Mond sei Dank

Lagbaja

Lagbaja, der Sido Nigerias

Zeit für ein kurzes Update. Letztes Wochenende habe ich mir eine Auszeit genommen, so gut wie jedes Ausgeh-Angebot ausgeschlagen und mir es in meinem Zimmer gemütlich gemacht. Nora ist verreist und damit bin ich als Strohwitwe für ihre Katzen Burny und Azu verantwortlich. Bei Zeiten lade ich ein Bild von den beiden hoch, allerdings krieg ich sie nie vor die Linse.

Jedenfalls hatte ich durch  meine Ersatzmutterfunktion eine ziemlich gute Ausrede parat und damit war das Wochenende sehr sehr entspannt. Es gab nichts worüber ich großartig berichten könnte. Bis auf das Konzert von Lagbaja am Samstagabend, das ich mir trotz aller Relax-Vorhaben nicht entgehen lassen wollte. Lagbaja ist einer der bekanntesten Afrobeat-Sänger Nigerias und für seine Live-Auftritte berühmt berüchtigt. Ich bin mit Vera, Shanay, Ingo und einigen anderen hingegangen. Danach war für mich Sense und ich hab mich wieder aufs Nichtstun konzentriert.

Erste Reihe - mit Shanay und Vera

Erste Reihe - mit Shanay und Vera

Nach dem Trubel der letzten Wochen hatte ich eine große Mütze Schlaf nötig und ein immenses Bedürfnis nach Ruhe.

Wirklich erwähnenswert ist aber mein Besuch in einer Schule in Ajegunle vergangene Woche. Ajegunle gilt als eines der größten Armenviertel in Lagos. Ade Bantu, deutsch-nigerianischer Afrobeat- und Reggaemusiker, hat die Schüler in Sachen Poetry, Bühnenpräsenz und Ausstrahlung trainiert. Ade und seine Band plus Schüler werden am kommenden Samstag am Goethe-Institut auf der Bühne stehen.

School Outreach Programme 06

Workshop mit Ade Bantu

Für mich war Ajegunle eine Reise in ein ganz anderes Lagos, von dem ich zwar schon viel gehört, aber noch viel zu wenig gesehen habe. Müll, Menschen, Tiere, alles auf engstem Raum. Dazu Okadas, Autos, Busse, überflutete Straßen und Händler so weit das Auge reicht. Der Lärm- und Geruchspegel sind unbeschreiblich. Dennoch hat mich die Stimmung in diesem Teil der Stadt fasziniert – wahnsinnig hektisch, energisch und lebhaft bis zum geht nicht mehr. Weiße sind in Ajegunle nicht gerade Usus, deshalb haben wir recht erstaunte Blicke geerntet.

Die Schüler stehen am Samstag im Goethe-Institut auf der Bühne

Die Schüler stehen am Samstag im Goethe-Institut auf der Bühne

Am kommenden Donnerstag und Freitag ist mal wieder frei. Fragt mich genau, was die Muslime feiern, jedenfalls ist der Mond dafür verantwortlich, dass ich am Donnerstag und Freitag Zeit für kleinere Touren in Lagos habe. Am Donnerstag schippere ich evtl. raus nach Takwa Bay (DIE Insel der Rastafarians) und am Freitag besuche ich Funmi, meine Arbeitskollegin. Samstag steht der Poetry Slam an. Vermutlich genug Stoff für meinen nächsten Eintrag.

Kids aus der Primary School in Agejunle

Kids aus der Primary School in Ajegunle

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