1000 neue Dinge – keine Sensationen, keine Katastrophen, aber dennoch viele kleine Kostbarkeiten für die Schatztruhe meiner Reise:
Die Sonne scheint. Der Himmel ist strahlend blau. Die Luft fühlt sich weich und warm an und riecht nach Frühling. Die Vögel veranstalten eine lautes Konzert. Ich gehe zu Fuß über schmelzende Schnee- und Eishügel und summe zufrieden vor mich hin.
Zu dritt spazieren wir eine laute Straße entlang in einer trostlosen Gegend, ein bisschen ziellos. Da werden wir von zwei Mädchen, Pony und einem Dromedar überholt.
Eine Lehrerin gibt mir den Schlüssel ihres Klassenraums. „Du weißt ja, wo die Tassen und der Tee sind… Bring‘ mir den Schlüssel einfach am Dienstag mit.“
„Mir ist es sehr angenehm mit du, sich zu umgehen.“
Drei Schritte vom Nevski-Prospekt entfernt: Wir wollten фонари (fanari=Laternen) für die Feierlichkeiten des 8. März kaufen und finden sogar das Schild des gesuchten Ladens. Aber erst müssen wir klingen, dann öffnet sich die Tür, wir gehen durch einen Hinterhof und betreten einen winzigen Spieleladen.
Ich lese bei der Wetteranzeige des Blogs „Leichter Schneefall“, schaue raus und freue mich.
Im магазин (magasin=Geschäft/Supermarkt…) hängen über den Auslagen von eingelegten Tomaten Plakate mit der Aufschrift: „Zitrusfrüchte“ „Kernfrüchte“ „Hülsenfrüchte“. Es gibt beinahe jedes Produkt auch von einer deutschen Firma.
Wir sind in einer riesigen, wunderschönen Buchhandlung am Nevski-Prospekt. Meine Gastgeber kaufen ein Russisch-Deutsches Wörterbuch und eine Kurzgrammatik. Ich sollte wohl beginnen, nicht nur „Да“ und „Нет“ zu sagen…
Es gibt auch deutsche Bücher!
In ebendieser Buchhandlung beginnt Musik zu spielen. Leise, melancholische Musik – Walzertakt. Menschen sammeln sich, drei Künstler auf Stelzen schreiten durch den engen Raum – eine Performance beginnt…http://youtu.be/y9NnGrgIeTU
Entschuldigt die Qualität der Kameraführung, es war sehr spontan und ich bin manchmal zu klein…
Liebe Hanna, Du beschreibst Deine Petersburger Eindrücke sehr gut und nachvollziehbar. Du weißt ja von Nicola wahrscheinlich, daß ich Russland mit seinen Menschen und besonders St.Petersburg sehr mag. Wie schwarz und grau (und doch eindrucksvoll) wirkte alles bei unserem ersten Aufenthalt 1991 und wie farbenfroh und vital erschien es zehn Jahre später.
Ich bin gespannt, wie es Dir begenet. Und wunderbar, daß Du berichtest. Herzlich – Deine Christa