Ein Wiedersehen

Ich habe hier einen Haufen schöner Fotos, von ein paar wunderbaren Tagen in einem spannenden Land. Die Reise liegt schon anderthalb Wochen zurück und es fällt mir nun schwerer nicht allzu banal zu schreiben. Also den Text verfasse ich, weil Bilder vielleicht mehr sagen als 1000 Worte, aber ohne irgendwelche Randbemerkungen, Erklärungen nicht in den Zusammenhang einzuordnen sind; im Folgenden: In Sätze verpackte Information mit farbenfrohem Ausklang.

Es war am Samstag vor dem Pfingstsonntag, als Sophia und ich uns von Ungarn aus auf den Weg machten. Nach Bosnien-Herzegowina, nach Sarajevo. Für mich zum zweiten Mal, letztes Jahr Anfang November war ich schon einmal dort gewesen. Thesi hatte mich ja auch zweimal in Pécs besucht, von daher war es nur logisch, dass ich ebenfalls noch ein zweites Mal zu ihr nach Sarajevo fahren würde. 😉 Aber dieses Mal war es in vieler Hinsicht anders.

Den Sonntag haben wir in der Innenstadt verbracht, beziehungsweise „mit Blick auf die Innenstadt“, wir sind nämlich einen kleinen Berg (oder Hügel) hinauf gestiegen, von dem aus man eine schöne Aussicht über Sarajevo hatte. Am Abend trafen wir uns mit ein paar von Thesis Freunden zum Biertrinken.

Am Montag, Thesi musste arbeiten, unternahmen Sophia und ich einen Ausflug in die südlicher gelegene Stadt Mostar. Die Busfahrt dorthin dauerte etwa zweieinhalb Stunden und war keinesfalls langweilig, imposante Bergketten, waldige Hügelrücken und blaugrüne Gewässer gab es zu bestaunen. Angekommen in Mostar, schlenderten wir ein wenig umher, ließen uns in einem netten Restaurant nieder, liefen danach zum Fluß, an dessen Ufer wir eine zeitlang verweilten und begaben uns dann wieder auf den Weg zum Busbahnhof. Mostar ist bekannt für eine beeindruckend hoch über dem Fluss gewölbte Brücke, das beliebteste Postkartenmotiv der Stadt. Es gibt sogar ein paar wagemutige (waghalsige) junge Männer, die den Sprung von der Brücke ins Wasser wagen. Einen davon haben wir beobachtet, allerdings nicht fotografisch festgehalten.

Am Dienstag fuhren Sophia und ich mit der Straßenbahn nach Ilidža und liefen zu Fuß weiter bis zur Bosna Quelle. Im November war ich schon dort gewesen, aber hatte den ganzen Ort eher als trist in Erinnerung, nun das totale Gegenteil: Ein grünes Paradies, viele Enten und Schwäne, das Wasser wunderschön grünblau. Am späten Nachmittag fand an Thesis Schule ein buntes Programm zum „Tag der deutschen Sprache“ statt. Es gab verschiedene Vorträge (Schauspiel, Gesang, Clownerie, Rezitation). Thesi hatte mit einer Klasse eine Neufassung zu „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ erarbeitet und Mattis, der andere kulturweit-Freiwillige, hatte mit ein paar Schülern Clownsnummern eingeübt. Am Ende des Programms stand die Eröffnung der Räume für eine deutschsprachige Schulbibliothek.

Am Mittwoch brachen wir schon wieder ganz früh auf Richtung Ungarn, unser Zug fuhr um fünf vor sieben. In Sarajevo war das Wetter etwas wechselhaft gewesen, hin und wieder Schauer, Pécs empfing mich mit Sonnenschein. 🙂