Monte vido eu!

Montevideo ist die größte und wichtigste Stadt Uruguays, rund 40 Prozent der Bevölkerung leben hier. Auch ich statte der Stadt regelmäßig meinen Besuch ab und entdecke ihre Geheimnisse. Meine Erfahrungen, Geschichten und Fotos sammele ich hier in diesem Beitrag.

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Día del Patrimonio

Der Día del Patrimonio ist der Tag zur Förderung des touristischen Bruttoinlandsprodukts und wurde vom uruguayischen Kultusministerium zu diesem Zweck ins Leben gerufen. Ist natürlich Blödsinn. Am Tag des Kulturerbes legt das ganze Land den Fokus auf seine touristischen Attraktionen, Denkmäler und Museen, mit längeren Öffnungszeiten und kostenlosem Eintritt in viele Einrichtungen. Aus diesem Anlass öffnet zum Beispiel in Punta del Este zum einzigen Mal im Jahr der Leuchtturm – behauptet zumindest der Reiseführer.

Plaza de Independencia

Nach dem Besuch in Colonia habe ich erst einmal genug von Leuchttürmen und sehe mir stattdessen Uruguays Hauptstadt Montevideo mal etwas genauer an. Die Tour beginnt wie in jeder uruguayischen Stadt auf der zentralen Plaza, die hier Plaza de la Independencia heißt und die Mutter aller Artigas-Statuen beherbergt. Direkt unter der Kolossalstatue befindet sich das von einer Ehrengarde bewachte Mausoleum des Nationalhelden. In Uruguay ist der Stolz auf die noch junge Nation allgegenwärtig. Überall begegnet man den großen Helden der Geschichte, einer stolz gehissten Nationalflagge oder sonstigen Zeichen des nationalen Bewusstseins. In anderen, weniger demokratischen Ländern, mag das sicher noch schlimmer sein, aber für einen Deutschen wie mich bleibt diese Art von Nationalstolz befremdlich. Man muss sich das ungefähr so vorstellen, als würde in Deutschland auf jedem Platz eine Statue von Bismarck stehen, und an jedem Straßenrand eine Deutschlandfahne hängen. Wir sind das einfach nicht gewohnt.

Busfahren in Montevideo

Ebenfalls nicht gewohnt sind wir (oder zumindest ich nicht) das Busfahren in der uruguayischen Hauptstadt. Das Bussystem von Montevideo macht mich noch wahnsinnig. Entweder es ist einfach schlecht konzipiert oder ich bin schlicht zu doof, um es zu verstehen, jedenfalls bin ich selbst nach dem vierten Besuch immer noch nicht durchgestiegen. Es ist zwar sehr gut ausgebaut, die Busse fahren häufig und sind billig, aber: an den Bushaltestellen zum Beispiel steht mitnichten schön klar ausgeschildert, wo es hingeht, sondern irgendwelche Straßennamen, die natürlich alle nach den üblichen Kandidaten benannt sind. Eine Stadtkarte mit Buslinien gibt es auch nicht. Bevor ich José Artigas vor lauter Nationalhelden nicht mehr sehe, nehme ich dann doch lieber wieder das Taxi, das zwar zehn Mal mehr kostet, aber im Vergleich mit deutschen Preisen immer noch ein Schnäppchen ist. Die Uruguayos sind im Zweifel zwar sehr hilfsbereit und verraten mir gerne, wenn ich ratlos an der Bushaltestelle stehe, welche Linie zu welchem Ziel ich nehmen muss, aber: auf den Fahrplänen stehen nicht nur keine vernünftigen Zielbeschreibungen, sondern auch keine Abfahrtszeiten ausgeschrieben! Der Bus kommt also irgendwann oder auch nicht. Ob jetzt gleich, in zehn Minuten oder erst in einer halben Stunde kann mir keiner sagen. Wahrscheinlich hätte ich, jedes Mal, wenn ich entnervt das Taxi nahm, einfach nur noch fünf Minuten länger warten müssen, und dann wäre der Bus gekommen.

Fazit: wenn Montevideo mehr Touristen anlocken will, muss es sein Bussystem unbedingt transparenter gestalten.

Las Ramblas

Panoramafoto der Ramblas

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2 Kommentare

  1. Klemens Kißner · 16. Oktober 2015

    Sieht alles sauber und schick aus. Ist das Land wirklich so reich oder sind das nur die wenigen Ausnahmen auf deinen Bildern? Favelas? Baracken? Straßenmüll?

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