wandern im Vitosha-Gebirge

5. Oktober 2010
von lene

Sonntag. An dem 7. Tag, an dem man laut meiner Mama „ruhen sollte“, wollten die 3 Jungs wandern gehen. Wandern, nicht ruhen. Ich und wandern… wer mich kennt sollte erahnen koennen dass das nich passt. Is ja nich so als wuerde ich mich nicht gerne bewegen. Thae Boe zum Beispiel, was ich letzte Woche mit Maria in nem Fitnessstudio in Mladost1 ausprobiert hab hat einfach Spass gemacht und ich dachte danach „hey, das war cool“. Nach dem Wandern hingegen dachte ich „Du bist nen Berg hoch und wieder runter gelaufen, dachtest zwischendurch das ist der letzte Tag deines Lebens und ausserdem hast du Blasen an den Fuessen“.

das war noch weiter unten am Berg, sieht aus als waere das ein Fluss aus Steinbrocken!

Aber mal von Vorn… Ruben, Pascal und Jacob wollten unbedingt in die Berge, ich ja auch, nur nicht zu Fuss. Im Endeffekt lies ich den Gruppenzwang ueber meinen inneren Schweinehund siegen und kam mit. Zuerst wurde die Boyana-Kirche besichtigt, eine sehr kleine und alte Kirche, die schon so alt ist, dass die Unesco sie als Weltkulturerbe anerkannt hat. 

die Sofia-Wg-Crew

 Interessant fand ich, dass der erste Raum mit Bildern vom Nikolaus angemalt war. Bei uns sind da doch ausschliesslich Bibelgeschichten dargestellt oder?? Uebringens: Nikolaus von Myra, nicht der Nikolaus von Bari (jaaa genau Franzi)… uns wurde extra erklaert, dass die Gebeine naemlich geklaut wurden und dann nach Bari (Italien) gebracht wurden. Deswegen wollten die Italiener dass solch eine Persoehnlichkeit  mit ihrer Stadt verbunden wird.

Nach dieser Besichtigung gings los. Naemlich bergauf, stundenlang. Die Luftfeuchtigkeit nahm immer mehr zu, so dass ich schon kaum noch fotografieren konnte.

das ist jetz nicht der Wasserfall, aber den kann man auf meinen Fotos gar nicht erkennen

Ausserdem hatte das zur Folge, dass sich meine Schweissdruesen mal richtig austobten…. und es war noch kalt dazu. Beim Wasserfall abgekommen konnte ich den Ausblick schon kaum noch geniessen vor Erschoepfung… meine Knie waren Wackelpudding und hier und da mussten wir auf klitschigen Steinen an irgendwelchen Todes-Abgruenden lang. Das ist mein Ernst! Als Beweis hier ein Foto, auch wenn es ganz schrecklich aussieht, um euch meine Situation naeher zu bringen!

man war ich fertig

 Also es war einen Ausflug Wert, denn eins weiss ich jetzt ganz genau: Ich hasse wandern 😀 und ich will es in diesem Masse nie wieder tun! Und: Keiner kann sagen ich haette es ja noch nicht ausprobiert!

2 Kommentare
  1. 7. November 2010
    Europawanderin permalink

    Also liebes Lenchen, ich glaub der größte Spaß dabei ist, dass man es geschafft hat, über sich und die Faulheit siegt, anschließend alle Knochen spürt und schläft wie ein Stein. Dass man erfährt, wie mühsam es ist, sich per pedes fortzubewegen und ahnt und schätzt, was es bedeutet, dass wir heute so reisen können wie wir es tun – und was das für ein Schritt der Menschheit ist. Seine eigene Begrentzheit spüren in der Wahrnehmung der Natur, die wohltuende Schönheit, die Jahreszeiten, die Tageszeit, das Wetter – aber ich bin sicher, im Laufe (im wahrsten Sinne des Wortes) des Lebens wird sich Deine Einstellung ändern!
    Viel Spaß und alles Gute bis zum wiederhören oder -lesen!
    Inge

  2. Profilbild
    5. Oktober 2010

    Meinen Segen hast du! Ich kann dem Wandern auch nix abgewinnen 🙂

    viele Grüße aus Russland

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