Meine einwöchigen Herbstferien sind vorbei, aber ich finde, gut genutzt wurden sie auf jeden Fall. Johanna, die derzeitige kulturweit-Freiwillige in Tartu hatte die Idee, nach Finnland zu fahren und mich gefragt, ob ich mitkommen möchte. Die Planung und Organisation (wobei mein Beitrag hier letztendlich wohl nicht ganz so groß war ;)) und vor allem Buchung von Fähren und Zügen – bei noch immer nicht funktionierendem Onlinebanking – bescherte mir dann noch einige Komplikationen und stressige Tage, aber die lohnten sich letztendlich auf jeden Fall.
So ging es Sonntag vor anderthalb Wochen in fast unmenschlicher Frühe los Richtung Finnland, für je zwei Nächte nach Helsinki, Turku und Tampere. Übernachten wollten wir als Couchsurfer bei Hosts vor Ort, das hatte ich noch nie vorher gemacht, aber freute mich total darauf, es auszuprobieren. Für die erste Nacht hatten wir dann schließlich doch noch niemanden gefunden und landeten so im CheapSleep-Hostel in Helsinki, aber danach hat das immer wunderbar geklappt und wir haben ein paar wirklich nette Menschen kennen gelernt. Im leider ziemlich, ziemlich teuren Finnland sparten wir dadurch natürlich außerdem noch einiges an Geld 😉
In Helsinki hatten wir bestes Wetter und generell gefiel mir die entspannte Atmosphäre dort supergut. Wir sahen uns Innenstadt und Hafen an und am zweiten Tag fuhren wir auf die kleine Inselgruppe direkt vor Helsinki, auf der die Suomenlinna, eine noch aus dem 18. Jh. stammende Festung zu bewundern ist.
Hier ein paar Eindrücke aus Helsinki:

…und bei einer unserer zahlreichen kreativen Entspannungs- und Picknickpausen – hier auf der Insel von Suomenlinna
Nach einer Nacht bei unserem sehr netten und meinem allerersten Couchhost Jari ging es dann weiter nach Turku, auch einer richtig schönen Stadt. Dort übernachteten wir bei einem Pärchen, Juho und Emma im sogenannten „Student Village“ Turkus. Die Zeit mit ihnen war wirklich super, sie zeigten uns die Stadt, gaben uns eine Einführung in richtige finnische Lakritze und backten mit uns auf Hannas Vorschlag hin typisches finnisches „Pulla“-Gebäck 🙂
In Tampere kamen wir dann noch bei Jatin, einem Studenten aus Indien und dem besten Koch, den man sich vorstellen kann, unter. Ich sah mir am zweiten Tag das Vapriikki-Museum an, wo ich einige der berühmten Terracotta-Armee-Figuren der Qin-Dynastie in China bewundern und auch noch so einiges über Finnlands und Tamperes Geschichte lernen durfte. Vielleicht eine Bildungslücke, aber ich wusste vorher zum Beispiel noch gar nicht, dass Nokia aus Finnland kommt.
Außerdem war ich in Tampere zum ersten Mal seit Beginn meines kulturweit-Jahres in einer richtigen Sauna – und die ist eigentlich sowohl in Estland als auch Finnland von großer Bedeutung – gibt’s in jedem Schwimmbad, Studentenwohnheim und in vielen Privatwohnungen.
Jedenfalls war die Woche dann wirklich schnell vorbei. Ich hoffe aber, irgendwann nochmal nach Finnland zu kommen, vor allem Lappland würde ich wahnsinnig gerne mal kennen lernen. Jetzt stecke ich aber erstmal wieder mitten im Schulalltag, gerade komme ich noch von einem französischsprachigen Treffen. Das war super und auf die Art und Weise kommen meine Franz.-Kenntnisse auch noch nicht ganz so schnell abhanden (; Die Zeit rast in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit vorbei, in weniger als einem Monat haben wir schon unser Zwischenseminar und das ist wirklich noch kaum vorstellbar, aber ich freue mich total darauf.










