Der Beginn meiner großen Reise

23 12 2011

Schon drei Wochen bin ich unterwegs.

Zuerst war ich eine Woche auf dem PASCH-Theatercamp in Villa General Belgrano*. Es kamen 80 Schüler aus Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay und Costa Rica. Plus Workshopleiter für Film, Presse, Kostüm, Ausstattung, Klanginstallation, Puppenspiel, Schattentheater und Schauspiel. Eine Woche haben wir am Theaterstück „Bibs“ von Hans Magnus Enzensberger gearbeitet bis am Donnerstag die Aufführung war. Ziel war es, dass die Schüler in den Workshops ihre Deutschkenntnisse anwenden und ausbauen können und natürlich jede Menge Spaß haben. Ich bezweifle, dass ersters wirklich geklappt hat, aber Spaß hatte jeder 😉 Auch wir Freiwilligen natürlich. Jeder von uns war einem Workshop zugeteilt, in dem er geholfen hat. Ich war im Workshop Film, wobei wir für die gesamt Dokumentation des Campamentos zuständig waren. Allerdings habe ich mich hauptsächlich um die Fotodokumentation gekümmert und mit dem Presse-Team zusammen gearbeitet. Letztendlich entstanden auf meiner Kamera über 1000 Bilder, die natürlich noch kräftig aussortiert werden müssen.

Wir haben aber natürlich nicht nur am Theaterstück gearbeitet, auch am Abend war für Programm gesorgt. Das Highlight war der Talenteabend, wobei einige Schüler aus verschiedenen Ländern musiziert und getanzt haben. Ich war echt beeindruckt von ihrer Spontaneität, Offenheit, Mut und ihrem Talent. Abgeschlossen wurde der Abend mit einer Art Disko. Eine Disko zu starten ist hier einfach so viel einfacher als in Deutschland. Musik an und es geht los. Nichts zu hören von wegen „Ich will nicht der Erste auf der Tanzfläche sein“ oder „Aber da tanzt ja noch gar keiner!“. Auch beim Limbo machte jeder mit!

Untergebracht waren wir alle in zwei Jugendherbergen. Wir Freiwillige mussten allerdings aus Platzgründen in Zelten schlafen. Leider fing es bald an zu regnen und wir mussten regelmäßig unsere Sachen aus den überschwemmten Zelten retten. Die letzte Nacht sind wir dann doch in die Jugendherberge gezogen, wo aber nur noch der Fußboden blieb..Alles in allem war das eine super Woche, auch wenn ich persönlich von der Endaufführung etwas enttäuscht war. Die Schüler hatten sich in der einen Woche alle super gut angefreundet, so dass es zu tränenreichen Abschiedsszenen kam.

 

Da das Zwischenseminar in der gleichen Jugendherberge stattfinden sollte, blieben wir, auch als die Schüler, Workshopleiter & Co schon abgereist waren. Den freien Samstag nutzen wir, um uns Córdoba anzuschauen, die nächstgrößere Stadt. Dabei hatten wir das Glück, dass dort zur Zeit meine kulturweit-Nachfolgerin wohnt und wir somit eine gratis Stadtführung bekamen. Danke, Rieke! 🙂 Und Córdoba hat uns allen total gut gefallen! Am Sonntag blieben wir dann mal ganz entspannt am Pool, bevor am Montag auch schon die anderen Freiwilligen aus Argentinien, Bolivien, Chile und Paraguay angereist kamen. Alle zusammen hatten wir fünf Tage Zwischenseminar, bei dem es darum ging, sich auszutauschen und über die vergangen Monate nachzudenken. Es war super, alle Freiwilligen zu treffen und zu merken, dass sie ähnliche Erfahrungen wie man selbst gemacht hat.Ein weiterer Vorteil war, dass alle reisewütigen Freiwilligen sich zusammentun konnten und jetzt endlich meine Reiseplanung steht. Naja, eigentlich bin ich schon richtig drin.

Nach nochmal einer Nacht und einem Tag in Córdoba mit Rieke, ging es über Nacht nach San Juan. Und nach ein paar Stunden in dieser komplett ausgestorbenen Stadt (es war Sonntag) fuhr ich mit ein paar anderen Freiwilligen nach San Agustín del Valle Fértil, ein kleines Dorf. Dort gibt es auch nicht wirklich viel zu sehen. Die Attraktion ist das „Valle de la Luna“, also das Mondtal. Und das war die lange Fahrt wert. Schaut einfach die Bilder an.

Am Dienstag sind wir dann nach Mendoza gefahren, die Weinstadt Argentiniens am Fuß der Anden.

Und hier sitze ich gerade.

Nach zwei Tagen in Mendoza-Stadt mit etwas Sightseeing und der obligatorischen Radtour durch die Weinanbaugebiete plus Verkostung geht es heute für uns in unser Weihnachtshaus in der Natur. Dort kommt auch hoffentlich etwas Weihnachtsstimmung auf. Ich kanns nämlich überhaupt nicht glauben, dass MORGEN Heiligabend ist?!

Wenigstens die Temperaturen wollen es uns scheinbar etwas leichter machen: Heute ist es unangenehm kühl, ich tippe auf knapp 20°C Brrrr, da doch lieber heiße anstatt weiße Weihnacht! Gut, dass wieder die gewohnten 35°C vorhergesagt sind.

 

Also Feliz Navidad! Ich wünsche euch ein wunderbares Weihnachtsfest, wo auch immer auf der Welt ihr euch befindet, ob bei -40°C oder +40°C!

 

Eure Katha

P.S.: Rechts seht ihr jetzt die Links zu meinen Fotos.

 

 

*Villa General Belgrano ist ein 6000-Einwohner-Dorf, das von Nachkommen vieler deutscher und schweizer Einwanderer bewohnt wird. Die Architektur im Zentrum ähnelt dem Stil der Häuser in den Alpen. Es gibt auch ein Oktoberfest, die Attraktion!








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