Veröffentlichungen

Spontanität…

… beschreibt meine Chiletour eigentlich am besten. Es war nämlich so: Ich war nach Weihnachten ein paar Tage in Serrano, das ist ein Dorf 5 Stunden außerhalb von Sucre, zu dem Leute aus ganz Bolivien über Weihnachten kommen, da dort besondere Weihnachtstänze getanzt werden. Das könnt ihr euch so vorstellen, etwa ab 5 Uhr nachmittags bis 11 Uhr abends springen da vom 24.-27. Dezember Tanzgruppen durch die Stadt, von kleinen Kids bis Omas, und jede Gruppe hat dann ihre eigenen Lieder und Tänze… Jedenfalls haben mich netterweise zwei bolivianische Freunde dazu mitgenommen und wir sind dann noch ein bisschen länger dort geblieben.

Wie auch immer, als ich wieder kam war’s schon fast Neujahr und ich hatte eigentlich Ferien, also was mach ich? Ich wollte ja schon länger Silvester an den Strand, nur war jetzt grade irgendwie niemand da mit dem ich hätte reisen können… War mir dann aber auch egal, ich hab meine Sachen gepackt, bin nach La Paz und dann von dort aus nach Arica, wo ich grade rechtzeitig am 31. Abends ankam und dann in sonem schrägen Partyhostel ein ziemlich witziges Silvester verbracht hab. Dann hab ich mich noch 2 Tage am Strand ausgeruht, aber das wurde dann auch langweilig, aber ich hatte natürlich noch keinen Plan wohin ich weiter sollte… Standard-Möglichkeiten wären hoch nach Peru oder Atacama und Nordchile gewesen… Aber irgendwie war’s das nicht so wirklich und nach nem kleinen Besuch im Internet Cafe wusste ich sofort was ich wollte… Ich kann doch nicht ins Kayakparadies Lateinamerikas fahren ohne paddeln zu gehen!

Moment, erstnoch ein paar Bilder von der Reise nach Arica, das is nämlich eine richtig eindrucksvolle Straße, auf 4000m mit dem Altiplano los und wird dann je weiter es runter geht immer trockener und bis es in der kompletten Wüste endet, wo auch Arica liegt:

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gesehn? Es gibt in Arica einen McDonalds – was Besonderes? Naja in Bolivien gibt’s wie ich es bis jetzt erlebt habe gar keinen. Muss aber auch nicht sein….Ansonsten werdet ihr auch bei den folgenden Bildern feststellen das Chile um einiges europäischer ist als Bolivien….

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Zurück zum Thema: Ich hab mich also in den Bus gesetzt und bin schnell mal 40 Stunden nach Pucón gefahren, was noch mal 10 Stunden südlich von Santiago de Chile liegt, also um einiges weiter unten… Aber hey, was sind 40 Stunden für ein paar Tage paddeln in Chile? Ich weiß, wahrscheinlich kommt das den meisten von euch etwas verrückt vor, aber da kam mir das Alleinreisen dann zu Gute, denn für mich war das nämlich nicht im geringsten gesponnen, sondern genau das was ich wollte. Wie ihr im vorletzten Eintrag gesehen habt, hat es sich auch wirklich gelohnt! Auch vom Paddeln mal abgesehen habe ich in Pucón eine super Zeit gehabt: Bergluft, Wasser, ein klarer See, Mountainbiken, das Hostal war richtig schön, die Leute super, was will man mehr…

Chile 025 Chile 022 Chile 023 Chile 024Chile 028 La Bicicletta!

Danach ging es weiter nach Mendoza, dort gibt es nämlich auch einen schönen Bach zu paddeln, die Fotos habt ihr ja auch schon gesehen. Was soll ich sagen, Argentinien is sowieso klasse….

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Mein Lieblingsort kommt aber jetzt erst:

“No hay nada como Valparaiso” (There is nothing like Valpo..) hab ich schon viele Leute davor sagen gehört und es stimmt wirklich, Valpo ist einzigartig, das kann man gar nicht in Worte fassen was das für ne Stadt ist, schaut euch einfach die Bilder an…

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Achja, tolle Freunde hab ich auch gefunden, wie ihr auf dem letzten Bild seht… Warn zwar leider nur an eine Tür gemalt, aber sahen irgendwie trotzdem sehr gesellig aus!

Also kurz eine gigantische Stadt, in der ich unbedingt mal eine längere Zeit verbringen will. Ich hatte nämlich leider nur 2 Tage (und einen gigantischen Abend) dort, dann musste ich weiter nach San Pedro de Atacama, als letzte Station bevor es wieder “nach hause” ging…

Das ist irgendwie auch ein ziemlich schräger Ort dieses Atacama, erstmal ist es dort total trocken, wie ganz Nordchile, da wächst quasi gar nichts, dann ist es tagsüber brütend heiß und abends sau kalt, aber trotzdem voller Touristen weil dort doch landschaftlich einiges geboten ist, das ich mir auch noch kurz ansehen wollte bevor es zurück nach Bolivien ging, da das sowieso fast auf meiner Rück Rute lag… Vor allem kann man dort auf Dünen Sandboarden, das war eigentlich der Hauptgrund warum ich dort hingefahren bin!

Der Ort San Pedro der Atacama selber sieht aus wie so eine Westernstadt aus nem alten Clint Eastwood Film (auf einer Busfahrt in Chile haben sie mal 3 davon hintereinander gezeigt…), nur dass sie anstatt von Ganoven total von Touristen überlaufen ist.

Das sieht dann  ungefähr so aus:

Atacama 02 Atacama 03

Jedoch kann man ihnen das kaum verübeln, bei dem was Atacama so zu bieten hat…

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Diese Fotos sind einige der wenigen geglückten Versuche die Orte ohne andere Touristen zu erwischen, alles war sehr überfüllt, aber wer kann das den Leuten denn verübeln, wenn man solche Bilder sieht?

Das Eindrucksvollste war dann nachts die Besichtigung einer Sternwarte, genauer gesagt der Sammlung von Teleskopen, die ein französischer Astronom nahe bei San Pedro de Atacama aufgestellt hatte. Ein solchen Sternenhimmel habe ich noch zu vor gesehen, denn aufgrund der trockenen Luft und ca. 300 wolkenlosen Tagen jährlich kann man vermutlich in Atacama mit den schönesten Sternenhimmel der Welt beobachten, zum Beispiel erscheint die Milchstraße dort als ein riesiges leuchtendes Band, das sich über den Himmel zieht… Und auch ansonsten ist die schlichte Anzahl an Sternen die wir dort beobachten konnten schlichtwegs unglaublich!

Also ganz schön toll alles, aber eigentlich bin ich ja zum Sandboarden gekommen… ich hab’s nicht vergessen:

Atacama 13 Atacama 20Atacama 14 Atacama 15

Wie das dann in Aktion aussieht seht ihr hier:

http://www.youtube.com/watch?v=_ivRWaTaAOE

-> Ist eigentlich wie Tiefschnee Snowboarden, nur gibt es keine Lifte…

Soweit mein “kleiner” Reisebericht zu meiner Chiletour im Januar, Respekt wenn ihr euch das bis hier unten durchgelesen habt! Jetzt kommen noch ein paar Gedanken zum Alleinreisen an sich: Für manche ist es sicher ganz normal alleine los zu ziehen, andere können sich vielleicht auch überhaupt nicht vorstellen…

Für mich persönlich war es das erste Mal, dass ich sowas gemacht habe und ich muss sagen es war definitiv keine schlechte Entscheidung! Natürlich ist man öfters mal allein beim Essen oder so, aber eigentlich ist total einfach in den Hostels Gleichgesinnte zu treffen, ich hatte so gut wie überall eine super Zeit… Außerdem hat es auch seine Vorteile unabhängig zu sein. Ich bin mir sicher, dass auch ein guter Freund nicht besonders begeistert von der Idee gewesen wäre 40 Stunden mal mit dem Bus nach Süden zu fahren, nur um dort ein bisschen Paddeln zu gehen… Die langen Busfahrten sind allgemein auch gar nicht so schlimm wie ihr euch das vielleicht vorstellt, das ist bequemer als Fliegen und vor allem in Chile sind die Busse erstklassig. Außerdem weiß jeder der mich ein bisschen kennt das ich ja überall schlafen kann wenn mir danach ist, das kommt einem bei langen Busfahrten dann echt zugute!

Ein sehr witziges Erlebnis hatte ich dann noch in Atacama: Da check ich nachts um 1 nach 25 Stunden im Bus in mein Hostal ein und wer sitzt da grade im Innenhof? Der Christian, der mit Kulturweit grade in Santiago ist,.,.,. von den fast 200 Leuten beim Vorstellungsseminar war das grade einer der Leuten die ich ein bisschen mehr kennen gelernt habe, das ist dann schon verrückt… Ich mein ich wusste ja wer in Chile ist, aber dass er dann zufällig zur gleicher Zeit im gleichen Hostel in Atacama ist war schon witzig, außerdem war dort anscheinend bis zum Tag vorher auch noch ein anderer Kulturweitler, den ich auch ganz gut kannte…

So klein ist die Welt… wie auch immmer, ich hatte auf jeden Fall eine super Reise und freue mich auch darauf jetzt wieder ein bisschen länger in Sucre zu bleiben!

Ich hoffe euch geht’s allen gut und ich freu mich, dass so viele von euch das hier lesen, bis bald wieder!

Paddeln in Mendoza…

… macht auch richtig Spass, das Wasser ist zwar total sandig, aber dafür in Massen vorhanden und voller schöner Stromschnellen!

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Nächster Eintrag: Valparaíso…. =)

Paddeln in Chile…

…ist einfach nur ein Traum, seht selbst!!

Die ersten Bilder sind vom Rio Trancura:

Trancura start trancura 3 trancura 2 trancura feo 2 trancura trancura salto grande

diesen Wasserfall mussten wir dann doch umtragen… =)

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-> Viel Wasser, schoenes Panorama und wuchtige Schwaelle, klasse!

Richtig zur Sache gings dann auf dem Rio Palguin, Drop and Pool Wasserfaelle vom feinsten! Das ist der erste:

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http://www.youtube.com/watch?v=vsW75pUueCI

Hier kommt Nummer 2: (Das Loch links sollte lieber gemieden werden…)

salto 2

http://youtube.com/watch?v=ZAlu6nCpB88

Uuund Nummer 3. mit 7 Metern….:

salto 3

http://www.youtube.com/watch?v=GzevAo7SuNo

von unten aus gesehen:

salto grande

und noch eine kleine Rutsche zum Schluss… :

http://www.youtube.com/watch?v=PK3hRcYJeek

die schoene Linie waere hier links anfahren und dann rechts an den Steinen vorbei, hat bei mir aber nich so ganz geklappt…=)

Das war unsere Gruppe bei den Wasserfaellen, rechts neben mir ist Ben von Kayakchile.net, die mir Boot und Ausruestung geliehen haben und mir die Fluesse zeigten!

team

Wer mehr darueber erfahren will, diese 3 Fluesse bin ich gefahren:

Rio Liucura

Rio Trancura

Upper Rio Palguin

Die Entscheidung in Suedchile paddeln zu gehen war sehr kurzfristig, aber sowas von richtig, Pucon ist der perfekte Ort dazu. Noch ein kleines Schmankerl: Pucon liegt an einem grossen See vor dem Villarrica Vulcan, der noch leicht aktiv ist und ein bisschen raucht…

villarica

Frohes Neues und einen schoenen Winter!

Buenos Aires!

was soll ich groß dazu erzählen, es war super, leider nur viel zu kurz 2 Wochen sind gar nichts, aber ich komme wieder, keine Frage! Die Argentinier spinnen immer noch so wie damals, aber ich find’s klasse…. So ungeniert fluchen und schimpfen zu können is echt ein riesen Spaß und natürlich war es auch einfach schön die Freunde von damals wieder zu sehen und zu merken dass man nicht vergessen wurde, im Gegenteil manche wollen mich sogar in Bolivien besuchen kommen! Und auch mit den Dottos, meiner alten Gastfamilie hatte ich eine super Zeit, meine 2. Familie ist das sozusagen…Achja wenn es interessiert, neben Manu Chao waren wir auch noch auf nem ACDC Konzert….

Viel mehr brauch ich glaube ich nicht sagen, am besten gibt’s jetzt einfach ein paar Bilder!

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Mein Geburtstag…. nachgefeiert zusammen mit den Nachbarn der Dottos, mit denen wir damals zusammen in Ushuaia waren!

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Buenos Aires Central, links ein Kaffee in San Telmo…. wir waren allerdings nicht nur in Buenos Aires sondern auch in Mar de Plata….

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…. und Gualeguaychu, wo es den besten Mate gibt.

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Dazu lohnt es sich vielleicht noch kurz etwas zu erwähnen… Gualeguaychu liegt am Rio Uruguayo, der Argentinien und Uruguay trennt, ein wunderschönes Gebiet in der Provinz Entre Rios, nördlich von Buenos Aires. Momentan jedenfalls noch, denn seit ein paar Jahren gibt es nämlich genau auf der anderen Seite des Flusses eine riesen Papierfabrik der Finnländischen Firma “Botnia”, die täglich tonnenweise den Fluss verschmutzt. Das Problem dabei ist vor allem, dass der Rio Uruguayo ein sehr langsam fließender Fluss ist und folglich das verschmutze Wasser nicht abfließt (was natürlich auch keine tolle Lösung wäre), sondern in großem Stil in den Ufergebieten bleibt. Die Leute von Gualeguaychu finden das natürlich gar nicht toll und demonstrieren regelmäßig an der Grenze die deswegen schon geschlossen ist. Wie auch immer, wir haben uns das Ganze auch einmal von der Grenzbrücke aus angesehen:

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Der aufmerksame Beobachter sieht den Rio Uruguayo, die Fabrik und unsere Meinung dazu:

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Rechts noch ein paar Kühe, die gibt’s in Argentinien nämlich überall, hat zwar nichts mehr mit der vorherigen Thematik zu tun, aber zu Argentinienbildern gehört das irgendwie auch dazu.

Das war’s auch schon wieder, ich würde mal sagen in den 2 Wochen habe ich ganz schön viel mitgenommen, vor allem die Lust wieder zu kommen!

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Abschied am Flughafen, mit Guille und Fede, die mich wahrscheinlich auch in Bolivien besuchen kommen.

Wer mehr über meine Zeit in Argentinien 2007 lesen will, hier ist mein alter Blog von damals:

www.hohni.blogspot.com

Bis bald….

Und achja: FROHE WEIHNACHTEN!

Sucre, 24.12.2009

Clandestino, proxima estación: Esperanza

Eigentlich hatte ich mir alles ganz einfach vorgestellt: Eine Woche in Cochabamba das Feriencamp vorbereiten, dann am Samstag in den Flieger nach Buenos Aires steigen und Abends noch Manu Chao sehen, listo! (wie man hier immer so schön sagt…)

Nur gabs da ein kleines Problem: Ich hatte am Freitag morgen immer noch keine Pass.

Wie bitte? Keinen Pass? Ja, der war immer noch in La Paz für das Visum, das wir (Claudia Hannah und ich) dort am 2. Oktober beantragt hatten und ihn dafür bei der deutschen Botschaft abgegeben hatten. Dort hieß es in ca. 3 Wochen würden wir unsere Pässe dann wieder zugeschickt bekommen… Deswegen hatte ich mir ganz entspannt für den 28. Dezember einen Flug nach Buenos Aires gekauft, das sollte ja wohl kein Problem sein….

Aus den 3 Wochen wurden dann doch 7, aber letze Woche war der Pass wirklich fertig mit Visum wieder bei der deutschen Botschaft. Ich war zu dem Zeitpunkt zwar schon in Cochabamba, aber ob er mir nach Sucre oder Cochabamba geschickt wird macht ja eigentlich keinen Unterschied…. eigentlich.

Denn losgeschickt wurde er am Mittwoch, und hätte eigentlich schon am Donnerstag im deutschen Konsulat von Cochabamba liegen sollen. Nur hat unglücklicherweise gerade dieses Paket der Botschaftskurier aus Versehen einfach mal nach Santa Cruz geschickt… Kann ja mal passieren? Tja, is nur etwas blöd wenn sich darin unsere Pässe befinden und ich Samstag Mittag ein Flug habe… Nun wusste weder das Konsulat noch die Botschaft wann der in Cochabamba ankommen würde. Die Herren von der Botschaft hatten überhaupt keine Ahnung, das Gespräch verlief etwa so:

“Buchen Sie ihren Flug um!” – “Entschuldigung, der ist nicht umbuchbar, soll ich jetzt doppelt zahlen weil ihre angeblich sichere Post meinen Pass verschlampt?” –“Buchen Sie ihn trotzdem um und kommen Sie am Montag morgen nach La Paz.” – “Hallo? Ich brauche keinen neuen Pass, mein Pass ist mit Visum und aktuell, können Sie nicht mal nachfragen wo ihr Kurier sich rumtreibt?” – “Da kann ich Ihnen jetzt nicht helfen, buchen Sie um und kommen Sie am Montag zur Botschaft.”

Aha, so ist das also mit der Sorge um die Bundesbürger um die man sich zu jeder Zeit kümmert… Wenn es Freitag Mittag ist arbeitet ein Beamter nicht mehr, Notfall hin oder her!

Das Konsulat in Cochabamba war da schon etwas verständnisvoller, weil sich in dem Paket auch wichtige Dokumente für Deutschprüfungen in Cochabamba befanden, die ebenfalls am Samstag benötigt wurden. So konnte die Dame aus dem Konsulat herausfinden, dass das Paket in Santa Cruz sei und eigentlich schon auf dem Weg nach Cochabamba sein sollte, genaueres für den Moment aber auch nicht herauszufinden.

Das gibt einem dann doch ein etwas unschönes Gefühl wenn man um 11 am Flughafen zum einchecken stehen muss. Nach diversen Anrufen und Versuchen irgendwie ein Dokument für alle Fälle zu bekommen stand nur eines fest: Ohne Pass ist man NIEMAND im Ausland. Da hilft auch kein deutscher Personalausweis, Führerschein, internationaler Führerschein, eine offizielle Kopie des Reisepasses oder sonstige Dokumente die meine Identität bestätigen. Ohne Pass gibt’s partout keine Ein- oder Ausreise.

Schließlich kam dann zu meiner Freude doch noch am Abend der Anruf des Konsulats, dass mein Pass morgen früh um 10 Uhr morgens mit dem ersten Flieger aus Santa Cruz ankommen würde. Bleibt also nur zu hoffen, aber wenigstens wusste ich schon mal woran ich war. Morgens im Büro des Kuriers gab’s dann noch mal einen ordentlichen Schreck: Ein Brief für das Konsulat war da, aber nicht das Paket in dem sich unsere Pässe befanden… Ähm ja, gut, noch ne halbe Stunde, dann muss ich einchecken…… das gibt’s doch nicht!?Schlussendlich war das Paket dann aber doch da, es wurde nur schon an ne andere Adresse in Cochabamba losgegeben, ein Typ des Kuriers hat es dann mit seinem Motorrad abgeholt und 10 Minuten später hatte ich meinen Pass dann wirklich in der Hand, konnte auch noch einchecken und kam 6 Stunden später nach 2 Zwischenstopps mit einer Stunde Verspätung in Buenos Aires an. Dort warteten schon Fede und Family und wir kamen grade noch rechtzeitig beim Manu Chao Konzert an. Proxima estación: Esperanza!

Hier noch ein paar Bilder:

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kaum zu glauben, aber ich habs wirklich noch geschafft….

IMGP4893 IMGP4899 IMGP4909 die große Stadt auf dem 3. Bild ist Santa Cruz de la Sierra…

IMGP4912 IMGP4923 es wird zunehmend grüner….

IMGP4927 IMGP4933 dann geht die Sonne unter…

IMGP4937 IMGP4953 und DAS entschädigt dann doch jeglichen Stress davor:

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Noch eine Sache zum Schluss:

Das war schon irgendwie ein komisches Gefühl so ein Niemand zu sein, obwohl man ganz genau weiß wer man ist und alle anderen auch. Vielleicht sollte man mal daran denken wenn über Leute ohne Aufenthaltsgenehmigung oder ähnliches redet.

Buenos Aires, 14:50, 1.12.2009

Juegos Bolivarianos – Sport und Anderes….

Wie schon im letzten Eintrag gesagt, finden gerade in Sucre in die “Juegos Bolivarianos” statt. Das sind Sportspiele zu Ehren Simon Bolívars (1783-1830), dem Befreier vieler Länder Lateinamerikas,  nach dem auch Bolivien benannt ist. Dafür treffen sich alle 4 Jahre Sportler aus den von ihm befreiten Ländern, genauer gesagt aus Venezuela, Kolumbien, Panamá, Ecuador, Peru und Bolivien. Dieses Jahr sind die Spiele also in Sucre, was für die eigentlich (trotz Status als konstitutionelle Hauptstadt) kleine Stadt eine riesen Sensation ist. Es wurden lauter neue Stadien und sogar ein olympisches Schwimmbad gebaut oder besser gesagt sie sind immer noch dabei es zu bauen. Das ist nämlich so eine Sache, gezahlt wird das eigentlich von der Regierung, die wollte die Spiele aber lieber in La Paz haben, deswegen wurde lange kein Geld für die Bauarbeiten bereit gestellt was zum Beispiel das Ergebnis hat, dass das Schwimmbad von innen zwar gut aussieht, aber von außen betrachtet nicht mehr als eine große Baustelle erscheint. Fertig wird es dann voraussichtlich so Ende Januar sein, als beinahe ca pünktlich 2 Monate nach Ende der Spiele…. Mach aber nichts, von innen ist es ja schön, deswegen stört sich da niemand groß daran. Hier ein paar Bilder dazu:

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Was auch witzig war: Einlass war kostenlos, aber da es nicht sooo viele Plätze drinnen gibt war es eigentlich schon voll als wir ankamen…. Blöd was, aber gut wenn man Leute kennt, so sind wir zum Presseeingang reingekommen und haben alles von der Journalistentribüne gesehen….

Die Spiele sind neben dem Sportlichen auch ein politisches Event, das hat man sehr gut bei der Eröffnungsfeier gesehen, bei der auch der Präsident, ein gewisser Herr Evo Morales anwesend war. Das ist nämlich so, die Bewohner aus Sucre mögen den Evo größtenteils gar nicht, weil er alles in La Paz haben möchte und Sucre selbst als Hauptstadt keine Bedeutung gibt. Das gefällt denen hier dann folglich nicht so gut, da deshalb ja unteranderem nicht genügend Geld für die Bauarbeiten da war und so haben sie ihren Präsidenten bei der Eröffnungsfeier mit Pfiffen und lauten Rufen wie “Sucre se respeta, caracho!!”  begrüßt, die so penetrant waren, dass man ihn keine Rede zur Eröffnung hat halten lassen. Das muss man sich mal vorstellen: Da kommt der Präsident zur Eröffnungsfeier, alle Welt freut sich über die Spiele, nur wenn er reinläuft wird er vom ganzen Stadion ausgebuht…

Am Tag darauf wurde erst mal der Bürgermeister von Sucre wegen irgendwelchen komischen Geldgeschichten verklagt, interessant dass das dann gerade zu diesem Zeitpunkt passiert und das Beste war dann ein paar Tage später. Da wurde einfach mal aus einem der Stadien das ganze Equipment in LKWs verfrachtet und wegtransportiert, keiner wusste wohin, Evo wusste auch angeblich zunächst nichts davon und auch nicht wo die Sachen hingekommen waren… Abends wurden die LKWs mitsamt den Sportgeräten dann aber doch noch in der Nähe von Cochabamba gefunden und dann morgens zurück gebracht, auf Anweisung vom Evo. Da frägt man sich dann doch, ob er wirklich nichts davon wusste und ob das wirklich nur auf den Mist des Sportministers gewachsen ist, dem sie das gerade in die Schuhe schieben wollen. Naja, da kann man glauben was man will, das Beste an der Sache find ich auch, dass nicht mal ein Grund dafür genannt wurde warum das Zeugs aus dem Stadion, wie soll ich sagen, von offizieller Stelle geklaut wurde. Hat man halt einfach mal gemacht.

Wie auch immer, trotz allem sind die Juegos Boliviarianos eine tolle Sache, jeden Tag gibt es andere Sportarten, es erinnert mich schon ein bisschen an Olympische Spiele im Kleinformat. Neulich waren wir zum Beispiel beim Volleyball, Bolivien – Ecuador, Ergebnis 3:0 für Bolivien, da war vielleicht eine Stimmung, weltklasse….

Allerdings bin ich jetzt schon in Cochabamba, wir bereiten hier das Feriencamp für Schüler unserer 3 Schulen vor, das Ende Januar stattfindet, so sehe ich grade Hannah und Claudia wieder, was schön ist und auch ansonsten gefällt mir Cochabamba richtig gut. Ist zwar eine ganze Nummer größer als Sucre, aber viel grüner und wärmer und dabei nicht ganz so chaotisch und vor allem nicht so kalt wie La Paz. Fotos kommen später….

Am Samstag fliege ich dann nach Buenos Aires, wo genau am diesem Tag Manu Chao mit Radio Bemba spielt! Wenn alles nach Plan läuft kommt also mein Flieger um 20 vor 8 an, Fede  holt mich am Flughafen ab und wir gehen dann direkt von dort aus auf das Konzert bei dem um 9 Uhr Einlass ist…bam! Hoffentlich klappt das dann auch…. Ob ja, erfahrt ihr das nächste Mal…

Hasta luego!

Stefan

Neues aus Sucre…

Hallo zusammen!

Jetzt hat sich doch einiges getan in letzter Zeit, deswegen gibt`s nun auch hier mal wieder ein paar Neuigkeiten, viel Spaß beim lesen und/oder Bilder gucken….

Zunächst mal zu meiner Wohnungssituation:

Ich wohne nicht mehr im ICBA, sondern hab stattdessen jetzt eigene Wohnung im Viertel “La Recoletta”, das ist jetzt nicht mehr direkt im Zentrum, aber dafür etwas am Berg, mit super Aussicht und ebenfalls Altstadt, für meinen Weg zur Schule fast genauso weit und zu Fuß auch nur etwa 10 Minuten vom Zentrum entfernt. Meine Wohnung ist nicht übermäßig groß, aber ich habe dort endlich eine eigene Küche (mit Gasherd!) die auch von der Duena (Besitzerin) benutzt wird, was für mich den Vorteil hat, dass ich alle ihre Sachen benutzen kann, was auch für Kartoffeln, Tomaten oder sonstige Vorräte gilt! =)

Die Duena ist auch ansonsten total nett, sie hat mir z.B., nachdem ich nachgefragt hab, sofort eine ordentliche Kaffeemachine besorgt, was es hier gar nicht viel gibt, aber geschmacklich ist das doch ein erheblicher Unterschied zur Instant-Pampe….

Außerdem hat die Wohnung eine kleine Terrasse, 2 Schlafzimmer und ein Wohnzimmer. Hier könnte man also auch gut zu 2. wohnen, aber momentan hab ich das so….

Mit Wasser und Strom inklusive zahl ich dafür 750 Bs. im Monat, was 75€ sind… hübsch, was? Jetzt gibt’s erst mal ein paar Bilder davon:

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Unschwer zuerkennen, dass das wohl der Eingang ist….

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Mein Schlafzimmer + Terrasse….

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Aussicht von meiner Terrasse aus bei Tag und Nacht…..

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und schließlich:

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Küche +  Das Wichtigste (Kaffeemachine, Saftpressen, etc….)

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So gut ausgestattet kann ja einer dicken Kochaktion nichts mehr im Wege stehen….!

Wie wärs denn mit….. Schupfnudeln!! Nein, nicht nur einfach anbraten, das gehört natürlich dazu aber dafür müssen die Schupfnudeln erst einmal gemacht werden, die gibt’s hier nämlich nicht fertig im Supermarkt zu kaufen… (es gibt eh nur einen einzigen Supermarkt der eigentlich zu teuer und nicht unbedingt nötig ist, da jeden Tag Markt ist….)

Also los geht’s! Kartoffeln schälen, Kochen, Zerdrücken (ohne Kartoffelpresse mit der Gabel!), Ei dazu und dann so lange kneten und Mehl zu geben bis es ein fester, gut formbarer Teig wird…. Dann kann mal gut Schupfnudeln daraus machen:

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Hmmm…jetzt in kochendes Salzwasser geben, wenn sie hochsteigen einfach rausfischen:

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So sieht das dann ungefähr aus… Was man jetzt damit macht ist jedem selbst überlassen, ich hab mir das Ganze natürlich in der Pfanne angebraten:

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Wenn sie schön goldbraun gebraten sind, schön mit Pfeffer (frisch gemahlen) würzen und ich wünsche einen guten Appetit:

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Hab ich euch eigentlich schon meinen Nachbarn gezeigt?

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Naja soviel mal zu meiner neuen Wohnung….,

Um beim Alleinwohnen nicht zu vereinsamen bin ich außerdem meistens zum Mittagessen bei einer bolivianischen Familie, genauer gesagt bei der Elsa, das ist die Chefin vom Kulturcafe Berlin, über die bin ich auch zu meiner Wohnung gekommen. Die wohnt mit ihren 22- und 26-jährigen Töchtern etwa 50 Meter von meiner Wohnung entfernt, so hab ich auch sowas ähnliches wie ne Familie hier. Bei denen wohnt außerdem noch der Felix, der Freiwillige vom Ecomuseo, mit dem ich mich auch gut versteh. So wird mir auch nicht mehr so schnell langweilig mit denen……. Also hat sich meine Wohnungsfrage eigentlich ideal gelöst, ich bin unabhängig mit meiner eigenen Wohnung, aber hab auch so was wie ne Familie in meiner Nähe.

Da Liebe ja bekanntlich durch den Magen geht hab ich auch als Erstes für die Guten gekocht: Hier gibt’s lecker Rösti:

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oder hier feine Reiberdatschis:

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Weitere News:

Sankt Martins Umzug…. mit den Kleinen an meiner Schule, bei ca. 20 Grad, am Mittag hatte es an dem Tag sicher 30… witzig. Die Laternen haben wir übrigens alle selber in den Deutschkursen gebastelt, weil es dafür beispielsweise kein Transparentpapier gibt, haben wir eben normales Papier mit Öl bepinselt, das geht auch… 😉

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Dazu wurden begeistert Lieder wie “Laterne, Laterne, Sonne Mond und Sterne” gesungen…

IMG_0951 Ja, ich war wirklich dabei….!

Im anschließenden Gottesdienst in der Schule wurde vom Priester vor allem für Regen gebetet, weil der hier langsam echt mal nötig ist. Erst vor einer Woche hat man uns in unserem Viertel, das etwas am Berg liegt schon zwei mal das Wasser abgedreht….

Deswegen war ich eigentlich ganz froh, dass heute nun wirklich seit 2 Monaten das erste mal richtig ungemütliches Wetter war… das reicht dann hoffentlich wieder ein paar Tage.

Sowas ist kommt einem aus Deutschland gesehen vielleicht etwas krass vor, dass einfach mal kein Wasser mehr aus der Leitung kommt, aber ihr müsst euch vorstellen, dass es hier seit April oder Mai nicht mehr richtig geregnet hat, wenn da nicht bald mehr kommt könnte es echt etwas ungemütlich werden….

Was ist noch wichtig?

Mein Visum sollte jetzt langsam mal kommen, Anfang Oktober hab ich das beantragt, da hieß es, das braucht 3 Wochen…. Nur so nebenbei an die Herren Bürokraten, am 28. November flieg ich nach Buenos Aires, dafür brauch ich wohl meinen Pass wieder,.., ihr Helden!! Naja, aber ein bisschen Zeit bleibt ja noch….

aaaaaber:

Meine Gitarre ist fertig! Und das Warten hat sich gelohnt, die ist echt ein Meisterwerk, sieht nich nur super aus, sondern klingt auch richtig gut, ehrlich gesagt ist das die beste Gitarre, die ich bis jetzt hatte…Auf dem Bild hatte sie gerade einen Gastauftritt mit der bolivianischen Jukebox:

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Ich könnte noch ewig weiter erzählen, aber ich glaub das reicht fürs Erste…, Gratulation wer sich bis hier runter durchgerungen hat, zu viel PC macht dir deine Augen kaputt und einen krummen Rücken, hihihi.

Wer trotzdem nochmal vorbei schaut bekommt demnächst einen Artikel über die “Juegos Bolivarianos” und was die so Lustiges mit sich bringen….

Nächste Woche geht’s bei mir dann auch schon nach Cochabamba und danach nach Buenos Aires, Fede und Familie besuchen, außerdem spielt an dem Tag an dem ankomme dort Manu Chao, hoffentlich macht mein Flieger keinen Quatsch und ist pünktlich!

Bis Bald,

Euer Stefan / Hohni / Kurt / …..

Leben in Sucre

Jetzt ist es doch schon etwas länger her, dass ich das letze Mal hier etwas geschrieben hab, deswegen erzähl ich jetzt einfach mal etwas über meinen Alltag hier und was ich sonst so getrieben hab…

Womit fang ich an? Ich wohne immer noch im ICBA, bin aber momentan dabei mich nach einer Wohnung umzusehen. Hier im ICBA ist es zwar super schön, aber etwas teuer und außerdem ist es eben eher wie im Hotel, obwohl das Personal schon sowas wie ne kleine Familie ist. Mir fehlt das einfach langsam bisschen mein eigenes Heim zu haben, selber was zu kochen und so weiter. Wenn ich was gefunden habe dann mehr dazu!

Weil ich euch jetzt vermutlich fragt was eigentlich dieses ominöse ICBA ist erzähl ich am besten dazu auch noch ein wenig. Das ICBA (Instituto Cultural Boliviano Alemán) ist eine Kultureinrichtung, die von Gerd Mielke, dem hiesigen Honorarkonsul geleitet wird. Hier werden Deutsch- und Spanischkurse angeboten, Kulturveranstaltungen organisiert wie etwa Konzerte oder neulich ein kleines Oktoberfest und es gibt Ausstellungen wie etwa zum Fall der Mauer. Außerdem gibt es das “Kulturcafé Berlin”, in dem man beispielsweise Bratkartoffeln und manchmal Apfelstrudel essen kann. Die Spezialität des Cafés sind jedoch sogenannte “Papas Rellenas”, riesige Kartoffeln, etwas paniert und gefüllt mit Käse, sehr lecker…

Eine andere wichtige Einrichtung des ICBAs ist das “Ecomuseo”, das Programme zur Information über den Klimawandel, Wasserprobleme, Recycling, Mülltrennung und ähnlichem anbietet. Das ist sehr wichtig, da viele Leute darüber hier nicht so viel wissen wie in Deutschland und außerdem der Klimawandel hier schon sichtbarere Folgen zeigt als in Deutschland. Zum Beispiel sind Versteppung, beziehungsweise Desertifikation und Wasserknappheit (oder Verschmutzung) ein großes Problem. Dass man aber etwa gegen die Kontamination von Flüssen sehr wohl etwas unternehmen kann sieht man ja beispielsweise heute in Deutschland. Deshalb finden hier dazu und zu ähnlichen Themen Vorträge, Workshops, Ausflüge oder Führungen für Schulklassen statt. Geleitet wird das ganze von bolivianischen Freiwilligen, koordiniert von Felix, einem Weltwärtsfreiwilligen aus Deutschland. Dessen Vorgänger Konstantin war bis gestern auch noch hier, obwohl sein Freiwilligendienst eigentlich schon im August beendet war, jedoch hatte er hier ziemlich etwas aufgebaut mit dem Ecomuseo und ist deswegen noch etwas länger geblieben.

Für mich hatte das den Vorteil, dass ich über ihn schon diverse Bolivianer kennen gelernt habe, wie etwa die “Masis”, eine bolivianische Folklore Gruppe, die neulich sogar in Deutschland auf Tour war. Hier in Sucre hat die Gruppe zusätzlich ein soziales Musikprojekt für Kinder aus Immigrationsfamilien, d.h. Familien die auf der Suche nach Arbeit in die Stadt ziehen, jedoch dort einen ziemlichen Kulturschock erleben, was für die Kinder Identifikationsprobleme bringt, die oftmals Drogenprobleme und ähnliches verursachen… Über die Musik wird den Kindern nun eine Perspektive gegeben mit der sie sich identifizieren können, da viel der bolivianischen Folklore vom Land kommt.

Im Ganzen ist das dann eine Gruppe von ca 30 Kindern und Jugendlichen, die zusammen mit den Masis Panflöte und ähnliche traditionelle Instrumente spielen, was sich im Ergebnis wirklich eindrucksvoll anhört.

Dazu gibts jetzt auch mal ein paar Bilder:

Sucre 15

Sucre 16

26.Sept (38)

26.Sept (51)

Achja, der rechts ist übrigens jetzt mein Gitarrenlehrer hier….

Was kann ich sonst noch erzählen?

Mal etwas zu meiner Arbeit, die mir die Zeit hier ja überhaupt erst möglich gemacht hat. Ich bin ja viele andere Kulturweitfreiwillige über das Goethe Institut als Freiwilliger an einer PASCH-Schule, in meinem Fall die Pestalozzi-Schule in Sucre. PASCH ist eine Initiative des Auswärtigen Amtes, den Deutschunterricht im Ausland zu fördern. Die Schule ist also keine deutsche Auslandsschule, sondern eine bolivianische Schule, die einen Schwerpunkt auf dem Deutschen als Fremdsprache hat. Um sie dabei zu unterstützen, sind sie vom Goethe Institut mit modernen Unterrichtsmaterialien ausgestattet worden, ebenso wie PC Beamer usw… Jedoch bringt das nicht viel wenn es keine Materialien dazu gibt, weshalb zum Beispiel landeskundebezogene Präsentationen erstelle. Außerdem bin ich manchmal bei den Deutschkursen der Uni dabei, was mir eigentlich noch besser gefällt, beispielsweise haben wir für eine Veranstaltung einen kleinen Sketsch über die Berliner Mauer eingeübt.

Generell fühl ich mich langsam echt wohl hier, zum Schluss gibts noch ein paar Bilder aus Aritumayu, einem Naturpark hier in der Nähe, den wir am Samstag mit dem Ecomuseo  besucht haben:

Aritumayu 01

Aritumayu 10

Aritumayu 07 Hübsch was…. =)

Das Besondere an dem Park ist, dass es dort nicht immer so grün war, also ursprünglich schon, aber aufgrund massivem Abholzens usw war dort bis vor einigen Jahrzehnten fast nur noch vertrocknete Erde, aber dann haben sie vor etwa 30 Jahren angefangen Pinien zu pflanzen und damit das Gebiet wieder fruchtbar gemacht, das Ergebnis seht ihr ja auf den Bildern…

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Die Leute auf den Bildern sind vom ICBA, vom Ecomuseo und sonstige Bolivianer und, wie wohl unschwer zu erkennen, auch ein paar deutsche Freiwillige…

So weit erstmal, bis demnächst!

Sucre, 19.10,

Sucre

Hallo ihr, hier kommen wie versprochen ein paar Bilder aus Sucre:

Sucre 002

Sucre 001

Sucre 003

Sucre 004

Sucre 005

Sucre 006

Sucre 007

VW Käfer wie diesen gibt es hier übrigens massenweise, ebenso alte Bullis, bemalte Busse und was das Autonostalgiker Herz sonst so alles beglückt.

Was kann ich noch so zur Stadt erzählen? Ich glaube das wichtigeste hier ist die Universität, die auch gleichzeitig das größe Unternehmen Sucres ist. Entsprechend viele Studenten sieht man auch in der Stadt und Abends in den Bars. Touristen gibt es aber auch überall, wen wunderts bei dieser Stadt…. ihr seht ja die Bilder.

Meine eigentliche Arbeit an der Schule beginnt zum Oktober, momentan sind noch Claudia und Hannah, die an Schulen in Cochabamba und La Paz sein werden zur Vorbereitung hier in Sucre. Wir haben vormittags Spanischunterricht und setzen uns nachmittags mit unserer Tätigkeit an den Schulen auseinander. Zu diesem Zweck ist für diese Woche auch Gerhard Sahlbeck, der Leiter des PASCH-Projekts in Chile und Bolivien bei uns. Bis jetzt hört es sich jedenfalls schon sehr interessant an, genaueres werde ich dann berichten wenn ich an der Schule anfangen werde.

Von Gehard Sahlbeck kam noch die Idee, dass wir nach etwa einem halben für beispielsweise einen Monat zwischen unseren Schulen rotieren und somit die anderen Städte und Projekte noch etwas intensiver kennen lernen können. Das ist bis jetzt nur eine Idee, aber vielleicht wird wirklich etwas draus, ich fände es auf jeden Fall super.

Achja, ich habe ja schon in meinem letzen Post die bolivianischen Preise erwähnt, hier hab ich ein neues Extrembeispiel: Gitarrenbauer – eine super klingende handgemachte Akkustikgitarre kostet 580 Bolivianos (= 58 €), dauert etwa 2 Wochen bis sie fertig ist. Er wird wohl bald einen neuen Auftrag bekommen…. =)

So far, bis bald.

Sucre, 18.9.2009, 14:23 Uhr

36 Stunden unterwegs…

….waren eigentlich ziemlich entspannt, bis auf eine American Airlines Stewardress, die mir beim ersten Flug von Frankfurt nach Dallas doch ohne Spaß zwei mal hintereinenander einen Schokopudding über die Hose geworfen hat! So richtig schön nach dem Motto:“ Oooh entschuldigen Sie, das tut mir ja jetzt aber leid, ach uuuups schon wieder, na sowas aber auch….“ Der dritte Pudding (den mir dann eine andere Stewardress gebracht hat) war aber recht gut, ebenso wie die sonstige Verpflegung und auch ansonsten war der Flug echt topp, mit eigenem Computer zum Filme schaun und Tetris spielen und so weiter…

Danach hatte ich noch 2 weitere Flüge mit American Airlines, erstmal gings nach Miami und dann über Nacht nach La Paz, wo ich schließlich heute um 6 Uhr morgens angekommen bin. Nach einem gemütlichen Frühstück mit Kaffee, Fruchtsaft, Croissaint, Tosts, Schicken, etc… für insgesamt etwa 2 Euro (!) ging es dann wieder im Flieger von La Paz aus nach Sucre, so kommte ich schon mal Bolivien von oben sehen, richtig schön!

Jetzt zu Sucre:
Die Stadt ist der hammer, obwohl ich gerade erst ankommen bin fühle ich mich hier sofort sofort zuhause.
Das ICBA (Instituto Culutral Boliviano Alemán), in dem ich vorerst wohne, ist ein Kolonialgebäude mit super gemütlichem Innenhof, mein Zimmer ist riesig, hat ein eigenes Bad, ne Couch und eine richtig coole Dachterrasse. Hier gibt es auch ein paar andere Freiwillige und Praktikanten mit die mir nacher ein bisschen die Stadt zeigen werden…

Achja, Wetter: Hier ist ja eigentlich Winterende/Frühlingsanfang, mir kommt es jedoch eher wie Hochsommer vor, 25-30 Grad hat es hier gerade schon, und das auf ca 2700 Metern Höhe.  Anscheinend ist es Nachts recht kalt, aber ich bin ja erst seit ein paar Stunden da.. =)

Soweit meine ersten Eindrücke, ich hoffe euch gehts auch allen gut, lasst von euch hören!

bis dann!

Hier noch ein paar Bilder:

Applautomat, Dallas

Apple ist überall… (Dallas)

Fliegen..

irgendwo zwischen Dallas und Miami..

Flughafen El Alto (La Paz)

Flughafen El Alto (La Paz) – auf 4061 Meter Höhe

Hinflug 005

mein Flieger nach Sucre…

Hinflug 006

irgendwo über Bolivien…

Das wars erstmal, Bilder von Sucre kommen, sobald ich ein paar gute hab.. 😉

Sucre 14.9.2009 16:36 Ortszeit

PS: Eine Einführung in wer ich bin, warum ich hier bin, und so weiter schenk ich mir absichtlich, da ihr das ja sowieso schon wisst und das außerdem viel weniger interessant ist als das was jetzt hier passiert… =)

 
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