Ahlan Wa Sahlan fi Amman – Willkommen in Amman

Endlich schaffe ich es meinen ersten Blogeintrag aus Amman zu schreiben. Bis dato hatte ich leider kein Internet…daher die Verspätung.

Aufbruch

Aufbruch

I. Anreise

Wahrhaft königlich bin ich am 13.09. von Frankfurt aus mit Royal Jordania nach Amman geflogen. Kaum saß ich im Flugzeug kamen bereits die ersten arabischen Klänge aus den Lautsprechern….und ich fing langsam an zu realisieren, dass es jetzt wirklich los geht.

"Königlich" fliegen ;-)

Der Service und Ausstattung waren fantastisch und ich habe mich im Flugzeug gleich mit dem Stuart gut verstanden und mich mit ihm auf Arabisch unterhalten. Die Anreise war folglich ein Genuss 😉

Landeanflug - Blick auf Amman bei Nacht

Landeanflug - Blick auf Amman bei Nacht

Im Landeanflug fliegen wir über Jerusalem und ich bin schon langsam etwas nervös. Gut angekommen verläuft alles problemlos und ich werde sogar von meinem Mentor vor dem offiziellen Empfangsbereich abgeholt und herzlich begrüßt – das ist ein Vorteil wenn man unmittelbar für die Regierung arbeitet 😉
Mittlerweile bin ich seit 6 Uhr morgens auf den Beinen und ziemlich müde, aber um 22 Uhr komme ich in meinem neuen Zuhause an.
Ich wohne in einem arabischen Frauenstudentenwohnheim in der Nähe der Uni. Nachdem ich den Vertrag unterschrieben habe falle ich ins Bett und schlafe sofort ein – zum Glück habe ich am nächsten Tag frei.
Um 4.45 wache ich durch den Ruf des Muezzins auf und weiß wo ich bin 😉

II. Rules, organize your life

Mein Appartment im arabischen Frauenstudentenwohnheim ist wirklich schön. Ich habe eine kleine Küche, ein Bad, ein Bett, mehrere Schränke und Couch sowie einen Fernseher mit 350 Kanälen 😉 Alles ist sehr sauber und modern. Eigentlich perfekt…. ABER…. es gibt hier natürlich Regeln:
1. Männer dürfen das Wohnheim bis auf den Empfangsbereich nicht betreten
2. Während Ramadan schließt es um 23 Uhr. Wenn Ramadan vorüber ist, dann schließt es bereits um 22 Uhr. Man muss pünktlich sein, sonst kommt man nicht mehr rein.
3. Wenn FRAU abends ausgeht oder über Nacht wegbleiben will, muss man eine Art Antrag stellen und die Telefonnummer des jeweiligen Freundes hinterlassen.
4. FRAU darf keinen Alkohol auf dem Zimmer haben
5. FRAU sollte eigentlich IMMER auf seinem Handy erreichbar sein.

Blick in mein Appartment

Blick in mein Appartment

Trotz des strengen Regelwerks muss ich zugeben, gefällt es mir sehr gut hier. Denn es ist sehr herzlich. 3 Mädels sind hier während der Öffnungszeiten abwechselnd immer unten im Auftenthaltsraum wo sich auch die Rezeption befindet und nach einer kleinen Annäherungsphase haben sie mich bereits ins Herz geschlossen und umgarnen mich mit leckerem arabsichen Kaffee, Tee, Süßigkeiten oder Eis 😉 Es geht mir also wirklich gut.
Das einzige wirkliche Manko ist, dass ich bereits in Deutschland ein ordentliche Grippe abbekommen habe und immer noch ziemlich angeschlagen bin. Aber es gibt ja Paracetamol 😉

Gemeinsam mit meinem Mentor bin ich an meinem freien Tag mit dem Taxi einkaufen gefahren und habe meinen Kühlschrank aufgefüllt und mich erstmal mit den Basiscs wie etwa Besteck, Teller etc. ausgestattet, außerdem noch einen Wasserkocher. Und ganz wichtig und nicht verwunderlich für jeden der mich kennt eine KAFFEEMASCHINE 😉

III. The city
Amman hat bereits einen wirklich guten Eindruck bei mir hinterlassen. Im V ergleich zu Kairo gibt es hier zumindest hin und wierder Ampeln und es lassen sich Verkehrsregeln erahnen 😉 Wer schon einmal in Kairo war, wird die Stadt als geradezu ruhig empfinden… Die Leute machen einen offenen Eindruck und die über 19 Hügeln über die sich Amman erstreckt geben der Stadt einen nahezu mediterranen flair. Das Wetter ist zudem wunderbar und abends weht ein angenehmer Wind, sodass man nachts auch ohne Klimaanlage gut schlafen kann. Zudem ist es arid und die Hitze fühlt sich im Gegensatz zu tropischen Verhältnissen angenehm an.

Blick aus meinem Appartment

Blick aus meinem Appartment

IV. Work – „you look arabic“
Mein erster Arbeitstag beginnt bereits mit einer Abenteurreise mit dem Bus. Zum Glück hat mich mein Mentor abgeholt und wir fahren gemeinsam mit einem klapprigen Bus zur Arbeit. Der Bus allein ist wirklich schon sehenswert. Im Bus hängt eine große jordanische Flagge und ein Bild des Königs Abdullah II.
Es gibt keine regelmäßige Zeiten für die Busse und mal zahlt man mehr, mal weniger 😉
Die Nationale UNESCO-Kommission liegt direkt im Regierungsviertel beim Parlament (majlis) beim Ministerium für Bildung.
Die Kommission hat 17 Mitarbeiter.
Ich bekomme sogar einen eigenen Schreibtisch und PC und sitze mit 2 weiteren Mitarbeitern in einem Büro direkt neben der Generalsekretärin. Leider ist sie momentan im Urlaub. Aber ich bin schon sehr gespannt auf sie.
Der erste Tag verläuft entspannt und alle sind wirklich super nett.
Sie finden es auch interessant, dass ich nicht „deutsch“ aussehen, sondern eher dunkler bin und etwas Arabisch spreche 😉
Deswegen sagen mir alle: jamil (schön) – you look arabic 😉
Jeder der Zeit hat setzt sich zu mir und redet mit mir über das Leben und Familie…nach einem Sprachenmix aus Arabenglisch habe ich
bereits für Freitag die erste Einladung von einem Kollegen zum Ramadanessen bei seiner Familie.
Da Ramadan ist sind die Arbeitszeiten etwas anders als sonst und bereits um 14 Uhr verlasse ich die Arbeit.

Am 2. Tag nehme ich das Abenteuer Bus alleine in Angriff und siehe da… es klappt 😉
Heute habe ich die Runde durch alle einzelnen Abteilungen gemacht
und saß bei jedem im Büro und hab mich mit jedem sehr gut unterhalten. Auf meiner Tour durch die Kommission empfängt mich
in jedem Büro das Bildnis des Königs und seines Vaters und sie beide lächeln wohlwohlend auf mich herab.

Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass sich hier jeder Zeit für mich nimmt und sich für mich interessiert. Außerdem habe ich mich bereits in die Projekte eingelesen.

So das war jetzt erstmal ein Menge und ich gönne dem werten Leser eine Pause 😉
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Ila laiqua (bis später)

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