Mein neues Zuhause in Posadas :)

Hola,
kaum zu glauben, jetzt bin ich schon zwei Wochen hier in Posadas.
Mittlerweile habe ich mich schon recht gut eingelebt, habe eine Tages-Routine und auch ein paar lieblings Orte in der Stadt gefunden.  Deshalb möchte ich euch einmal ein bisschen mein neues Zuhause vorstellen.

Posadas :
Posadas ist die Hauptstadt von Misiones und ist mit ca. 250.000 Einwohner*innen die bevölkerungsdichteste Stadt der Provinz.
Die Stadt liegt am Südufer des Rio Panará und gegenüber befindet sich die paraguayische Stadt Encarnácion ,mit der Posadas über eine Brücke verbunden ist.
Die lange Ufer Promenade, die Costanera, läd zu schönen Spaziergängen bei Sonnenuntergang ein und erwacht erst bei Dämmerung so richtig zum Leben.
Überall sitzen Menschen auf Bänken und Klappstühlen mit ihren Freund*innen zusammen und essen, quatschen, spielen Gitarre oder schlürfen Mate.
Die Stadt liegt im Übergangsgebiet zum tropischen Regenwald. Misiones ist allgemein super grün und ich liebe die vielen tollen Pflanzen hier, die ich normalerweise nur aus dem Botanischen-Garten kenne.  Das Klima ist feucht und subtropisch weshalb ich die ersten Tage wirklich sehr mit der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen hatte.  Die ersten Tage hatte es zwischen 34-38°C, was selbst für März hier sehr warm ist, denn jetzt beginnt eigentlich  der Herbst. So richtig kalt wird es hier aber nie.

Das Instituto Gutenberg:
Meine Einsatzstelle ist das Instituto Gutenberg, welches im Herzen der Stadt liegt.
Da ich mit meiner Gastfamilie am Rand der Stadt wohne, fahre ich jeden Tag 20min mit dem Bus ins Zentrum. ( Auf das Thema „Wohnen“ komme ich später nochmal zurück)
Für mich ist das aber kein Problem und ich bin als Landei schon endlos glücklich, wenn ich einfach zur nächsten Bushaltestelle laufen kann ohne auf die Uhr zu gucken, weil so oder so alle 10min ein Bus kommt.
Die Schule umfasst einen Kindergarten, die Primarstufe und Sekundarstufe. Es ist eine relativ kleine Schule und die knapp 350 Kinder und Jugendlich sind zwischen 3-17 Jahren alt.
Meine Mitfreiwillige und ich sind in allen Bereichen tätig, denn hier lernen sogar die Kleinsten schon ein bisschen Deutsch. Wir sind Insgesamt ein Team aus zwei Freiwilligen und 6 Deutschlehrer*innen.
In meinen ersten Wochen habe ich schon viel mit den Lernenden gesungen, getanzt, Grammatik geübt, gelesen, Gespräche geführt und angefangen die Oberstufe auf die PASCH- Wettbewerbe vorzubereiten. ( Das sind Wettbewerbe für PASCH- Schulen auf der ganzen Welt. Dies sind Schulen, welche vom Goethe Institut beim erlernen der Deutschen Sprache unterstützt werden)
Für die Kommenden Wochen haben wir eine Bastelaktion zu Ostern vorbereitet und ich werde mit der Primarstufe Tierreferate über deutsche Waldtiere erstellen.

Wie wohne ich: 
Nun erzähle ich euch ein bisschen über mein Struggle mit der Wohnungssuche…
Wie sich schon lange vor meiner Ausreise herausgestellt hat, ist es extrem schwer von DE aus eine Unterkunft in Argentinien zu finden.
Es liegt vor allem daran, dass es hier in Argentinien keine wirklichen WGs bei Studierenden gibt und in Posadas auch kein Wohnheim auffindbar war.
Selbst als ich dann endlich in sämtlichen Facebook-Gruppen zum Thema Vermietung war, konnte ich nichts finden.  Dies lag vor allem auch daran, dass es über Monate hinweg keine Ansprechperson von der Schule gab, die mir bei der Suche helfen hätte können.
Meine Rettung mit all meinen Fragen und Unsicherheiten war meine Mitfreiwillige, die schon seit September in Posadas wohnt. Danke Nochmal für ALLES!!
Schließlich hatte ich 4 Tage vor meiner Ankunft eine Nachricht von meiner Ansprechperson, dass sie eine Unterkunft für mich gefunden haben. „Besser spät als nie!“ war da meine Lebenseinstellung und ich war sooo unendlich erleichtert.

Gerade sitze ich auf der roten Dachterasse meiner Gastfamilie und genieße die Kühle am Abend.
Auf dem Vorbereitungsseminar haben wir noch davon geträumt, wie toll es wäre, einen Mango Baum im Garten zu haben.
Und stellt euch vor, nicht nur vor meinem Fenster steht einer, sondern man kann sie in allen Teilen der Stadt entdecken.
Zu meiner Enttäuschung habe ich aber herausgefunden, dass ich die Mango-Saison knapp verpasst habe, konnte aber tatsächlich noch zwei Mangos und eine Avocado vom Baum in „meinem“ Garten  verspeisen.
Nun aber noch ein bisschen mehr ins Detail…
Am Anfang war ich großer Fan von der Idee auch mal alleine zu wohnen, um zu gucken, wie ich  alles meistere.
Nun bin ich aber Teil einer wunderbaren argentinischen Familie und freue mich, dass ich die Chance bekomme einen authentischen Alltag in Posadas miterleben und leben zu dürfen.
In der ersten Woche haben sie mir die Stadt gezeigt und mir wichtige Tipps mitgegeben.
Ich schätze es auch sehr, dass ich durch meine Gastgeschwister (sie sind ähnlich alt wie ich) schnell Anschluss finden konnte und nun schon ein paar neue Freund*innen habe.
Im Moment könnte ich mir wirklich kein schöneres Zuhause vorstellen:))

Kniffel an der Costanera

Ein Ausflug nach Oberá

Die gefühlt endlos langen Straßen von Posadas

Meine Schule-Das Instituto Gutenberg

 

Sonnenaufgang