Hallo,
viel Zeit seit meinem letzten Blogeintrag ist nicht vergangen und trotzdem gibt es viel zu erzählen.
Mittwoch und Donnerstag war ich in der Schule und Freitag hat man mir einen freien Tag gegönnt 🙂 Perfekter Zeitpunkt, um ein Eis zu essen! Dass ich da noch nicht früher drauf gekommen bin, wundert mich.. Bei dem Wetter! Eine Kugel kostet 3 Pesos (ca. 60ct, ist größer als in der heimischen Eisdiele und schmeckt besser! Und es gibt soo viele unbekannte Sorten! Eine super Voraussetzung für den Sommer. Mein einziges Problem ist, dass ich Eis langsam esse. Ich glaube, im Sommer muss ich mein Tempo erhöhen oder ich habe nicht mehr viel vom Eis.
Samstag wars dann mal kurz vorbei mit dem blauen Himmel. Früh morgens bin ich aufgewacht und dachte, es fegt gleich das Haus weg. Es hat gestürmt, gedonnert, geblitzt und geregnet wie während der schlimmsten deutschen Sommergewitter zusammengefasst. Da hier alle Dächer aus Wellblech sind, konnte man bei dem Regen fast nicht mehr sein eigenes Wort verstehen. Aber auch das ging vorbei, abends kam wieder die Sonne raus und bis heute blieb sie auch da.
Letzte Woche ist auch das passiert, was ja passieren musste: Ich habe den falschen Bus genommen!
Ich sitze also in diesem Bus und ahne nichts Böses bis es immer leerer und leerer wird. Irgendwann sitze nur noch ich im Bus und der Busfahrer. Der schaut mich fragend an und ich schaue fragend zurück. 😀 Dann sind wir darauf gekommen, dass ich wohl den falschen Bus genommen habe (es war aber die 26!)… Er hat mir dann erklärt, dass die Strecke hier aufhört und ich aussteigen muss. Nett wie er war, hat er mir aber auch noch erklärt wie ich wieder zurück komme. Ich bin dann also am Rande der Stadt ausgestiegen, es wurde langsam dunkel und die Straße entlang. Dann habe ich zum Glück die Avenida gefunden, wo ein anderer Bus abfahren soll. Das wurde mir dann dort auch von einem netten Kioskbesitzer bestätigt. Dann hieß es nur noch warten… und eine halbe Stunde später kam Bus Nummer 7. Einsteigen war kein Problem, doch wo aussteigen? Nachdem ich einige Leute gefragt habe und schon Angst habe, dass ich die Haltestelle schon verpasst habe, hat mir dann eine Frau gesagt, wann ich aussteigen muss. Und so kam ich glücklich an. Aber dem Bus 26 vertraue ich nicht mehr, ich nehme jetzt lieber immer die 17. 😀
Am Samstag Abend bin ich zur Deutschlehrerin, wo ich die ersten Tage gewohnt habe. Ursprünglich hieß es, ich werde am Nachmittag abgeholt. Um 19 Uhr hieß es, ich werde in ein paar Minuten geholt und um 22 Uhr waren sie da! Mit den Uhrzeiten nimmt mans hier nicht so genau 😉
Naja, auch kein Problem. Geh ich halt direkt ins Bett, dachte ich mir. Am nächsten Tag heißt es nämlich um 6 aufstehen. Aber nein! Um 23 Uhr wurde dann zu Abend gegessen (das ist hier normal, vor 21 Uhr essen ist früh) und danach hieß es „wir gehen noch weg“. Um halb 1 wurden ich und die Tochter der Deutschlehrerin also von anderern Freunden abgholt. Ab in die Disko? Neeein, erst sind wir noch in eine Bar. Und um Punkt halb 2 standen wir dann vor der Disko. Bis zu dem Zeitpunkt gibt’s nämlich freien Eintritt. Die Disko ist eine der größten Argentiniens, angeblich sogar Lateinamerika. Es gibt 11 Tanzflächen und die sind auch nicht klein. Es wurde hauptsächlich Spanisches gespielt, viel Cumbia und Reggaeton. Und es wurde Massen an Neonleuchtstäbchen in die Menge geworfen. Um halb 4 war ich dann zu Hause.
Und morgens um 6 auch schon wieder auf den Beinen! Die drei Stunden Fahrt nach San Vicente habe ich verschlafen… Dort fand die „Fiesta Provincial de la Reunificación Alemana“ statt, also so etwas wie ein vorgezogener Tag der Deutschen Einheit. Die große Halle sollte aussehen wie ein Bierzelt, die Menschen trugen Dirndl und es lief nonstop Schlager und Bierzeltmusik. Auch „Heidi“ und „Das Wandern ist des Müllers Lust“ durften nicht fehlen. Den ganzen Tag über haben Tanzgruppen jeden Alters deutsche Volkstänze aufgeführt. Highlight war die Wahl der neuen „reina de la fiesta provincial de la reunificacion alemana“ (was für ein titel!). Jede Region hat dafür ein Mädchen zwischen 15 und 21 „vorgeführt“. Natürlich alle im Dirndl. Die haben sich dann kurz vorgestellt und teilweise auch ein paar Sätze auf deutsch gesagt. Dann wurden Reine, Primera Princesa, Segunda Princesa und Miss Traje Tipico (also die mit dem schönsten Dirndl) ausgezeichnet. Das Mädchen aus Posadas wurde zur Freude aller „Segunde Princesa“ und hat noch einen Extrapreis bekommen, weil sie am Besten deutsch gesprochen hat. Mit der deutschen Wiedervereinigung hatte das Ganze wenig zu tun, was ich schade fand. Denn wenn man so etwas im entfernten Argentinien schon feiert, sollte man das auch irgendwie im Bezug dazu tun.
Es war allerdings sehr interessant zu sehen, was „deutsch“ hier bedeutet und dass es hier wirklich sehr viele Leute gibt, die deutsche Vorfahren haben.
So, den Rest erzähle ich wann anders 😉 Ist schon wieder lang geworden.. und ich bin zu faul, das nochmal durchzulesen und hoffe es ist fehlerfrei 😀
Euch noch einen schönen, „echten“ Tag der Deutschen Einheit!
Katharina
P.S.: Fast hätte ich es vergessen!! Jana hat sich ein Quiz gewünscht! Hier kommt Frage Nummer 1: Welchen PIN hat mein argentinisches Handy verpasst bekommen? Na? Ich bin mir 100% sicher, dass du das weißt, Jana 🙂







