Cultura e Integración
Ja, auch hier in Posadas wurde der Tag der Deutschen Einheit gefeiert und dem Mauerfall vor 20 Jahren gedacht, allerdings schon am 2. Oktober. Unsere Schule hat zu diesem Anlass ein Fest unter dem Namen „Cultura e Integración“ veranstaltet, welches Lehrer, Schüler und die Kirche zusammen vorbereitet hatten. Extra für die Feier kam am Freitagmorgen der regionale Fernsehsender von Posadas „Canal 12“ in die Schule, um mit der Direktorin, einer Deutschlehrerin, einer Schülerin und Alina und mir eine kleines Interview zu machen, welches noch vor dem Fest ausgestrahlt werden sollte, um etwas Werbung dafür zu machen. Alina und ich wurden damit allerdings ziemlich überrumpelt, sodass wir auf die Schnelle nichts richtiges sagen konnten, was so ohne Vorbereitung an unserem Spanisch gescheitert wäre. Daher bekamen wir nur kurzerhand die Aufgabe, die Menschen in Posadas zu dem Fest einzuladen, und zu erzählen, was es zu essen gibt: natürlich Sauerkraut („Chucrut“) mit Würstchen, ausserdem Schwarzwälderkirschtorte (mit unechten Kirschen) und einige argentinische Spezialitäten. Der Abend war sehr schön gestaltet, mit einigen Erklärungen zum Hintergrund der Feier, Volkstänzen der jüngeren Schüler (sowohl deutsche als auch argentinische Tänze) und Berichten von Schülern, die schon durch das PaSch-Projekt einige Wochen in Deutschland verbringen konnten. Eingeleitet wurde der Abend sehr feierlich mit dem „Acto de Banderas“, dem Flaggenaustausch der argentinischen und der deutschen Fahne. Dann kam die argentinische Nationalhymne, auch sehr feierlich, und dann warteten Clemens (ein Austauschschüler aus Deutschland, der gerade ein Jahr in Posadas verbringt), Alina und ich auf die deutsche Hymne, aber nichts da: die wurde nicht gespielt! Als Begründung hiess es, die Leute würden dann ja nicht mitsingen, aber beim Flaggenaustausch hätte sie ja wenigstens gespielt werden können.
Naja, so war das halt. Insgesamt war es aber eine schöne Feier, zu der wir drei Deutschen leider nur durch schnell zusammengestellte Fotostrecken von unseren Heimatstädten beitragen konnten, da die Vorbereitungen schon lange begonnen hatten und wir nicht mehr wirklich intergriert werden konnten.
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