Alltag – und trotzdem anders

24 10 2011

Hola, qué tal?

 

viel ist in der letzen Woche nicht passiert. Ist eben inzwischen irgendwie schon Alltag… Arbeiten, Spanischkurs, Leute treffen, Einkaufen, Internet auf der Plaza suchen und ab und zu auch mal langweilen 😉 Und trotzdem ist es anders …

In der Schule habe ich einen Text für das Radioprojekt des Goethe-Institut mit den Schülern aufgenommen und dann geschnitten. Alle PASCH-Schulen (also die vom Goethe unterstützt werden) aus Uruguay, Paraguay, Chile und Argentinien schicken 2 Minuten zum Thema „typisch deutsch“ ab. Das wird dann von anderen Freiwilligen zusammengeschnitten und man kann sich die Sendung im Internet anhören.Ich war auch nochmal im Kindergarten und habe die Früchte-Sache wiederholt.. Ob das erfolgreich war, weiß ich nicht so genau :DUnd dann habe ich noch die „deutsche Tafel“ in der Aula zum Thema Reformationstag gestaltet. Hier sind all diese Gedenktage total wichtig und es gibt auch noch eine Tafel extra für diese Tage. Jede Woche gestalten die Schüler die, z.B. zum Tag der kulturellen Vielfalt, Tag des Lehrers, Tag des Freundes, Tag des Schülers, Tag der deutschen Einheit, Tag gegen die Diskriminierung… usw usw.. Ganz besonders wichtig war der Muttertag letzte Woche. An viele Gedenktage, die bei uns wahrscheinlich nicht mal im Kalender stehen, wird hier auch gedacht.Am Freitag war ich noch in der 3. Klasse, wo ich bis jetzt noch nie war. Da geht es zur Zeit um Sport, Spiele und Musik. Und das hört sich so an: „Was machst du?“ – „Ich spiele Gitarre.“ oder „Ich spiele Fußball.“ oder „Ich tanze Ballett.“ oder „Ich spiele Fangen. Dazu habe ich dann noch Wortkarten zum Üben erstellt. Und dann war auch schon das Wochenende da.

Am Samstag Abend bin ich endlich dazu gekommen, mich mit einer Argentinierin von CouchSurfing zu treffen und wir waren an der Costanera, also am Flussufer, DEM Treffpunkt für Leute jeden Alters. Natürlich war auch eine Kanne Terere mit am Start. Gabi studiert Touristenguide (und würde am liebsten sofort die ganze Welt bereisen, aber das ist zu teuer) und weiß deswegen viel über Argentinien und Misiones. Sie hat mir eine Karte mit allen Highlights Argentiniens gegeben. Und jetzt weiß ich überhaupt nicht, wo ich anfangen soll mit Gucken. Patagonien, die Anden oder doch lieber hier bei mir im Norden mit den Iguazu-Wasserfällen? Bevor ich nach Argentinien gekommen bin, wusste ich überhaupt nicht wie vielfältig dieses Land wirklich ist und was es alles zu sehen gibt. Da gibt’s nicht nur Steak, Tango, Gauchos, Buenos Aires und vielleicht noch Feuerland. Es gibt auch Salzseen, Wüsten, Vulkane, Dschungel, Sümpfe, Gletscher, Ruinen, Steppe… Ist ja auch ganz schön groß. Hier sind 5 Stunden Fahrt wenig, 10 normal und 2 Tage Bus dann lang. Ich überlege immer, wohin ich in Deutschland fahren könnte, wenn ich zum Beispiel 10 Stunden fahren würde, oder gar 2 Tage. Und hier machen einige Leute das alle 2 Wochen, weil sie z.B. in Buenos Aires Verwandte haben. Hauptverkehrsmittel ist hier eben der Bus. Züge gibt es fast keine und Flugzeug ist teuer.

Leider gibt es zu viel zu Sehen für die kurze Zeit, aber doch werde ich es schaffen, mir einen gewissen Eindruck von Argentina zu machen. Ein Land, das ich immer mehr kennenlerne und mir auch immer mehr ans Herz wächst.

Um noch ein Vorurteil aus dem Weg zu räumen, das ich hatte, bevor ich nach Posadas kam: Ich hatte bis jetzt noch keine einzige Mücke in meinem Zimmer. Und das soll bitte auch so bleiben 🙂

Am Sonntag waren Wahlen. Die Woche davor wurde nochmal fleißig für alle Parteien geworben. Es fuhren Wagen mit Megafon durch die Stadt und es liefen Leute mit Megafon durch die Stadt. So wurde man durchgehend mit Wahlsprüchen beschallt, damit man auch ja das Richtige wählt. An Plakaten mangelte es auch nicht.Die Leute, mit denen ich gesprochen haben, waren gegen Cristina de Kirchner, also die Präsidentin, die jetzt wiedergewählt wurde.Und zwar wurde mir gesagt, dass es in Argentinien viele Leute gibt, die nicht arbeiten und auch nicht arbeiten wollen. Das liegt daran, dass sie vom Staat viel Geld bekommen, weil Kirchner das so eingeführt hat. Deswegen finden all diese Leute Kirchner auch gut und es war wahrscheinlich dass sie gewinnt. Alle Arbeitenden finden es natürlich nicht gut.

Aber gewonnen hat sie trotzdem.

 

Hier jetzt noch die Bilder aus Porto Alegre, Brasilien. Sind jetzt nicht so viele, aber wer mehr sehen will, kann immer auf meine flickr-Seite

www.flickr.com/wunderfuersauge

Da gibt’s immer die aktuellen Bilder..

Schöne Woche euch!

Katha

 

 

 


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