Um mir den Abschied von der Mongolei zu versüßen und die Rückkehr nach Deutschland zu vereinfachen, sind mein Vater und mein Bruder für die letzten drei Wochen meines Aufenthalts zu mir gestoßen. Neben Ulaanbaatar werden wir auch einige Teile der Mongolei erkunden. Unsere erste Station außerhalb Ulaanbaatars war nun Dornogov (Ostgobi). Dies ist das erste Gebiet, das viele Reisende sehen, denn die Zugverbindung von Peking nach Ulaanbaatar läuft direkt durch diesen Aimag. Die flache, trockene Leere, die man aus dem Zugfenster sehen kann, wird nur gelegentlich von kleinen Bahnhöfen unterbrochen, an denen Einheimische Handel treiben. Uns führte der Weg jedoch genau anders herum: Wir brachen in Ulaanbaatar auf und fuhren mit dem Zug nach Sainshand, dem Zentrum des Dornogov-Aimags.
Obwohl dieser Teil der Gobi typischerweise flach und einförmig ist, lohnt es sich Sainshands Umgebung und nahe Attraktionen zu erkunden. In letzter Zeit hat Sainshand dann auch immer mehr Aufmerksamkeit von buddhistischen Pilgerern erhalten, die die Stadt als Startpunkt für das nahegelegene Kloster Khamaryn nutzen. Genau so haben wir es auch gemacht.
Zunächst verbrachten wir einen Tag in einem Gercamp mitten im Nirgendwo, entspannten dort und genossen die Wärme. Dann besichtigten wir Khamaryn Khiid, ein wiedererrichtetes Kloster, das eine Stunde Autofahrt südlich von Sainshand liegt. Es wuchs rund um den Kult um Danzan Ravjaa, von dem viele Einheimische denken, dass er ein lebender Gott gewesen sei. Das Originalkloster und ein dreistöckiges Theater, 1821 von Danzan Ravjaa erbaut, wurden werden der 1930er Jahre zerstört. Vom Kloster aus führt ein 3 km langer Pfad zu einem Glockenturm. Die Glocke muss man dreimal schlagen, um seine Ankunft im „Energiezentrum“, bekannt als „Shambhala“, bekannt zu geben. Dort verbrachten wir einen Tag, führten die verschiedenen Rituale durch und tankten neue Energie. Das Zentrum ist von 108 Stupas umgeben. Eine Reihe kleinerer Meditationshöhlen liegen eine kurze Strecke östlich des Energiezentrums. Hierhin zogen sich früher Mönche zurück und meditierten 108 Tage. Auch wir besuchten die Höhlen und trafen eine Schlange an, was als sehr positives Zeichen gilt.
Nachdem wir noch ein wenig Sainshand erkundet hatten, machten wir uns nach 2 Tagen in der Wüste wieder auf nach Ulaanbaatar.
Schöne Bilder, große Einsamkeit. Die Tempelanlagen erinnern mich an Burma, kommen mir aber neuer vor. Ich wünsche euch weiterhin eine schöne Reise und viel Entspannung!