Парчевич 12 – die spontane Kulturweit & Anhang – Herberge
Dienstag und Mittwoch waren verschiedene Veranstaltungen in der deutschen Botschaft, zum einen wegen dem 20-jaehrigen Jubileum der deutschen Einheit, zum anderen ein Mittlertreffen, an dem ich dann aber doch nicht teilnahm weil ich irgendwie nicht-fit im Bett lag. Zu diesen Anlaessen reisten ALLE Kulturweit-Freiwilligen die in Bulgarien sind nach Sofia. Fuer uns bedeutete das, dass wir jede Ecke die irgendwie als Schlafplatz genutzt werden konnte zur Verfuegung stellten. So waren wir in der einen Nacht zu siebt in unserer dreier-WG 🙂
Oli reiste schon etwas frueher an, so dass wir abends zusammen kochten. Eingekauft wurde auf dem Frauenmarkt: Gemuese, davon viel! Es sollte ne Gemuesepfanne mit Kartoffeln geben. Hier geht kochen anders als daheim. Das kann ich jetzt oeffentlich sagen, denn Oli sagt das selbe… ich will schliesslich nicht den Eindruck erwecken, also koennte ich einfach nicht kochen. Deswegen: Hier sind die Lebensmittel alle einfach ein bisschen anders als bei uns. Und ganz viele Lebensmittel die ein bisschen anders schmecken zusammengekocht zu einem Gericht wie man es daheim machen wurde fuehrt dann dazu, dass es schliesslich ganz anders schmeckt… aber nur manchmal schlecht, das is das Gute.
Von unserem Kochabend gibt es diese Fotos hier:
Am Dienstag waren wir dann zum „Empfang“ in die Botschaft eingeladen. Was ist eigentlich ein Empfang? Wusste keiner so genau… wir gingen schon von langen, uninteressanten Reden und vielen uninterssanten Menschen aus, die uns ihre Visitenkarte andrehen wollten. Dabei wurden wir positiv ueberrascht und wissen nun wie ein Empfang so ablaeuft: Alle machen sich schick um den Eindruck zu erwecken sie haetten eine wichtige Position, dann redet man und isst und trinkt for free 😀 und es war sooo lecker. Wahrscheinlich das letzte Mal deutsches Essen fuer Monate: Leberkaese, Bratwurst, Kartoffelsalat, gruener Salat, Brezeln und zum Abschluss richtig leckeren Rusinen-Strudel mit Vanillin-sosse. Hei, ich mag Empfaenge!!
Der letzte Abend (gestern) sollte natuerlich zum gemeinsamen feiern genutzt werden. Viele von uns gingen sehr traege in diesen Abend, so dass ich mir schon so viel Party gar nicht mehr davon versprach. Da wurde ich aber ueberrascht: im Студенски Град, also dem Studentenviertel ging so einiges. Zunaechst in einem Club, der uebersetzt „Baustelle“ heisst, dort war die groesste Attraktion des Abends aber irgendein Volleyballspiel, weiss jemand worums da ging??? Es lief aber coole Musik, so retro eben. Ich lernte dort Fury kennen, die mich einfach mal anquatschte. Eine Studentin aus Sofia, total symphatisch und so, vielleicht ist sie ja die Nadel um die German-bubble zum platzen zu bringen 😀 Sie nahm dann die wahren Party-People 😛 also Ruben, Oli, Andi und mich mit in einen Tschalga-Club. HAHA. War das geil. Tschalga ist bulgarische Musik, man spricht hier immer von „Volksmusik“ aber neee, darunter verstehen wir was ganz anderes. Man kanns nicht beschreiben, halt bulgarische Musik auf die gerade die Maedels sich mit ihrem Hueftschwung battlen und die Kerle in Hemdchen und Goldkettchen antanzen. Die Texte verstehen wir zwar nicht, soll aber eigentlich zimlich anspruchslos sein, nur um Frauen, Drogen und Sex gehen. Aber hey die Stimmung war da so der hammer, da is mir das auch egal. Wir feiern schliesslich auch zu Atzenmusik, die nich besonders niveauvoll ist! Es war ein toller Abend, an dem viel getanzt und gelacht wurde! Nach ner Gute-Nacht-Pizza an der Strasse gings dann mit nem Taxi nach Hause, wo die Bude wieder voll lag!
Ausserdem ist zu erwaehnen, dass es hier in den 18 Tagen in den ich hier bin sowas von krass kalt geworden ist. Am Anfang warens um die 25 Grad und jetzt… brrr 9 tagsueber. Ich frier auch noch so schnell und finde keine Waermflasche und kann auch nicht auf bulgarisch danach fragen… englisch wuerden sie auch nicht verstehen. Achja, warum ich ne Waermflasche will und nicht einfach die Heizung anmache??? Hier wird irgendwie zentral in der Stadt die Heizung angestellt, das heisst ueberall ist es hier kalt und selbst wenn einer sein Haus jetzt waermen woellte, haette er halt Pech gehabt. Aber immer positiv sehen: was mich nicht umbringt macht mich nur noch haerter!


Ich hab noch Fotos von den Schlafplaetzen. Lad ich mal Bei Gelegenheit hoch 🙂