Drtittgrößte Stadt. Herzegovina. DIE Touristenstadt BiHs, aufgrund der Nähe zur Kroatischen Küste. Und hat man schonmal wegen Bajram frei, verschlägt es einen auch mal hierhin.
Ankunft am Bahnhof. Bekannt als die schönste Zugstrecke überhaupt, entlang des Flusses Neretva. 9:30 h, nach knappen drei Stunden Fahrt. Die Luft ist feuchtwarm. Palmen am Straßenrand. Die Berger ringsherum kahl. Karst. Keine Bewaldung wie rundum Sarajevo.
Wir treffen Tereza, die hiesige Freiwillige, wo wir (geplant) drei Nächte bleiben. Stadtrundlauf. Es regnet viel und unberechenbar um diese Jahreszeit. Die Stadt ist erstaunlich sauber, wir laufen von Tereza Richtung Innenstadt. Hier in der Herzegovina wird wohl das Geldgefälle zwischen dem nahe gelegenen Kroatien und dem Rest von Bosnien und Herzegowina genutzt, um an Geld zu kommen. Das macht sich bemerkbar. Alles ist etwas teurer, für die Kroaten aber immernoch günstig genug. Baum an Baum, Allee hinter Allee bis hinunter zum Fluss. Tereza lacht, als wir von der Grüne des Städchens sprechen.
Baustelle Richtung alte Brücke, die auf jedem Reiseführer klebt. Der Bürgersteig wird mit hochglanzweißem Stein neu bezogen. Auf einmal wechselt die Atmosphäre. Es riecht nach Orient. Die Architektur ist anders. Während des Krieges war die Stadt in zwei Teile geteilt, die kroatische und die bosniakische Seite. Wir kommen von der kroatischen. Man merkt das. Laut meinem klugen Buch und Tereza waren 60 Prozent der mostarischen Jugendlichen noch nicht auf der jeweils anderen Seite. Es gibt zwei Universitäten, genug Schulen für jede Seite, eben alles zwei mal. Logisch, warum man die alte Brücke von der einen Seite zur anderen während des Krieges gesprengt hat…
Es gibt andere Supermärkte als bei uns. Kroatische eben. Hier sagt auch jeder, er spreche kroatisch. Nicht bosnisch. Wo in Sarajevo der Islam groß ist, ist es hier der Katholizismus. Und am Samstagabend ist tote Hose…
MEDUGORJE – eine katholische Wallfahrt…
Eine halbe Stunde Busfahrt von Mostar befindet sich ein Berg, auf dem vor nicht allzulanger Zeit die Mutter Maria einigen Kindern erschienen sein soll. Wir schenken dem mal einen Glauben und pilgern per Bus dort hin. Die hier heiße Herbstsonne erleuchtet eine (eine) Straße, mit neu errichteter Kirche am Ende. Geleitet von Plastikarmbändern, Trödelkram von der Mutter Maria und Industriehonig (900 Gramm = 4 KM?!) wagen wir drei Schritte in die nicht wirklich bombastische Kirche.
Der Wallfahrtsort ist touristenankurbelnd und somit gut für die Region. Der Walfahrtsort ist aus dem Vatikan jedoch nicht anerkannt. Ob hier kirchliche Werbung gemacht wird…?
Weitere Fotos aus Mostar, von der Buna-Quelle und den Kravice-Wasserfällen gibt es hier.
P. S. Es gibt sogar mehrere „Bajrams“. Mindestens drei…. 😉 das opfertest ist nur eins der großen feste.
akzeptiert… 🙂
Uj, danke das hab ich nicht gewusst.
guck mal Eicke, mit Raika und Gudrun lesen ja schon mindestens drei. Die anderen spechten bestimt heimlich;)
Wunderschöne Bilder! (sowohl geschrieben, als auch in Pixeln)
Aber was heißt bitte Karst und was für ein Feiertag ist Bajram?
Ich schreib das mal damit du siehst, dass dein Blog wenigstens von uns gelesen wird.
LG. S.
Immerhin schonmal zwei… 🙂
Karst ist kalkhaltiger Boden, auf welchem kaum etwas wächst (fragt am Besten nochmal Google).
Bajram ist das muslimische Opferfest. Man gedenkt an die Geschichte Ibrahims, der Allah seinen Sohn opfern wollte. Allah gebot ihm Einhalt. Als Dank dafür wurde damals ein Widder geopfert. Heute opfert man an diesen Tagen eben Schafe.