Xièxiè Nǐ China – It was a pleasure to meet you

It was quite difficult to pack six months China in two suitcases. Just as difficult for me to find the right words for this turbulent time. I’ve seen a lot, experienced a lot and stood in front of problems we so don´t know in my home country. It’s a different world in which I dipped for half a year. That sounds once not that long on, but it is far more complex than a simple tourist visit, and the standard range of attractions and ancient art. China is more than the country we form in our minds and even more than a nightly television show we pay attention for when times reported back on traditional Chinese temples or the Terracotta Army. That H & M, Primark and Co. are going to produce cheap clothes in this country that our western lifestyle is able to buy a bikini or a swimsuit that says Made in China at the end, makes us not even more familiar. The result is an image that seems perfectly picturesque but in detail with a limited perspective. Not to rely on the media support, but to make ourselves an idea of that great country, our young generation has the ability to look forward and over these prejudices. A small part of us has the chance to, but do not use and others have not the means, but would like to do. The more grateful I am that I had the possibility to wander into a far country, discover a foreign culture which is new to me so far and get inspired by a lot of people in order to determine my evening program on television itself. When the summer months begin again, the baked potatoes are placed in the hot embers and depends of the club bread over the fire, then I will remind me of the great Chinese Wall and the Summer Palace, which inspires me to this day. Even Qingdao, the little Italy in China’s west coast and Wuhan, which became my second home. So I’m going to sit there and then I will catch up with the feeling that a change has taken place. A conversion, which I would not have expected before. It is as if I had looked a few years through a dirty glasses, in which I had lost the cloth again and again. The problems we are surrounded in my home country aren´t exist in real. At least, no serious once – there are luxury problems. Late ICE’s, the never-ending work of the Elbe Philharmonic Hall or the aging, but still not opened, Capital Airport of Berlin. In China I´m going to drive every night, now with a thick scarf, a hat and thick warm gloves on a small street over and look around. There is a small, shattered man under a staircase that offers him protection. His body lies on a foam mattress. The warming blanket over him. Besides his walker, a metal cup and a cardboard sign. This man has a problem because he doesn´t know whether he will survive the night in these freezing temperatures. This scenario is widely used in the world, but we are doing here in Europe actually quite good, right? This is my revue show. Gritty and true. There are both – just like anywhere in the world. We determine what we want to see and what we hear. And if one day someone asks me how China has been to me, I would ask him if he has brought some time with him, because this response is now complex from different perspectives. The time is at the end a good term to think about. William Somerset Maugham once said that the future is something that most people love only when it has become past. To live every moment, to have time for important issues and being able to fully concentrate on one thing, this is what I´ve learned, namely to appreciated the time. More Controversial and pointed my meetings in the last few month can´t be. I have met people who sit in the sweatshops of the sewing machines and only their wage is the reason why we can buy a T-Shirt for 9.90 euros. Just as I have met people who have already achieved everything in her life. Ultimately, Beijing, Qingdao, Wuhan and Shanghai have been my stations in China. On each track, I met other people, other stories, made other images. Now it’s up to me what image I keep.

A very warm thanks to http://15-degrees-east.com for the first publishment you can discover here http://15-degrees-east.com/xiexie-ni-china-it-was-a-pleasure-to-meet-you.html

Best regards

Darius

 

 

Die schönste Zeit in einer sich verändernden Welt

Liebe Freunde, Blogleserinnen und Blogleser,

es hat mir die vergangen Monate große Freude bereit für euch zu schreiben und zusammen mit euch dieses Land und seine Menschen zu erleben. Ich bedanke mich für fast 10.000 Klicks, Followers – wie auch immer! Es soll nicht der letzte Eintrag gewesen sein, denn auf eine letzte spannende Etappe geht es noch zu.

Bevor jedoch alles dem Ende zugeht, melde ich mich heute mit meinem Freiwilligenprojekt zurück. Es ist ein Film/Musikprojekt, das die Menschen in China genauer hervorheben soll, die trotz schwerer Entscheidungen und täglicher harter Arbeit die schönen Dinge des Lebens schätzen und glücklich sind. Das primäre Ziel bestand darin herauszufinden, ob wir die schönen Dinge des Lebens in unserer mit Schnelligkeit und Neuerungen überhäuften Welt überhaupt noch wahrnehmen. Zusammen mit Schülern einer chinesischen Mittelschule ist dazu separat ein kleines Musikprojekt entstanden, das sich inhaltlich ebenfalls mit dem Thema Glück und der schönsten Zeit im Leben auseinandersetzt.

https://www.youtube.com/watch?v=TgGQKeVAoPc

Dieses Video ist im Rahmen des Freiwilligendienstes KULTURWEIT entstanden und sieht sich als eigenständiges Freiwilligenprojekt ohne Förderung/Kooperation der DUK und des Auswärtigen Amts! Falls dies wegen der Bauchbinden im Opener zu Verwirrungen führen sollte, bitten wir es zu entschuldigen! KULTURWEIT ist ein internationaler Freiwilligendienst in Kooperation mit der Deutschen UNESCO Kommission und wird gefördert durch das Auswärtige Amt!Am besten ihr schaut es euch direkt bei YouTube an, weil einige Inhalte des Videos auf dieser Website nicht funktionieren. Stellt die HD Qualität ein, um keine ollen, schwammigen Bilder zu haben! Ich würde mich sehr über das teilen und kommentieren freuen und wenn es gefällt natürlich umso mehr!

Unten seht ihr noch die entstanden Fotos von der Vorstellung meines Filmprojektes!

 

Ihr Lieben – bis nächste Woche und viel Spaß beim anschauen!

 

Euer Darius

 

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Neun Tage Für Eine Neun Millionen Stadt

Heute fällt es mir besonders schwer einen geeigneten Einstieg zu finden. Ich überlege so oft hin und her welcher einleitende Satz wohl der passendste sein könnte. Vielleicht muss ich erst die richtige Musik finden, um in den optimalen Schreibfluss zu kommen. Aber bleiben wir doch bei dem Stichwort Musik, welche den Höhepunkt meiner letzten Woche darstellte. Doch beginnen sollte ich am Anfang.

 

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Wie immer liegt eine aufregende Woche hinter mir. Eine Woche voller neuer Erfahrungen. Dieses Mal nicht für mich, sondern für meine Familie, die mich hier im turbulenten China besucht hat. Neun Tage um eine neun Millionen Stadt zu erkunden. Ich glaube, dass diese drei sich jetzt wohl am Besten vorstellen können wie es sein muss, in einer vollkommen fremden Welt alleine Fuß zu fassen. Staunten sie am ersten Tag noch über die gehetzte Taxifahrt ohne den so sicheren Dreipunktgurt, so war diese für sie am Letzten so normal wie das Essen in einer der vielen Straßenrestaurants. So besuchten wir neben dem East Lake zahlreiche Stadtviertel Wuhans, die wohl bekannteste FoodStreet, die die Stadt zu bieten hat, den Yellow Crane Tower, die Yangtsee-Bridge, den Han-Fluss und als krönenden Abschluss die Wuhan Concert Hall, um an einem wunderschönen, klaren Abend dem Kölner Ensemble unser Gehör zu schenken. Schon die Taxifahrt zu diesem musikalischen Ereignis stellte ein Problem dar. Stellt euch vor, ihr habt Karten für den Friedrichstadtpalast. 20:00 Uhr Vorstellung, es ist also auf jeden Fall dunkel. Geht man in Deutschland davon aus, dass das Konzerthaus in voller Pracht beleuchtet ist, so ist dem so. Hier in Wuhan ist alles andere beleuchtet und strahlt in den schönsten Farben, aber nicht dieses Konzerthaus, das man in der Dunkelheit finden soll. So hatte also auch unser ortskundiger Taxifahrer seine Probleme die richtige Lokalität ausfindig zu machen. Tatsächlich wurde erst eine Stunde vor Beginn der Vorstellung der Hauptschalter betätigt, um den noch fehlenden Gästen den rechten Weg zu weisen. Ein absolut gigantischer Bau erstreckte sich nun auf einmal entlang des Yangtse Kiang. Und auch von innen zeigte sich das Qintai Konzerthaus von seiner schönsten Seite. Das Verwunderliche war, dass ausschließlich deutsche Künstler auf großen Plakaten in der Eingangshalle ausgestellt waren, um ihren kommenden Besuch anzukündigen. Skulpturen von Beethoven, Mozart und Bach standen entlang der großen Panoramafenster, die einen Blick auf den Fluss zuließen. Die Bühne und der Zuschauerraum selbst waren gigantisch groß. Die Semperoper erscheint dagegen als sehr klein, aber weist eine viel größere Gemütlichkeit und Historie mit ihrem Charm und den vergoldeten Rängen auf, als es dieses neue, moderne Veranstaltungshaus tun kann.

 

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Auf den ersten Blick wirkt es wunderbar, nicht wahr? Doch fühlte man sich neben diesen gigantischen Ausmaßen irgendwie verloren. Die Eingangshalle hatte mehr etwas von einem Flughafenterminal mit einem Wartegate für gestrichene Flüge zu tun, als mit einem gemütlichen, wärmenden Eingangsbereich in einem der deutschen Opernhäuser.

 

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Ihr kennt das doch. Schon allein wenn man vor diesen alten, traditionsreichen Gebäuden mit den roten Teppichen steht, die einen den Weg nach drinnen weisen. Die gelben, wärmenden Lichter, meist in verschnörkelten Lampen und mit Gold verzierten Formen vorzufinden, dass zieht doch jeden in diesen Bann, in dieses besondere Gefühl an dem Abend etwas tolles, außergewöhnliches zu erleben, wovon man bei der Autofahrt nach Hause noch sprechen wird. Diese netten Bediensteten, die mit Frack und Hütchen die anströmenden Gäste begrüßen und Karten abreißen. Die Geräuschkulisse von klirrenden Gläsern, Kamerageknipse und lachenden Gästen. Der Geruch von frischen Brezeln an den schön hergerichteten Bars mit den weißen Stehtischen davor, die jeden Gast zu einem kühlen Getränk mit einem kleinen Snack einladen. Das ist es doch, was Wohlbefinden, Gemütlichkeit und eine schöne Atmosphäre auslöst, oder?

 

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Doch davon lässt sich hier nicht viel finden. Kein Garderobe, in der man seine sieben Sachen abgibt oder den wärmenden Mantel in der Winterzeit. Den muss man auch nicht abgeben, sondern sollte man lieber anbehalten. Denn zu dieser Jahreszeit ist es hier in den öffentlichen Einrichtungen oftmals genau so kalt wie draußen. Es gibt keine Heizungen, die ein schön molliges Gefühl hervorrufen. Neben den Schanieren der Türen und der stützenden Wand ist noch ein halber Centimer Platz, was bedeutet, dass es fürchterlich durch diesen Schlitz zieht und auch der am besten geheizte Raum so viel Energie nach außen verlieren würde, dass es sich vermutlich nicht lohnt, diesen warm zu halten. Das Bauwerk kann noch so edel und groß sein, ein Schloss zum abschließen wird man vergeblich suchen. Hinter den Türen befinden sich lediglich Vorhängeschlösser, wie ich sie auch an meinem Fahrrad habe.

 

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Bevor wir nun in den Genuss gekommen sind dem Kölner Ensemble zuzuhören, hatten wir eine Einführung von Sachen, die wir während der Vorstellung nicht machen durften. Natürlich macht man keine Bilder, oder redet laut mit seinem Sitznachbar, aber ich darf tatsächlich nicht klatschen? Wie sonst soll ich dem Musiker meine Anerkennung ausdrücken? „Don´t applaud during the movement!“ Dieses Schild haben die, ich nenne sie mal vorsichtig Aufpasser, immer wieder hochgehalten, um anerkennendes Klatschen zu vermeiden. Aufpasser deshalb, weil sie während der kompletten Vorstellung in den Gängen gestanden haben, um auf das Publikum aufzupassen. Natürlich nicht, um jedes Mal nach dem Wohlbefinden zu fragen, sondern um sofort eingreifen zu können, falls jener sein Handy zückte um einen Schnappschuss zu landen. So ist es auch ganz normal, dass sowohl von unten, als auch von oben der Saal kontrolliert wird. Da kann es schon mal vorkommen, dass man plötzlich einen roten Punkt auf seinem Handy oder seiner Hand hat, der sich schnell hin und her bewegt. Dass ist dann der Laserpointer von den obrigen Aufpassern, der dich davon abhalten soll, ein Foto zu machen.

 

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Sehen wir von diesen Rahmenbedingungen ab und konzentrieren uns auf die Musik, die ich am Anfang angesprochen habe, so war es das wunderbarste Konzert, das wir hier in China bisher erleben durften. Ein grandioses Ensemble und ein toller, deutschstammiger Übersetzer, der den Chinesen in einer sehr unterhaltsamen Art und Weise immer die nächsten Programmpunkte angekündigt hat, als wäre er der Moderator der Show. Und zu guter Letzt zufällig den Pianisten des Ensembles kennenzulernen und ein paar Worte miteinander zu tauschen, gehört eben auch zu jenen schönen Erfahrungen, die mich hier in Wuhan strahlen lassen.

 

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In keinster Weise war dieser Abend befremdlich oder ungemütlich. Er war interessant. Interessant, weil wir wieder ein Stück Kultur von China kennengelernt haben. Die Art und Weise wie hier die Konzerte organisiert und durchgeführt werden ist erstaunlich und in jeder Hinsicht komplett anders, dass macht aber nichts.

 

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Doch wenn ich eins sagen kann, dann dass auf jeden Fall die Chinesen ein großes Interesse an der deutschen Musik und Kultur haben, denn dass zeigt mir die Teilnahme der vielen Chinesen an diesem Konzert, aber auch der feste Platz der Skulpturen von Mozart, Bach und Beethoven in den hiesigen Konzerthäusern, oder habt ihr schon mal traditionsreiche Skulpturen von chinesischen Künstlern in unseren deutschen Konzertsälen gesehen?

 

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Lasst mich zum Schluss noch einmal festhalten, dass China jeden Tag ein Abenteuer ist, das nun auch meine Familie kennenlernen durfte. So schwer Abschiede auch immer fallen, so mehr freut man sich auf ein Wiedersehen. Ein Wiedersehen auf das es sich lohnt zu warten.

Die Besten Grüße aus China!

Euer Darius

 

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Die Schönste Zeit

Die Vernunft sieht jeden Unsinn. Der Verstand rät einiges davon zu übersehen.

Liebe Freunde, meine Vernunft hat in den letzten Wochen viel gesehen, erlebt und mitgemacht. Mein Verstand hängt mir schon die ganzen, letzten Tage in den Ohren und erinnert mich daran, euch von meinen Erlebnissen zu erzählen. So entschuldige ich mich in aller Form für diesen verspäteten Eintrag.

 

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Wenn sich bei mir zu Hause Freunde zum Besuch anmelden, dann möchte ich mich immer von der besten Seite zeigen. Alles sollte aufgeräumt, ordentlich und vor allem sauber sein, so dass sich meine Gäste eben wie zu Hause fühlen. Heute ist so ein Tag! Doch sind die Gäste keine Freunde, sondern Schulinspektoren, die in einer jährlichen Visitation die Schule auf Herz und Nieren untersuchen. Das Phänomen gibt es in Deutschland auch. Der Flur wird geputzt, die Scheiben gereinigt, der mit Kaugummi beklebte Teppich gesaugt und ein paar neue Bilder des letzten Kunst Leistungskurses angebracht. So, das Prozedere in Deutschland. Hier an der Wuhan Changqing Mittelschule sind das lediglich Lappalien. Eine ganze Arbeiterschaft versammelt sich, um die Schule auf Hochglanz zu polieren. Die Wände werden in einem frischen Pink gestrichen und im Anschluss mit Bildern versehen, die dann maximal bis nach der Visitation hängen bleiben. Der Sportplatz bekommt eine neue Tartanbahn, neuen Kunstrasen und um ihn herum lauter grüner und blauer Sitzgelegenheiten. Ja, selbst neue Bäume werden herangetragen und eingepflanzt. Um die schon vorhandenen werden Bänke gebaut, die durch einen braunen Anstrich echt vornehm aussehen. Kleine Skulpturen, in Form von Büchern und Buchstaben werden mit lauter Ach und Krach zusammengeschweißt und angestrichen. Aus meinem Büro, dass vorher das „German Teacher´s Office“ war, wurde nun auf einmal das „International Department“.

Ihr merkt also, dass hier ganz schön viel auf die Beine gestellt wird, um die Schule in einem besonders guten Licht dastehen zu lassen, um vielleicht noch eine größere Förderung bzw. Unterstützung zu bekommen. Das ist es eben was ich zu Anfang meinte. Wir wollen uns doch immer alle von der besten Seite präsentieren. Oftmals ist dann aber doch Weniger – Mehr.

 

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Ein Blick der sich nicht verfälschen lässt, ist der von meiner Dachterasse. Um dem ganzen Alltagsstress und Aufwendungen zu entgehen, suche ich sie vor allem an klaren Abenden auf. Nun, ihr wisst sicher genau so wie ich, dass ich oftmals auf diese „klaren“ Abende sehr lange warten muss. So freut es mich jedes Mal umso mehr, hier oben zu sitzen, ein kühles Bier zu trinken und die Aussicht zu genießen und auch das Blinken der Flugzeuglichter genau zu erkennen. Hierhin ziehe ich mich zurück, wenn es mir dort unten zu laut und vor allem zu schnell wird. Doch jedes Mal, wenn ich die Stufen nach oben steige, denke ich darüber nach, wie ich euch am Besten diesen Eindruck beschreiben kann. Inzwischen habe ich den Punkt erreicht, an dem ich mir sage, dass ich diese Momente hier leben muss, weil ich sie wahrscheinlich in der Form nie wieder haben werde und deshalb euch dazu anregen möchte, diese genauso zu genießen und für einen kleinen Moment abzuschalten.

 

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Neben vielen, neuen Erfahrungen, die ich hier sammle, stehen auch immer wieder kleine Herausforderungen für die Zukunft an. Eine dieser Herausforderungen ist mein Freiwilligenprojekt, welches mir die Chance eröffnet, ein eigenes Vorhaben während meines Aufenthaltes in China zu realisieren. Hierbei ist, beginnend von Fotografie und Schauspiel, bis hin zur Poesie und Musik alles möglich. Ich habe mich für einen sehr aufregenden Part entschieden, der Musik. Ihr erinnert euch noch an den Sechstklässler, der in höchster Perfektion Vivaldi, Mozart und Beethoven spielen konnte? Er hat mich durch seine Musik so inspiriert und mitgerissen, so dass ich jetzt, einen Monat später, am Anfang der Erarbeitung des Stückes „Die Schönste Zeit“ von Bosse stehe. Drei sehr junge Pianisten, ein Gitarrist und eine Handvoll junger Chinesen werden am Ende dieses Lied nicht neu interpretieren, aber auf jeden Fall mit mir selber singen und ein Teil deutscher Kultur und Musik dadurch kennenlernen. Um dieses Projekt gelingen zu lassen und in einem Kurzfilm am Ende des Freiwilligendienstes zu präsentieren, gehe ich mit den Schülern jede einzelne Textzeile durch, erkläre ihnen den Inhalt und dessen Bedeutung und übe, übe und übe mit ihnen nicht als ein Lehrer, sondern als ein Freund. Dabei stellen wir uns z.B. vor einen Spiegel, sprechen und schreien schwierige Wörter so oft, dass sie am Ende eine deutliche Mundbewegung haben und das deutsche Wort sehr klar sprechen können. Dass Alles erfordert eine Menge Energie, Durchhaltevermögen und gute Laune. Stellt euch einfach vor, ihr müsstet ein Lied auf der jeweiligen Landessprache sprechen und danach noch singen können. Das ist für einige in der Muttersprache schon ein Problem, so habe ich sehr großen Respekt vor der Leistung dieser chinesischen Schüler. Natürlich haben sie auch viele Fragen, die ich dann meistens auf Englisch beantworten kann. Doch eine ihrer vielen Fragen ist leider offen geblieben. Auch die Antwort unseres Wissensorakels Google hat ihnen nicht gereicht. So habe ich mich direkt an den Autor des Textes gewandt, Axel Bosse. Dessen Antwort hat ihnen gereicht, uns wieder einen Schritt nach vorn gebracht und vor allem mir gezeigt, wie wissbegierig und hartnäckig die Jungs und Mädels sind, um genaue Informationen über bestimmte Hintergründe zu erhalten.

Ich bin sehr gespannt und auch ihr dürft gespannt sein, in welche Richtung sich dieses Vorhaben entwickeln wird.

 

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Mein Credo für die nächsten Wochen und auch Monate ist simpel, aber oft nicht leicht: Ein einzelner Zweig bricht, aber ein Bündel Zweige bleibt stark.

So sende ich euch die allerbesten Grüße aus China. Bleibt gesund und habt schöne Herbstferien.

Euer Darius!

P.S.: Auf jeden Fall wird einen kleinen Kurzfilm geben und vielleicht auch schon vorher ein paar Mitschnitte.

 

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Qingdao – Das kleine Italien an China´s Ostküste

Für gewöhnlich würde ich eine Postkarte schreiben, mit der ich die schönsten Urlaubsgrüße an meine Lieben in der ganzen Welt sende. Ich würde von meinem Urlaub erzählen, den sonnengebräunten Italienern, Spaniern oder Portugiesen. Den kulinarischen Restaurants und dem feinen Sandstrand, der jeden Abend von atemberaubenden Sonnenuntergängen in die Nacht begleitet wird. Doch sitze ich nicht wie gewöhnlich in einem kleinen Kaffee neben dem Strand und schreibe dort diese Urlaubserinnerungen auf kleine Postkarten. Nein, heute ist es ein kleines Kaffee im Flughafen von Qingdao, welches mich dazu einlädt, hinter einem Panoramafenster die letzten Urlaubsstrahlen mit einem kühlen Orangensaft zu genießen, um die letzten Tag auf diesem Blog Revue passieren zu lassen.

 

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Tatsächlich könnte ich diese Einleitung verwenden, um auf die Begegnung mit der wunderbaren Stadt an der Ostküste Chinas hinzuführen, denn es gibt sie hier wirklich, die kleinen Straßenkaffees mit Meeresrauschen, die großen Sandstrände, kulinarischen Restaurants und natürlich sonnengebräunten Menschen, die nicht immer knackige Italiener oder Spanier sein müssen. Mein erster Eindruck hatte absolut nichts mit der Volksrepublik China zu tun. Ich hatte das Gefühl, in einem der Urlaube mit meinen Eltern zurückgekehrt zu sein, die mich oft nach Italien, oder Frankreich brachten. Ihr kennt das bestimmt, schon allein die frische, klare Seeluft erinnert einen oft an den letzten Urlaub am Meer. Ich stellte also sehr früh fest, dass Qingdao mit den übrigen chinesischen Riesenmetropolen wenig gemein hatte. Die hügelige Landschaft, auf denen meist Häuser mit roten Dächern gebaut sind, die kleinen Seafoodrestaurants in jeder Straße, aber auch einfach die Mentalität der hier lebenden Menschen vermittelten mir einen ganz anderen Eindruck über dieses Land, als ich ihn durch Peking und Wuhan kannte. So begrüßte mich an jedem Morgen die Sonne mit ihren wunderbaren, warmen Strahlen und gab mir den den besten Start in den Tag. Vor allem hier in China merke ich, wie sehr mein Gemütszustand doch vom Wetter abhängt. Wenn ich doch gerade von Sonne und Sonneneinstrahlung rede, dann muss ich auf jeden Fall auf das chinesische Ideal der Haut zu sprechen kommen. Ihr wisst sicher, dass viele der hier lebenden Chinesen am liebsten ganz weiße Haut haben würden. Das ist für sie in gewisser Weise ein Schönheitsideal und eine Form der Reinheit. So kann man hier viele Frauen beobachten, die kleine Masken im Gesicht tragen, um dieses vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Spiderman-Fans hätten hier ihre wahre Freude, denn bis auf den Anzug und der spinnentypischen Funktionen, ähneln sie dem Action-Hero in jeglicher Form.

 

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Von kleinen, chinesischen Tempeln in denen Zeremonien abgehalten werden, über wunderbare Berge mit tollen Wandermöglichkeiten, bis hin zu kleinen Straßenlokalen, in denen ich während dieser Woche mit vielen neuen Chinesen zu Abend essen durfte, war alles dabei. Doch der Höhepunkt bestand wohl aus einem kleinen Segelabenteuer. Wenn mich jemand fragt, ob ich mit ihm segeln gehen möchte, dann stelle ich mich auf einen Segelturn ein, bei dem es mindestens einen erfahrenen Kapitän gibt, der vorzugsweise eine erfahrene Crew hat und hoffentlich genug Wind in den Segeln besitzt. Nun ja, den Wind hatten wir, den Rest allerdings nicht. Es war tatsächlich so, dass wir zum Segeln eigeladen worden waren, dass sich dann aber zum Do-It-Your-Self-Segeln entpuppte. Das sich niemand von unser traute, bei diesem derart kräftigen Wellengang selbst segeln zu gehen, stellte keine große Überraschung dar. Das ich dann aber, in meinem Übereifer unbedingt auf´s Wasser zu wollen, ein kleines Motorboot entdeckte und es „Klarschiff“ machen wollte, überraschte mich dann doch. Bevor ich das Boot dann jedoch zu Wasser lassen konnte, musste ich ausführlich dem kleinen, netten, in die Jahre gekommenen Chinesen erklären, wie so ein Motor in seiner Hülle und Fülle funktioniert. Das dieser übrigens sehr alt war und mir möglicherweise den Dienst auf offener See versagen könnte, erwähnte er dann erst zum Schluss. Der Wind und dadurch auch der Wellengang, hatte während der letzten halben Stunde so sehr zugenommen, so dass das Motorboot beim zu Wasser lassen fast vor der kleinen, schmalen Bucht zerschellt wäre. Das war dann also unser Segelabenteuer. Und ich hatte zuvor noch überlegt, ob es angebracht sei keine Schuhe mit schwarzer Sole anzuziehen, um Schmierereien auf dem weißen Lack des Vordecks, der mir in Gedanken vorschwebenden Abramowitch Yacht, zu vermeiden. Im Nachhinein musste ich über diesen Gedanken übrigens sehr schmunzeln. Dennoch hatte mich die Möglichkeit, einfach so ein Motorboot, ohne großen bürokratischen HickHack auszuleihen, sehr fasziniert. Das sind wohl jene Sachen, die ich hier in China so sehr mag, nämlich die Dinge direkt anzupacken, ohne sie vorher tausend Mal absichern zu müssen. Neben dieser fast humoristischen Segelpanne hatte diese Reise dann jedoch trotzdem seinen kleinen Haken. Ich befand mich in den chinesischen Ferien, den sogenannten National Holidays zu Ehren der Gründung der Volksrepublik China von 1949. Das bedeutet im Klartext, dass das ganze Land in Bewegung ist und Qingdao eines der attraktivsten Reiseziele darstellt. Die Strände, Straßen und vor allem öffentlichen Verkehrsmittel sind zu dieser Zeit also brechen voll. Vergleichbar mit dem Touristenaufkommen in Zeiten einer Hauptsaison auf Mallorca, vielleicht auch schlimmer. So freut es einen ausgehungerten, nicht chinesisch-sprachigen „Touristen“ umso mehr, wenn er ein nettes Lokal zur Mittagszeit bekommt, um seinem Hunger in aller Form entgegenzuwirken. Schade ist es nur, wenn auch nach einer Stunde der erste Kellnerkontakt, um die Bestellung entgegenzunehmen, noch nicht hergestellt werden konnte. Ausgehungert, unter neun Millionen Chinesen, im näheren Umfeld lauter hupender Autos und Verkehrsstau: Das sind Momente, die mich in der Menge untergehen lassen. An diese werde ich mich wohl nie so richtig gewöhnen können.

Was nehme ich also mit von dieser Zeit in Qingdao und den hier lebenden Menschen?

In erster Linie eine ganz neue und andere Mentalität, die mir die Menschen hier auf eine schöne Art und Weise näher gebracht hat. Die chinesische Gastfreundlichkeit, die ich in dieser Woche mehr als nur einmal verspüren durfte. Das chinesische Essen, das sich ebenfalls von Provinz zu Provinz unterscheidet.

Und natürlich das kleine Italien von China, dass es in meinen Erinnerungen jetzt für immer sein wird.

Ungeachtet aller Erfahrungen und Ereignisse die ich hier in China sammle, bin ich sehr traurig über die jüngsten Vorkommnisse in unserer Region. Ich hoffe, dass ihr schon bald wieder auf dem Weg der Besserung seid, denn manchmal ist Heilung ein langer Prozess, bei dem ich euch viel Energie und Kraft wünsche. So sende ich euch jetzt die allerbesten Genesungsgrüße aus Wuhan!

Euer Darius

 

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Vom Musik-Trio zu Beethoven, Bach und Mozart

Manchmal weiß man gar nicht so recht, wie man den nächsten Eintrag anfangen soll zu schreiben. Dabei erweist es sich immer als gute Alternative, die letzten Tage im Kopf durchzugehen und das bewegendste Ereignis aufzuschnappen und hier festzuhalten. Als ich gestern bei tropischen 32 Grad in mein Wohnviertel abgebogen bin, habe ich mich sehr darüber gewundert, weshalb so viele bunte Kränze und gebastelte Sachen auf der Straße vor meinem Apartment lagen. Heute, exakt um 04:30 Uhr, sollte ich dann die Antwort auf diese Frage bekommen. Erst dachte ich, es sei ein schlechter Scherz, dass jemand zu dieser unmenschlichen Zeit anfängt lautstark Trompete zu spielen. Als dieser Einzelne dann noch von einem Saxophon und einem kleinen Schlagzeug begleitet wurde, war es vorbei mit der Nachtruhe, denn das Trio hatte sich nun eingespielt. Das was sie da spielten, hatte nichts mit Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ zu tun, sondern erinnerte eher an eine freie Interpretation, der sonst so typischen chinesischen Klänge, die traditionell auf einem Gu Zheng gespielt werden. Sie erweisen den Verstorbenen die letzte Ehre und begleiten sie auf ihrem weiteren Weg. In Deutschland würde man nun vermutlich die angeklappten Fenster zu machen und auf den Schallschutz, der mehrfach ausgezeichneten Velux-Fenster, vertrauen. Das sind die deutschen Fenster, mit denen man auch Nächte neben vielbefahrenenen Straßen aushalten könnte. Doch bei den Chinesischen macht es keinen Unterschied, ob diese geschlossen oder geöffnet sind, es ist gleich laut. So war also die Nacht für mich um 04:30 Uhr zu Ende und deshalb beschloss ich, mir das Ganze mal aus nächster Nähe anzuschauen. Für gelungene Fotoaufnahmen war es leider dennoch zu dunkel. Trotzdem habe ich ein paar schöne Audiomitschnitte einfangen können, die ich euch nicht vorenthalten will.

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So schnell wie das Trio angefangen hatte zu spielen, so schnell ist der Tag dann auch angebrochen. Vielleicht kennt ihr das. Ihr seid so stark in eurem Alltagsrhythmus involviert, so dass ihr bestimmte Sachen ganz automatisch macht und erst Sekunden später realisiert, dass diese gar nicht funktionieren. Ich gehe also ins Bad, mache den Lichtschalter an, daraufhin wird es nicht heller, ich stelle mich vor den Spiegel und will so eben zur Zahnbürste greifen, doch irgendwas ist hier zu dunkel. In meinem Automatismus habe ich nicht gemerkt, dass das Licht gar nicht angegangen ist. Richtig, dass ist ein chinesischer Stromausfall! So ist es also ganz normal, dass man sich morgens mit chinesischen Elektrikern kurzschließen muss, die kein Wort Englisch sprechen, es aber auf irgendeine Art und Weise dennoch alles funktioniert und ich es pünktlich zu meinem Unterricht schaffe.

 

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Beim Lesen hört sich das vielleicht alles gar nicht so dramatisch an, aber oftmals ist es so, dass mich solche Momente, bei denen ich zuvor eine kurze Nacht hatte, ich unter enormem Zeitdruck stehe, oder der Strom mal wieder nicht funktioniert und die nicht deutschsprachigen Elektriker kontaktiert werden müssen, enorm mitnehmen. Man fragt sich dann auf einmal was man hier eigentlich macht und warum einem niemand direkt hilft. Aber für all diese Fragen gibt es dann immer eine ziemlich schnelle und plausible Antwort: „Es ist China!“ Und mit diesem kurzen Satz kann man sich oftmals nicht abfinden. Geht es mir in diesem Moment gerade noch schlecht, so kommt schon der Nächste und nimmt mich wie eine Thermikblase ganz weit nach oben. So war es gestern das erste Mal, dass mich die Musik mit einer mir fremden Kultur und deren Menschen verbunden hat. Obwohl ich in Deutschland jahrelang Klavier gespielt habe, einige Sachen im Orchester mit vielen jungen Leuten zusammen ausprobieren konnte und alle immer davon gesprochen haben, dass die Musik verbindet, habe ich persönlich diese Verbindung in meiner Heimat nie gespürt. Doch hier reicht ein Tag aus. Ein einzelner Tag, an dem ich wie gewohnt in die Schule komme und von dem feinsten Klavierkonzert begrüßt werde, dass sich mir vorher so noch nie geboten hat. Doch sitzt dort kein Beethoven, oder Bach am Flügel in der großen Eingangshalle, sondern ein Sechstklässler, der mit den Tasten so vertraut ist, als hätte er sein ganzes Leben lang nichts anderes getan. Dieser Junge, der hier in China aufgewachsen ist, für den Mozart, Vivaldi oder Bach weit entfernte Größen sind, vermittelt mir in seinen jungen Jahren mehr Klassik und Musikgeschichte, als sie mir jemals in meiner Heimat nahegelegt werden konnten. Das ich diesen Moment als so herausragend empfand und gleichermaßen hier jetzt so beschreibe, liegt wohl ganz einfach daran, dass ich erst durch ihn gelernt habe, dass Musik wirklich verbindet. Und zwar jeden einzelnen von uns! Egal welcher Nationalität, Sprache oder Hautfarbe. In diesem einen Moment haben wir uns ohne Worte verstanden, weil die Musik für uns auf einer gleichen Ebene gesprochen hat. Für diesen kurzen Augenblick habe ich mich nicht mehr als ein Fremder gefühlt, der das Land nicht kennt und die Sprache nicht spricht. Im Gegenteil, jetzt konnte ich einer von ihnen sein und zusammen mit ihnen musizieren.

So sende ich euch jetzt die allerbesten Grüße aus Wuhan!

Euer Darius

P.S. Das erste Unterrichtsvideo ist online! Ihr findet es hier: https://www.youtube.com/watch?v=e5Bd8XVCKWs&feature=youtu.be

 

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