Samstag, 15.12.2012 in Qingdao, China

„Eine Stunde lang einen Ort fotografieren“ – das hatte ich mir am Samstag vorgenommen. Das gehört nämlich zum Freiwilligenprojekt, dass ich mit anderen zusammen mache. Weil ich an Qingdao sehr gerne mag, dass es eine Küstenstadt ist, wollte ich meine Fotos gerne am Meer machen. Also bin in am Samstagnachmittag in den Bus richtig Altstadt zum 栈桥 Zhànqiáo gestiegen. Zhanqiao ist ein Pier und eine Sehenswürdigkeit von Qingdao. ZhanqiaoWährend ich in der Hocke, den Fotoapparat auf ein Geländer gestützt probeweise den Zhanqiao fotografiere, höre ich hinter mir jemanden sagen „Sie kann Chinesisch!“. Kurz darauf kommt neben mir ein Mächen zu mir runter. Sie isst gerade ein Tàishān huǒshāo (泰山火烧), gefülltes Brot (ein bisschen so ähnlich wie Döner, aber der Füllung wird schon mitgebacken und nicht erst später ins aufgeschnittene Brot gelegt). Kauend bietet sie mir an mir beim fotografieren zu helfen. Ich bedanke mich und erkläre, dass es nicht nötig ist, weil ich wirklich nur Zhanqiao fotografieren will und nicht mich. Sie will mir immer noch helfen, weil „Du bist so hübsch“.

„Danke.“

„Nichts zu danken“ (eigentlich: bú kèqì 不客气: Nicht höflich sein!)

„Du bist auch sehr hübsch!“

„Danke.“

Sie beisst nochmal von ihrem Taishan huoshao ab und fragt dann woher ich komme. Nach dem ich ihr die Frage beantwortet habe, steht sie wieder auf und geht mir ihrer Freundin weiter. Ich höre noch, wie sie ihrer Freundin sagt „Deutschland“.

 

Ich bin schließlich doch zu einer anderen Stelle gegangen. Und zwar habe ich hier zwischen den beiden Booten gesessen:

von dort habe ich fotografiert

Es war ganz interessant eine Stunde lang zu beobachten, was für Menschen vorbeikommen. Es waren verschiedene Leute da:

20121215_zq_6

Eine Gruppe Jugendliche:20121215_zq_3_jugendlicheEine Familie (Papa, Kind, Oma): 20121215_zq_2_kind-oma-papaMenschen mit Hunden: 20121215_zq_5Immer wieder vorbeigekommen sind auch Verkäufer und Verkäuferinnen von Ketten aus Muscheln:

20121215_zq_4_verkäufer

Natürlich hätten sie mir auch gerne was verkauft. Ich musste mit verschiedenen Leuten ungefähr folgendes Gespräch führen:

„Willst welche kaufen?“

„Nein, danke.“

„Zwei für 10 Kuai.“

„Nein, ich will wirklich nicht.“

„Zwei für 10 Kuai. Das ist sehr billig.“

„Ich weiß, aber ich will wirklich nicht.“

Einer der Verkäufer hat auch noch gefragt woher ich komme. Später als mir jemand anderes wieder Ketten verkaufen wollte, wusste er schon Bescheid und hat darauf hingewiesen, dass ich nichts kaufen will. Das hat auch sofort geholfen.

Am Ende hatte ich sehr kalte Hände, meine Füße wurden auch langsam kalt und meine Beine haben sich ein bisschen komisch angefühlt, sodass ich erstmal ein bisschen hüpfen musste. Ich fand es interessant die verschiedenen Menschen kommen und gehen zu sehen und bin jetzt schon sehr gespannt auf die Bilder, die die anderen Freiwilligen in ihren Städten gemacht haben!