Meine Reise Teil II: Ab nach Chile

25 01 2012

Mein letzter Artikel ist etwas über einen Monat her. Dabei kommt es mir gar nicht so vor, denn in diesem Monat ist soo viel passiert und ich habe soo viel gesehen, dass es mir eher wie drei Monate vorkommt.

Aber der Reihe nach, ich fange mit Weihnachten an.

Das habe ich mit einigen anderen kulturweit-Freiwilligen + Freunden in einem kleinen Häuschen in der Nähe von Mendoza, Argentinien, verbracht. Dort hatten wir ein paar entspannte Tage. Wir lagen am Pool, tauschten Bilder und Musik, durften unsere kulturweit-Abrechnung machen (was macht man lieber an Heiligabend? ;)) und haben gemeinsam gekocht. Am Heiligabend gabs – um doch noch etwas Argentinien-Kultur in die deutsche Blase zu bringen – ein ganz typisches Asado, also viel Fleisch vom Grill.

Nach diesen entspannten Tagen haben wir uns aufgeteilt in verschiedene Reisegrüppchen. Für mich ging es nach Santiago de Chile. Von Mendoza fährt man dorthin ca. 8 Stunden über die Anden. An der Grenze mitten zwischen den Bergen muss jeder aussteigen, sich seinen argentinischen Ausreisestempel und einen chilenischen Einreisestempel (ein junger Typ stempelt rhythmisch zum Takt seiner iPod-Musik und voller Euphorie auf die falsche Seite) abholen. Außerdem muss man durch den Zoll. Viele Plakate kündigen vorher an, was man nach Chile einführen darf und was man lieber in Argentinien lassen sollte. Da davor gewarnt wurde, pflanzliche oder tierische Produkte einzuführen, bekamen wir kurz Bammel und machten doch ein Kreuzchen bei JA. Also habe ich brav meine Tee-Holzstückchen angemeldet, die ich als Wichtelgeschenk erhalten hatte. Der Zöllner hat sich reichlich wenig dafür interessiert und ich durfte alles behalten. Eine andere Freiwillige, mit der ich gereist bin, hat ihr Musikinstrument aus Lamazehen angemeldet. Da war der Zöllner schon kritischer und begutachtete diese Art der Rassel mehrere Minuten lang misstrauisch. Schließlich war er aber auch hier ganz kulant und wir durften alles mit nach Chile nehmen, was wir dabei hatten.

In Santiago haben wir bei einer anderen Freiwilligen gewohnt. Allerdings ich nur für eine Nacht. Mein Abend in Santiago wurde so gut wie möglich genutzt, damit sich mein kurzer Aufenthalt auch gelohnt hat. Wir waren sogar Teil einer Show von „Freddy Loco“, einem Straßenkomiker. Hauptsächlich war er damit beschäftigt Geld einzusammeln („noch 100 Münzen, sonst kann ich nicht weitermachen, noch 99, 98, 97, suuuper! 96…). Ansonsten gab es viele Späße auf Kosten der anwesenden Ausländer, aber am Ende hat er uns eine DVD seiner Show geschenkt.

Am nächsten Morgen habe ich mich dann mit drei anderen Freiwilligen am Busterminal getroffen, weil wir gemeinsam nach Arica, ganz im Norden Chiles, fahren wollten. Das sind insgesamt circa 30 Stunden Fahrt. Das ist auch für Lateinamerika schon eine ganz beachtliche Strecke, obwohl man hier ja schon so einiges gewohnt ist.

Die Route geht am Pazifik entlang und teilweise durch die Atacama-Wüste, die trockenste Wüste der Welt. Durch diese beeindruckende Kulisse (und viel Kartenspielen ;)) kommt einem die Strecke auch gar nicht so lang vor. Wir haben auch einen Zwischenstop in Antofagasta, einer Wüstenstadt am Pazifik, gemacht. Es lief „Jingle Bells“ und „Let it snow“ am Terminal. Auch einen als Verzierung aufgehängten Schneemann entdeckte ich hier mitten in der Wüste.

Und am zweiter Tag unserer Reise sind wir abends endlich in Arica angekommen, eine kleinere Stadt mit riesigen Dünen auf der einen und dem riesigen Ozean auf der anderen Seite. Dort haben wir ein paar Tage am Strand verbracht. An Silvester haben wir uns zuerst mit einigen Leuten aus dem Hostel das Feuerwerk angesehen, was auf der Hauptdüne angezündet wurde. Danach gingen wir an den Strand. Wir dachten, dass dort ja wohl alle sein müssten. Letztendlich waren wir aber fast alleine, aber es war trotzdem ein schöner Start ins neue Jahr. Und ganz anders als im Jahr davor. Da war ich im kalten Deutschland mit alten Freunden und jetzt auf einmal in Chile am Meer mit Leuten, die ich bis vor kurzem noch gar nicht kannte. Damals lag vor mir das Abi und ich hatte noch keine Ahnung, ob ich danach wirklich einen Freiwilligendienst machen werde und jetzt war ich mittendrin.

 

Soweit erstmal zu meiner Reise in Chile, danach ging es nach Bolivien. Doch nächstes Mal,

 

Katha


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