Die ersten Tage in Batumi

Tag 1

Nach dem ich mich von meinen Freunden und meiner Familie verabschiedet hatte, ging die Reise nach Batumi für mich los. Zunächst flog ich um 22:35 Uhr von Frankfurt nach Istanbul. img_20160913_143319447_hdrLeider musste ich dort vier Stunden warten, bis ich nach Batumi weiterfliegen konnte, dementsprechend unausgeschlafen kam ich um ungefähr 09:00 Uhr Ortszeit (+2 Stunden im Vergleich zu Deutschland) in Batumi am Flughafen an. Der Flughafen war wirklich winzig, deshalb war es nicht besonders schwer nach der Passkontrolle seinen Koffer zu bekommen. Der Schulleiter meiner Schule („EURO 2000“), Anzor Abuseridze, erkannte mich zum Glück sofort und brachte mich zu seiner Wohnung, wo ich meine Sachen auspacken und mich kurz ausruhen konnte.img_20160913_153548135
Nach einer Mischung aus verspätetem Frühstück und verfrühtem Mittagessen ging ich kurz mit Anzor Abuseridze in die Schule. Dort wurden mir einige Lehrer vorgestellt, da aber noch nicht alle da waren und ich ziemlich müde war, konnte ich noch einmal bis 15:00 Uhr schlafen gehen. Es folgte noch eine Konferenz in der Schule, bei der ich vorgestellt wurde, den restlichen Nachmittag nutzte ich dazu, ein bisschen durch die Stadt zu laufen.

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Am späten Nachmittag wurde ich von einer Bekannten des Schulleiters zum Pizzaessen eingeladen, abends hatte ich die Gelegenheit mit auf eine georgische Hochzeit zu kommen. Obwohl ich natürlich müde war, wollte ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Die Hochzeit fand in einem Ballsaal von einem der Casinos von Batumi statt.

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Das war noch am Anfang des Abends…


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Bei der Hochzeit

Die circa 400 Gäste saßen an mehreren runden Tischen, auf denen sich das Essen schon fast stapelte. Ich dachte zu dem Zeitpunkt schon, dass das Essen niemals auch nur ansatzweise leer werden könnte. Im Laufe des Abends wurde dann aber immer noch mehr auf den Tisch gestellt und da nirgends mehr Platz war, einfach auf das andere Essen gestapelt.
Das Brautpaar saß vorne auf einer Art Bühne. Zunächst sangen drei Sänger sehr gefühlvolle Balladen, zwischendurch wurde auf das Brautpaar getrunken, es wurden traditionelle Tänze von Tänzern in traditioneller Kleidung aufgeführt und immer wieder getanzt. Außerdem hatte irgendjemand eine Drohne dabei, die den ganzen Abend herumflog und alles filmte. Zu trinken gab es sehr viel georgischen Wein und grüne und rote sehr süße Limonade.
Der Abend war wirklich sehr interessant und lustig, mir haben besonders die traditionellen Tänze gefallen. Außerdem war die Band, die am Ende gespielt hat, sehr gut.
Auf dem Rückweg fiel mir einmal mehr der sehr interessante Fahrstil der Georgier auf. Eins habe ich schon am ersten Tag gelernt: Als Fußgänger lebt man gefährlich in Georgien.

Tag 2

Da die Schule erst am 15. September anfing, konnte ich den heutigen Vormittag zum Ausschlafen nutzen.
Nachmittags schaute ich mir mit Nino, der Schwiegertochter von Anzor, eine Wohnung an. Sie lag in einem Hochhaus im 23. Stock. Es war zwar nur ein Zimmer + Bad, allerdings gab es dort alles, was man braucht und man hatte eine wunderschöne Aussicht auf einen Großteil der Stadt. Deshalb entschied ich mich, die Wohnung erst einmal zu mieten, umziehen kann man schließlich immer noch.

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Die etwas überflutete Straße

Danach fuhren wir noch kurz einkaufen und in das Schreibwarengeschäft von Nino. Auf dem Rückweg fing es auf einmal an, heftig zu gewittern und zu regnen. Beim Haus angekommen warteten wir zunächst im Auto, aber da der Regen nicht weniger wurde, entschieden wir uns zum Haus zu laufen. Die Straße war schon ziemlich überflutet, aber wir kamen relativ trocken ins Haus. Kaum waren wir drinnen, begann das Licht zu flackern und ging aus und vom Balkon aus konnte man sehen, dass ein Großteil der Stadt dunkel war. Die Autos fuhren trotz der überfluteten Straßen und der Dunkelheit unbeirrt weiter. Anzor erzählte mir, dass in Batumi früher sehr oft und sehr lange der Strom ausgefallen sei und dass man immer Jubelschreie gehört habe, wenn der Strom zurückgekommen sei. Bei uns ging aber nach kurzer Zeit das Licht wieder an.