Polo & Paraguay

5 12 2011

Den Artikel wollte ich eigentlich schon vor einigen Tagen posten, aber ich hatte kein Internet. also jetzt etwas verspätet. Bald gibts nen aktuellen 🙂

 

Hola ihr alle,

Zu den letzten Tagen hier:

Am Sonntag hat meine Spanischlehrerin mich und eine Freundin zu einem Polo-Spiel mitgenommen, das gehört ja schließlich zur argentinischen Kultur. Das fand in einem Club de Campamento etwas außerhalb der Stadt statt und war ein kleines, privates Spiel mit nur uns und ein paar Freunden der Spanischlehrerin als Zuschauern (was will man mehr als Polospieler?). Aber es war trotzdem toll! Wirklich faszinierend wie flott die Spieler da unterwegs sind und dabei auch noch diesen minikleinen Ball erwischen. Ich würde ihn wahrscheinlich nicht mal treffen, wenn ich zu Fuß unterwegs bin.

Klar durfte ich mich auch mal aufs Polo-Pferdchen hocken. Ich hatte nicht damit gerechnet, deshalb musste ich eben barfuß und in Rock übers Feld galoppieren, war auch ok, wenn auch der Rock ein größeres Problem als das „barfuß“ darstellte.

Meine Freundin durfte auch mal, was allerdings nicht so glimpflich endete (obwohl sie eine Hose und Schuhe anhatte!). Als das Pferd losgaloppierte, konnte sie es nicht mehr halten und fiel irgendwann herunter. Zum Glück ist nichts allzu Schlimmes passiert… Aber auf ein Polo-Pferd setzt sie sich erstmal nicht mehr.

Am Montag bin ich dann endlich mal, nach zwei Monaten in Posadas, rüber nach Paraguay gefahren. Immer habe ich von der Costanera auf der anderen Seite des Flusses Encarnación gesehen . Und dazwischen ist nur die Brücke. Da wurde es natürlich mal Zeit, dass ich Posadas auch mal von der anderen Seite des Flusses bestaunen kann. Also bin ich mit einem deutschen Freiwilligen, der aber mit einer anderen Organisation hier ist, in den Bus gestiegen (Kosten < 1€). Auch wenn die beiden Städte nicht viel trennt, dauert es seine Zeit… Am argentinischen Ufer heißt es aussteigen, durch die Grenzkontrolle und argentinischen Ausreisestempel abholen. Dann im Bus über die Brücke. In Paraguay angekommen heißt es wieder: aussteigen, durch die Grenzkontrolle, paraguayanischen Einreisestempel holen. Im Vorfeld hat man mir erzählt, dass es in Encarnación hauptsächlich dreckig ist. Jaa.. also sauber ist was anderes, es ist nochmal dreckiger als in Posadas. Außerdem sind die Gebäude alt und teilweise verfallen. Das ganze hatte mehr Vorstadt-Flair, weswegen ich mir immer noch nicht im Klaren bin, ob wir vielleicht nur in der Vorstadt waren .. ?!

Überall gibt es kleine Läden und Stände, die alle das gleiche anbieten und komplett auf die kaufwütigen Argentinier eingestellt sind. Deswegen ist es auch kein Problem, wenn man kein paraguayanisches Geld zur Hand hat. Die Leute aus Posadas kommen immer hierher, wenn sie eine größere Anschaffung machen wollen, weil in Paraguay einfach alles nochmal viel billiger ist. Auch ich habe das ausgenutzt und mich mit allem Zubehör eingedeckt, was man zum Mate- und Tereré-Trinken braucht. Auf einen Blackberry, der mir mehrmals angeboten wurde (muuuuuy bueena calidad!!!! seeeehr gute Qualität!!) habe ich dann doch spontan verzichtet. Abends sind wir wieder zurückgefahren, diesmal hat die Fahrt etwas länger gedauert, da alle wieder zurück nach Posadas sind und alle durch die Grenzkontrolle (argentinischer Einreisestempel, juche!) und den Zoll müssen. Wir wurden vom Zoll mit unseren nur je 2 Tüten lässig durchgewunken, ich hätte also locker noch ein bisschen qualitativ bestimmt sehr hochwertige Unterwäsche shoppen können. Schade, dann halt nächstes Mal… Viele Argentinier schleppten so viel wie nur ging. Sie dürfen nämlich nur noch zweimal im Monat über die Grenze, sonst würde nämlich niemand mehr was in Posadas kaufen 😉 Die meisten sind dann auch gleich auf der „Placita“, dem offiziellen Paraguay-Schwarzmarkt in Posadas (siehe ein Artikel), ausgestiegen. Dort werden die Spielzeuge, Teller, Thermoskanne, Schuhe, Handys und Fernseher dann zu einem billigeren Preis als in einem normalen Posadas-Geschäft angeboten, aber zu einem teureren als in Encarnación…

Am Mittwoch habe ich mich endlich in einen örtlichen Frisör gewagt, gibt es hier wie Sand am Meer. Ich habe es überlebt 🙂 Frisör ist hier ein sehr billiges Vergnügen. Einmal Schneiden bekommt man hier so ab 4€, Färben kostet ca. 10€… Ich habe 8€ für alles bezahlt, hab die Haare dafür aber auch noch im Schaumbad gewaschen bekommen… Für Leute, die ihrer Frisur regelmäßig ändern wollen, sind die Bedingungen hier auf jeden Fall deutlich angenehmer!

Am Abend habe ich dann noch meinen Spanischtest gemacht und stolz bestanden, das Zertifikat flattert demnächst ins Haus, hoffe ich.

So, meine Arbeit in EPET und Gutenberg ist hiermit beendet! Danke für die tolle Zeit! 🙂 Ich werde es vermissen…

 

Ich bin dann mal weg, bis demnächst!

Katha

 


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