Archiv für den Monat: Juli 2012

Balkanroute: 7 Hochzeiten und kein Todesfall

Tag 8: Von Craiova nach Bukarest

Auch heute ging es wieder früh raus. Um 5 Uhr wurden wir von unserem kompetenten Weckdienst geweckt, dann wurde schnell gefrühstückt, alles zusammengepackt und los ging‘s zum Bahnhof. Da die Strecke Craiova-Bukarest zu lang für die letzte Etappe gewesen wäre (240km), sind wir ein Teil der Strecke mit dem Zug gefahren. In Videle angekommen trafen wir auch bald schon auf die 6 Bukarester, die das letzte Stück unserer Tour mit uns zusammen fahren wollten. Mit ziemlicher Verspätung und schon leicht genervten Radlern ging es dann um 11Uhr endlich los. Die Sonne brannte, die staubtrockene Luft wirbelte um uns herum und der Schotterweg ließ uns zittern. Wir machten ein paar Mal mehr Rast, da wir teilweise Kommunikationsprobleme mit unseren einheimischen Mitfahrern hatten, aber auch, weil unser Flüssigkeitshaushalt doch arg beansprucht wurde.
Unsere Erlebnisse waren jedoch auch heute wieder sehr abwechslungsreich. So fuhren wir durch rumänische Steppe, dann über steinige Wege (erste Reifenpanne) und dann über wunderbaren Asphalt. Wir durchquerten Wälder und Dörfer und sahen Zigeuner mit ihren Planwagen an uns vorbeiziehen. In einem kleinen Dorf mussten wir sogar anhalten, da uns eine Hochzeitsgesellschaft den Weg versperrte. Wir wünschten dem Brautpaar mit einem Klingelkonzert alles Gute und wurden von der Braut mit Weihwasser bespritzt. Dies hätten wir noch 6 Mal wiederholen können, da wir auf unserem Weg noch weitere rumänische Samstagshochzeiten beobachteten.

Uns war klar, dass es heute nicht leicht sein würde, da wir in die Stadt fahren mussten, aber dass wir so kaputt und ausgelaugt sein würden, hätte keiner gedacht. Reifenpannen, Kettenprobleme, Wassermangel, Sonnenstiche, Kommunikationsprobleme und Muskelschwäche konnten uns jedoch nicht davon abhalten nach 450km zu jubeln, als wir endlich das Eingangsschild „Welcome in Bucurest“ sahen. Wenn Pferde den Stall riechen, laufen sie schneller. Ungefähr so hätte man unsere Stimmung beschreiben können, nur dass wir nicht schneller fuhren, sondern unser Grinsen immer breiter wurde. Verschwitzt, verdreckt, kaputt aber glücklich kamen wir um 18:30 Uhr am Deutschen Goethe-Kolleg an. Das Empfangskomitee aus Lehrern und Schülern stand mit Kaffee, Tee und Pizza bereit und hießen uns herzlich Willkommen.

Wir haben es geschafft! Von Belgrad nach Bukarest. 459km. Im Juli. Und alle Leben noch!

Linda, Schumen/Bulgarien

Baltikum: Toller Abschluss in Tallinn

Sarah Kairies, „kulturweit“ Co-Trainerin berichtet:

Geschafft! Wir erreichen Talinn am Ende unserer kürzesten Etappe mit Start in Kethna, wo wir in einem malerisch gelegenen Hotel die Nacht verbrachten. (Vermutlich handelte es sich um weit entfernte Verwandte von Tobias, die jenes Landgut als Sommerressidenz mit einem Teich und großen alten Bäumen unterhielten). Bestens trainiert wie wir nun alle sind, ist es uns ein Leichtes, die 70 km am frühen Nachmittag zu bewältigen. Leider findet sich am Rande von Talinn kein Ortsschild für ein Willkommensgrußfoto, stattdessen holt uns ein brachialer Platzregen ein, der so manchen eiskalt nass überrascht und die Straßen in kürzester Zeit in reißende Bäche verwandelt. Wir schwimmen unermüdlich zum Ziel, es geht schließlich um mehr als nur trockene Füße. Und dann endlich, fast wie von selbst gleiten die Räder in die Pforten des Talinna Saksa Gümnaassiums … ein lautes Klingelkonzert erhebt sich, Tobi und der Sprinter warten bereits schon, und wir freuen uns auf die heißen Duschen und errichten uns ein annäherend bequemes Matrazenlager für eine letzte gemeinsame Nacht.
Den Abend starten wir am Hafen Talinns mit Kultuurikatel, die uns eine eigen angefertigte App für eine Stadtführung angeboten haben, die uns einen Einblick in die kulturellen Tiefen Talinns bieten sollte. Die App allerdings funktionierte aus einen dieser abstrusen technischen Gründen nicht, die man zumeist erst versteht, wenn man sich gerade nicht damit auseinander setzt. Wir verwandeln den digitalen Rundgang in einen analogen durch die Gassen Talinns.
Beim Abendessen stößt Anna Veigel zu uns, um mal zu schauen, wie es uns so ergangen ist. Sie trifft nun auf glückliche und ausgelassene, aber müde alte Radlerhasen, die jedoch noch mehr als nur 20 kmh Fahrgeschwindigkeit im Durchschnitt zu bieten haben: wir versammeln uns auf einem großen Platz in der schnuckligen Innenstadt Talinns und Anna zu Ehren, der Passanten und uns selber zu Liebe beginnt ein wundervolles Corkonzert mit Tanzperformance in der Innenstadt. Die Passanten bleiben verwundert stehen, Kameras richten sich auf uns, kleine Kinder kriegen Stielaugen. Ein älterer Mann verfällt in den Spagat vor der versammelten Chorgruppe. Das Bild ist perfekt, der Gesang superschön, es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Wir haben es geschafft!!!
Heute nun heißt es Abschied nehmen. Was war das für eine Tour, wie haben wir das nur gemacht? so viele Erlebnisse müssen sich erstmal setzen und auch die Hintern eine Weile ruhen. Das Baltikum hat sich auf dem Rad von seiner Schokoladenseite gezeigt: herrliche Landschaften, Wiesen und Wälder haben uns getragen und die Störche unsere Wege begleitet.
Wir Trainer blicken zurück auf eine bunte, witzige und ereignisreiche Zeit mit einer klasse Gruppe, die uns in Erinnerung bleiben wird… Die Freiwilligen brechen nun wieder zu ihren Einsatzländern auf, oder bleiben noch in Talinn. Jedenfalls wünschen wir viel Spaß und jeden Tag weniger Schmerzen, dafür aber eine prallgefüllte Satteltasche schöner Momente für das persönliche zuhause, aus die es sich nicht nur für eine nächste Tour schöpfen lässt.

Balkanroute: Abseits der Donau

Tag 7: Von Cetate nach Craiova

Freitagmorgen. Irgendwo im Nirgendwo. Der Kindergeburtstag ist eindeutig vorbei. Der Asphalt brennt. Die Sonnenstrahlen prasseln unerbittlich auf uns nieder. Die Sicht verschwimmt unter den heißen Luftschwaden über der Straße. Geier umkreisen unser Nachtquartier, wohl ahnend, dass das Ende unserer Tour nah ist. Unendliche Weiten soweit das Auge reicht, erstrecken sich am Wegesrand. Schweiß ist zum alltäglichen Begleiter geworden und mischt sich mit Sonnenmilch und Insektenspray zu einer öligen Filmschicht, die uns wie eine zweite Haut überzieht. Schweiß ist es auch, der uns weckt, wenn wir mit ihm durchtränkt von langgezogenen „Auto“ Rufen aus dem Schlaf gerissen werden. Nur gelegentlich erscheinen am Firmament die Konturen eines Autos. Die Wasserflaschen sind betankt, die Taschen sind gesattelt. Stimmung und Motivation sind hoch, bereit für den erneuten Zweikampf. Hier zählt nur: wir gegen die Straße. Noch wissen wir nicht, welche Prüfungen uns noch bevor stehen würden…

7:30 Uhr Ortszeit. Wir starten den Tag, sehr zur Unterhaltung der Einheimischen eines noch recht verschlafend dreinblickenden rumänischen Dorfes mit Dehnübungen. Die Landschaft der ersten Kilometer rast an uns vorbei während wir tagtraumartig, tranceähnlich unsere Drahtesel über Stock und Stein peitschen. Doch dieser hypnotische Zustand fordert seinen Tribut. Ein erster, kleiner Unfall ist zu verzeichnen. Ansonsten katapultieren uns lediglich die Pausen zurück in die Realität. Doch Pause ist nicht gleich Pause. Der gemeine Fahrradkarawanenkulturweitfreiwillige(FKKF) hat ein ausgeklügeltes System zur Katalogisierung der Pausen entwickelt, welche es zu unterscheiden gilt:

Trinkpause (rund 3 Minuten)

Trinkpause+ Toilette (rund 5 Minuten)

Pause vor dem Berg (je nach Bedarf)

Pause auf dem Berg (bis alle da sind)

Mittagspause (all inclusive 40-45 Minuten)

So erklimmen wir spielerisch Berge, retten Schildkröten von der Straße, machen Gruppenfotos im Sonnenblumenfeld, geben unseren Fahrrädern Kampfnamen (Hello Kitty, Wotans Zorn MX Ultra), die das Duell Asphalt- FKKF erleichtern sollen.

Erschöpft, müde aber überglücklich erreichen wir unser Nachtlager, die Sporthalle der DSD – Schule Colegiul National Elena Cuza. Hier werden wir ganz herzlich von Holger Hack, dem Deutschlehrer der Schule, und seinen Schülern empfangen. Gemeinsam haben sie sich ein tolles Programm für uns überlegt – eine Schülerin führt uns durch die Stadt und am Abend gibt es einen bunten Kulturabend mit Musik, Tanz und mit typisch rumänischen Essen, zubereitet von einer Gruppe Schülerinnen. Außerdem tauschen wir uns über unsere Auslandserfahungen aus, denn die Schüler kommen selbst gerade von einem Schüleraustausch in Gütersloh in Deutschland.

Ein unvergesslicher Abend geht zu Ende und voraussichtlich wird niemand heute Probleme haben, einzuschlafen. Eine großes Rätsel begleitet die Karawane jedoch noch wie ein Schatten: Wo ist eigentlich Jonathan?

Benedikt, Belgrad/Serbien

Balkanroute: Wir erreichen den Kulturhafen Cetate

Tag 6 – von Drobeta Turnu Severin nach Cetate

Heute ging es nach unserem Ruhetag (wir berichteten) wieder zurück auf die Fahrräder. Endlich wieder Frühstück um fünf Uhr morgens! Wegen des starken morgendlichen Berufsverkehrs rund um das Ballungsgebiet Drobeta Turnu Severin ließen wir uns erst einmal von einem Minibus einige Kilometer aus der Stadt heraus bringen. An einer stillen Landstraße stiegen wir um sieben Uhr bei frischen 25 Grad auf den Sattel.

Die lange Pause hatte unseren Rädern nicht gut getan. Aus unersichtlichen Gründen machten innerhalb weniger Minuten gleich drei Reifen schlapp. Die defekten Schläuche wurden an Ort und Stelle von unseren fachkundigen Mechanikern Henriette, Ruben und Benedikt ausgetauscht, unser Transporter mit den Ersatzrädern war gerade auf einen Kaffee bei Penny und somit leider akut verhindert. Während die Fahrräder repariert wurden, hatten wir anderen genug Zeit, die südrumänische Fauna ein wenig näher zu untersuchen. Wilder Hanf am Wegesrand? Wir sind uns noch nicht ganz einig, eindeutige Erkenntnisse werden aber spätestens bei der nächsten Grenzkontrolle erwartet.

Unser Weg versetzte uns heute in längst vergangen geglaubte Zeiten. Je höher die Sonne am Himmel steigt, desto mehr prägen Pferdegespanne und Fußgänger das Landstraßenbild. Autos haben wir schon lange keine mehr gesehen, alleine die wenigen Mähdrescher halten unseren Glauben an die Überlegenheit des Verbrennungsmotors aufrecht. Auf den Feldern arbeiten die Menschen mit Harken, Sensen oder auch mit bloßen Händen. Metertiefe Brunnen gewährleisten eine ausreichende Wasserversorgung. Bei unseren Essenspausen – der Transporter ist inzwischen vom Brunch zurück („Boah, ihr seid ja echt schnell heute!“) – werden wir aus sicherer Entfernung von einigen Einheimischen kritisch beäugt. Ob die hier schon mal was von der Deutschen Unesco-Kommission gehört haben? So staunen wir nicht schlecht, als wir bei unseren Ortsdurchfahrten tatsächlich einige Male auf Deutsch begrüßt werden.

Wichtige Erkenntnis des heutigen Tages: EU ist schon cool. Während bei uns in der Heimat über die Abschaffung des Euros diskutiert wird, ist man in Rumänien immer noch sehr froh, dazugehören zu dürfen. Jede Brücke, jede Hauptstraße wurde offenbar mit Geldern aus Brüssel finanziert. An Schulen, Ortseingängen, Rathäusern und sogar Kirchen hängt neben der rumänischen immer auch mindestens eine europäische Fahne. Funkelnagelneue, gähnend leere Umgehungsstraßen werden von aufmerksamen Polizeibataillonen überwacht. Könnte ja mal jemand drauf fahren. Mein persönlicher Höhepunkt des Tages: Ein High Five aus voller Fahrt mit einem schwer beschäftigten rumänischen Verkehrspolizist.

Uns hat der Ruhetag offensichtlich gut getan, inzwischen sind wir recht gut in Form. Die knapp achtzig Kilometer der heutigen Etappe sind schon mittags geschafft, um ein Uhr treffen wir in Cetate ein. Unsere Unterkunft: Eine Künstlerstätte direkt an der Donau, an dem vor zwei Wochen gar die EU-Außenminister einen Tag verbrachten. Auf den Spuren unseres weisen Mentors und Mäzen, Dr. Guido Westerwelle, nehmen wir nach einer kleinen Stärkung ein schönes, kühlendes Schlammbad an den Stränden der Donau.

Jonathan, Pinsk/Belarus

Balkanroute: Ein etwas anderer Ruhetag

Tag 5: Drobeta-Turnu Severin

Freier Tag in Dobreta-Turnu Severin. Wir vermissen Fahrtwind, kraftgebende Bananen, Müsliriegel, sich nicht um Wasser kümmern zu müssen, „Auto!“-Rufe, Landschaft, die Donau, völlig erschöpft sein, Musik in der Pause, es geschafft zu haben… Kurz, wir vermissen unsere Fahrräder!
Trotzdem tut die Pause gut, nach neun Stunden Schlaf sind wir endlich mal wieder richtig ausgeruht und feilen kräftig am Fahrradkarawanenlied und diversen Insidern.

Severin bietet natürlich außerdem mit seiner vielfältigen Geschichte ein breit gefächertes Kulturprogramm, das Linda und meine Wenigkeit heute versuchten den Anderen näher zu bringen. Was hätte es da für einen besseren Einstieg gegeben, als den legendären Wasserturm? Früher Teil der Stadtmauer, diente er lange Zeit als Gefängnis und ist dank seiner großen Bedeutung bestens renoviert. Wichtigster Insasse war seinerzeit Fidel Castro, der sich in Rumänien vor seinen Häschern versteckte. Leider machte er den Fehler in einem Laden ein Päckchen Kaugummi zu klauen und saß erstmal eine gewisse Zeit. An so einen berühmten Einwohner erinnern sich die Severiner gerne, sodass sogar eine Statue seiner ausgemergelten Gefängnisfigur in der Stadt zu finden ist. Der Wasserturm bietet aber noch einiges mehr an Geschichtsstoff, ist er doch das Vorbild für diverse Schlösser in den Walt Disney Filmen. Natürlich liegt auch ein Copyright auf ihm. Besonders bekannt ist sein Anblick aus dem Film Rapunzel, es kursieren sogar Gerüchte, dass Schloss Neuschwanstein nach seinem Vorbild erbaut wurde. Später schaffte es Ruben wie Moses das Wasser des BMW-gesponserten Springbrunnens zu teilen. Seine Sinfonie der Fontänen war atemberaubend und vielfältig. Die Anwohner spendeten, zu Tränen gerührt, minutenlangen Beifall. Der LEGO-Brunnen sah daneben dann eher mickrig aus.

In dem für Osteuropa unglaublich gut ausgebautem U-Bahnnetz ging dann leider kurzzeitig unser Mitfreiwilliger Jonathan verloren. Auch das Straßenbahnnetz ist hier beeindruckend auslaufend.

Den Nachmittag verbrachten wir dann individuell, es wurde gegessen, geschlafen, spaziert und gesungen. Sehr kultuweitig eben.

*PS: Alle Angaben sind ohne Gewähr und mit Vorsicht zu genießen ;)!

Veronika, Satu Mare/Rumänien

 

 

Balkanroute: Von Dubova nach Drobeta Turnu Severin

Tag 4: von Dubova bis Drobeta-Turnu Severin

Keinen Kaffee morgens, dafür haben wir nun eine superkompetente Pausenbeauftragte.

Heute haben wir die wohl schwerste Etappe der ganzen Route überstanden, satte 20 Kilometer. Und wir haben wieder genau da begonnen wo wir gestern aufgehört hatten, bei einem riesigen Berg. Zum Glück sind wir nach der Besteigung 😉 und der darauffolgenden 10 – minütigen verdienten Bergabfahrt direkt an einem Penny gestrandet. Damit konnten dann die seit 2 Tagen unerfüllbaren Verlangen gestillt werden – nach Wassereis und Bankautomaten, von Einigen zum kurzzeitigen Lebenstraum gekürt. Der Rest der heutigen Strecke wurde dann mit dem Bus zurückgelegt, weil die Reststrecke nach Drobeta Turnu Severin zu gefährlich gewesen wäre. So fuhren wir zu 25. im 18 – Mann Bus. Und so ein ordentlicher Fahrradkulturweitler, der schwitzt, davon 19 in einem Bus – ich kann mir nicht vorstellen, dass die restlichen Passanten die Fahrt genossen haben. Aber, alles egal!!! Es gibt jetzt Pizza für alle und Tiramisu für vier. Bis morgen.

 Jenny, Ljutomer/Slowenien, PAD

Balkanroute: Ode an die Donau

Tag 3: Von Coronini bis Dubova

Die Donau ist ein schöner Fluss,

den man gesehen haben muss.

Wir fuhren unterm Berg  entlang,

in unserm Kopf der Grillenklang,

der Blütenduft und Uferschlamm

und Schweiß auf unsern Rücken-

wen kann das nicht entzücken?

Doch bald tauchten zwei Berge auf

Und hören konnt‘ man viel Geschnauf

Und knackende Gelenke-

Wie glücklich fuhr’n wir in die Senke!

Jetzt können wir am Ufer sitzen,

Weiter schwitzen,

Mit Wasser spritzen.

Und in der kühlen Donau stehen,

die wir noch immer gerne sehen.

Theresia, Sarajevo/Bosnien und Herzegowina

 

 

 

 

Fahrradkarawane im Baltikum erreicht Riga!

Riga, 10. Juli 2012

Die »kulturweit«-Fahrradkarawane im Baltikum hat Riga erreicht! Unterwegs machte die Karawane halt in Liepaja und Kuldiga, Lettland. Am heutigen Dienstag trafen die Freiwilligen im Goethe-Institut eine Vertreterin der lettischen UNESCO-Nationalkommission, mit der sie sich über Welt- und Naturerbestätten in Lettland austauschten. Anschließend organisierte die lettische UNESCO-Kommission eine kulturelle Schnitzeljagd durch die Altstadt von Riga. Morgen bricht die Karawane wieder auf in  Richtung Tallin, wo sie am Samstag eintreffen wird!

Balkanroute: Serbisch-Rumänische-Grenze: Nema Problema

 Tag 2: Bela Crkva (SRB) – Coronini (RO)

Nachdem wir bis zu früher Stunde von serbischer Partymukke durch den Schlaf geschaukelt (oder  besser vibriert) wurden, ging es auch heute Morgen wieder sehr früh los. 72 Kilometer und die Überquerung der Grenze standen auf dem Plan. Die Grenze schien eine kleine Herausforderung zu werden. Die Fahrräder wurden zu Beginn der Tour in Berlin ausgeliehen und dann im Sprinter nach Serbien gebracht. Die serbischen Grenzbeamten waren etwas verwirrt, da jetzt nur noch 4 Räder im Sprinter und 18 Freiwillige draußen auf den Rädern waren. Dank unserer serbischen Trainerin Sandra war es aber dann natürlich „nema problema“. In Rumänien änderte sich schlagartig die Landschaft. Es wurde bergiger. Vor allem die  Strecke an der Donau war einfach wunderschön. Man merkt auch, dass sich unsere Karawane mehr und mehr einspielt.  Zum Beispiel könntet ihr uns  nachts im Schlaf wecken und wir würden euch hochkompetent vor einem kommenden „Autoooo“ warnen. Die Stimmung ist trotz Hitze, Sonnenbrand und kleinerer Wehwehchen super. Unser Ziel war heute eine Pension in Coronini direkt an der Donau. Wir belohnten uns mit einem kühlen Bad im Fluss und genossen den  wunderschönen Sonnenuntergang  über der Donau.

Bianca, Ptuj/Slowenien, PAD

Balkanroute: Der Startschuss!

Tag 1: Belgrad  – Bela Crkva

Die anhaltende Hitze auf dem Balkan bescherte uns einerseits eine Verkürzung der ersten Etappe um 20 Kilometer, andererseits auch eine herausfordernde Weckzeit von fünf Uhr. Bis nach Kovin bei Belgrad ging es mit dem Bus,  die nächsten 50 Kilometer dann zum ersten Mal per Rad, größtenteils entlang der Donau auf sandigen Schotterwegen mit stellenweise treibsandartiger Beschaffenheit. Wir kamen dennoch zügig voran und erreichten bald den abgesprochenen Punkt für die Mittagspause, wo der Transporter des Orga-Teams schon von den Schaulustigen des gesamten Dorfes umringt wartete und uns mit Verpflegung und kühlen Getränken versorgte.

Danach war es nicht mehr weit bis zum Etappenziel Bela Crkva, zehn Kilometer vor der rumänischen Grenze. Die Pension schien zwar eine Art Klein-Ballermann voller lauter Musik mit steigendem Alkoholpegel zunehmend zutraulicher werdenden Einheimischen, aber der Badesee direkt vor der Tür machte das in unseren Augen wett.

                        Johanna, Arad/Rumänien, PAD