Costa Rica – ein paar Infos über das Land
Auch ich wusste nicht viel darüber, bevor ich begonnen habe, mich aktiv damit zu beschäftigen – lediglich, dass es das Land Lateinamerikas mit dem durchschnittlich höchsten Lebens- und Bildungsstandard sein soll. Deshalb erschien es mir erst weniger aufregend als seine mittelamerikanischen Nachbarländer, was ich mittlerweile aber vollkommen anders sehe.
Geologisch gesehen ist Costa Rica ein recht junges Land, das sich durch Vulkanausbrüche und Erdbeben auf dem so genannten „Ring of Fire“ – einem großen Erdbebengürtel im pazifischen Ozean – aus dem Meer erhoben hat. Viele Vulkane sind noch heute aktiv und Erdbeben gibt es ebenfalls regelmäßig in unterschiedlichen Stärken.
Sommer und Winter existieren durch die Nähe zum Äquator nicht wirklich, dafür aber eine Regenzeit und eine etwas-weniger-Regen-Zeit.
Im Westen grenzt das Land an den kalten Pazifik, während es im Osten in die warme Karibik ausläuft. Durch das Innere des Landes zieht sich eine Vulkankette, die eine Höhe von über 3.700 m erreicht (ich werde übrigens im Valle Central auf einer Höhe von 1.500 m leben).
Damit gibt es die unterschiedlichsten Lebensbedingungen auf diesem kleinen Raum, was natürlich eine hohe biologische Vielfalt nach sich zieht, die Costa Rica zumindest stärker als die meisten anderen Länder zu schützen versucht.
Etwa ein Viertel des Landes steht mittlerweile unter Naturschutz und 90% des Energiebedarfs der ca. 4 Mio. Einwohner wird durch Wasserkraft im Land gewonnen – was allerdings trotz angestrebter guter CO2-Bilanz dem Naturschutz oft entgegenwirkt, weil nebelwaldbedeckte Täler dafür geflutet werden.
Wirtschaftlich sind Bananen- und Kaffeeanbau sowie (Öko-) Tourismus die wichtigsten Einnahmequellen Costa Ricas.
Politisch ist es pazifistisch eingestellt – es hat schon vor 60 Jahren das Militär abgeschafft – und eine stabile Demokratie. Zur Zeit regiert der Friedensnobelpreisträger Oscar Arias, der auch gerade die Verhandlungen zwischen den Putschisten und dem gestürzten Präsidenten Zelaya von Honduras führt.
Die Bewohner sind größtenteils Nachfahren von spanischen Einwanderern, bzw. ein Mix zwischen diesen und den indianischen Ureinwohnern. Hauptsprache ist Spanisch und die meisten Menschen bezeichnen sich als katholisch.
An der Karibikküste lebt aber mit den Nachfahren jamaikanischer Sklaven die typisch-karibische Kultur. Gesprochen wird hier ein Mix aus Jamaican-Patois, Englisch und Spanisch. Auch indianische Stämme wie die Bribri, Boruca, Chorotega oder Maleku haben an einigen Orten überlebt und pflegen z.T. noch ihren traditionellen Lebensstil, was natürlich mit der Zeit immer schwieriger wird.
Flächenmäßig ist das Land übrigens nur ca. ein Siebtel mal so Groß wie Deutschland.
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