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Ankunft und Tag in der Megacity São Paulo

Olá gente!

Tudo bem?

Hallo Leute!

Alles gut?

In den folgenden Beiträgen möchte ich euch etwas über meine Tage in der wunderschönen Metropole São Paulo erzählen.

Eine Vorbemerkung zum Tempus in diesem Blog: Ich habe mich entschlossen, alle Reiseberichte im Präsens zu schreiben. Zum einen, da die Erinnerung an meine wunderbare Woche in Brasilien in mir weiterlebt und laufend vor meinem inneren Augen reproduziert wird. Zum anderen wirkt die Erzählung für Euch als Leser „unmittelbarer“, so als wärt ihr live beim Geschehen dabei.

Los geht’s!

Nach meiner Ankunft am Flughafen geht es 3 Stunden (!), ja die Rush-Hour ist voll im Gange, zum Hotel in der berühmten Rua Oscar Freire, gelegen im Viertel Pinheiros. Völlig kenntnisfrei laufe ich erstmal ein paar Minuten durch Pinheiros – ein wirklich schönes und vor allem sicheres Viertel. Nur falle ich bei 20°C Außentemperatur mit meinem Pullover und meiner Jacke sofort auf…

Mein Weg führt mich als erstes zum Goethe-Institut, das uns ja eingeladen hatte, an den sog. PASCH-Schulen des Landes zu unterrichten. Das sind Schulen der Initiative „Schulen – Partner der Zukunft“ – die Deutsch als Unterrichtsfach anbieten. Das Goethe liegt in der Rua Lisboa, auch in Pinheiros, und besitzt eine schöne Architektur mit einem schönen Innenhof.

Hier gibt’s erstmal einen Willkommensumtrunk:

  

… dazu noch ein typisch brasilianisches Gericht: Picanha-Steak mit Reis, Bohnen, Spiegelei und farofa, geröstetes Maniokmehl, das die Brasilianer zu JEDEM Essen tun. Schmeckt allerdings köstlich.

Nach der Stippvisite im Goethe gehe ich ins Hotel, um dann Sao Paulo bei einem kleinen Spaziergang kennenzulernen. Da das Hotel sehr nach an der Metro-Station Clínicas liegt, entscheide ich mich für die berühmte Metrô, die U-Bahn von São Paulo:

Eine Fahrt kostet in Sao Paulo R$4,40, unter einem Euro! Einfach „viagem unitario“ bestellen. Es gibt anscheinend aber auch Kombi-Tickets für Ônibus und Metrô zusammen, das sind Karten, die man mit créditos aufladen muss.

Ich bin echt überrascht, wie sauber, sicher und gepflegt die Stationen sowie die Straßenzüge in dieser Megacity sind. An vielen Orten, gerade an stark besuchten Metrostationen und öffentlichen Plätzen, sind Polizisten und Sicherheitskräfte anzutreffen.

Ich fahre also mit der Linha 3 in Richtung Vila Prudente und steige an der Haltestelle „Brigadeiro“ aus, um einen kleinen Abendspaziergang auf der Avenida Paulista zu machen.

Es ist wirklich beeindruckend und erschreckend zugleich, wie lang und breit diese riesige Straße einfach ist! Überall Geschäfte, hiesige Shopping-Malls und einladende Straßencafés. Ganz berühmt auch ein famoses Kunst-Museum, das MASP. MASP steht für Museu de Arte de São Paulo. Charakteristisch für das riesige Gebäude sind die zwei roten Stelzen, auf denen das Museum steht. Darunter ist ein großer Platz, der eine sehr schöne Aussicht auf die Metropole bietet.

Außerdem befindet sich auf der Avenida Paulista – inmitten von tosendem Feierabendverkehr und quirlenden Geschäften – ein sehr schöner ruhiger Park im Amazonas-Stil, der sog. „Trianon“-Park. Man kann sich die Metrô-Haltestelle so auch gut merken: Trianon Masp.

     

Der Trianon-Park bietet Naherholung und Entspannung in einer sehr hektischen Stadt. Irgendwie scheint der Verkehr diese Wohlfühl-Oase trotzdem zu ignorieren … Allerdings werden in São Paulo aus Sicherheitsgründen die Parks abends geschlossen. So bin ich sehr verdutzt, als mich eine handvoll Polizisten mit bunten Trillerpfeifen aus dem Park pfeifen.

Anschließend gehe ich noch eine Weile auf der Paulista spazieren. So viele unterschiedliche Menschen huschen an mir vorbei: Elegante Damen in Kostüm und Herren im Anzug, lockere Mittdreißiger in Havaianas, Brasiliens berühmten Gummischlappen, Straßenmusiker, die mich mit tropischen Melodien verzaubern und Obdachlose, die um jeden centavo betteln. Mir wird auch auf der Paulista klar, dass Brasilien ein Land der Gegensätze ist. Die Avenida Paulista erfüllt ein Geruch nach Räucherstäbchen und gebratenem Mais, der an vielen Ecken angepriesen wird.

Dieser Eindruck bestätigt sich mir auch in der U-Bahn: Die ältere Dame in ihrer Service-Uniform steht, sich an fest an die Haltegriffe klammernd, neben dem Herren in Krokodillederschuhen und feiner Aktentasche. Das Zusammenleben zwischen den paulistanos funktioniert also.

Rechts und links neben mir säumen Wolkenkratzer von großen Banken und TV-Studios den Weg. São Paulo ist das finanzielle und wirtschaftliche Zentrum Brasiliens. Die Stadt trägt prozentual am stärksten zum Inlandsprodukt des Landes bei.

Auf dem Heimweg gehe ich bei einem Lanchonete vorbei, das sind sozusagen Imbuss- und Snackläden, die es so gut wie an JEDER Straßenecke gibt.

Hier bestelle ich mir beirutes, ein Sandwich – passend dazu água de limão, frisch gepresster Limettensaft. Hmmmmm…..

Im Hotel angekommen, treffe ich auf meine zwei mutigen Mitfreiwilligen, die gerade vom Flughafen kommen und es auch nach Brasilien geschafft haben. Zusammen gehen wir essen – eine Straßenecke weiter.

Also auf ein zweites Abendessen für mich … Das Essen in Brasilien ist einfach viel zu lecker! Reis, Bohnen und Fleisch. Das ist für viele Brasilianer ihr tägliches Mittagessen und kann als das Nationalessen Brasiliens bezeichnet werden, das in vielen unterschiedlichen Formen wiedergeboren wird: Zum Beispiel als feijoada, der würzige Fleisch-Bohnen-Eintopf, der traditionell samstags auf den Tisch kommt. Oder einfach als Steak mit Reis und Bohnen und farofa.

Hier seht Ihr frango ao molho – Hühnchen mit Soße, dazu Kartoffeln, mit Reis und Bohnen serviert. Passend dazu kann man sich eine große Auswahl an frisch gepressten Säften aussuchen: Graviola, (Stachelanone), Guayaba (Guave), Erdbeere, Mango, Papaya, Limette, Maracuya.

 

Verwöhnt von der Vielzahl an Leckereien falle ich in ein weiches Bett … Bis morgen!

 

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