Kurzurlaub in Brasilien

18 10 2011

Bom dia, ich bin wieder zurück aus Brasilien.

Es war nicht so spektakulär wie erwartet, aber trotzdem schön 🙂

Erstmal hieß es letzte Woche noch Geldwechseln! Pesos gegenReais tauschen. Und das ist leichter gesagt als getan. Es gibt nämlich genau eine Casa de Cambio in Posadas. In den Banken können nur Kunden wechseln. Die Casa de Cambio hat auch nur kurz offen. Vormittags mal und dann nochmal von 17-20 Uhr ca. Ich bin also erstmal so um 14 Uhr hin und habe gesehen, dass noch zu war. Und trotzdem standen schon Leute davor und haben gewartet!! 3 Stunden vorher! Immer, wenn ich dort vorbeigelaufen bin, war eine ca. 100m lange Schlange von Leuten davor. Da habe ich beschlossen, dass ich in Brasilien wechsle. Schlechterer Kurs hin oder her. Ich warte doch nicht mehrere Stunden, nur um Geld zu wechseln! Und ich frage mich wirklich, wieso die Leute so viel Geldwechseln (okay, Grenzregion zu Paraguay und Brasilien, aber trotzdem?!) und warum sie nicht zu ihrer Bank gehen. Am nächsten Tag wurde mir dann gesagt, ich muss auf jeden Fall noch hier Geld wechseln, weil es dort kompliziert wird. Okay, dann bin ich eben dort hin und habe mich angestellt. Nach 20min war ich nicht einen Meter weiter und habe mal gefragt, wie lange das hier immer so dauert. Da ich anscheinend nicht perfekt Spanisch gesprochen habe (Mist! :D), wurde ich sofort als Ausländerin entlarvt. Und das war auch gut so: Wenn man einen Pass hat, darf man nämlich an der laaaaaangen Schlange vorbeigehen und sich – tadaaa! – an einer kürzeren anstellen. Nach weiteren 20min war ich dann dran. Ich hatte natürlich nur eine Passkopie dabei, die aber zum Glück nach kurzer Diskussion akzeptiert wurde. Puuuh! Mit brasilianischen Scheinen in der Tasche gings heim.

Und um Punkt 18 Uhr stand ich mit einigen Architekturstudenten vor der örtlichen Universität bereit zur Abfahrt. Mit Uhrzeiten nimmt mans hier wie gesagt nicht so genau: Um 20.30 gings los und am nächsten Tag vormittags kamen wir in Porto Alegre an. Dort haben wir Do, Fr und Sa so einiges gesehen. Wir haben eine Bootsfahrt gemacht, die Uni besucht, Museen, Ausstellungen und bekannte architektonische Werke angeschaut. Auch Shopping durfte nicht fehlen. Insgesamt ist mein Kulturbedarf jetzt erstmal wieder gedeckt, so viel Kunst wie ich gesehen habe in diesen Tagen 😉 Die meisten Führungen waren auf portugiesisch, weil Argentinier und Brasilianer sich gegenseitig verstehen. Für mich war das eher schwierig, ich konnte schon ein paar Worte verstehen, aber lang nicht so viel wie auf Spanisch. Aber ich konnte mich auch dort irgendwie verständigen.. Englisch kann hier so gut wie keiner. Auf Youtube gibt man Chilaud für Chillout ein und auf einer Ausstellung wurde ich sogar gefragt, was für eine Sprache das ist, als ich mir einen englischen Text durchgelesen habe. Dafür kann man eben rasendes Portugiesisch verstehen 🙂 Was für mich allerdings ein größeres Problem war, waren die Essenszeiten. Wir waren immer so von halb 10 morgens (eigentlich sollte es ja 8 sein) bis abends um 9 oder 10 unterwegs. Dann mussten sich erst alle duschen. Es gab ein Bad. Und so um 23 Uhr hat man sich dann mal ums Abendessen gekümmert. Ich habe mich dazwischen von Keksen und Bananen ernährt (Mittagessen gabs natürlich schon) und frage mich wirklich wie es die anderen ohne irgendwas zu Essen manchmal bis fast Mitternacht ausgehalten haben… In Deutschland würde die Organisation der Reise wahrscheinlich mit einer 6 benotet werden, aber hier ist das normal, dass man nach jedem Museumsbesuch o.ä. Erstmal ne halbe Stunde rumsteht, weil keiner weiß, wer was wie wo wann.. und das man um 23 Uhr überlegt, wo man essen geht und dann um 23.30 feststellt, dass es ja schwierig ist, für 39 Personen ein Restaurant zu finden 😀 An den Strand konnten wir leider nicht, weil das extra gekostet hätte. Außerdem war es ja kalt! Nur 20-25°C! Brrrrr…. Am Freitag waren wir natürlich alle in einer örtlichen boliche (disko). Da wir ja in Brasilien waren, kam nur Samba, wobei ich mich als nicht sehr talentiert herausgestellt habe 😛 Und am Samstag Abend traten wir alle wieder den Heimweg an.

Hier geht jetzt wieder der Alltag im sonnigen Posadas los. Fotos folgen!

Katha








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