene Mutter sein könnten verwendet] dein Zimmer und morgen früh ziehst du um.“). Manchmal ist es einfach nicht für jeden logisch nachvollziehbar, wie die Uni handelt. Aber naja.

Jetzt bin ich nicht mehr im gleichen Gebäude wie das Sprachlernzentrum, sondern muss drei Minuten laufen, war eigentlich gar nicht so schlecht ist. Morgens komme ich jetzt immer an Sojamilch-, Baozi- (gefüllte, gedämpfte Teigtaschen) und anderen Essensständen vorbei.

Nachdem in der Nacht von Samstag auf Sonntag die ganze schlechte, smoggige Luft einmal weggeweht wurde, habe ich festgestellt, dass ich von meinem Fenster aus des Meer sehen kann. In der einen Richtung sieht man es nur durch einen kleinen Spalt und wenn die Luft sehr klar ist. In der anderen Richtung sehe ich neben Hochhäusern des neuen Zentrums von Qingdao etwas mehr vom Meer. Na ja, und gerade aus gucke ich auf das Masterstudentenwohnheim, das ich vorher von der anderen Seite gesehen habe. Nur das es jetzt noch näher ist und wir uns gegenseitig in die Zimmer gucken können (schön, dass ich Vorhänge habe).

Das Zimmer ist zwar noch genauso teuer wie vorher, aber insgesamt gefällt mir mein neues Zimmer besser als das Alte. Die Einrichtung ist ein bisschen schöner und ich habe jetzt einen Boiler, sodass warmes Wasser benutzen kann wann immer ich will.

Bin gerade ganz zufrieden. Alles wird gerade irgendwie besser, habe ich das Gefühl. Alle Leute, Restaurants und Läden sind wieder aus den Ferien zurück. Für meinen Umzug morgens um halb neun hab ich sofort Hilfe angeboten bekommen. Letzte Woche habe ich mich erkältet, jetzt bin ich schon fast wieder gesund. Meine Gastmutter ist am Samstag extra mit dem Bus zu mir gefahren, weil ich gesagt habe, dass ich erkältet bin und darum nicht zu ihnen fahren will. Sie hat mir Essen (Süßigkeiten und Milch – Warum denken immer alle ich würde so gerne Milch trinken?) vorbeigebracht. Nachher haben mich meine Gasteltern noch zum Feuertopf essen mitgenommen. Heute habe ich ein Päcken bekommen und ich habe mich so gefreut, dass ich fast versucht bin, den Inhalt aufzulisten. So toll! (Danke schön!).