Oder eigentlich: Shēnzhèn (深圳), Hongkong (oder auch Xiānggǎng 香港), Shenzhen, Guǎngzhōu (广州) und nochmal (wenige Stunden) Shenzhen. Hört sich vielleicht stressig an, war aber eine total entspannte Reise. Ich wollte fast gar nicht mehr zurückfliegen. Nicht nicht nur weil das Wetter so schön war und man von Flos Wohnung in Shenzhen Ausblick einen Baum mit großen roten Blüten und zwitschernen Vögeln hat.
Von der Dachterasse kann man bis nach Hongkong blicken. Weil Hongkong, wo ich wegen meines Visums hinmusste, nur ein paar U-Bahnstationen entfernt ist, bin ich am 23.3. nach Shenzhen geflogen. Dort wurde ich bei Flo, bei dem ich für die nächsten Tage wohnen durfte, von Flo und Maurice (Freiwillige in Shenzhen) sowie Fanny (die zu Besuch aus Guangzhou war) erwartet.
Am nächsten Tag hat Maurice mir ein bisschen seine Stadt gezeigt. Wo es unter anderem den ältesten McDonalds Chinas gibt, einen Tiermarkt (an diesem Tag war der Krokodil-Laden geschlossen, aber es gab auch so genug zu sehen) und das neunt höchste Gebäude der Welt (das zukünftige zweit höchste ist in Bau). Vom neunt höchsten Gebäude ist der Ausblick natürlich super, leider kann man durch die Scheiben aber nicht gut fotografieren. Dafür hat es keinen Eintritt gekostet, weil Flo und Maurice wussten, was man am Eingang sagen muss: „We would like to go to the bar.“. In der Bar sitzen ein paar gelangweilte Menschen, bei teuren Getränken, lauter Musik. Den Blick (es ist wirklich schade um das schöne Shenzhen-bei-Nacht-Panorama) immer schön auf´s eigene Smartphone gerichtet.
Am Montag bin ich dann in die U-Bahn nach Hongkong, oder besser zum Grenzübergang gefahren. Ich habe einen Ausreisestempel für China, einen Einreisestempel für Hongkong und einen Stempel, der besagt, dass ich jetzt 90 Tage in Hongkong bleiben darf bekommen (was ich nicht vor hatte, es waren nur zwei Tage geplant).
Hongkong ist sehr grün, habe ich gedacht, als ich mit der Bahn in die Stadt gefahren bin. Was mit sonst noch aufgefallen ist: Kinder in „englischen“ Schuluniformen (anderes als in China, wo die Schuluniformen oft wie Trainingsanzüge sind), Linksverkehr, englische Steckdosen (plötzlich brauche ich einen Adapter, in chinesische Steckdosen passt dagegen fast alles), meine chinesische Simkarte funktioniert nicht, dafür ist Facebook nicht gesperrt, Taxis haben Sitze für fünf Fahrgäste, die Preise sind eher wie in Deutschland als in China (die Fahrt von der Grenze in die Stadt kostet zum Beispiel umgerechnet etwa vier Euro), bezahlt wird mit Hongkong Dollar, es gibt viele Läden mit Luxusartikeln wie Elektrogeräte, Markenkleidung oder Kosmetik (viele Chinesen gehen nach Hongkong zum einkaufen, weil diese Produkte dort etwas billiger als in China sind), fast jeder kann Englisch, Schriftzeichen sind Langzeichen (in China werden die vereinfachten Kurzzeichen benutzt und die Umschrift ist oft nicht wie in China Pinyin sondern irgendetwas, was man wahrscheinlich Englisch aussprechen muss), viele Touristen, viele Ausländer.
Hongkong war interessant! Ich fand es war manchmal so, wie man sich China vielleicht vorstellt und manchmal hätte ich auch überall auf der Welt sein können. Als ich im Bankenviertel auf Hongkong Island war, habe ich gedacht, es könnte auch irgendeine große Stadt in Europa sein.
Das Wetter war schön sommerlich warm. An dem Tag, als ich mit der „Peak Tram“ gefahren bin, war die Sicht leider nicht so gut, aber der Ausblick auf die Skyline war trotzdem beeindruckend.
- Blick auf Hongkong Island
- Ehlich gesagt der Einzige mir bekannte Hongkonger Filmstar auf der Avenue of Stars
- dünne Doppeldeckerstraßenbahn auf Hongkong Island
- die Peak Tram
- Aussicht vom Peak 1
- Aussicht vom Peak 2
- in der Goldfish Market Street
- Ecke zur Blumenstraße
- Bird Market Garden
- Auf der Avenue of Stars mit Blick auf Hongkong Island
Auch wenn es mir in Hongkong gut gefallen hat und ich gerne mal zurückkommen würde, habe ich mich irgendwie gefreut als ich wieder über die Grenze war.
In Shenzhen hatte ich noch zwei schöne Tage mit Flo und Maurice, an denen ich Shenzhen noch mehrmals von oben sehen konnte, weil ich auf zwei „Berge“ gestiegen sind. Außerdem habe ich das „Künstlerviertel“ der Stadt gezeigt bekommen und war mit Maurice in dem muslimischen Nudelladen, wo er Stammkunde ist. Natürlich haben wir chǎomiànpiàn (炒面片) gegessen (leider hab ich kein Foto gemacht, vielleicht muss ich igendwann nochmal einen Beitrag zu Essen schreiben) und ich muss sagen, der Laden ist wirklich besser, als der bei mir neben der Uni :)
- das neunthöchste Gebäude der Welt in Wolken
- im „Künstlerviertel“
Freitagabend bin ich dann in einen Bus nach Nánshā (南沙) gestiegen. Das gehört zu Guangzhou und ist der Ort wo Fannys Einsatzstelle ist. Vom Busbahnhof in Nansha gibt es fast nur die Möglichkeit ein Motorradtaxi zu nehmen, um zu Fanny zu kommen. Zuerst fand ich es ganz schön, mit der Zeit hab ich aber ehrlich gesagt ein bisschen Angst bekommen und mich auf´s Ankommen gefreut. Fanny hat mir ihre Schule gezeigt, die sehr schick ist, aber leider auch sehr abgelegen. Mit Bus und Metro haben wir am nächsten Tag über eine Stunde nach Guangzhou gebraucht, wo wir Jeanne getreffen haben, die erst vor ein paar Tagen nach Guangzhou gezogen ist. Kurz darauf kam noch Maurice dazu. Abends sind wir in einem türkisches Restaurant Essen gewesen. Sehr lecker und fast wie zu Zuhause :)
Am nächsten morgen gings dann früh mit dem Zug zurück nach Shenzhen und von dort bin ich wieder nach Qingdao geflogen.
Jetzt bin ich mit einen neuen Visum wieder zurück und es kündigt sich gerade auch schon ein bisschen der Frühling an.



















