Hallöchen,
hier bin ich wieder!
Diese Woche habe ich wie wild gebastelt! Alles für die Fiesta de Alemán am Freitag.
Montag und Dienstag habe ich Anstecknadeln gebastelt, viele viele viele… Drei blaue Perlen auf Sicherheitsnadel, drei weiße Perlen, drei blaue Perlen.. das ganze dreimal.. dann drei schwarze, drei rote, drei gelbe.. auch dreimal.. und dann eine neue Sicherheitsnadel aufbiegen, die drei deutschen Nadeln reinklemmen, die drei argentinischen Nadeln reinklemmen, zumachen, fertig.. sah schön aus, war aber viiiel Aufwand 😀 und war gar nicht so langweilig wie es klingt, schließlich konnte ich nebenher gut skypen.
Mittwoch sollte ich dann mal mit in den Kindergarten gucken, weil die dort auch ab und zu schon etwas deutsch haben. Die Deutschlehrerin musste dann aber Kartoffeln kaufen, also stand ich auf einmal alleine vor einem Haufen Kindern. Die haben so ein Deutschheft mit vielen Bildern. Also durften sie erstmal Obst ausmalen. Danach habe ich so eine Art Aussprache-Tanz mit ihnen gemacht mit aaaaaaaapfeeeeeel und baaaanaaaaneeeee.. und dabei schön die Arme bewegen 🙂
Donnerstag habe ich dann Buchstaben und Blumen gebastelt und viel dekoriert. Und Freitag gings früh morgens los mit Essenvorbereiten! Und zwar jeder von Hausmeister bis Direktorin. Ich habe Zwiebeln geschnitten.. So viele wie noch nie in meinem Leben auf einmal! Was tut man nicht alles dafür, dass das Sauerkraut-Klischee aufrecht erhalten wird… Dann habe ich weiterhin Aula und Pausenhof dekoriert. Mittags sind wir aber nach Hause, weil da konnte man es in der Sonne auf dem Pausenhof schon gar nicht mehr aushalten. Und abends wurde dann der Rest erledigt.
Von irgendwoher wurde für mich dann auch noch ein Dirndl organisiert (Waaas? Du hast kein Dirndl? Nicht mal zu Hause? ). So kam es dazu, dass meine Dirndlpremiere also Argentinien anstatt auf dem Münchner Oktoberfest stattfand. Die meisten Gäste waren natürlich auch in Tracht, versteht sich. Und hier einen Tipp an meine eventuellen Nachfolger/innen: Nehmt ein Dirndl bzw. Lederhosn mit! Ihr werdet es hier öfter brauchen als in Deutschland 😉 Am Eingang wurden dann meine mühsam erstellten Anstecknadeln verteilt (und wahrscheinlich danach weggeschmissen 🙁 ) und der Text der deutschen Nationalhymne. Hier wird ständig die argentinische (und natürlich auch deutsche) Hymne gesungen und die Fahnen wurden natürlich auch vor diesem Event feierlich hereingetragen.
Nachdem das erledigt war, haben die kleineren Kinder alle ihre deutschen Volkstänze gezeigt. Alle waren in Dirndl bzw. Lederhose und stark geschminkt. Die Größeren haben dann noch „Hier kommt Alex“ gesungen. Zwischendrin wurden noch die Schüler mit den größten Bemühungen im Fach Deutsch geehrt, Lose gezogen, Gewinne verteilt und Sauerkraut mit Würstchen gegessen (ich hab lieber Hotdog gegessen).
Dann musste ich noch ein Interview an irgendeine Zeitung geben. Der Interviewer hat rasend schnell gesprochen und ich hab nur die Hälfte verstanden. Und dann musste ich auch noch auf spanisch was darüber erzählen, was die deutsche Jugend über die Wiedervereinigung denkt und ob es noch Unterschiede zwischen Ost und West gibt! Puh, das ist ja auf deutsch schon schwer! Dann habe ich noch viel über alles mögliche erzählt bekommen wie den Gründer der Grünen, das Theater in Posadas und die argentinische Militärdiktatur.. Verstanden habe ich so gut wie nichts bei dem Tempo und habe mich auf „hmm ah okay si“ beschränkt, da mein Gegenüber anscheinend nicht langsam sprechen konnte. 😀 Danach noch kurz aufräumen und dann gings auch schon nach Hause, kurz bevor der Regen losging. Musste ja wieder so sein, dass es genau am Wochenende, wo ich nichts zu tun habe, regnet 🙁 Naja, deswegen sitze ich jetzt auch nicht auf der Plaza, sondern in einem Café und schlürfe Orangensaft.
Nächste Woche ist montags Feiertag, am Dienstag geht’s ein bisschen arbeiten und am Mittwoch fahre ich nach… Brasilien! 🙂 Ist ja hier direkt in der Nähe sozusagen.. Bis Sonntag bin ich also nicht im Lande.
Man hört sieht schreibt sich danach!
Katha
PS: Es gibt jetzt die Seite „Übrigens… “ .. Oben neben „wer ich bin und was ich mache“. Dort werden Fakten gesammelt, die nicht in die Artikel passen.







