Wie bereitet man sich auf etwas vor, dass man in all seinen Facetten niemals vom Schreibtisch aus erfassen kann?
Wie bereite ich mich also auf St. Petersburg vor?
- Ich friere – da hilft mir das Wetter dieses Jahr gewaltig – aber wie ist es dann erst dort?
- Ich höre russische Musik – oder vielmehr Musik eines Russen – Schostakovitsch in allen Varianten. Obwohl die „Leningrader Sinfonie“ doch nicht viel mit St. Petersburg zu tun hat…
- Ich stricke – aber das wärmt bis jetzt nur die arbeitenden Finger…
- Ich wandere auf dem Eis – Der heimische Maschsee machte mir noch den Gefallen, zuzufrieren!
- Ich gehe in die Sauna – das erste Mal seit zehn Jahren…
- Ich lerne Praskowja Scheremedjewa kennen – eine historische Gestalt, vielleicht später mehr dazu.
- Ich drücke meine Zunge beim „L“ gegen den Gaumen – und mache andere Verrenkungen der Sprache zuliebe.
Ja, und jetzt sitzte ich hier, stapele große Berge warmer Wäsche, scanne Pässe und versuche mir vorzustellen, was ich in zwei Wochen wohl gerade mache.
Ab morgen gilt es, „interkulturelle Kompetenzen“ zu erwerben und mentale Vorbereitung zu erfahren – beim Vorbereitungsseminar am Werbellinsee nahe Berlin. Ich bin gespannt – die Reise beginnt!
