Reisebericht

On the Road

Woran denkt ihr, wenn ihr an Jamaika denkt? Bestimmt nicht nur an Bob Marley (das war ja der Einstieg in den letzten Blogartikel), sondern sicherlich auch an schöne Strände und traumhafte Natur. Und unter anderem darum, soll es in diesem Beitrag gehen. Denn ich konnte außer mein vorübergehenden Zuhause Kingston, auch einige tolle Orte auf der ganzen Insel erkunden. 

Wer auf Jamaika ohne Auto von A nach B kommen will, braucht mit unter Geduld. “Wenn du auf den Bus wartest, wartest du ein Leben lang” sagte mir meine Vermieterin in Kingston am ersten Tag. Die Busse haben zwar Fahrpläne, doch die sind überhaupt nicht verlässlich. Dann gibt es noch Route Taxis, die, sobald das ganze Auto voll ist, bestimmte Strecken zu einem Fixpreis fahren, Mit dem ein oder anderen Umstieg, kommt man so auch ans Ziel. Mit Charter Taxis sowie Taxi-Apps in den größeren Städten (Uber, InDrive, etc.) ist man am teuersten, aber auch komfortabelsten unterwegs.   

Für was auch immer man sich entscheidet, häufig läuft es darauf hinaus, dass man an der Straße steht und wartet, bis man angehupt und dann mitgenommen wird. Die Route Taxis sind mitunter auch mal so voll, dass man zu dritt im Kofferraum Platz nimmt. In den ländlichen Regionen, so zumindest mein Eindruck, war der Verkehr ruhiger und damit auch die öffentlichen Verkehrsmittel entspannter.  

Um von Stadt zu Stadt zu kommen, gibt es öffentliche Überlandbusse und ein komfortableres, teureres, Flixbus-ähnliches Busunternehmen (Knutsford Express).

Diese öffentlichen Busse erkennt man wie auch Route Taxis an den roten Nummernschildern. Das heißt, dass die Fahrer staatlich geprüft sind. Dasselbe gilt für Charter-Taxis.  

Parishes   

Jamaika hat insgesamt 14 Parishes (Provinzen/Landkreise). Jeder Parish hat seinen eigenen Charme und jede*r kann hier auf seine Kosten kommen. Ich stelle euch mal einige vor.  

Portland   

Mein absoluter Favorit unter den Parishes. Hier kann man das ländliche, ruhige und noch vom Massentourismus verschonte Jamaika kennenlernen. Wunderschöne Natur, traumhafte Strände, beeindruckende Wasserfälle und vor allem nette, herzliche Menschen.   

Mit der Hauptstadt Port Antonio hat man eine relativ nette Kleinstadt, von wo aus man die „Main-Sights“ wie Blue Lagoon, Winnifred Beach oder Frenchmann’s Cove innerhalb weniger Minuten erreicht. Etwas länger fährt man zum superschönen Surferstrand Boston Beach oder zum meiner Meinung nach schönsten Strand Jamaikas, dem Long Bay Beach. Außerdem kann man die Nonsuch-Falls, Jamaikas höchste Wasserfälle, mit einer Wanderung von Clear Spring aus erreichen.  

Der Vinyl-Sunday im Natural Mystic in Drappers ist eine coole, authentische Party mit den Locals.  

Ich bin gespannt, wie sich diese Region verändern wird, denn aktuell baut Port Antonio an einem Hafen für mehr Kreuzfahrtschiffe.  

Port Antonio

Blue Lagoon

Winnifred Beach

Nonsuch Falls

Frenchman’s Cove

Boston Beach

Long Bay Beach

Westmoreland  

Westmoreland, geografisch genau entgegengesetzt von Portland, ist auch sehr schön. Die meisten Touristen zieht es nach Negril, um am langen Seven Mile Beach die Seele baumeln zu lassen und später in einer der wohl zehn besten Bars der Welt, im Ricks Cafe, den Sonnenuntergang zu genießen. Währenddessen kann man das Klippenspringen beobachten.  

Wer es weniger touristisch haben will, dem empfehle ich Belmont sehr. Der Belmont-Beach ist auch einer meiner Lieblingsstrände auf der Insel. Wem das nicht reicht, der kann im Nachbarort Bluefield einen weiteren schönen Strand finden.  

Seven Mile Beach Negril

Rick’s Cafe

Belmont Beach

Bluefield Beach

St. Elizabeth   

Ein etwas weniger touristischer Parish. Auch hier gibt es viel schöne Natur und Strände. Am bekanntesten und beliebtesten ist vermutlich Treasure Beach. Dort gibt es, wie der Name schon verspricht, einen tollen Strand. Es war touristischer als erwartet, denn man sieht schon einige Ressorts und Hotels, aber keine Kreuzfahrtschiffe, weshalb es auch noch idyllisch ist. Die Nordküste ist vor allem für den Massentourismus gemacht (ganz besonders Negril, Ocho Rios, Falmouth und Montego Bay).  

Wer die Maroons, über die ich bereits im letzten Artikel geschrieben habe, kennenlernen will, kann in St. Elizabeth eines ihrer Dörfer besichtigen: Accompong. Insgesamt gibt es fünf davon auf der ganzen Insel und es ist es auf jeden Fall wert, ihnen einen Besuch abzustatten.  

Treasure Beach

Treasure Beach II

Accompong Maroon

St. James  

Hier findet man zwar keine Wasserfälle, aber wie quasi überall auf Jamaika schöne Strände. Die allermeisten verschlägt es nach Montego Bay, wo auch der größte Flughafen des Landes ist. Natürlich touristisch, aber auch ein guter Stopp, da man hier in MoBay eine schöne Mischung aus Strand und Stadtleben hat.  

Neben den bekannten Dead End und Doctor’s Cave Beaches, kann man am Hip Strip flanieren oder abends ein Konzert besuchen. So findet zum Beispiel immer am letzten Sonntag im Monat im Harmony Park ein Konzert statt.  

Doctor’s Cave

Hip Strip

Dead End Beach

Harmony Beach Park

Konzert in MoBay

St. Ann und St. Marry  

Hier gibt es wieder Wasserfälle und spektakuläre Natur. Am bekanntesten ist der Dunn’s River Fall bei der Touristenstadt Ocho Rios. Der ist schon beeindruckend, aber auch überfüllt, wenn die Kreuzfahrttouristen dort ankommen. In Ocho Rios sind die allermeisten Strände privat und gehören zu Ressorts und Hotels. In St. Marry befindet sich der Firefly Estate, nationales Kulturerbe Jamaikas und der James Bond Beach. Die Hauptstadt von St. Marry, Port Maria und ihr Paggee Beach, ist auch ein nettes Ausflugsziel von Ocho Rios.   

Dunn’s River Falls

James Bond Beach

Firefly Estate

Pagee Beach in Port Maria

Kingston und St. Andrew  

Last but not least, die Hauptstadt, Kingston. Sie ist das kulturelle Herz Jamaikas. Wer in die jamaikanische Musikszene eintauchen möchte, kann das hier am besten. Reggae, Dancehall, Dub, Jazz/Ska und noch vieles mehr, hier kommt jeder auf seine Kosten.  

Von Kingston kann man auch tolle Ausflüge in die Blue Mountains unternehmen, z.B. nach Gordon Town, Irish Town oder zum Holywell Park. Und wer ans Meer will, der kann im benachbarten St. Thomas Parish am Wickie Wackie oder Bob Marley Beach die Seele baumeln lassen. Surfer können bei Jamnesia ein Surfboard ausleihen und sich in die Fluten stürzen.  

Irish Town

Irish Town II

Gordon Town

Gordon Town II

Wickie Wackie Beach

Special Events   

Festivalfans kommen beim Rebel Salut Festival an der Plantation Cove auf ihre Kosten. Im Juli findet außerdem in Montego Bay das Reggae Sumfest statt.  

Im Februar ist traditionell „Reggae-Month“ mit täglichen Veranstaltungen auf der ganzen Insel und besonders in Kingston. Höhepunkte sind die Geburtstage der verstorbenen Ikonen Bob Marley (06.02.) und Dennis Brown (01.02.).  

Das äthiopische Weihnachtsfest am 07.01. ist eine gute Gelegenheit, bei einer Veranstaltung einen tieferen Einblick in die Kultur des Rastafaris zu bekommen.  

Das Maroon Festival am 06./07. Januar in Accompong ist für alle, die sich für ihre Geschichte und Traditionen interessieren, eine absolute Top-Adresse  

Maroon Festival

Ethiopian Christmas

Und noch viel mehr 

Natürlich konnte ich nicht alles auf dieser schönen Insel sehen. Eine Tour auf dem Black River oder Rio Grande, eine Wanderung zum Blue Mountain Peak, ein Besuch einer Kaffee- oder Ganja-Plantage oder ein paar Tage in Falmouth. All das haben andere Reisende, die ich getroffen habe, noch gemacht und fanden es schön.  

Doch dieser Beitrag ist eben mein persönlicher Reisebericht, von meinen Trips, die im Dezember 2024 und Januar 2025 stattfanden. Bestimmt machen Reisende zu einer anderen Jahreszeit auch nochmal andere Erfahrungen.  

Wer nun gleich seine Reise nach Jamaika planen will, findet unten noch konkretere Tipps.   

Ich freue mich nun auf meine verbleibende Zeit in Kingston, die mit dem Reggae-Month bestimmt noch das ein oder andere Konzert zu bieten hat.  

  

Dokumente mit konkreteren Tipps

Tipps zum Reisen auf der Insel (siehe Link)

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Tipps in Kingston (siehe Link)

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