Tagebuch eines Indienreisenden Tag 4

07.12.2009 – Darjeeling, Indien

Mein Zimmer hat eine Heizung, dicke Decken und einen Warmwasserbereiter, ja ich bin wieder zu Hause, im Himalaya, in Darjeeling.
Um Punkt 9:28Uhr stand ich in Siliguri (119m ue.n.N.) am Bahnhof, der Zug kam aber erst eine Stunde spaeter – und das sollte nicht der letzte sein. Der mittlere der drei Waggons war meiner und 15 der 16 Plaetze schon mit laermenden Indern besetzt (bzw laermend waren nur eine Handvoll Mitzwanziger). Die nun folgende 6:30 stuendige Fahrt kroch der Zug langsam den Berg hinaus, mitten durch Doerfer, an Schluchten vorbei mit atemberaubendem Blick nah unten. Die Landschaft veraenderte sich nach und nach. Zum tropischen Gruen gesellten sich bald bunte Blumen in allen Farben des Regenbogens, dunkler Nadelwald trat anstatt den wild wachsenden, lichtdurchfluteten Flachlandlaubwald. Erst nur als AHnung doch mit jedem Meter spuerbarer, wehte frische, kuehle Bergluft durchs Fenster. Die lauten Inder hoerten langsam auf jeden Stein am Wegesrand zu fotografieren, jedem Hund einen Keks zuzuwerfen und ueber jedes „asiatisch“ aussehende Kind zu lachen und zogen sich stattdessen Schritt fuer Schritt um. Einen Pullover, eine Jacke, einen Schal, eine Muetze, noch einen Schal ueber den Kopf, Handschuhe, bis alle schliesslich aussahen, als wollten sie nicht auf 2096m sondern gleich auf dem drittgroessten Berg der Welt, den Kanchenzonga, fahren. Als kaelteunempfindlicher Deutscher, holte ich einfach irgendwann meine Jacke aus dem Koffer und zog mit jedem von meinen Mitreisenden angezogenen Kleidungsstueck den REisverschluss ein bisschen hoeher. Darjeeling war schon fast dunkel, als ich dort ankam und bis ich mein Hotel gefunden hatte war es zappenduster.
Bin schon gespannt wie die Stadt (?) bei Tag aussieht…

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