Kurz und knapp

Seit meinem letzten Eintrag ist nun schon fast ein Monat verstrichen. Im Gegensatz zu Meru, bin ich hier in Nairobi die ganze Zeit beschäftigt. Sei es mit arbeiten oder abends mit meinen Mitbewohnern zusammensitzen, Gitarre spielen und gemeinsam singen.

In den 28 Tagen, an denen ich nichts geschrieben habe ist so viel passiert.

Es beginnt mit dem Zwischenseminar im Wildbeest Eco Camp.
Es war richtig toll, wir haben uns alle Super verstanden und es hat viel Spaß gemacht sich mit den Anderen austauschen zu können und gemeinsame Erfahrungen reflektieren zu können.

Kulturweit Freiwillige

Kulturweit Freiwillige

Am Mittwoch war unser Exkursionstag. Wir konnten zwischen dem Nationalpark Nairobi oder wandern bei den NgongHills wählen. Ich habe mich für das Wandern entschieden und so machten wir 5 uns auf zu den NgongHills.

Elisa, Johanna, Sebastian , Ann- Christine und Annika !

Elisa, Johanna, Sebastian , Ann- Christine und Annika !

Es war ein sehr lustiger und unheimlich schöner Ausflug. Zwar begann der Tag mit viel Regen und Nebel, jedoch wurde es immer besser.

So sahen unsere Schuhe zu Beginn aus.

So sahen unsere Schuhe zu Beginn aus.

Zwischendrin ;)

Zwischendrin 😉

Am Ende unserer Wanderung :)

Am Ende unserer Wanderung 🙂

Unsere Guards.

Unsere Guards.

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Nach dem Seminar begann für mich die Arbeit am Gotehe- Institut und schon nach einem Tag im Büro war mir klar, dass ich nicht der Mensch für Büroarbeit bin.

Die Arbeit in der Schule mit den Schülerinnen macht mir viel mehr Spaß. Es ist dennoch eine tolle Erfahrung, einen Einblick in einen anderen Arbeitsbereich zu bekommen.

Während meiner Zeit, die ich bisher hier bin, habe ich nicht nur positive Erfahrungen sammeln dürfen.
Eines der negativen Dinge was mir vor kurzem passiert ist, ist dass mir mein Geldbeutel mit samt Kreditkarte gestohlen wurde. Ich war natürlich morgens erst beim Geldautomat und hatte somit mehr Bargeld als sonst mit mir.
Man kann es nicht ändern, aber es hat mich ein Stückchen weit aufgerüttelt noch aufmerksamer zu sein.
Es klingt verrückt aber mein Leben hier, hängt von einem Reisepass und einer Plastikkarte ab. Schon verrückt oder ?

Da kommen wir zum nächsten Problem.
Das Visum. In der Regel sollte es kein Problem darstellen, sein Visum verlängern zu können, jedoch stellt sich das Immigrationsoffice in Nairobi etwas quer, sodass alle Ausländer Probleme haben es zu verlängern.
Darum mussten einige von uns bis Nakuro ( ein Ort ca 2 Stunden von Nairobi ) fahren um uns dort einen Stempel zu holen, denn dieses Büro verlängert das Visum sofort.
Alles sehr willkürlich und unverständlich.
Mein Visum wurde Gott sei Dank um 3 weitere Monate verlängert. Ich hoffe, dass ich bis März dann meine Work Permit ( Arbeitserlaubnis) bekommen werde, sodass es kein Problem sein wird das Visum ohne Probleme erneut zu verlängern.

In Weihnachtsstimmung bin ich ganz und garnicht. Vielleicht liegt das auch daran, das ich abends öfter bei uns im Pool schwimmen gehe, die Sonne tagsüber scheint und ich keine Weihnachtsbäume sehe.
Ich vermisse meine Familie, den Duft von Orangen, Zimt und selbst gebackenen Plätzchen. Und ein kleines bisschen vermisse ich das kalte Schmuddelwetter in Deutschland 😉 auch wenn ich es nächstes Jahr sicher wieder verfluchen werde.

Am vergangenen Wochenende war ich mit Dani ( Kulturweitfreiwillige am Goethe), Laura ( Praktikantin am Goethe) und ihrem Mitbewohner beim Mount Longonot wandern. Das ist ein alter Vulkan. Es war sehr anstrengend, aber der Weg und dorthin alleine wegen der Aussicht hat sich gelohnt. Leider haben wir es nicht geschafft den Krater komplett entlang zu laufen, da es als wir am höchsten Punkt angekommen waren, zu regnen begann.

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Johanna, Laura, Dani

Johanna, Laura, Dani

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Ich möchte das auf jeden Fall wiederholen, um den Krater einmal komplett zu umlaufen.

Heute feiern wir 50 Jahre Unabhängigkeit in Kenia – das bedeutet Feiertag und somit KEINE Arbeit 🙂
Den heutigen Tag habe ich mit Laura in der Junction mall verbracht. Ich kam sogar ein wenig in Weihnachtsstimmung. Es war ein Plastikweihnachtsbaum aufgebaut und das Einkaufszentrum war komplett mit Lichterketten verziert, dazu hab es heitere Weihnachtsmusik. Etwas irritierend war der Kaffee, den wir draußen auf der Terrasse bei blauen Himmel genossen haben. Etwas kühl war es dennoch, sodass wir es uns zum essen dann drinnen gemütlich gemacht haben.

Morgen fahre ich mit Annika, und Thekla zur Masai Mara. Ich bin schon sehr aufgeregt und freue mich unheimlich die verschiedenen Tiere in freier Wildbahn zu sehen.

Am 20 Dezember fahren Thekla, Annika und ich mit dem Zug nach Mombasa. Dort werden wir noch andere Freunde treffen, gemeinsam Weihnachten feiern und es uns richtig gut gehen lassen. Weihnachten bei Sonne, Strand und Meer.

Am 26 Dezember machen wir uns dann auf nach Sansibar, wo wir in das neue Jahr 2014 starten werden.

Ich weiß ich war zwar etwas schreibfaul auf meinem Blog, aber dafür habe ich viele Postkarten für euch geschrieben.

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Ich hoffe sie kommen alle an. Ich denke an euch und vermisse das kalte Deutschland !!

Euch allen einen frohen 3 Advent und weiterhin eine besinnliche Weihnachtszeit !

 

 

 

 

 

 

 

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Morgen? – Sawa!

„Morgen“ bedeutet „irgendwann in der Zukunft“ 😉

Und die Antwort die man bekommt ist immer die selbe „Sawa“ bedeutet sowas ähnliches wie ok, in Ordnung, ja klar.

Nun aber zu den wirklich wichtigen Informationen 😛

Meine Haustiere!!

Einen Tag bevor mein Käfig für die Hühner und die Kaninchen endlich gebaut werden sollte, fuhr ich zu dem Vater von Deborah ( Deutschschülerin ) und wollte mir ein Kaninchen für Morgen aussuchen, was er mir dann am Abend bringen wollte.
Als ich ankam zeigte er mir mit stolz seinen ganzen „Hof“. Er besaß viele Tiere.

Hunde,Katzen, Hühner, Kühe und natürlich Kaninchen.
Als er mir die großen Kaninchen gezeigt hatte, fragte ich ihn wo denn nun die kleinen wären, von denen er geredet hatte.
Ja also die kleinen kommen erst in ein paar Wochen.
Wie jetzt? 😀
Dafür war ich doch extra gekommen?
Naja, als wir ( Emmah und ich) uns dann wieder verabschiedeten und ausmachten, dass ich dann im Januar, wenn ich aus Nairobi zurück bin, kleine Häschen nehmen würde, fiel mir die kleine Katze auf die um meine Beine streifte.
Sie war gerade 4 Monate alt und noch ganz klein.

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Katzen waren früher meine Lieblingstiere gewesen. Seit ich jedoch meine große Liebe Laika habe, gehörten Katzen eigentlich nicht mehr dazu, sondern nur noch Hunde. Aber auch nur MEIN Hund ! 😉 😉 😛

Sie sah so süß aus und als ich dann gefragt wurde, ob ich sie haben wollte, zögerte ich nicht. Ja ich wollte sie 🙂
Wir packten sie in einen großen Karton und nahmen sie also mit.

"Kitty"

„Kitty“

An der Schule angekommen, machte ich mich gleich auf den Weg, um das spezielle Katzenschampoo zu kaufen, was mir empfohlen wurde. ( gegen Zecken und Flöhe)
Deborah half mir die Katze zu waschen. Das sah vielleicht lustig aus und sie wehrte sich natürlich, denn Katzen mögen kein Wasser!!

Sie zitterte am ganzen Körper, also föhnte ich sie, bis sie trocken war. Das schien ihr zu gefallen. Ich baute ihr einen gemütlichen Schlafplatz aus Decken in einem Karton, wo sie schlafen sollte.
Die Nacht war der Horror!
Ich wusste eigentlich schon, dass ich eine Katzenallergie hatte, aber es war nie so richtig schlimm gewesen.
Nach dieser Nacht wusste ich es 😀
Mein ganzer Körper juckte, und meine Augen tränten und schwollen an.
Was nun?
Es half nichts, die Katze musste weg.

Wie schon oben genannt, „Morgen“ bedeutet irgendwann in der Zukunft.
Also schlief die mittlerweile getaufte Katze namens „Kitty“ ( sehr einfallsreich;) ), noch 4 weitere Tage bei mir.

(Kurzer Einwurf „Kiti“ bedeutet auf Suaheli Stuhl 😀 , das lernte ich aber erst danach, aber jetzt weiß ich, warum die anderen darüber lachten 😉 )

Da ich es aber nicht anders aushielt, musste sie mit meiner Küche vorlieb nehmen, was ihr überhaupt nicht gefiel. Das führte dazu, dass sie Nacht für Nacht vor meiner verschlossenen Tür stand, kratze und die ganze Nacht laut miaute.

Trotz starkem Mitleid, ließ ich sie nicht in meinem Zimmer schlafen, da ich sonst erstickt wäre.

Nach vielen fehlgeschlagenen versuchen die Katze an irgendwen zu verschenken, stieß ich dann doch auf jemanden, der sie mir abnehmen wollte. Der Wachtmann war begeistert und wollte sie unbedingt haben. Ich übergab sie ihm schweren Herzens, war aber auch sehr erleichtert und genoss an diesem Tag eine durchaus ruhigere Nacht 😉

Nun, was lerne ich daraus ?
Es kommt immer anders als man denkt!

Mein Hühnerstall und Kaninchenstall ist mittlerweile gebaut. Zwar nicht in der Größe wie ich es angeordnet hatte, aber darum kümmere ich mich, wenn ich wieder aus Nairobi zurück bin.

Links der Hühnerstall mit "Freigehege" und rechts der Kaninchenstall.

Links der Hühnerstall mit „Freigehege“ und rechts der Kaninchenstall.

Zunächst freue ich mich auf ein spannendes Zwischenseminar in der kommenden Woche in Nairobi und auf meine anschließende Arbeit am Goethe Institut.

Herzliche Grüße aus Meru!

 

 

 

 

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Das Wochenende mit Thekla :)

Ein Wochenende voller spannender Erfahrungen.

Ich holte Thekla vom Matatubahnhof ab. Ich fand sie nicht auf anhieb, darum rief ich an. Kaum nahm sie ab, hatte ich sie schon gesichtet. Das ist hier in Meru nicht schwer, denn man fällt auf wie ein bunter Hund.
Wir gingen also gemeinsam Richtung Bank, zum Uchumi noch etwas einkaufen und nahmen uns dann ein Taxi zurück zur Schule.

Für den Nachmittag hatte ich geplant den Kaditha waterfall zu besichtigen.
Unser Taxi kam pünktlich um 14 Uhr und wir fuhren los. Für den Weg für den wir normalerweise 15 Minuten gebraucht hätten, brauchten wir gute 30 Minuten das ist typisch für Kenya, denn unterwegs werden noch 100 weitere Sachen erledigt. Als wir dann endlich ankamen, hatten wir einen tollen Blick auf den Wasserfall. Jedoch ziemlich weit weg. Thekla und ich gucken uns an. Das soll der Wasserfall sein? So weit weg ? Etwas enttäuscht und leicht ungläubig guckten wir weiter in Richtung des Wasserfalls.
10 Minuten bis zum ersten Wasserfall hieß es. Erneut tauschten wir blickte aus und mussten darüber schmunzeln. 10 Minuten ? Zu Fuß ? Wer’s glaubt !

Der Wasserfall in weiter Ferne ;)

Der Wasserfall in weiter Ferne 😉

Nunja wir gingen ein Stückchen den geschotterten Berg hinauf. Nein nein.. Es sollte nicht weiter Berg auf gehen. Nein Berg ab! Wir guckten beide den Abhang herunter. Da geht’s lang ?
Eh ja !
Wie versprochen gelangten wir nach ungefähr 10 Minuten zum ersten Wasserfall.
Der Weg war jedoch etwas beschwerlich. Bilder bringen die wirkliche Perspektive nicht zum Ausdruck 😉
Wir staunten nicht schlecht.
Natürlich wurden erstmal ganz viele Fotos gemacht. Wir waren echt begeistert!!

Der erste und " kleine " Wasserfall

Der erste und “ kleine “ Wasserfall

Nun sollte es direkt weitergehen zum nächsten und somit größeren Wasserfall.

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Man kann sich das kaum vorstellen wenn man man nicht selbst dabei gewesen ist. Wir kletterten über große Steine, durchquerten einen Fluss, stiegen durch dichtes Dickicht und hatten eine menge Spaß dabei. Außerdem ein wenig Unterstützung durch Jeff ( unseren Taxifahrer ) und durch unsere zwei Guides.

Angekommen am Wasserfall, blieben wir natürlich nicht unten stehen um zu gucken.
Nein!
Wer träumt nicht davon einmal in seinem Leben unter einem Wasserfall zu stehen ?

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Wir kletterten barfuß die klitschigen Steine hinauf. Im Nachhinein war das echt gefährlich, denn es war echt sehr hoch.

Jeff, Thekla und ich :)

Jeff, Thekla und ich 🙂

Wir verweilten eine Zeit am Wasserfall und machten uns dann auf den Rückweg. Ob der Hin oder der Rückweg anstrengender war, kann ich im Nachhinein garnicht genau sagen, was ich jedoch weiß ist, dass Thekla und ich an dem Abend echt erschöpft waren.

Unsere "Guides"

Unsere „Guides“

Auf dem Rückweg erlebte ich das Highlight des Tages.
Jeff fragte mich ob ich Auto fahren wollen würde. Ich sagte ja ja ich habe einen Führerschein und er entgegnete Nein Johanna, willst du jetzt Auto fahren ?
Jaaaa !
Ich wollte.
Also tauschten wir die Plätze. Wie ihr sicher alle wisst gibt es hier in Kenia links Verkehr. Also stiegt ich vorne rechts ein und fuhr los.
Gott sei Dank war es ein Automatik Auto, denn bei den vielen Schlaglöchern wären wir mit dem Schaltwagen sicher nicht so weit gekommen 😀

Ich fuhr ganz automatisch auf die rechte Seite als mir ein Auto entgegenkam. Der Fahrer guckte mich komisch an. Ich merkte noch nichts.. Als es dann auf die Hauptstraße drauf ging, fiel mir dann ein dass ich links bleiben musste. Es war echt eine sehr lustige und spannende Erfahrung.

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Ich fuhr also von dem Wasserfall bis zur Schule zurück.

Thekla und ich ließen es uns nun richtig gut gehen. Wir kochten lecker Spaghetti mit Bohnen und Möhren dazu genossen wir einen leckeren Weißwein 😉 und der Nachtisch durfte natürlich auch nicht fehlen.

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Wir quatschten und warteten bis es endlich 00.00 Uhr war, denn am 27.10 hatte Thekla Geburtstag.
Als es so weit war war gratulierte ich ihr mit einem Kuchen und vielen bunten Kerzen darauf und kurz darauf fielen wir beide total müde ins Bett.

Am Sonntag hieß es erstmal ausschlafen. Gaaaanz lange.
Wir faulenzten und machten uns am Nachmittag in das vielversprechende Meru Museum.
10 Minuten nach Eintritt hatten wir dann auch alles gesehen 😀
Wir schlenderten durch die Stadt und ließen das schöne Wochenende nett ausklingen.

Danke Liebe Thekla, ich freue mich schon auf das nächste Mal!

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Mein neues Haustier !!

Ich muss ehrlich sagen ich war faul..

Kaum zu glauben aber ich komme trotz sooo viel freier Zeit in den Freizeitstress.

Ich möchte euch unbedingt noch von dem super Wochenende mit Thekla berichten, allerdings habe ich in den letzten Tagen so viel erlebt was ihr auf jeden Fall auch wissen müsst.

Ich habe heute endlich meine erste Kiswahili Unterrichtsstunde gehabt.
Nach 20 verschobenen Stunden hat es dann heute endlich geklappt.
Es war super toll und die nächste Stunde ist für morgen angesetzt. Genaueres werde ich noch berichten.
Zunächst die wahrscheinlich lustigste und beste Nachricht des Tages.
Ich kaufe mir ein Haustier.
Ja!
Ich hatte schon längere Zeit darüber nachgedacht. Es sollte eigentlich ein Schaaf werden, da meine Nachbarin auch 3 hatte, dachte ich, ich könnte meins dazugesellen. Nunja es kommt hier immer anders als man denkt und eines morgens haben mich meine kleinen Freunde nicht mehr begrüßt. Die Nachbarin hatte sie verkauft. Ja ich war echt traurig. Nun. Jetzt kaufe ich mir 2 Hühner. Meine Nachbarin wird auch einige kaufen, sodass sie in einer großen Gemeinschaft leben werden.
Uuuuund das tollste überhaupt.
Morgen bekomme ich 1 kleines süßes Kaninchen. Ich habe gerade schon Futter und Stroh gekauft.
Den Käfig habe ich von einem Lehrer bekommen. Der Hühnerkäfig für draußen wird morgen gebaut und dann können meine Hühner und das Kaninchen den ganzen Tag auf der Wiese bei gutem Wetter verbringen.
Für die Nacht ist natürlich auch gesorgt.
Ich bin in voller Vorfreude und werde natürlich weiter berichten.

Ich sende euch ganz viele sonnige Grüße aus dem warmen Meru.

 

 

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Meine erste selbst gemachte kenianische Speise.

Da ich leider ein paar Tage kein Internet hatte hier mein Bericht vom letzten Freitag.

Mein Ziel ist es viele Erfahrungen und Erinnerungen aus dem Jahr mitzunehmen. In jeder Hinsicht.
Ich dachte, ich fange bei den kenianischen Speisen an.
Dafür verabredete ich mich mit Sera und Florence aus der Küche, um zu lernen wie man Chapati und Mandazi macht. Da ich ja am Wochenende Besuch bekommen sollte, wollte ich natürlich eine große Portion machen.
Der Teig für Chapati war schnell gemacht.
Man löst etwas Salz und Zucker im leicht erwärmten Wasser auf, dann gibt man Mehl dazu, bis es einen festen Teig ergibt.
Man lässt ihn ein paar Minuten ruhen, dann formt man kleine Bälle, die man leicht platt drückt. Diese bestreicht man mit ein wenig Öl. Anschließend lässt man auch diese ein paar weitere Minuten ruhen, bevor es losgehen kann.
Wenn dann gefühlte 3 Stunden um sind, rollt man die kleinen,schon vorher erstellten Teigbälle zu einem dünnen Fladen aus und dieser wird dann, genau wie ein Pfannkuchen in einer Pfanne von beiden Seiten angebraten, bis er eine goldbraune Farbe hat.
Ich kann euch sagen, es gibt nichts besseres als ein heißer, frischer Chapati.
Obwohl.
Vielleicht doch lieber frische Mandazis ?
Dazu braucht man Margarine, Mehl ( dieses ist bereits mit Hefe vermengt ) etwas Zucker und Milch. Alle Zutaten werden zu einem glatten, festen Teig geknetet.
Auch diesem Teig gönnt man eine kurze Ruhephase, bis man weiter machen kann.
Der letzte Schritt ist fix getan. Der Teig wird ausgerollt ( etwa einen halben cm dick) und wird dann in kleine Vier oder Dreiecke geschnitten. Diese werden dann in ein heißes Fettbad gegeben. Sobald die eine Seite braun wird, dreht man die Mandazis auf die andere Seite. Rausholen, abtropfen, Fertig !

Frische Mandazi

Frische Mandazi

Es hat so viel Spaß gemacht. Und da ich Freitags ja keinen Unterricht habe, werde ich nun von Woche zu Woche mehr Gerichte lernen.
Zum Abschluss fragte mich Florence ob ich denn Chips mögen würde.
Na klar!
Ich dachte dabei an die deutschen Chips und war verwundert als sie sagte, gut dann machen wir dir nun welche.
Chips – Pommes 😀
Sie holte 4 große Kartoffeln. Diese wurden geschält, gewaschen und dann zu kleinen Stäbchen geschnitten.
Auch diese tauchten wir in unser heißes Fett. Innerhalb von 10 Minuten hatte ich eine riesige Portion Pommes, die ich dann mit etwas Salz und Paprika Gewürz verfeinerte.

Meine selbst geschnittenen Pommes

Meine selbst geschnittenen Pommes

Richtig toll und sie schmeckten super lecker.
Ich freue mich schon auf weitere spannende Kochstunden.

 

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Meine große Liebe – Kinder !

Ein kurzer Zwischenbericht des gestrigen Tages.

Emmah, ihre 3 Kinder, ihr Hausmädchen und ich waren gestern auf dem Spielplatz.
Wir kamen so gegen 15 Uhr, da waren bestimmt schon 20 Kinder da. Ich beobachtete sie, wie sie rutschten, schaukelte, über den Rasen liefen und dabei lachten.
Es war ein schönes Gefühl, diese glücklichen Kinder spielen zu sehen.
Da geht geht mein Herz auf und ich empfinde ein großes Glücksgefühl.
Ein kleines Mädchen im Alter von 3 Jahren kam auf mich und zeigte auf meine Halskette. Ich ging in die Hocke um auf ihrer Höhe zu sein. Sie griff nach der Kette und fragte mich „is this an apple“ ? Ich versuchte ihr zu erklären, dass dies ein rotes Herz wäre. Erneut fragte sie, „is this an apple“? Ich wiederholte nochmals, dass dies ein Herz wäre. Daraufhin fing sie an, dass größere Interesse – meine weiße Haut an Armen und am Hals – mit ihren patschigen Händen zu berühren. Mit großen Augen starrte sie meine weiße Haut an. Dann rannte sie verlegen zu den anderen Kindern zurück.
Ein unvorstellbares Gefühl, wenn man sich vorstellt, dass ich womöglich einer der ersten weißen Personen bin, die dieses Mädchen zu Gesicht bekommen hat.

Ich fand es waren schon ganz schön viele Kinder auf dem kleinen Spielplatz.
Naja, Emmah meinte daraufhin, dass um 17 Uhr noch viel mehr mehr Kinder kommen würden. Ungläubig sagte ich ok…
Knappe 2 Stunden später waren es dann bestimmt 50 Kinder, die quietscht vergnügt umher liefen. Der krönende Abschluss war die große Hüpfburg, die später noch aufgebaut wurde.
Es war ein wunderschöner Tag und ich habe ihn in vollen Zügen genossen. Ich bin Emmah so dankbar, dass sie mich so stark in ihre Familie mit einbindet und integriert.

Xavier (der jüngste Sohn von Emmah ) und ich.

Xavier (der jüngste Sohn von Emmah ) und ich.

Was gibt es schöneres als ein herzliches Kinderlachen ?

 

 

 

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Nairobi

 

Bevor ich von meiner Super tollen Woche in Nairobi berichte, möchte ich euch sagen, dass ich garnicht schaffe, all das was ich erlebe,direkt aufzuschreiben, jedenfalls nicht chronologisch. Darum werde ich nun erst über meine Woche in Nairobi berichten und dann schaffe ich es hoffentlich noch viele weitere Berichte in Kürze für euch zu gestalten. Denn es gibt noch einiges was ich erlebt habe und was ich gerne mit euch teilen würde.

Meine Woche in Nairobi war so toll, nicht nur weil ich ein paar der anderen Freiwilligen dort getroffen habe, sondern auch, weil ich in dieser Woche alle meine Ängste verloren habe. Das erfüllt mich mit großer Freude.

Es begann alles mit der Fahrt nach Nairobi.
Emmah und ich fuhren am Montag gegen 13 Uhr mit einem Matatu in Richtung Meru Bahnhof.
Als ich in das Matatu Einstieg sah ich keinen freien Platz, obwohl der Fahrer sagte yes yes come in.
Also quetschte ich mich in irgendeine freie Lücke die ich finden konnte. Ich zählte die Plätze die das Matatu hergab. 15 !! Beim zweiten Durchgang zählte ich dann wie viele Leute sich im Matatu befanden. 20 zählte ich.
Ich schmunzelte. Jedoch hielt mein Grinsen nicht so lang an, da mein Knie und meine Schulter beim überfahren jeder Speed Bomb schmerzte.
Der Sitz drücke heftig.
Als ich endlich ausstieg und meinen Körper ausschüttelte, sah ich an mir runter. Okaaaaaay. Das gibt den nächsten blauen Fleck, was solls, ich habe mir 50 Schilling gespart 😀 😀

Weiter ging’s. Ich setzte mich in ein Matatu was nach Nairobi fahren sollte. Ich hatte Glück es war genau noch ein Platz für mich frei, somit brauchte ich nicht warten und es ging direkt los.

Ich verabschiedete mich mit einer gewissen Unsicherheit von Emmah und ehe ich mich versah hatten wir Meru schon verlassen.
In der Zeit in der ich in Meru war, hatte ich das Gefühl von Emmah abhängig zu sein, da ich ja kein Suaheli verstand und auch das Englisch war durch den Dialekt schwer zu verstehen. Somit übersetzte und regelte sie einfach alles für mich. Das war auch echt praktisch, aber nun war ich auf mich selbst gestellt.

Es war unheimlich heiß und die Sonne brannte durch das Fenster. Ich hatte mich natürlich nicht eingecremt… Immer wieder guckte ich beunruhigt meinen Arm an, der schon etwas röter zu sein schien.
Da kam mir die Idee, ich deckte ihn mit meiner Tasche ab, sodass keine Sonne mehr darauf scheinen konnte.
Ich versuche die Augen für ein paar Minuten zu schließen und etwas zu dösen. Keine Chance! Als ich mich am Fenster anlehnte, schlug mein Kopf immer auf und ab. Also richtete ich meinen Blick aus dem Fenster.
Das ist nämlich besser, als sich auf die Fahrweise des Matatufahrers zu konzentrieren, denn das raubt einem den einen oder anderen Nerv.
Rasante Überholungsversuche zogen meine Aufmerksamkeit dann schließlich doch auf die Fahrweise des Fahrers.
Oh Gott dachte ich mir. Der Motorradfahrer…….Achtung. Uff das war knapp!!
Der Motorradfahrer schaukelte ein wenig hin und her, fing sich dann jedoch wieder. Ich hatte mich gerade etwas beruhigt, da wurden wir von einem anderen Matatu abgedrängt. Unser Fahrer hupte und setzte zum Überholen an. Als wir schließlich das andere Matatu überholt hatten, wiederholte sich das Spiel. Als die anderen Fahrgäste nun auch beunruhigt etwas ärgerlich wurden, stand mir die Panik ins Gesicht geschrieben.
Ich atmete tief durch. Was hörte ich da, das war doch „Hero“ von Enrique Iglesias. Sofort fühlte ich mich gut. Ich musste grinsen und konnte mich entspannen.
Dann folgte noch ein Klassiker von Celine Dion. Auch wenn die Lieder durch die vielen Aussetzer nicht komplett zu hören waren, tat es gut etwas „bekanntes“ zu hören.
Die restliche Fahrt verlief nicht zwingend sicherer, aber ich bemühte mich darüber hinwegzusehen.

Als wir dann endlich in Nairobi ankamen stieg ich aus und lief einfach los. Wohin wusste ich nicht wirklich.
Ich telefonierte kurz mit Annika. Sie gab mir eine Nummer eines Taxifahrers.
Wir legten auf und ich wählte diese Nummer. Während mir die nette Frau am Telefon mitteilte, dass der Teilnehmer nicht erreichbar sei, überlegte ich mir was ich sagen könnte wo ich stehen würde, denn Nairobi hat ca 4 Millionen Einwohner.

Ich guckte mich suchend um und ging spontan nach rechts eine große Straße entlang mit vielen kleinen Geschäften und einer Menge Leute.
Ich sah ein Taxi und fragte direkt, ob er mich in die Karbanet Road zu den “ Nine Planets “ bringen könnte. Ich hatte keine große Lust noch lange über den Preis zu verhandeln, weil es schon langsam dunkel wurde, also ging ich auf sein Angebot ein und wir fuhren los.
Wegen dem vielen Verkehr kamen wir dann genau 65 Minuten später bei den Nine Planets an. Annika und Elisabeth ( 2 Freiwillige die in Nairobi arbeiten. Annika beim DAAD und Elisabeth bei der deutschen Unesco Kommission ) kamen mir schon an der Tür entgegen.
In der Wohnung angekommen unterhielten wir uns und dann war es auch schon wieder Schlafenszeit. Es wird so früh dunkel und genau wie in Meru auch, sollte man nach Einbruch der Dunkelheit seine Aktivitäten eher auf drinnen verschieben.
Da Annika und Elisa beide am nächsten Tag arbeiten und somit früh aufstehen mussten, gingen wir alle schlafen.

Es ist eine tollte Wohnung. Es gibt insgesamt 6 Schlafplätze. 2 Einzelzimmer und 2 Doppelzimmer. Eine Gemeinschaftsküche und Wohnzimmer, eine Haushälterin die Abends kocht und tagsüber die Wäsche wäscht und das wichtigste überhaupt WLAN !! Ich war in dem einen Einzelzimmer untergebracht.

Am nächsten Morgen erwachte ich gegen 10 Uhr. Ich hatte mir extra keinen Wecker gestellt, ich wollte einfach ausschlafen und von der Sonne geweckt werden.
Ich zog mich und aß etwas. Zum Zähneputzen musste ich dann auf den Balkon gehen. Ich fand es äußerst lustig, dass ich die Leute auf dem Markt beobachten konnte, während ich meine Zähne putzte. Irgendwie wurde in das Badezimmer nur eine Dusche und eine Toilette gebaut. Das Waschbecken befand sich außerhalb…
Kurios!

Ich packte meine Sachen und machte mich auf den Weg zum Bus.
Ich hatte mich am Vorabend noch erkundigt, wann denn ein Bus fahren würde.
Die Antwort war: stell dich an die Straße und ein Bus wird kommen.
Okay ich stellte mich an die Straße. Keine 30 Sekunden später kam ein Bus angerauscht. Ich fragte noch schnell nach der Endhaltestelle und stieg ein.

Während der Fahrt guckte ich auf meinen Stadtplan. Ich versuchte die Straße zu finden, in der ich mich gerade befand. Hatte ich die Straße endlich gefunden waren wir schon längst einen Kilometer weiter…
Als ich mich dann endlich orientiert hatte, musste ich aussteigen.
Mit meinem Stadtplan in der Hand versuchte ich nun das Goethe Institut zu finden.
Ich irrte etwas verloren umher, bis ich es endlich fand.

Ich überrasche Viktoria und fragte sie, ob ich etwas mithelfen könne.
Also arbeitet ich an diesem Tag etwas im Goethe Institut mit.
Auch am folgenden Tag ging ich wieder ins Goethe Institut um mitzuhelfen. Morgens jedoch fuhren wir gemeinsam mit dem DAAD zu Precious Blood (das ist die PASCH Schule in Nairobi). Wir stellten die beiden Organisationen ( Goethe und DAAD) vor und beantworteten verschiedene Fragen bezüglich des Studiums in Deutschland.

Am Donnerstag war mir der Weg nun schon etwas vertraut und ich gelang schneller zu meinem Ziel. Gegen 17 Uhr traf ich mich immer mit Elisabeth an der Bushaltestelle und wir fuhren gemeinsam zurück zu unserer Wohnung.

Am Freitag durfte ich Elisa zu einem Vortrag in die Kenyatta University begleiten. Das war vielleicht ein Dilemma.
Wir sind um 6.15 aufgestanden. Der Vortrag sollte um 9 Uhr beginnen und um 13 Uhr enden.
Wir fuhren also um 7 Uhr mit dem Bus in die Stadt hinein. Angekommen sind wir kurz nach 8 Uhr. Weiter ging’s mit einem Matatu in Richtung University. Diese erreichten wir dann so gegen 9 Uhr. Wir fragen an der Information nach dem Gebäude. Wir wurden von einer netten Dame abgeholt die uns den Weg zeigte. Wir liefen bestimmt 40 Minuten bis wir das Gebäude erreichten, um dann feststellen zu dürfen, dass wir falsch waren. Wir wurden vertröstet und weiter geschickt. Als wir dann abgehetzt gegen 10 Uhr in dem Raum ankamen, war die Besucherzahl noch sehr dürftig. Mit uns vielleicht 7 Leute. Typisch! 😀

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Weitere 25 Minuten später ging es dann endlich los. Nach 1,5 Stunden mussten wir allerdings schon wieder gehen, da Elisa noch einen anderen Termin von der Arbeit aus hatte und da wir das Spiel mit der Zeit ja kannten, wollten wir früh genug los.
Der Vortrag war sehr interessant. Es wurden viele wichtige Themen besprochen in Bezug auf das Studieren und das Geld verdienen in Kenya.
Der Rückweg verlief durchaus entspannter, wenn da nicht die ohrenbetäubende Musik gewesen wäre.

In der Stadt angekommen trennten sich unsere Wege. Elisa musste zurück zur Arbeit und ich traf mich noch mit Thekla ( eine deutsche Studentin aus Dresden, die an der University in Nairobi für ein Jahr den Professoren assistiert ).
Wir gingen gemeinsam essen und bummelten durch die Stadt. Abschließend holten wir Annika und Svenja von der Arbeit ab und gingen gemeinsam zurück zu unserer Wohnung.

Für den nächsten Tag verabredete ich mich mit Thekla und meinem Mitbewohner Evan ( Evan kommt aus Texas und arbeitet hier an einem Forschungsprojekt ) für das Elephant Orphanage.
Da die Elefanten nur ein Mal am Tag von 11-12 gezeigt werden, mussten wir früh aufstehen. Das der Verkehr an dem Samstag so gut ist, konnte ja keiner wissen. Somit waren wir knapp 2 Stunden zu früh da.

Im Elephant Orphanage werden Elefanten aufgezogen und nach ein paar Jahren wieder ausgewildert.
Eine totale Touristenattraktion.
Wir stellten uns alle um ein Schlammloch, welches nur durch ein kniehohes Seil abgesperrt war und warteten.
Um Punkt 11 tauchten die kleinen Elefanten auf. 3 kleine Elefanten im Alter von ein paar Monaten liefen umher und wackelten mit ihren kleinen Rüsseln.
Es war so süß ich hätte sie am liebsten geknuddelt.

 

Babyelefant

Babyelefant

Dann kamen die etwas älteren Elefanten. Insgesamt so 10 Elefanten wurden von den Wärtern mit einer Milchflasche gefüttert.
Das war echt sehr lustig mitanzusehen. Ich habe bestimmt 1000 Fotos von den Elefanten beim trinken gemacht.
Während sie gefüttert wurden und etwas mit einem Ball in dem Schlammloch spielten, teilte der Wärter uns ein paar Fakten bezüglich der Auswilderung der Tiere mit. Ein Elefant steckte seinen Rüssel in den Schlamm, holte aus und bespritzte eine große Menge von Touristen mit dem streng reichendem Schlamm.
Ich musste so lachen. Eine Frau mit weißem Blüschen, heller Hose und hellen Ballerinas schaute nur bedröppelt an sich herunter. Wir anderen konnten uns das lachen kaum verkneifen.

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Die Sonne brannte heiß und ich war froh als wir dann wieder in unser Taxi nach Hause eingestiegen sind. Als wir in unserer Wohnung ankamen, merkte ich schnell, dass ich mir meinen ersten Sonnenbrand auf den Schultern geholt hatte. Der weiße Abdruck im Kontrast zu dem knall roten, machte sich unter dem Stoff bemerkbar.

Dann gingen wir alle ( Annika, Elisa , Thekla , Svenja und Evan ) in den nächsten Nakumatt ( ein großer Supermarkt ), wo wir einige Sachen für den Abend besorgten.
Wir wollten alle gemeinsam Pasta kochen und anschließen den Abend bei einem Gals Wein oder auch ähnlichem 😉 ausklingen lassen.
Nachdem wir uns umgezogen und gemeinsam zu Abend gegessen hatten, genossen wir ein paar Stündchen auf dem Sofa mit Begleitung von einer rauschenden Radiomusik.
Dann machten wir uns auch schon auf den Weg zum Tree House ( eine Disco ), die an diesem Abend das Motto Kenya vs. Berlin hatte.
Ladys hatten an diesem Abend sogar freien Eintritt 🙂 wir hatten trotz eintöniger Musik viel Spaß und ich lernte eine Menge neue Leute kennen.
Nach ein paar Stunden dröhnender House und Elektromusik verließen wir die Tanzfläche und fuhren mit dem Taxi nach Hause.
Müde und völlig kaputt ließen wir uns alle in die Betten fallen.

Der nächste Morgen kam viel zu früh. Die Sonne weckte mich durch ihre Hitze. Ich blinzelte auf, drehte mich zur anderen Seite und wollte weiterschlafen, aber wir wollten an diesem Morgen alle noch über den Markt gehen, bevor ich wieder nach Meru zurückfahren würde, darum stand ich blitzschnell auf genoss zum letzten Mal das Zähneputzen auf dem Balkon.
Wir frühstückten bei herrlichem Wetter und machten uns gleich auf den Weg zum Markt. Es hab dort alles. Von Früchten über Gemüse bis hin zu Klamotten oder Haushaltsgeräten. Einiges neu, vieles auch gebraucht, aber dennoch in einem guten und funktionsfähigem Zustand.
Ich kaufte jedoch nichts, denn ich bin ja gerade mal 3 Wochen hier. Wenn ich jetzt schon anfange 100 Sachen zu kaufen muss ich die Hälfte ja hier lassen 😀

Geschenke und Mitbringsels werden natürlich noch gekauft 🙂 !!
Da habe ich auch schon einen ganz bestimmten Laden in Aussicht, wo es richtig tolle Sachen gibt.

Zurück an unserer Wohnung wartete schon mein Taxi auf mich. Ich verlud meinen großen Rucksack und die ganze Reise begann erneut.
Ich unterhielt mich eine knappe Stunde ununterbrochen mit dem Taxifahrer. Es ist echt toll, was man alles so erfährt und wie freundlich einen die Menschen in dem Gastland entgegen treten.
Er half mir ein Matatu nach Meru zu finden und fuhr erst los, als ich sicher drin saß.

Die Fahrt konnte losgehen, denn auch dieses Mal hatte ich Glück und es war der letzte Platz, sodass wir direkt losfahren konnten.
Es war eine ruhigere Fahrt als die auf dem Hinweg. Mit 2 kurzen Stops trafen wir dann schließlich genau 4 Stunden später in Meru ein.

Ich kaufte mir noch eine Melone und ein paar Minibananen ( das sind die Besten ), bis mich Emmah von hinten überraschte und mich in ihre Arme schloss.
Es war ein so schönes Gefühl, nach nur 1 Woche wieder so herzlich und mit so viel Liebe aufgenommen zu werden.
Ich fühlte dabei ihre Worte, von der Woche zuvor, wo sie mit einem Lächeln sagte, dass sie nun für das kommende Jahr meine Mama sei, sich um mich kümmern würde und egal was ist, ich könne zu ihr kommen.

Gemeinsam und mit 7 Einkaufstüten im Schlepptau fuhren wir zur Kaaga School.
Ich trug mein Gepäck bis zu meinem Zimmer und war richtig froh wieder in meinem Reich angekommen zu sein.

Doch kaum freute ich mich innerlich darüber, hätte ich es sofort wieder verfluchen können.
Ich wollte gerade duschen, da musste ich feststellen, dass das Wasser wie schon so oft, knapp war. Also ließ ich schnell eiskaltes Wasser über meinen Körper laufen und vertröstete meine Haare auf den nächsten Tag 😀

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Aber wisst ihr was ? Ich fühle mich trotzdem sehr wohl !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Schuluniform

Hier an der Kaaga Grils high School tragen alle Schülerinnen eine Schuluniform.
Dazu gehören:
Weiße Kniestrümpfe und Schwarze Schuhe
Ein dunkelgrüner Rock, der mindestens bis über die Kniee gehen muss
Eine hellgrüne Bluse die man in den Rock reinstecken muss und bis oben zugeknüpft haben sollte
Ein dunkelgrüner Pullover oder einen Pullunder, den man über die Bluse ziehen kann, wenn es kalt ist
Eine grüne Jacke
Und ein grüner Schal
Ich war sehr beeindruckt von der Schuluniform, weil wir so etwas in Deutschland nicht so oft an den Schulen haben.
Ich fragte Emmah, ob ich auch so eine Schuluniform tragen dürfte. Sie sagte dass müsse ich die Direktorin fragen. Fand meine Idee aber toll. Also fragte ich die Direktorin, ob es in Ordnung wäre, wenn ich auch solch eine Schuluniform tragen würde.
Sie fand meine Frage ziemlich lustig und bekam sich nicht mehr ein vor lachen. Sie erklärte mir, dass keiner der 5 Freiwilligen vor mir diese Bitte gehabt hätte, dass sie es aber sehr schön fände, wenn ich einmal in der Woche diese Uniform tragen würde, da es den Schülerinnen zeigen würde, dass ich mich mit ihnen und ihrer Schule identifizieren würde.
Ich freute mich sehr. Nun gab es nur noch ein Problem.
An der kaaga high School werden die unterschiedlichen Stufen in unterschiedlichen Farben eingeteilt.
So hat die Form 1 ( Schülerinnen im Alter von 13-14) die Farbe gelb.
Die Form 2 ( Schülerinnen im Alter von 14-15 ) die Farbe blau.
Die Form  3 ( Schülerinnen im Alte von 15-16) die Farbe weiß.
Und dir Form 4 ( Schülerinnen im Alter von 17-18)die Farbe rot.
Als Erkennung befindet sich ein Kleeblatt in der jeweiligen Farbe an der linken Seite angenäht.
Welche Farbe sollte ich nun tragen ?
Ich entschied mich für rot, da dass meine Lieblingsfarbe ist.
In diesem Jahr würde ich zur Form 4 gehören. Im nächsten Jahr zur Form 1, da die Farben immer rotieren.
Ich war so aufgeregt und freute mich auf den Tag, an dem ich sie das erste Mal tragen würde.
Emmah teilte mir mit, dass wir am Dienstag Morgen um 7 Uhr eine Versammlung hätten, bei der sich die ganze Schule in der Schulaula versammeln würde, um neue Klassensprecher und Aufsichtspersonen zu bestimmen.
An diesem Tag solle ich meine Uniform tragen, da sie mich dann noch einmal der ganzen Schule vorstellen wolle.
Oh dachte ich.. 812 Schülerinnen und knapp 40 Lehrer…
Ich war sehr aufgeregt.
Als ich mich am Abend noch mit Winnie( Sie ist meine Nachbarin und sie ist eine ehmalige Schülerin der Kaaga Schule. Sie hat die Möglichkeit bis Januar 2014 auf dem Schulgelände zu wohnen, bis sie ihr Medizinstudium in Nairobi antritt), unterhielt und ich ihr sagte was ich vorhabe, fing sie an zu lachen. Sie sagte es sei so lustig und das bestimmt alle Schülerinnen lachen würden. Das beunruhigte mich etwas.. Und ich hatte auch ein wenig angst, dass mich die Schülerinnen am nächsten Tag alle auslachen würden.
Am Abend schrieb ich mit einem Freund, der gerade in Bulgarien genau wie ich über kulturweit sein Fsj macht. Er bestärke mich indem er sagte, dass mich die Schülerinnen nicht auslachen würden, sie würden lachen weil es tatsächlich für sie etwas neues lustiges wäre, ich solle einfach mitlachen..
Okay.. Ich werde es versuchen sagte ich, schlief jedoch mit einem mulmigen Gefühl ein.
Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker um 6.45 Uhr. Ich war Hundemüde, das letzte Mal wann ich zu solch einer Zeit aufgestanden bin, war schon soooo lange her. Zur Schulzeit oder so 😉 was war doch gleich Schule ? Achja man steht morgens auf und lässt sich von Lehrern quälen.
Nein, ich freute mich, denn ich stand ja nun auf der anderen Seite der Schulbank.
Die Freude dauerte wohl zu lang, als ich erneut auf den Wecker sah, erschrack ich. Waaaaas? Schon so spät ? Die Uhr zeigte 6.57.  ich blickte an mir runter. Gut, also Kniestrümpfe und Bluse hatte ich schon an. Weiter ging’s. Das mit dem Rock brauchte ein bisschen, bis ich ihn dann endlich zu hatte. Schnell den Pullover übergeworfen Zähne geputzt und ab ging’s. Ich rannte los. Schloss noch schnell meine Tür ab ( dazu sollte man wissen, dass es ein sehr besonderes Schloss ist. Man muss nämlich durch ein Loch greifen, sodass man einen Riegel von Innen vorschieben kann und dann schiebt man ein Schloss durch das Loch und muss dieses mit einer Hand zudrücken und natürlich mit einer Hand den Schlüssel umdrehen. Äußerst kompliziert ) Nach mehreren Versuchen, ist mir auch das gelungen. Weiter ging’s über das Schulgelände. Da ich rannte und die scharfe Kurve nicht ganz hinbekam, weil mir der Regen von der Nacht einen Strich durch die Rechnung machte, konnte ich mich noch so eben an einem vertrocknetem Busch festhalten. Oh Gott. Schnelle Kontrolle, ob ich auch keinen Fleck auf der Uniform hatte, dann ging’s weiter in Richtung “ Aula „. Von weitem hörte ich Stimmen. Oh Nein… Ich komme zu spät dachte ich. Doch als ich dann die Aula erreichte, kamen mir noch bestimmt 70 Schülerinnen mit Stühlen entgegen. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Alle lachten. Es war kein böses lachen, aber sie lachten. Ich blickte etwas bedröppelt zu Boden und sah mich suchend nach Emmah um. Ich konnte sie nicht finden. Stattdessen kamen ein paar Schülerinnen der Form 4 auf mich zugerannt. Sie musterten mich von Kopf bis Fuß und fragten dann anschließend, warum ich diese Schuluniform tragen würde. Ich antwortete dass ich sie freiwillig tragen würde, weil ich das schön fände. Oh nein kicherten sie, Schuluniformen seien doof. Aber ich würde sehr schön darin aussehen.
Das bestärke und freute mich natürlich sehr.
Sie sagten, wenn ich nun die Schuluniform tragen würde, dann wollen sie mir ihre Freundinnen vorstellen. Sie zogen mich einfach mit. Ich war direkt in der Schülermasse mit eingebunden. Das war ein unheimlich tolles Gefühl. Das Gefühl trotz der anderen Hautfarbe dazuzugehören.
Sie fragten mich, ob ich bei Ihnen sitzen möchte.
Ich hätte so gerne ja gesagt, aber ich musste mich mitten auf die Bühne zu den Lehrern setzen.
In dem Augenblick entdeckte ich  Emmah. Ich verabschiedete mich schnell von den Mädels und trappte in einem nun schon etwas selbstbewussteren Gang auf die Bühne.
Die 40 Stühle der Lehrer waren noch nicht mal 1/4 gefüllt. Um 20 nach kam dann auch erst die Schulleiterin und ihre Stellvertreterin.
Die Lehrer kamen alle so nach und nach.. Die letzten irgendwann so gegen 8.15 Uhr.
Ich schmunzelte. Während sich das Gewusel langsam etwas ordnete, erzählte ich Emmah von meinem Frühsprint, den ich hingelegt hatte, um nicht zu spät zu kommen.
 Sie lachte und sagte, ach Johanna weißt du was?
Pünktlichkeit steht bei uns nicht im Wörterbuch.
Unsere Blicke trafen sich und wir grinsten uns an.
Das habe ich gemerkt, war mein kurzer Kommentar bevor sich die Direktorin erhob, um mit dem Gebet zu starten.
Nach dem Gebet folgte die Wahl. Ja die Wahl. Ich war sehr erstaunt darüber, wie das hier so abläuft.
Es gibt verschiedene Aufgaben, die auf die Schülerinnen verteilt werden.
Zum Beispiel jemand der die Aufsicht über die Schlafsäle hat. Jemand der am Wochenende für Sportaktivitäten zuständig ist, jemand der die ganze Schule vertritt, jemand der für das Labor zuständig ist oder auch jemand der dafür sorgt, dass nach dem Essen der Speisesaal sauber hinterlassen wird und noch viele weitere andere Aufgaben.
Um diesen Posten ausführen zu können, wird man vorgeschlagen und alle die, die dies gerne machen wollen, mussten dann an dem besagtenTag eine Rede mit der Begründung warum sie diese Aufgabe ausführen wollen, halten.
Es wurde gejubelt und sogar ausgebuht. Das war echt krass irgendwie.
Dann kam ich ins Spiel.
Emmah trat nach vorne und verdeutlichte mir mit einer Handbewegung , dass ich zu ihr kommen solle. Ich stellte mich etwas verlegen neben sie vor die 812 Schülerinnen. Das lachen der Schülerinnen schalte durch den Raum. Emmah stelle mich vor und merkte an, dass ich nun jeden Dienstag die Schuluniform tragen würde,  daraufhin fingen alle an zu jubeln. Dann erklärte Emmah, warum ich mir ausgerechnet die Uniform der Form 4 ausgesucht habe. Die komplette Form 4 stand schlagartig auf und klatsche. Ich war sehr gerührt und freute mich darüber. Ab diesem Zeitpunkt fühlte ich mich auch von den Schülerinnen angenommen… Ein Grinsen glitt über mein Gesicht…
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Church

Sonntag ist hier ein sehr besonderer Tag.
Wirklich jeder hier in Meru geht am Sonntag in die Kirche.
Letzten Sonntag bin ich auch mitgegangen. Heute bin ich zu Hause geblieben.
Wie die meisten von euch wissen, bin ich weder getauft noch konfirmiert. Was nicht heißt, dass ich nicht an Gott glaube, aber weil ich nicht 100% hinter dem stehe, was in der Bibel steht und was die Kirche vertritt, habe ich mich dazu entschlossen nicht in die Kirche einzutreten.
Ich trete jedem Menschen offen gegenüber und akzeptiere sein Glauben.
Ich bin immer offen für Neues und so fing alles an.
Meine Nachbarin Winnie fragte mich, ob ich sie am Sonntag in die Kirche begleiten würde. Ich sagte natürlich ja klar gerne, weil ich sehr gespannt war ob der Gottesdienst in Kenia anders ist als der in Deutschland.
Mir wurde mitgeteilt es gebe zwei verschiedene Zeiten zum Gottesdienst zu gehen. Von 8 bis 11 und von 11 bis 14 Uhr. Winnie und ich bevorzugten den 2 Termin.
Ich sollte mich jedoch ab halb 10 bereit halten, da wir mit dem Bus dort hinfahren wollten.
Am Sonntag morgen machte auch ich mich schön für die Kirche und stand gestriegelt und fertig um halb 10 vor der Haustür von Winnie. Weit und breit keine Spur von ihr. Ich lief zu Sera,  auch eine Nachbarin von mir und klopfte an der Tür. Sie machte mir die Tür auf. Sie hatte sich nur ein Handtuch umgewickelt und sagte Morning Johanna, have a sit. Okaaaay dachte ich mir.. Der Bus ? Naja, vielleicht hatte ich es auch falsch verstanden. ich setzte mich hin und wartete… Um 10 Uhr 10 standen wir dann alle am Straßenrand und warteten auf den Bus. Tatsächlich da kam ein ein Bus. Es war der Bus, der alle Leute von überall abholt, um gemeinsam zur Kirche zu fahren.
Ein kurzer Einwurf zum Begriff Kirche. Hier wird jeder Raum, egal ob groß oder klein, als Kirche bezeichnet. Die Voraussetzung ist natürlich das man dort  beten kann.
Weiter geht’s.
Wir fuhren Kreuz und quer durch das ganze Dorf und sammelten die Leute ein. An manchen Stationen warteten wir auch 20 Minuten bis es weiter ging. Wir hörten laute Musik um uns schon auf den Gottesdienst einzustellen das war echt schön. Um 11.15 erreichten wir dann die Kirche. Es sah für mich aus wie ein riesengroßer Pavillon unter dem 500 Plastikstühle standen. Wir wurden von einer freundlichen Dame in eine Reihe verwiesen, wo wir uns schweigend setzten.
Der Gottesdienst war schon in vollem Gange und kaum zu überhören. Es war sehr laut.
Ich hatte das Gefühl alle würden mich anstarren, ich war unter den 500 Leuten natürlich die einzige Weiße.
 Ich versuchte zu verstehen worum es geht, das gestaltete sich jedoch sehr schwierig, da der Gottesdienst auf Suaheli war und ich bis auf Karibu – herzlich Willkommen und Asante- Danke, nicht viel verstehen konnte.
Sobald doch ein paar englische Worte fielen, wurde ich ganz aufmerksam..verstand es aber dennoch nicht.
Was das ganze auflockerte waren die musikalischen Einlagen. Sobald ein Redner fertig war, stand die ganze Gemeinde auf.
Drei Frauen und ein Mann sangen mit einem Mikrofon auf der Bühne und die Gemeinde unterstütze vom Platz aus.
Es war so cool.
Ich verstand zwar nichts, aber es war richtig cool.
Alle sangen inbrünstig mit und tanzten zu dem Gesang.
Es war beeindruckend.
Dann wurde wieder eine ganze Zeit lang nur geredet.
Ich guckte auf die Uhr 14.15. Sollte der Gottesdienst nicht nur bis 14 Uhr gehen ? Naja wie ich von Emmah wusste,  hieß das nichts. Das kann sich spontan auch mal ändern.
Um 15 Uhr war der Gottesdienst dann vorbei.
Die Gemeinde stieg in die Busse und alle wurden wieder zurückgefahren.
Es war eine tolle Erfahrung den Gottesdienst zu besuchen.
Nur etwas lang..

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Karibu!

Karibu in Kenya, Karibu in Meru, Karibu in Kaaga Girls…

Diese Begrüßung habe ich zu meiner Freude bestimmt 100 mal gehört.. Doch bevor ich direkt mit meiner Begrüßung in Meru beginne, noch ein paar Sätze zu meiner Fahrt hierher. Ganz wichtig: Meru wird auf dem e betont nicht auf dem u das ist ein typischer Fehler der Europäer. Nun gut. Die Fahrt von Nairobi nach Meru. Ich muss zugeben ich bin vielleicht etwas zu euphorisch an die Sache mit den Matatus gegangen. Ich hatte schon vorher gehört, dass sich solch eine Fahrt schwierig gestalten könnte. Ich halte mir zu gute, dass ich ohne Vorurteile an die Sache herangetreten bin, sich jedoch manches bestätigt hat.

Drei Sachen zu den Matatus.

1. Sie fahren nur wenn es voll besetzt ist – das finde ich auch gut ABER dass kann dann auch mal 1-2 Stunden dauern bis sich 11 Personen gefunden haben, die in den selben Ort wollen wie du.

2. Sie müssen vor jeder Speed bomb ihre Geschwindigkeit drosseln. Das ist der Grund warum man für 226 Kilometer nicht ca drei sondern fünf Stunden oder länger braucht.

3. Sie sind im Vergleich zu Deutschland echt günstig. So zahlten Emmah und ich zusammen 1200 KES. Das sind umgerechnet ca 12 Euro. ( zum Verständnis im Moment sind 108 KES ca 1 Euro )

Emmah und ich mussten eine knappe Stunde warten bevor es los gehen konnte. Als dann die letzte Person eingestiegen war fuhren wir endlich los. Zunächst noch auf einer gut ausgebauten Straße mit wenigen Speed Bombs. Das änderte sich nach ein paar Kilometern. Die Straßen wurden immer schmaler und steiniger… mit vielen Schlaglöchern und Speed Bombs. Ich hatte das Gefühl je weiter weg wir aus der Stadt fuhren, umso besser wurde die Luft. Ich unterhielt mich mit Emmah und stellte viele fragen bezüglich meiner Arbeit an der Schule. Ich war so müde, dass mir zwischenzeitlich die Augen zufielen. Ich zwang mich sie zu öffnen, denn ich wollte auf keinen Fall irgendwas verpassen. Es war schön sich die Landschaft anzugucken… Jedoch habe ich es mir immer ganz anders vorgestellt.. Irgendwie grün und… grün eben 😉 Da es in den letzten Wochen ziemlich heiß war, war die Landschaft sehr vertrocknet. Schockierend war aber auch, dass wirklich überall am Straßenrand Müll lag. Die Kenianer verbrennen alles. Und wenn ich alles sage meine ich das auch so. Egal wie lange wir fuhren überall brannten kleine Müllhaufen. Es ging Berg auf und Berg ab gefühlte 53 Linkskurven und 34 Rechtskurven, aber immer nur geradeaus. Als wir schließlich am Matatubahnhof ankamen war mir schlecht. Wir riefen uns ein Taxi. Während der Zeit die wir auf dieses warten mussten, spürte ich so ziemlich 150 Augenpaare meinen Körper abtasten. Ich fühlte mich sehr unwohl. Wie Emmah mir erklärt hatte, waren es die Menschen in Meru nicht gewöhnt eine weiße Person zu sehen. Teilweise war es ihnen sogar fremd. Darum war ich natürlich die Attraktion für alle. Ich war so froh als das Taxi kam, wir meine Sachen einluden und Richtung Schule fuhren. Ich war so aufgeregt. Gleich würde ich mein Zimmer sehen, indem ich ein Jahr wohnen würde. Emmah begleitete mich zu meinem Zimmer, gab mir ein paar Instruktionen, dann gingen wir gemeinsam in die Küche uns aßen eine Kleinigkeit. Dann verabschiedete sie sich, da sie nicht auf dem Schulgelände wohnt, wie einige andere Lehrer. Ich war auf mich allein gestellt. Das Zimmer war so leer und ich fühlte mich schrecklich. Ich war unheimlich traurig…

Als dann der erste Schock vorbei war, sammelte ich mich und stellte meine Möbel in meinem Zimmer um und räumte meine Klamotten in den Schrank… Ich spannte das Mückennetz über mein Bett ( ganz wichtig damit ich vor der bösen Malariamücke geschützt bin ) und legte mich erschlagen von 10000 Eindrücken, schlafen.

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