Carnaval de Oruro

Auch wenn man in Deutschland wahrscheinlich nicht einmal den Namen Oruro kennt, findet dort  nach Rio de Janeiro einer der größten Karnevals Lateinamerikas statt. Also war es sozusagen Pflicht für uns übers Wochenende dort hinzufahren. Wie krass es dann wirklich war lässt sich kaum beschreiben, das muss man gesehen haben, aber ich kann wenigstens ein paar Bilder mit euch teilen…

Grundsätzlich läuft das so ab, dass in einer gigantischen “Entrada” (einer Parade) den ganzen Tag bis tief in die Nacht Tanzgruppen und Brassbands durch die Stadt ziehen. Zu diesem Spektakel kommen Tausende von Bolivianern und Touristen nach Oruro und liefern sich die ganze Zeit gleichzeitig eine riesige Wasserschlacht. Das heißt, dass sich die Zuschauer auf den Tribünen permanent gegenseitig mit Wasserbomben und Schaumsprays aufs Korn nehmen (Schwörmontag ist nichts dagegen), nur die Tanzgruppen und Bands sind als Ziele tabu, was aber natürlich auch nicht immer eingehalten wird. Wie auch immer, so wird einem beim stundenlangen Zusehen der Entrada auch nicht langweilig… Lasst euch aber von den Bilder nicht täuschen, das Ganze findet auf 3700 Meter Höhe statt, es war zwar schon gut warm, aber auch nicht super tropisch… Die Wasserschlacht stört das allerding überhaupt nicht.

Nun seht selbst:

Oruro 01 Oruro 03 Oruro 02 Oruro 04 Oruro 05 Oruro 06 Oruro 07 Oruro 11 Oruro 09 Oruro 08Oruro 10 Oruro 12

Da steppt der Bär….

Achja, auf dem 3, letzten Bild seht ihr unseren persönlichen Hauptgegner bei der Wasserschacht! Der war schon morgens total betrunken und hat dann immer für sich und die Kinder auf seiner Tribüne haufenweise Wasserbomben gekauft um dann in den kleinen Tanzpausen uns direkt zu attackieren. Da ich den Witzbold dabei gefilmt hab hatte ich nicht alle seiner Bomben im Blick mit dem Ergebnis, dass ich eine davon so richtig schön ins Gesicht bekommen hab, was dann auch das leicht bläuliche rechte Auge im Bild danach erklärt…

Also alles in allem ein Mordsspaß, mir haben die Bandas am besten gefallen, davon könnten sich die Deutschen Karnevalsschunkelmusiker auch mal eine Scheibe abschneiden….

Generell war eigentlich schon die letzen Wochen ständig Wasserschlacht in Sucre. Dort gibt es am Karneval keine eigene Entrada, aber dafür lauter kleine Tanzgruppen mit jeweils eigener Minniband, die schon seit Wochen abends durch die Stadt gezogen sind. Allerdings gilt in Sucre das Wasserverbot für Tänzer und Musiker nicht, im Gegenteil, es ist sozusagen Volkssport die Bands abzuwerfen. Ein gängiger Spaß der Leute ist auch aus dem Fenster eimerweise Wasser auf die Bands Tänzer und Passanten zu schütten. Tabus gibt es eigentlich gar keine, besonders als “Tourist” ist man ein besonders attraktives Ziel, auch wenn man eigentlich etwas anderes zu tun hätte, das spielt keine Rolle…. Dann doch lieber an der nächsten Straßenecke selber ein paar “Globos” kaufen und zurückwerfen! Nass wird man so oder so…. Es sind auch nicht nur kleine Kinder und Jugendliche die daran teilnehmen, mein Vermieter etwa stand am Dienstag mit Gartenschlauch vor der Haustüre und hat einfach alles nass gespritzt was vorbei kam…

Ihr merkt: Wasserknappheit ist inzwischen kein Thema mehr, jetzt nützten sie den Überfluss der Regenzeit richtig aus….

Soweit mal wieder, schönen Gruß in den Schnee!

Du kannst alle Antworten zu diesem Eintrag via RSS 2.0 Feed abonieren. Kommentare und Pings sind zur Zeit geschlossen.

Kommentar

 
 
 
Zur Werkzeugleiste springen