Veröffentlichungen

Kultur, Kultur, Kultur

Puh, ich bin so müde. Und dabei ist es ein Uhr mittags.

Ich bin auch diese Woche viel unterwegs gewesen, dass merke ich jetzt.

Gestern war unsere Thateraufführung. Leider war das Ganze schlecht organisiert, so hatten wir nur wenige Zuschauer. Wir sind aber mehr als zufrieden. Innerhalb von einer Woche haben wir wirklich etwas auf die Beine gestellt.Und im Rahmen einer Schulveranstaltung kommt unser 5-Minuten-Stück sowieso nocheimal zur Aufführung.

Am Dienstag war ich in Budapest. Wir waren in die Botschaft zum Kulturmittlertreffen eingeladen. Was aber wirklich toll war: in der Stadt zu sein! Ich habe mich Nachmittags/Abends mit Freunden getroffen, habe die Atmosphäre genossen…Ich fühle mich in Budapest einfach zu Hause! Das ist mir – mal wieder- klar geworden.

Gerade sind hier die „Internationalen Tanztage“. So kommt es, das ich gestern das erste mal im Nationaltheater in Pécs war. Ein wunderschönes Gebäude. Von Innen erinnert es an die Berliner Staatsoper nur in klein. Die slowakische Nationalballettgruppe Bratislava tanzte „Inspiració“ – sechs kleine Stücke. Die Auffürung war sehr modern insziniert, und auch der Tanzstil ging weit über klassisches Ballett hinaus. Das Ganze war echt gut! Einziger Wermutstropfen: die Musik kam aus einer Anlage, es war kein Orchester da.

Heute gehe ich zu einer Aufführung einer niederländischen Tanzgruppe.

Man sieht: „kulturweit“-Freiwillige beschäftigen sich auch außerhalb der Arbeitszeit nur mit Kultur (oder?)!

Heute bin ich angekommen!

Heute ist Mittwoch. Meine dritte Nacht in Pécs. In den letzten Tagen habe ich schon mehrer Versuche gestartet, einen Artikel zu  verfassen. Aber irgendwie wolllte mir das nie so ganz gelingen. Die ganzen neuen Eindrücke muss man erst mal ordnen…

Die Schule in der Chris und ich eingestzt sind liegt im Süden von Pécs,  am Stadtrand. Sie ist Teil eines sehr großen Bildungszentrums. Auf dem Gelende liegen zwei Grundschulen, ein Schwimmbad, ein Fitnessraum, eine Musikschule, zwei Kindergärten, ein Kulturzentrum, eine Bibliothek, ein Internat und eben unser  „Apáczai Gymnázium“.

Am Montag wurden wir von unsere Mentorin und zwei ihrer Schüler mit Blumen vom Bahnhof abgeholt. Ein sehr herzlicher Empfang! Gestern hatten wir dann die Möglichkeit, uns in der Schule umzuschauen und uns in den Deutschklassen vorzustellen. Die SchülerInnen sollten uns Fragen stellen, dass haben sie aber leider kaum gemacht. Unsere erste Herausforderung wird sein, die SchülerInnen zum Fremdsprachen sprechen anzuregen.

Unser erstes Projekt ist eine Theateraufführung mit einer zehnten Klasse. Auf Deutsch und schon nächsten Freitag! Bis dahin haben wir jeden Tag eine Schulstunde á 45 min. in der Klasse.  Die erste Schwierigkeit war es, ein passendes Stück zu findne. Ein Glück  habe ich ein Buch auf Empfehlung meiner Deutsch-LK-Lehrerin mitgebracht. Erst erschien uns keines der Stücke darin passend. Chris hat gestern den ganzen Abend mit Internetrecherchen verbacht. Heute morgen bin ich dann aber doch noch in meinem extra erstanden Superbuch fündig geworden. Wir werden hoffentlich erfolgreich einen „Spielwitz in der Straßenbahn“ auf die Bühne bringen.

Die erste Stunde dazu haben wir heute so gut wie unvorbereitet allein gehalten. Erst war es schwierig, da die Jugendlichen garnicht aus sich herauskamen. Aber mit der Zeit hat es immer besser geklappt! Alle unbekannten Wörter sind geklärt, das Stück ist durchgelesen.. Am Ende waren wir soweit, dass wir zusammen einen Energizer spielen konnten. Ein erstes Erfolgserlebnis für alle! Morgen geht es dann weiter mit Spielen, Übungen und der Rolleneinteilung.

Heute Nachmittag haben wir uns  – wie auch schon gestern – die Pécser Innenstadt angeschaut. Die ist wirklich wunderschön. Der Dom ist von Innen unglaublich beeindruckend. Und das schreibe ich, die ich wirklich kein Kirchenfan bin. Es ist wunderbar, einfach nur durch die Gassen zu flanieren. Jedes Haus hat seinen eigenes, alten Charme. Das söhnt einen wirklich für jeden organisatorschen Stress in den letzten Tagen aus. Ich bin hin und weg!

Zufällig sind wir am Haus des kroatischen Klubs vorbeigekommen. Dort ist grad eine kleine Ausstellung von einem ungarischen Künstler. Wir wurden auf ein Glas Wein eingeladen. Ich habe mich länger mit einem älteren Herrn, der dort arbeitet, unterhalten. Der Mann gehört der kroatischen Minderheit an. Seine Muttersprache ist Kroatisch, Ungarisch hat er erst in der Schule gelernt. Ich will unbedingt den Spuren der Minderheiten hier in der Gegend nachgehen. Der Herr hat mir auf Nachfrage empfohlen, mal nach Mohács zu fahren. Die Stadt sei sehr kroatisch geprägt. Zum Abschied hat der Herr mir einen kroatischen Wein in einer wunderschönen Flasche geschenkt.

Ich habe schon länger überlegt, hier einen Kroatischsprachkurs zu besuchen. Jetzt habe ich noch mehr Lust bekommen und werde das Projekt in Angriff nehmen.

Ab morgen sind hier zehn Tage lang die „Pécsi napok“ (Pécser Tage). Es werden sehr viele Bands auftreten.  Wir sind anscheinend genau zum richtigen Zeitpunkt angekommen. Die Stadt hat kulturell unglaublich viel zu bieten.  Es gibt ein deutsches und ein ungarisches Theater. In beide will ich unbeding mal gehen!  Was klassische Musik angeht scheint es auch ein breites Angebot zu geben. Und ich freue mich darauf, die vielen Museen der Stadt zu besuchen!

Heute bin ich angekommen!

Wohnen zwei

Dies ist schon das zweite Mal, dass ich einen Artikel übers Unterkommen schreibe. Ein Glück habe ich den ersten Artikel nicht veröffentlicht. Der ist nämlich in einer Stunde des Ärgers entstanden. Man kann sich ja denken wie objektiv der wirkte!

Nach dem Seminar habe ich nun ja auch bemerkt, dass ich nicht die einzige bin, die lang kein Dach über dem Kopf hatte. Es gibt sogar genügend unter uns, die ohne eine sichere Bleibe in der Ferne abreisen. Und die dabei auch noch ruhig bleiben! Das finde ich sehr beeindruckend und erstrebenswert. Ich wünsche mir, in der Zukunft auch viel mehr auf die leichte Schulter nehmen zu können.

Übrigens habe ich letztendlich ein Zimmer in einem Privatwohnheim gefunden. Über eine Bekannte habe ich eine Freiwilligendienstorganisation in Pécs angeschrieben. Von denen kam dann der erfologbrindende Tipp. Im Internet sieht das Kollgeium sehr gut aus. Die Miete ist auch günstig. Bleibt nur zu hoffen, dass da coole Leute wohnen.

So, nun aber mal was für alle die in Budapest eine Wohnung suchen: ich war heute mit einer Freundin in der Semmelweis-Universität. Dort hängen so viele Wohnungsangebote rum, dass jeder sofort was günstiges finden würde! Also einfach auf gut Glück hierherkommen und ab in die Unis! Laut besagter Freundin sollte eine Wohnung in Budapest übrigens  je nach Lage zwischen 150 und 300 Euro kosten.

Taz, ich hoffe das beruhigt dich!

Der berühmte Tag 1

Es ist zwanzig Uhr.  Ich bin seit vier Uhr früh auf den Beinen.  Das kommt davon, wenn man zu überstürzt Flüge bucht und nicht genau auf die Abflugszeit schaut! Und dann auch noch mit einer gewissen orange leuchtenden Gesellschaft! Die freundlichen Securities am Flughafen Berlin Schönefeld haben mich erst mal durchgecheckt als wenn ich eine Schwerstverbrecherin wäre. Ich und mein Rucksack wurden sage und schreibe vier mal durchleuchtet. Das nächste mal überlege ich mir, ob ich nicht mal zwanzig Euro mehr zahle.

Ich realsiere, dass ich jetzt für ein halbes Jahr hier in Ungarn bin. Ich fahre erst Montag mit einem anderen Freiwilligen zusammen nach Pécs. Dieses Wochenende bin ich in Budapest, bei meiner Gastfamilie. Hier ist alles vertraut, mir kommt es so vor als wäre ich nie weg gewesen. Und trotzdem ist es ungewohnt hier zu sein… Widersprüchlich, aber irgendwie auch naheliegend.

Heute Nachmittag habe ich mich mit einer Freundin getroffen. Sie hat mir vom „BalatonSound“ Festival vorgeschwärmt. Das findet immer im Juni statt und muss viel mehr als nur gut sein! Nächstes Jahr bin ich auch dabei! Aber erst mal gehe ich morgen schön weg, ins „Morison’s kettö“. Ein sehr angenehmer Club zum ausgelassenen Feiern nähe der Margarethen Brücke auf Pester Seite.

Langsam wird mir klar, dass ich erst mal für ’ne Zeit wieder in Ungarn bin – ich weiß, ich wiederhole mich. Aber ich frage ich mich nun mal, ob es richtig war, nochmal hier hin zu gehen. Ich hoffe mal, diese Frage erübrigt sich mit der Zeit!

Ungarisch verstehen lernen

„Sziasztok!“-„Hallo ihr alle!“

Die Ungarn erzählen Ausländern gern – nicht ganz ohne Stolz mitschwingen zu lassen- dass Ungarisch die Drittschwerste Sprache der Welt sei. Wieviel da dran ist, sei einmal dahingestellt. Schließlich besitzen die Ungarn einen durchaus ausgeprägten Nationalstolz. Sicher ist aber, dass die Sprache für die meisten Europäer nicht ganz leicht zu lernen ist.

Dies hat einen einfachen Grund: die meisten europäischen Sprachen gehören zur Gruppe der indogermanischen Sprachen.  Sie alle sind auf einem sehr änhlichen grammatikalischen System aufgebaut. Die Logik der Sprachen lässt sich so beim Fremdsprachenerlenen (z. B. Englisch, Spanisch) aus dem Deutschen ableiten.

Nicht so das Ungarische: es gehört zur Finno-Ugrischen Sprachfamilie und stammt wahrscheinlich aus  dem zentralasiatischen Raum. So wird der Sprache oft eine starke Ähnlichkeit zu Japanisch, Chinesisch und auch zum Türkischen nachgesagt.

Hier ein einfaches Beispiel um den Unterschied zu verdeutlichen:

Ich bin aus Berlin. – Berlinböl vagyok. (Wort für Wort: Berlin aus bin.)

Es sticht ins Auge, dass es sich hier um eine vollkommen andere Satzstellung handelt. Wollte man nun sagen, ich bin in Berlin, hieße dass Berlinben vagyok. Die Endung „-ben“ heißt nämlich in, im , während „-böl“ „aus“ bedeutet. Die Endungen und Fälle werden zudem den Vokalen angepasst – es gibt helle und dunkle. Hinzu kommen viele weitere fremdartig anmutende Fälle, Satzbauten, Wortstämme uund so weiter, und so weiter.

Allerdings sollte man sich von solchen Tücken nicht abschrecken lassen: Ich habe während meines Austauschjahres unglaublich schnell viel dazu gelernt und nach zwei Monaten fast nur noch Ungarisch gesprochen. Dadurch, dass in meiner Umwelt fast alle Ungarisch redeten, habe ich mich auf die Sprache einlassen können – besser als jeder Intensivkurs. Das wichtigste  ist und bleibt: immer am Ball bleiben und so viel wie möglich reden. Und vor allem: sich trauen! Die Unagrn freuen sich über jeden Ausländer, der ihre Sprache lernen möchte, denn davon gibt es nicht viele! Übrigens: nach 10 Monaten in Ungarn haben die meisten von uns AustauschschülerInnen eine B2 Sprachprüfung bestanden.

Also: Ungarisch lernt man am besten übers hören und sprechen. Und – übers nachvollziehen. Ich vergleiche Ungarisch gern mit Mathe: man muss es verstehen lernen.



Ungarn – zweite Runde

Ungarn – zweite Runde

Zweite Runde? Ich habe bereits ein Jahr in Ungarn gelebt.

Ein halbes Jahr in in Èrd, auch genannt  „Das größte Dorf Ungarns“, der Ort klebt südlich an Budapest, ein zweites halbes Jahr im 22. Budapester Bezirk , im wunderschönen Budafok.

Damals war ich Austauschschülerin, nun werde ich selbst an einer Schule arbeiten.

Im September breche ich auf, um Land und Leute noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen. In erster Linie wohl auch Pécs, wo meine Einsatzstelle liegt.  Leider war ich noch nie dort – aber vom Hörensagen weiß ich, dass sich Pécs mehr als lohnt!

Ich freue mich auf das Unbekannte, dass mich nun erwartet!

…und hoffe, darüber berichten zu können.

 
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