Ostern ist für mich im Laufe der Zeit das schönste Fest im Kirchenjahr geworden. Und auch dieses Jahr war der Ostersonntag ein besonderer Tag, schließlich bin ich in St. Petersburg!
Das Osterfest der Russisch-Orthodoxen Kirche ist in diesem Jahr eine Woche später, am 15 April. Die Differenz zum Osterfest der katholischen oder evangelischen Kirche ist jedes Jahr unterschiedlich – die Feiertage werden hier nach dem julianischen Kalender berechnet.
In St. Petersburg direkt am Nevski-Prospekt steht die Hauptkirche der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Russlands. In der Petrikirche fand am Ostersonntag also ein Gottesdienst in Russisch und Deutsch statt. Um pünktlich um 10:30 Uhr da zusein, brach ich bereits um 8:30 Uhr auf – im Schneegestöber. Dieses Jahr konnte ich den Frühling zu Ostern nur fühlen, nicht sehen.
Der Gottesdienst war in vielerlei Hinsicht besonders: Dass die Petrikirche zur Sowjetzeit ein Schwimmbad war, kann man im Innenraum nicht übersehen. Der Boden ist grau gefliest, die „Emporen“ sind tribünenartig aufgebaut: Aus Holzlatten und Metallrohren. Aber auch den Kirchenraum von 1833 kann man gut sehen. Der Gottesdienst fing auch nicht um 10:30 Uhr an – bis 11 Uhr wurden Bänke getragen, Kerzen angezündet, hektisch herumgelaufen und ständig kamen Menschen. Der stete Zufluss an Menschen hörte auch die übrige Zeit nicht auf, erstaunlich war aber, dass die allermeisten blieben: egal, ob ein spanischsprechendes junges Ehepaar, das ihr Erstaunen über die Geschichte der Kirche laut zum Ausdruck brachte („piscina!“), ein Asiate mit riesiger Fotoausrüstung oder die alte Dame, die vom Einkaufen kam. Alle 20 Minuten kam mindestens ein neuer Schwung Menschen. Der Gottesdienst wurde außerdem zweisprachig gehalten und wurde deshalb doppelt so lang: Lesungen, Gebete und Predigt in doppelter Ausführung. Die Lieder der Gemeinde und des Chores waren allerdings Deutsch. Als die Gemeinde um 13 Uhr aufgefordert wurde, sie gegenseitig frohe Ostern zu wünschen, gingen doch einige. Sie glaubten wohl, der Gottesdienst sei beendet, da viele Menschen nicht nur ihrem Banknachbarn die Hand gaben, sondern durch die Kirche liefen. Während des Gottesdienstes wurde auch viel fotographiert und private Begrüßungsrunden veranstaltet.
Vielleicht ist mir das alles deshalb so aufgefallen, weil das übrige, formale Gottesdienstgeschehen sonst so war, wie ich es gewohnt bin. Sogar die Auswahl und Reihenfolge der Lieder waren so wie in Deutschland.
Nach dem Ende des Gottesdienstes um 13:30 Uhr gab es noch einen Stand, an dem man gegen eine Spende ein Gebäckstück bekam. So lernte ich einige Gemeindemitglieder kennen und wurde herzlich eingeladen, wiederzukommen. Nun bin ich gespannt auf das russische Osterfest dieses Wochenende!
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