До свидания, Россия!

Nach keiner Nacht (erst wollte ich schnell alles fertig machen, das dauerte und dann hatte ich Sorge, zu verschlafen…), einem logistischen Meisterstück 😉 – gut, dass es keine Waage gibt… – und einem erfolgreichen Abenteuer auf dem Postamt warte ich, dass die Zeit vergeht. Das Zimmer ist sauberer als im April, alles ist aufgegessen und abgewaschen. Im Livestream der Olympischen Spiele läuft Werbung für die russische Bahn, für ferne Länder und Fluggesellschaften. Gedanklich bin ich mindesten schon auf dem Weg von Amsterdam nach Hannover, wo ich trotz der Abwesenheit nicht fremd sein werde. Ich freue mich auf alles. Und trotzdem: Gestern hat sich ein Verkäufer formvollendet bei mir entschuldigt, Englisch gesprochen zu haben, nachdem er eine Gruppe Spanier bedient hatte. Russen haben mich nach dem Weg zu Макдоналдс gefragt und nicht gemerkt, dass ich keine Landesfrau bin. Meine Vermieterin hat mir alte Postkarten, ein T-Shirt und Bonbons geschenkt.

Gestern und morgen sind weit weg und ich über den Wolken.

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Das Langzeitprojekt

Wenige Stunden vor Abflug Rückflug ist zu vermelden: Das kurzfristige Langzeitprojekt ist fertig. Nach zwei anderen Ideen, die gescheitert sind oder verworfen wurden, hatte ich am 22. Juli eine Idee…

„Hören Sie nun also „Klangvielfalt“ – eine Geräuschcollage aus St. Petersburg.“ – „Und nehmen Sie sich ein bisschen Zeit dafür – denn man soll den Abend bekanntlich nicht vor Morgen hören.“

Klangvielfalt

 

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Kronstadt – Кронштад

28. Juli 2012 – So langsam haben wir dann auch alle weiter entfernten Ausflugsziele in der Umgebung St. Petersburgs besucht. Krönen wollten wir unsere Unternehmungen aber noch mit „Kronstadt“, der Stadt, die auf der Insel Kotlin vor der Petersburg im Finnischen Meerbusen liegt.

Auch dieser Ort ist geschichtlich bedeutend wie fast alles in dieser Gegend. Und auch hier war der werte Peter I. am Werk und gründete im Rahmen seines Ausbaus der russischen Flotte schon 1703 einen Marinestützpunkt.

Danach geschah ungefähr alle 100 Jahre etwas, was Kronstadt im Gedächtnis der Menschen hält. Am nichtigsten ist wohl der Start der ersten russischen Weltumseglung 1803. Was Anfang des 20. Jahrhunderts dann in und um St. Petersburg geschah, wissen die niedersächsischen Abiturientinnen von 2011 aus dem Geschichtsunterricht sicher noch: Die in Kronstadt stationierten Matrosen revoltierten 1905/1906 gegen die Zarenherrschaft und 1921 gegen die Herrschaft der Bolschewisten. Während der Belagerung erwies sich die Festung als nicht einnehmbar und schütze die Stadt von der Meeresseite aus. Erst seit 1996 können „normale“ Menschen die Stadt (eigentlich Stadtteil St. Petersburgs) besuchen, denn während der Sowjetzeit war das militärische Sperrgebiet nur mit Passierschein zu betreten.

Solche Hürden mussten wir an diesem sonnigen Tag also nicht nehmen, sondern einen Bus, der sich erst hinter einem Supermarkt vor uns versteckte. Vor allem die Strecke über die Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet (und von deren Existenz einige St. Petersburger nicht wissen!) war wirklich schön: glitzerndes, ruhiges Wasser, badende Menschen und Angler.

Die Insel selber bietet verschiedene Wohnungstypen wie die Stadt an sich: So fährt man erst durch hohe Neubausiedlungen, dann durch Plattensiedlungen und dann durch zwei- bis dreigeschossige, ältere Häuser. Solche gibt es im Kern St. Petersburgs natürlich nicht. Hier sind viele in warmem Gelb gestrichen und stehen entlang begrünter Straßen. Ab und zu fällt ein Nachkriegsbau auf, gegenüber vom hiesigen „Gostiny Dvor“ (Kleinausgabe des berühmten Kaufhauses am Nevski-Prospekt) sieht man ein grau verschaltes Einkaufcenter aus vergangener Ära.

Die Hauptattraktion der Insel – die Kathedrale mit der riesigen goldenen Kuppe, die man sogar manchmal vom Festland aus sehen kann – war zur Verwunderung und Verärgerung vieler Besucher geschlossen. Sie wird derzeit neugemacht (oder restauriert…) und deshalb nur für Gottesdienst geöffnet. Also wanderten wir durch die Siedlungen, durch Parks und an der Admiralität vorbei zum Anleger, wo einige Kriegsschiffe lagen. Sie wurden unter lauter, scheppernder Schlagerbeschallung (russische natürlich) geputzt und wirkten sonst aber sehr verschlafen (Was macht man so als Marinesoldat während der Arbeitszeit?). In Erinnerung werden mir von diesem Ausflug die kleinen Szenen bleiben: Das Buch auf der Mauer – der Park, in dem Kinder im Brunnen spielen, wozu tragische Musik aus Lautsprechern ertönt – das Hochzeitspaar, das das Fotoshooting absolviert, während die Festgesellschaft anstößt und einen Imbiss nimmt – die Angler entlang der Brücke – Che Guevara an der Wäscheleine. Schon am Nachmittag waren wir wieder in der Stadt, die glühte – Sommer im Norden Russlands!

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Schlüsselburg – Шлисселбург

14. Juli 2012: Eine Schlüsselfunktion für die St. Petersburger Geschichte hat auch die Schlüsselburg (Шлисселбург) in der Mündung der Neva in den Ladogasee. Dorthin gelangt man wie so oft erst mit der Metro und dann mit dem Bus. Dabei kann man entweder den Linienbus nehmen oder einen etwas schnelleren und teureren. Wir haben uns der Vollständigkeit halber für beides entschieden und auf dem Hinweg den „Luxusbus“ genommen. Die Rückfahrt hat dann erstaunlicherweise nur 21 Rubel (in St. Petersburg kostet eine Busfahrt sonst 23 Rubel) gekostet, obwohl wir fast 1,5 Stunden gefahren sind. Und noch erstaunlicher war, dass wir drei Fahrkarten bekamen: zweimal 10-Rubel-Fahrkarten und eine 1 Rubel-Fahrkarte… Während der Fahrt sieht man manchmal die Neva zwischen den Bäumen hervorglitzern und fährt durch Ortschaften, Datschensiedlungen und Brachflächen. Merkwürdigerweise gibt es hier keine Landwirtschaft, wie man es in Deutschland außerhalb der Städte gewohnt ist.

Zur Festung gelangt man dann von einem zusammengelöteten Anleger aus mit einem Motorboot: Man steigt ein, wartet, dass das Boot voll wird, zieht Rettungswesten über und jagt zur anderen Seite der Neva. Dort werden noch mehr Menschen eingeladen und zur Festungsinsel übergesetzt.

Beim Aussteigen – Frauen wird die Hand gereicht zur Hilfe – bezahlt man die Passage und steht dann auf einem Betonanleger, der auch stillgelegt sein könnte.

Als wir ankamen, war es kurz nach 11 Uhr und scheinbar noch geschlossen, da recht viele Menschen vor dem Haupttor standen. Also machten wir uns auf dem Trampelpfad (!) daran, die Anlage zu umrunden und fanden so auch einen anderen Zugang. Das Haupttor war generell nicht zugänglich, da dieser Abschnitt momentan repariert wird.

Bewusst habe ich „repariert“ statt „restauriert“ geschrieben – ich hätte auch „neu gemacht“ schreiben können: Denn es scheint bei den Arbeiten nicht um das Erhalten des Istzustandes zu gehen, sondern um die Wiederherstellung des Originalzustandes. So werden Mauerabschnitte einfach neu gemauert oder eine neue Schicht wird an der Mauer hochgezogen. Oder das Turmdach wird mit frischem Holz gedeckt, wobei die frischen Holzfarbe gegenüber dem übrigen Grau stark auffällt. Dass hier etwas getan wird, ist unbedingt notwendig, sonst wären die Sträucher in eine paar Jahren Bäume und die Anlage ein von einer Mauer umgebenes Wäldchen mit Ruinen. Aber muss man alles neu machen?

Obwohl die Informationstafel zur Geschichte der Festung auch auf Englisch vorhanden sind, sind hier nur wenig Touristen. An diesem Vormittag waren wir – soweit wir das mitbekamen – die einzigen nicht russischem Besucher. Hier fiel uns dasselbe auf wie in Wyborg: In Deutschland, Frankreich… wäre dieser Ort schon lange überschwemmt mit Souvenirläden und Cafés und die Besucher kämen in Scharen. Für Wyborg habe ich mittlerweile in St. Petersburg Exkursionangeboten gesehen (alle Russisch), für Schlüsselburg noch nicht. Aber vielleicht gibt es hier im Leningrader Oblast (Gebiet um St. Petersburg) einfach zu viel kulturelles Angebot.

Allerdings ist die Festung wie zu Anfang geschrieben entscheidend für die St. Petersburger Geschichte: Nachdem Peter auch hier Spuren hinterließ und den ersten Festungskomplex mit Gefängnis errichten ließ, um im Russisch-Schwedischen Krieg einen sicheren Stützpunkt zu haben (später „lebte“ hier auch seine erste Ehefrau), garantierte die Schlüsselburg während der Belagerung die Versorgung der gesamten Stadt. Über den zugefrorenen Ladogasee wurden mit LKWs oder auch per Zug (in der Tat wurde eine Holzkonstruktion mit Schienen über die Eisfläche konstruiert) Lebensmittel und Brennstoffe transportiert und hier begann auch der Aufbruch des Belagerungsringes. Darum ist die Kirchenruine eine Denkmal für die Soldaten, die hier in dieser Zeit Dienst Taten. Und ein paar moderne Kanonen stehen auch noch da.

Nachdem wir die Festung gesehen hatten und mit dem Motorboot in einer sehr rasanten Fahrt wieder auf das Festland gebracht worden waren, gingen wir entlang des Seeufers spazieren. Hier gibt es aber nicht wie zu erwarten Ferienwohnungen oder Hotels, sondern kleine Datschen, Plattenbauten und Schiffsanlegen. Ab und zu sieht man Baustellen von großen Villen, teilweise verlassen. Die Ortschaft an sich sieht genauso aus wie die Wohngebiete in den Außenbezirken St. Petersburgs oder in Wyborg. So waren wir schon am frühen Nachmittag fertig mir unserer Besichtigung der Festung und der Ortschaft und hatten noch einen halben Tag in St. Petersburg. Bei der Rückfahrt habe ich die erste Metrostation an der Oberfläche gesehen – auch das gibt es also.

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Nur eine kurze Meldung: Meine so schnell ausgestoßene Ankündigung von der Veröffentlichung weiterer Texte scheitert momentan an dem nicht funktionierenden Internetzugang. Und wie es mit so vielem ist: Seitdem ich kein Internet mehr in der Wohnung habe, merke ich erst, wie oft ich es doch benutze. Jetzt bin ich in eine WiFi-Zone „geflüchtet“, um wenigstens das Nötigste zu regeln.

Also wird das Berichten noch warten müssen und dabei habe ich noch so viel Interessantes erlebt: Schlüsselburg, Kronstadt, ganz große Hitze und der Internationale Marinetag.

Aber das kommt – vielleicht liegt das Problem nämlich nur am ausgelaufenen Internetvertrag der Vermieterin, sodass sich das morgen, wenn ich die Miete zahle, klären müsste.

Bis bald – bis dann!

Ein Nachtrag – mit Erschrecken bemerkt: Ein paar Tage ohne Internet werde gleich erwähnt: Dass man in russischen Städten im Sommer selten/nie warmes Wasser hat, manchmal das Wasser sogar abgestellt wird – das fällt unter den Tisch. In der Tat haben wir also seit dem 20. Juli kein warmes Duschwasser mehr und seit dem 27. Juli gar kein warmes Wasser mehr. Abwaschen wird so zur Herausforderung und Duschen zur Mutprobe. Denn der Wasserdruck ist so gering, dass man den Wasserhahn bis zum Anschlag nach rechts drehen muss – und das Wasser ist nicht nur kalt, das fühlt ich eisgekühlt an. Aber man gewöhnt sich daran – nur das Haarewaschen ist schrecklich. Ich freue mich also auch auf warmes Wasser – auch wenn das am Werbellinsee ja so eine Sache ist 🙂

Publiziert am von Hanna Viehöfer-Jürgens | Kommentare deaktiviert für Neue Erfahrung am Ende

Oh, vielen Dank!

So viele?! Wirklich? Nein, nicht ganz… Das Prinzip der Besucherzählung auf meinem Blog zählt jedes Neuaufrufen der Seite, wenn nach dem vorherigen Aufrufen 10 Minuten vergangen sind, sodass die Zahl verfälscht ist – aber trotzdem: Das war nicht nur ich alleine, wenn ich nach dem Rechten geschaut habe!

Darum: Schon jetzt – 10 Tage vor dem Ende – vielen lieben, herzlichen und ausdrücklichen Dank an alle, die diesen Blog verfolgt haben. Ich weiß, dass ich nicht immer regelmäßig berichtet habe – aber sobald etwas Alltag geworden war, war es allerhöchstens noch im Vergleich für mich selber berichtenswert. Und manchmal vergisst man dann, dass es andere gibt, für die vielleicht gerade dieser Alltag interessant ist, weil er das Leben mindestens genauso entscheidend prägt wie die hervorstechenden Ereignisse. Danke also für das Lesen – im Internet oder ausgedruckt, für das Rückmelden und Nachfragen und für das „An-mich-denken“.

Ich weiß noch ungefähr, an wen ich die Internetadresse im Februar gesendet habe – die „Leserkreise“, die mein Schreiben jetzt teilweise schon gezogen habe, überblicke ich gar nicht mehr, manche Menschen kenne ich gar nicht… Und Ihr kennt mich jetzt ein wenig – welches Bild ich wohl hinterlassen habe?

In den letzten Tagen möchte ich jetzt noch ein paar Artikel, die datumsmäßig eigentlich schon inaktuell sind, die aber schon fast fertig sind, veröffentlichen und die Fotosammlung erweitern. Und dann werde ich Mitte August sagen: „Auf Wiedersehen! До свидания!“ Ein bisschen schade ist es schon, dass ich dann keinen Ort habe, wo ich etwas (schriftlich) hinterlassen kann: Denn man über- und durchdenkt Erlebnisse und Beobachtungen ganz anders, wenn man sie „veröffentlichen“ will und dafür niederschreiben muss. Das Denken und Formulieren kann so pägnanter werden – man kann ja nicht wie im Gespräch Irrtümer schnell klären. Und wenn das Geschriebene dann ordentlich formatiert und illustriert ist, dann hat es – trotz der Löschfunktion – etwas Endgültiges, sodass man seine Worte lieber dreimal wendet, bevor man sie niederschreibt…

Ich freue mich jedenfalls darauf, in ein paar Monaten diese Seite aufzurufen und noch einmal erleben zu können, was hier in St. Petersburg geschehen ist.

 

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Zu Besuch – Elternartikel

22. Juli 2012: Da ich letzte Nacht nach verschiedenen Anläufen den Artikel über die Besuche, Briefe und Telefonate geschrieben habe, passt es ganz gut, dass heute der „Bericht“ meiner Eltern über ihren Besuch eintrifft. Nachdem ich erst explizit darum gebeten und dann auch noch ein bisschen Druck gemacht hatte, wird er jetzt auf jeden Fall veröffentlicht, denn er gefällt mir sehr, sehr gut. Auch dafür nochmal: Herzlichen Dank!
 

Vorbemerkung:

Der Besuch bei Hanna ist inzwischen zwei Monate her, es war im Mai. Erst jetzt, kurz vor dem Ende ihres Aufenthaltes ist unser Eltern-Gastbeitrag doch noch fertiggeworden. Der Wechsel des Schriftschnitts (kursiv/nichtkursiv) entspricht den verschiedenen Betrachtungsweisen des einen und der anderen.

„Und da war eine Stadt. Die schönste Stadt auf dem Antlitz der Erde.“
Joseph Brodsky, Erinnerungen an Petersburg
 

Ein ZIEL war St. Petersburg schon lange, theoretisch. Die Eremitage, Geschichte und Kultur geballt, weiße Nächte, die Schilderungen Brodskys, die Interesse weckten. Doch bislang waren die Hürden zu hoch: Man braucht einen Pass, Einladung und Visum, die fremde Sprache – alles Aspekte, die einem Städtetrip, gar einem spontanen, entgegenstanden. Nun aber eröffnete Hannas Aufenthalt in der Stadt uns Eltern die Möglichkeit, den Besuch der Tochter und der Stadt zu verbinden. Und auf einmal passte auch eins zum anderen: Eine feststehende Ferienwoche im Frühjahr, ein VHS-Kurs „Russisch in 24h“(!) im März und die sehr entlastende Feststellung, dass wir für das Touristenvisum nicht selber zum Hamburger Generalkonsulat fahren müssten; dafür gibt es Dienstleister, die sogar die obligatorische Einladung als Kauf-Leistung anbieten. Auch die letzte Hürde überwanden wir: Wir wollten die Stadt eigenständig und unabhängig erkunden, nach eigener Neigung und im eigenen Tempo und möglichst nah dran sein am „normalen“ Leben. Via Internet fanden wir eine private Unterkunft, im Zentrum, an der Fontanka.

Frühling – die zweite …

Es soll ja Menschen geben, die (einmal oder sogar öfter) einen zweiten Frühling erleben – wir hatten die Möglichkeit, durch unseren Besuch in St. Petersburg dem Frühling 2012 zweimal zu begegnen. Am 11. Mai flogen wir aus dem frühlingsgrünen Hannover mit Mantel und Mütze via Kopenhagen ins noch kalte und gerade vom Eise befreite St. Petersburg. Vom Flughafen holte uns unsere Tochter ab und wir lernten als Erstes durch Erklären und Gebrauch den öffentlichen Nahverkehr kennen. Wir hatten zwar „Russisch in 24 Stunden“ gelernt (immer wurde geschmunzelt, wenn wir das in Deutschland berichteten, es waren aber tatsächlich vier mal sechs Stunden an zwei Wochenenden), freuten uns aber trotzdem über die Hinweise in der Metro (U-Bahn) auch in lateinischer Schrift. Nach ein paar Tagen „sprachen“ dann die kyrillischen Zeichen zu uns, aus Buchstabieren wurde Silbenlesen und Wörtererkennen, gut für die Fahrstrecken-Tafeln an den Bussen.

Nicht nur Land und Sprache waren fremd und neu, neu war auch die Konstellation: Die Eltern kommen zur Tochter, Hanna weiß und weist die Wege, führt und erschließt uns die Stadt.

Zurück zum „Frühlingserwachen auf Russisch“: In Hannas Begleitung (wann immer es ihr zerstückelter Stundenplan erlaubte) besuchten wir den Katharinenpalast im „Zarendorf“ Puschkin. An der Metrostation ‚Avtowo‘ suchten wir die richtige Bushaltestelle, die sich am Rand des weitläufigen viereckigen Platzes befinden sollte. Ganz deutlich war in der Mitte des baumumstandenen Platzes das Lenin-Standbild zu sehen. Als wir einige Tage später von dort nach Peterhof, dem Sommerpalast der Zaren fuhren, war diese mächtige Figur ganz von den inzwischen voll entfalteten Blättern der Bäume verdeckt. Eine zweite Tulpenblüte erlebten wir ebenfalls: Bei unserer Ankunft noch geschlossene Knospen, die kaum die Farbe erahnen lassen, Tage nur später alles aufgeblüht, in den Parks in kunstvollen Anordnungen und Farbmustern.

Mit dem kleinen Dumont-Reiseführer in der Tasche erkundeten wir die Stadt und sammelten Eindrücke. Wir besuchten – natürlich – viele der „klassischen“ Ziele, mal mehr, mal weniger intensiv, aber nie flüchtig: die Peter- und Paulfestung, den Turm der Isaakkathedrale, Peterhof, Puschkin, Kirchen und Kathedralen, die opulenten Metrostationen der roten Linie, Peters Kunstkammer, die Friedhöfe beim Alexander-Newski-Kloster mit „großen“ Toten. Einmal zog uns ein orthodoxer Gottesdienst in Bann, wir blieben lange. Einen Tag verbrachten wir in der Eremitage – ein besonderer, vielleicht der Höhepunkt. Nur ein Tag. Aber auch eine Woche oder ein Monat hätten nicht gereicht….

Überwältigend, wenn dort die großen europäischen Maler nicht nur mit ein paar Werken zu sehen sind, sondern viele Räume füllen. Unzählige, an Pracht kaum zu überbietende Wohnräume und Festsäle aus der Zarenzeit.

Beinahe erschlägt einen die Masse, die Klasse.
Gemälde, die bei uns, entsprechend inszeniert, Mittelpunkt und Magnet von Sonderausstellungen wären, führen dort fast eine Nischenexistenz. Nicht, weil sie nicht geschätzt würden, nein, es gibt einfach zu viel. Die beiden Leonardo-Madonnen bemerken wir, weil sich knipsende koreanische Touristen darum scharten.

In der Stadt wird das Kontrastprogramm gegeben: die Fülle an öffentlichen Arbeitsplätzen, viele doppelt besetzt oder als Aufsicht über Automaten oder selbst mit automatenähnlichen Tätigkeiten, wie zum Beispiel dem Ausgeben von Metro-Fahr-Münzen am Schalter. Auf der Straße Handykarten-Verkäufer und „fliegende“ Gemüsehändler überall, alte Leute mit umgehängten Reklame-Tafeln oder -Lautsprechern, als Prospektverteiler, ganztägig stehend. Alle suchen ihre Gelegenheit, ihre Chance. Niemand bettelt öffentlich. Viel Einwegplastik, aber immer in den Müllbehältern, die jeden Morgen geleert sind. Kein Kaugummi, keine Kippen auf der Straße, nirgends. Alles ist frisch gestrichen, blitzt und strahlt, Mülleimer, Parkzäune, Straßenlampen. Die Straßen und Fußwege werden regelmäßig abgespritzt. Auf den Fahrbahnen eine permanente Geländewagenausstellung. Viel, zuviel Autoverkehr. Und die Fußgängerzahl, zumal in der Hauptzeit, ist so groß, dass sie unbeschadet bei Noch-Rot oder Schon-wieder-Rot als Menge über die Straße gelangt. Gewohnt wird hinter Türen mit Wohnungsnummer, die zusätzlich zur Hausnummer immer mit zur Anschrift gehört. Namensschilder an Klingel oder Tür – das gibt es nicht.

Eine schwere Stahltür, vierfach verriegelt, führt in den Flur der ehemaligen Großwohnung, die, wie alle im Haus, jetzt in mehrere kleinere aufgeteilt ist. Eine weitere Stahltür und eine Holztür, dann sind wir in der WG, bei Irina und Lena. „Unser“ Zimmer gehört Irina, die mit der Vermietung einen Teil ihres Lebensunterhaltes bestreitet. Hat sie Gäste, so zieht sie zu Lena ins Nachbarzimmer. Sieben Tage partizipieren wir hier ein wenig am russischen Alltag – in der WG, beim Einkaufen in der Markthalle oder bei Норма, das 24 Stunden geöffnet hat, beim Kochen morgens und abends in der spartanischen Küche, auch beim Bewegen im Viertel – Irina hat uns die Abkürzung durch die Hinterhöfe und den Schleichweg durch den Park gezeigt. Mit Hanna stimmen wir uns ab, einige Male sind wir mit ihr zusammen unterwegs oder treffen uns. An den Tagen, an denen sie im benachbarten Sprachinstitut Russisch lernt, kommt sie zum Abendessen zu uns. Und wir sind Gast bei ihr, besuchen sie in ihrem Zimmer, werden festlich bewirtet. So ist „Hanna in Russland“ nicht länger Gedankenkonstrukt und bloße Fantasie. Wir erleben, mit welcher Selbstverständlichkeit und Sicherheit unsere Tochter hier jetzt zu Hause ist, ihr Leben, die Aufgaben und Zeit organisiert und gestaltet. Wie und mit welcher Intensität sie sich dem fremden Land, der Stadt und ihrer Geschichte nähert. Schön! Anerkennung und Respekt. Auch dafür, dass und wie sie mit der wenig befriedigenden Situation in der Einsatzstelle umgeht. Es ist gut, dass Hanna JETZT HIER ist, in dieser so besonderen Stadt. Und es ist gut, dass wir, aufgewachsen in der Hoch-Zeit des Kalten Krieges, spannende erste Erfahrungen in Russland gemacht haben.

„Do swidanija Rossija!“

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Die 3½ Leben der Hanna V.-J.

Ursprünglich war dieser Titel gedacht für die Zeit des Besuchs meiner Eltern im Mai. Nun will ich ihn nutzen, um meinem Besuch zu danken und allen anderen, die an mich denken und gedacht haben. Denn eigentlich passt der Titel dafür viel besser, auch wenn man die 3 vielleicht durch ein X ersetzten sollte: Denn was den Besuch betrifft, so war ich in der Zeit, da ihr hier wart, gleichzeitig Tochter/Schwester/Enkeltochter und die Person, die ich hier (geworden) bin. Jeder Besuch war etwas Besonderes und immer auch eine Premiere: Zum ersten Mal konnte ich euch empfangen, Gastgeberin sein und ortskundig führen. Und jedes Mal habe ich die Stadt ein bisschen anders und wieder neu kennengelernt.

Im Mai haben wir zusammen das Erwachen der Natur erlebt und St. Petersburg von seiner schönsten Seite gesehen: Im Sonnenschein und belebt, aber nicht überfüllt. Durch und mit euch habe ich die heiße Schokolade und den Tichwiner Friedhof kennengelernt und den ersten Spaziergang auf dem nächtlichen Nevski-Prospekt gemacht. Danke für die schönen Ausflüge und das gemeinsame Kochen, meine Eltern. Ich freue mich auf das nächste Mal, wenn ich euch bei mir begrüßen kann!

Im Juni gab es dann die doppelte Premiere: Zum ersten Mal die Schwester in den eigenen vier Wänden beherbergen und gleichzeitig zusammen alleine Urlaub machen. Denn mit deinem Besuch begannen auch meine Ferien. Zusammen haben wir sowohl obligatorische Orte besucht und ebensolche Fotos gemacht, als auch ein Luxusfrühstück eingenommen und sind nach irgendwo mit der Marschrutka gefahren. Wir hatten einen Tag am Meer und mehrere unterm Regenschirm. Danke für die Zeit, die du mir geschenkt hast! Wo soll es jetzt hin gehen? Das nächste Mal bei dir?!

Jetzt im Juli haben wir einen Faden wieder aufgegriffen: Wer hätte vor 11 Monaten, als wir beim Tag der Offenen Tür im Auswärtigen Amt den Kulturweit-Stand gesehen haben, gedacht, dass wir jetzt gemeinsam in St. Petersburg sind? Ich bin sehr stolz auf euch, meine Großeltern, dass ihr zu dieser Jahreszeit hierher gekommen seid: Denn nun wisst ihr, was man in der Hochsaison hier sehen (oder auch nicht) und erleben kann. Ich habe es sehr genossen, euch die Stadt ein wenig zu zeigen und trotzdem „begroßeltert“ zu werden… Danke auch für die interessanten Begegnungen!

Wie gut haben wir es doch, dass wir in einer Zeit leben, in der man einfach aus dem Norden Deutschlands in den Norden Russlands telefonieren kann, auch wenn wir nach 25 Minuten immer aus der Leitung geworfen werden. Aber so, liebe Oma, wissen wir doch ein wenig Bescheid und vergessen auch unsere Stimmen nicht.

Und welche Möglichkeiten erst das Skypen bietet… Gerade dadurch hatte ich in den vergangenen Monaten nicht das Gefühl emotional weit weg zu sein. Wenn man beinahe am Tisch sitzt, dann muss man schon an sich halten, nicht durch den Bildschirm nach der Teekanne zu greifen… Und auch wenn man einige Tage nichts voneinander gehört hat – man könnte ja…

Wenn man Freunde und Bekannte überall auf der Welt hat, dann hat man (bei Facebook) zu jeder Tages- und Nachtzeit Menschen, mit denen man sich austauschen kann. Über die kleinen und großen Erlebnisse oder nur über die Hirngespinste, die man so hat. Manchmal kommen so „Gespräche“ zustande, die es von Angesicht zu Angesicht vielleicht nicht gegeben hätte. Das Gleiche gilt für Mails: Oft sind sie nur als schnelle Meldung gedacht und werden dann zu kleinen Erzählungen…

Im Voraus hatte ich gedacht, dass ich viel mehr Post schreiben würde. Leider habe ich aber nur einen Schwung auf den Weg gebracht und ich hoffe, dass ich da niemanden vergessen habe.

Und ein bisschen Post ist sogar bei mir angekommen: Persönlich aus Deutschland importiert. Und ob durch ungewöhnliche Naturphänomene (Danke, Nicola!) oder durch die bunten Grüße einer ausgestorbenen Spezies – es ist schön, wenn man weiß, dass an einen gedacht wird.

In diesem Sinne möchte ich allen danken, die das getan haben!

Danke, danke, danke!

Insgesamt 54 Stück - ehrlich!

 

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Wyborg – Выборг – Viipuri

Über das Städtchen Wyborg im Norden St. Petersburgs, beinahe in Finnland, wird gesagt, dass die St. Petersburger hierher nicht gerne kämen, denn dann müssten sie sich eingestehen, dass ihre Stadt nicht die europäischste Russlands ist.

Dorthin brachen wir also am 10.7. nach ein paar wirklich heißen Sommertagen bei idealem Reisewetter auf. Auf der knapp zweistündigen Zugfahrt regnete es zwar, aber am Zielort war es dann fast perfekt: Nicht zu warm, nicht zu kalt, leicht windig und gegen Abend immer schöner. Einen Stadtplan hatten wir leider nicht, aber der Stadtplan am Bahnhof bot abfotografiert eine gute Alternative…

Eines der wenigen touristischen Angebote

Die Geschichte von Wyborg war ob seiner geographischen Lage sehr wechselhaft. So richtig deutlich wurde das, als wir um 12 Uhr Kirchenglocken hörten. Das gibt es in einem orthodox geprägten Land eher nicht. Dass das Wechselvolle der Geschichte sowohl Schatten- als auch Sonnenseiten hat, wird beim Rundgang durch das Städtchen deutlich, auch wenn heute vor allem die Spuren der jüngsten Vergangenheit auffallen.

Eine kurze Geschichtsstunde mit Bildern:

Im Mittelalter war Wyborg eine bedeutende Handelsstadt und schwedisch geprägt. Damals wuchs die Stadt als Siedlung am Fuß der Burg. Heute kann man die Burg besichtigen: Eintritt auf das Gelände: 10 Rubel (ca. 25 Cent). In den westlichen Ländern fände man in so einer Location diverse Andenkenläden mit immer den gleichen Souvenirs – hier nur die Reste eines Mittelalterfestes am vorherigen Wochenende.

Der Aufstieg auf den Turm kostet dann noch einmal 50 Rubel (1,25 €), dafür wird man mit einem tollen Blick über die Stadt und die Wälder ringsum belohnt – und mit viel Wind.


Im Krieg gegen die Herrscher des Novgoroder Russes (des Vorgängers Russlands) war die Stadt militärischer Stützpunkt der Finnen und lange uneinnehmbar. 1710 wurde Wyborg dann russisch – auch hier setzte Peter der I. ein Zeichen. Die Statue ihm zu Ehren steht in Wyborg allerdings etwas abseits, aber es gibt sie auch hier. In den nächsten Jahrhunderten, als das Finnland, was wir heute kennen, vollständig russisches Staatsgebiet war, kamen die Wyborger dennoch nicht zur Ruhe. Im Russisch-Schwedischen Krieg war die Stadt Stützpunkt, in Friedenszeiten wurde gebaut: Schnell war die Befestigungsanlage den wachsenden Hafenanlagen und Wohngebieten im Weg und die alte Bebauung gefährdete die Stadt, sodass es mehrere verheerende Brände gab. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt deshalb umgeplant: Die Befestigungsanlagen wurden abgerissen und die Straßenzüge neu unter veränderten infrastrukturellen Bedingungen geplant. Dennoch wurde hier nicht nur russisch gebaut, sodass man in Wyborg Gebäude aller Stile finden kann.

Nachdem 1917 die Region wieder zum nun unabhängigen Finnland gehörte, führte man nicht nur die Modernisierung weiter voran, sondern begann recht früh – finde ich – über das Bewahren und Weiternutzen alter Bausubstanzen nachzudenken. Im oben abgebildeten runden Turm wurde so schon 1923 ein Café eröffnet und auch die teilweise verschütteten alten Gewölbe längst aufgegebener Klosteranlagen wurden – wenn nicht konserviert – genauestens gezeichnet und das gleich in zweifacher Ausführung, sodass die Zeichnungen heute noch in Helsinki existieren, obwohl das Wyborger Heimatmuseum in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges abbrannte.

Tragischer Weise stand das Wyborger Leben 1939 in seiner vollsten Blüte. Nachdem Japan die Austragung der Olympischen Spiele 1940 zurückgegeben hatte und Helsinki als neuer Austragungsort festgelegt worden war, erweiterten Wyborger Hotels ihre Kapazitäten, denn hier hätten viele Fußballspiele stattgefunden. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges führte dazu, dass viele Bauvorhaben gestoppt wurden, da viele Betriebe aus der Stadt in das Kernland Finnlands zogen. Als am 30. November 1939 die sowjetische Armee begann finnische Städte zu bombardieren, verließen alle Bewohner die Stadt, sodass sie schon im Februar 1940 entvölkert war.

Der Friedensvertrag zwang Finnland dann zur Abgabe von ca. 10 Prozent seiner Landfläche und so wurde die Stadt Viipuri russisch und heißt seitdem (wieder) Выборг. Natürlich hat auch diese Zeit ihre Spuren hinterlassen: Es gibt einen roten Platz mit Leninstatue, es gibt ein Denkmal für die Helden des Großen Vaterländischen Krieges… all das, was eine sozialistisch geprägte Stadt als solche erkennbar macht.

Heute fällt vor allem auf, wie leer die Stadt ist. Vielleicht liegt es an der Sommerzeit, aber trotz der idyllischen Lage an den nordöstlichsten Zipfeln der Ostsee und der relativen Nähe zu Finnland und der Metropole St. Petersburg scheint die Stadt zu schlafen. Und nicht nur das, auch zerfallen viele der auf dem Übersichtsschild am Bahnhof aufgeführten Sehenswürdigkeiten unaufhaltsam. Die „Klosterruine“ haben wir gar nicht mehr wiedergefunden und ein frisch gestrichenes Herrenhaus mit zerschlagenen Fensterscheiben verkommt erneut auf einem gepflasterten Platz, der von Unkraut zurückerobert wird. Und die „Kirche“, die wir als die Entsenderin des Stundenschlags um 12 Uhr identifiziert hatten, ist nur noch ein Turm mit goldener Uhr und Birken im Gemäuer. Ganz neu ist allerdings die „Filiale“ der Eremitage St. Petersburg. An etwas skurriler Stelle (mit Ausblick auf rostige Hafenkräne) wirkt dieser Bau beinahe futuristisch und deplatziert.

Exemplarisch für die Wirkung der Eremitage-Filiale

 

 

 

 

 

 

 

Der Ausflug nach Wyborg hat sich auf jeden Fall gelohnt: Nach ca. 140 Tagen in St. Petersburg war es gut zu sehen, dass Russland mehr als diese Stadt ist. Und die die Stadt gab erneuten Anlass zur Geschichtsforschung und Reflexion und erst hier fiel wieder auf, wie laut St. Petersburg ist.

Wer gerne mehr von Wyborg sehen möchte kann das auf dieser Seite tun, die auch zu einem virtuellen Rundgang im Wyborg um 1939 einlädt.

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In „meinem“ Viertel

Die Straßenzüge in seiner nächsten Nähe kennt man eigentlich am besten. Was habe ich nicht alles unternommen, in Deutschland, zu hause: Verstecke gebaut, Sachen gefunden und gesammelt, Geschichten erfunden. Auch wenn ich aus dem „spielend kennenlernen“-Alter raus bin, so will ich St. Petersburg nicht verlassen, ohne „mein“ Viertel zu kennen. Denn wo kann man das „normale“ Leben besser kennenlernen als dort, wo es stattfindet.

Um einen Eindruck zu vermitteln, werde ich hier vor allem Bilder versammeln. Ein Spaziergang in Ausschnitte sozusagen. Geschrieben habe ich schon exemplarisch über einen freien Tag – von denen habe ich ja noch ein paar habe. Darum habe ich mir den Stadtplan vorgenommen und möchte die Straßen abgehen und Bilder sammeln.

 

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