Aufgewacht in Pinheiros. On my way back to Germany. Eigentlich sollte ich im September erst wieder in São Paulo sein, zum einem Alumni-Treffen des Goethe-Instituts, das nun wahrscheinlich auch abgesagt wird. Dieses Hotel wollte ich so schnell eigentlich nicht wiedersehen,
Da wir noch Zeit haben, frühstücken wir entspannt und unternehmen noch einen letzten Spaziergang ins Goethe-Institut sowie ich vor genau einer Woche. Lustig, wie sich Umstände wiederholen.
Das Institut ist menschenleer, alle Deutschkurse vorläufig abgesagt und alle Mitarbeiter*Innen im Homeoffice. Lediglich die Rezeptionistin ist da, um die Geschenke meiner Mitfreiwilligen anzunehmen, die es nicht in ihre Einsatzorte geschafft haben.
Anschließend schlendern wir durch die Straßen und halten bei einem Vintage-Laden. Schnell noch ins Hotel und die Koffer gepackt, ein letztes Mal Brasilianisch Mittag gegessen (Hinweis: Reis und Bohnen könnten enthalten sein) und schon sitzen wir wie die Hühner auf der Stange auf der Rückbank im Luxus-Uber. Ja, ich habe aus Versehen eine höhere Kategorie bestellt. Trotzdem sitzen wir mit unseren 20 Koffern sehr eingeengt in der Limousine. Mein XXL-Koffer hat es sich auf dem Beifahrersitz gemütlich gemacht.
Inzwischen haben wir auch eine E-Mail vom der deutschen Botschaft in Brasília bekommen – vom Botschafter Dr. Georg Witschel persönlich. Er fordert alle Landsleute auf, die nicht fest in Brasilien wohnen, sofort zurückzukehren.
Wir plaudern, kaufen uns mit dem letzten brasilianischen Geld Havaianas für 16 Dollar, und ehe man sich versieht sitzen wir im Flugzeug. Der Flieger ist voll mit Freiwilligen, die nach Deutschland zurückmüssen – auch aus anderen Programmen. Eine Träne kullert über meine Wange, als ich mich in der Luft von São Paulo, von Brasilien und nicht zuletzt von meinem Traum vorläufig verabschiede. Mit der Mitfreiwilligen, die neben mir sitzt, spreche ich nur noch Portugiesisch. Nicht, dass die Lufthansa-Mitarbeiter uns noch für Deutsche halten. Ich spüle meine Schlaftablette mit einem Becher Orangensaft runter und falle in einen 10-Stunden-Economy-Schlaf.
Aufgewacht in Deutschland. Plötzlich geht alles sehr schnell. Willkommen in Frankfurt, raus aus dem Flieger, Pass gezückt, durch die Sicherheitskontrolle, Koffer holen, Abschied nehmen, sich alles Gute wünschen, durch das Tor, zu meinem Vater, ins Auto, auf die Autobahn und nach Hause.
Willkommen zurück in meinem alten Leben. Eine Woche Abenteuer, drei Wochen weg von zuhause und ich stehe wieder am Anfang.