Auf nach Argentinien

Das erste Maiwochenende bot mal wieder die Gelegenheit, ein bisschen weiter weg zu fahren. Genauer gesagt nach Mendoza, Argentinien. Die 6-8 Stunden Busfahrt über die Anden traten wir um 7 Uhr morgens an. Erstaunlicherweise ist bei jeder Tages- und Nachtzeit der Busbahnhof voll von Reisenden. Am Samstagmorgen gesellten auch wir uns dazu, Lydia mit vollem Reisegepäck, da sie ihr Praktikum beendet hatte und von Mendoza aus weiterreisen wollte.

Die Fahrt war recht angenehm, ein bisschen kühl, was sich aber änderte, als die Sonne den Bus aufheizte. Da wir glücklicherweise im Doppeldeckerbus oben die vordersten Plätze ergattert hatten, wurde uns nicht nur warm, sondern wir hatten auch noch den besten Blick auf beeindruckende Berglandschaften. Die Grenzekontrolle, irgendwo mitten in den Anden, wo sonst wirklich nichts ist, außer der Grenze, wurde sehr gewissenhaft durchgeführt. Sogar die Koffer wurden durchleuchtet und eine Seite in meinem Pass besteht nun aus argentinischen und chilenischen Stempeln. Als EU-Kind kennt man sowas ja eigentlich fast nicht.

Angekommen in Mendoza ging es zunächst natürlich zu unserem Hostel und dann den Rest des Nachmittags schonmal den Stadtkern erkunden. Auffällig für uns: Viele Plätze und breite Straßen und wenig Menschen unterwegs. Die kamen erst abends auf die Straßen, als die meisten Geschäfte auch wieder geöffnet hatten (an einem Samstag wohlgemerkt!). Nach der Reise belohnten wir uns mit einem Eiskaffee mit Dulce de Leche (süßes klebriges Zeug, in Chile Manjar genannt) und abends mit einem ordentlichen, argentinischen Steak 😉

Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht auf harten Betten und mit nächtlicher Musikbeschallung, verbrachten wir den grauen Sonntag damit, uns Mendoza richtig ausführlich anzugucken. Dank einer Karte mit eingezeichneten Rundwegen habe ich jetzt das Gefühl, die ganze Stadt zu kennen, zumindest den Großteil. Wie gesagt, breite Straße, viele Plätze (sollen bei Erdbeben das Aufräumen erleichtern) und wenig Menschen. Na gut, am ersten Mai bei so einem Wetter wär ich auch im Bett geblieben 😉 Abends gab es kein weiteres Steak, weil wir alle eher etwas Leichtes essen wollten. Irgendwie waren wir alle nicht so fit, was sich auch noch über die Rückfahrt hinausziehen sollte.                                      Der nächste Vormittag wurde genutzt, um den nahegelegenen Park zu durchstreifen, was sich bis auf eine kleine Ausnahme am Schluss als totaler Reinfall erwies. Vielleicht sind wir einfach falsch gelaufen. Wie auch immer, am frühen Nachmittag fuhr schon der Bus zurück nach Santiago und so hieß es Abschied nehmen von Lydia, die abends ihren Weg nach Buenos Aires fortsetzen wollte. Que te vaya bien!

Die Rückfahrt zeichnete sich durch eine noch längere Wartezeit an der Grenze und kollektive Schmerzen bei Katha und mir aus. Wir waren beide ziemlich fertig, als wir abends in Santiago ankamen und froh, dass wir wieder in unsere Betten fallen konnten. Das habe ich seitdem auch nicht mehr richtig verlassen, weil mich wohl ein kleiner Infekt erwischt hat. Da ich aber ohnehin ein paar Tage frei habe, habe ich keinen Stress. Ist zwar doof, die Zeit im Bett zu verbringen, aber wat mutt dat mutt 😉

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2 Antworten zu Auf nach Argentinien

  1. kerstin moeckel sagt:

    liebe kerstin,
    vielen dank für diesen interessanten u. humorvollen argentinien-blog. hast du dir
    eigentlich schon mal überlegt, deine reiseberichte den KN anzubieten? wäre doch
    einen versuch wert !!!

    liebe grüße und eine herzliche umarmung von deinen
    Chris u. Flünk

  2. Mirz sagt:

    Huhu!
    Lustig, das gleiche hätte ich auch über Mendoza geschrieben. Habt ihr etwa keine Weintour gemacht? Wir auch nicht 😀 aber die Anden sind auch das tollste an Mendoza. Und die Stempel.
    Ich hoffe es geht dir gut in Santiago. Denk dran, dass Nerudahaus für mich zu besichtigen.
    Liebste Grüße aus dem sonnigen Kiel!

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