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4. Mai / Alice Contini

…und die Zeit fliegt!

Liebe Leser,

es tut mir sehr Leid, dass ich lange nicht mehr geschrieben habe, aber leider komme ich jeden Abend müde nach Hause und am Wochenende fahre ich immer irgendwo hin oder es ist immer was zu tun in Kingston!

Also, in den letzten Wochen habe ich sehr viel erlebt. Erstens war ich endlich mal in Downtown, der Stadtteil wo ganz viel Leben ist. Ich habe meine Kamera nicht mitgenommen und habe leider keine Fotos machen können. Dresscode war kurze Hosen und keine Tasche, denn bei den viele Leuten (und vor allem samstags wenn alle dort einkaufen gehen) werden sehr leicht Sachen geklaut. Also haben wir Shorts angezogen, Top und drunter eine sehr dünne Bauchtasche, die man nicht sehen kann, damit wir Geld, Schlüssel und Handy für Notfälle verstecken konnten.  Mit ein bisschen Verspätung haben wir dann den Bus Richtung „City“ genommen und sind bei der Parade (der Hauptplatz in Downtown, der viele Straßen verbindet) ausgestiegen. Dort haben wir auf eine Freundin gewartet, die ein bisschen spaeter kam, mit zwei anderen Freunden. Wir sind am Ende zu sechst durch Downtown gelaufen, was nicht wirklich praktisch ist! Wir sind ein bisschen durch die Straßen gelaufen und dann beim Obst- und Gemüsemarkt! Es gibt so viel zu Essen und es ist alles so billig! Wir haben für 3 Personen Obst und Gemüse für ca. 2 Wochen für ungefähr 10€ gekauft! Aber nach ein paar Stunden dort ist man tot müde! Wir wollten noch Klamotten kaufen, aber wir hatten keine Kraft mehr! Es ist heiß und man muss sich bücken, da die Plastikdecken, die benutzt werden gegen die Sonne so niedrig ist und es ist überall laut! Mittlerweile arbeite ich in Downtown, am Jamaica National Heritage Trust, und ich habe mich an die Menschenmenge und das Leben langsam gewöhnt, auch wenn es immer ein kleiner Schock ist aus aus dem reichen Uptown nach Downtown zu kommen.
Die Arbeit dort ist interessant, da ich Artefakte-Inventar mache! Es ist interessant, da ich ein bisschen was von der jamaikanischen Geschichte mitnehme und vieles klarer wird. Der Nachteil ist, dass es sehr heiß ist und die Klimaanlage nicht funktioniert. Also werde ich so gegen Mittag immer sehr schläfrig, weil ich hunger habe und dann wenn ich gegessen habe. Manchmal bekomme ich dann auch Kopfschmerzen und bin schon zwei Mal zu Hause geblieben, weil ich krank war. Das Problem wird in diesen Tagen versucht zu beheben, da man in solchen Konditionen nicht arbeiten kann, da nur ein Viertel der Arbeit gemacht werden kann dadurch. Naja, aber morgen ist mein letzter Tag und dann geht es erstmal nach Mexiko, casa dulce casa – mein zweites zu Hause-, und wenn ich wieder zurück bin, werde ich zu Bureau of Women’s Affair gehen. Und darauf freue ich mich riesig!

Zu Ostern bin ich dann mit meiner Mutter und meinem Opa, die mich besucht haben, Richtung Norden gefahren nach Ocho Rios. Da uns unser Hotel nicht gefallen hat (Silver Seas, wenn ihr nach Ocho Rios fährt, geht nicht dahin! Sehr schlechten Service), haben wir dann entschlossen weiter zu fahren. Nachdem wir Discovery Bay, wo anscheinend Kristopher Kolombus am 5. May 1494 in Jamaika angekommen ist, gesehen haben, sind wir in einem kleinen Fishermen’s Inn in Glistering Waters, bei Falmouth gelandet. Dort war es sehr ruhig und süß! 🙂 Wir konnten Falmouth sehen, eine Stadt, die noch von der Kolonialzeit geprägt ist und ein wunderschönen Strand am Ostersonntag genießen. Danach sind wir nach Montego Bay gefahren, wo wir mit dem Auto auf der Hauptstraße waren und uns dann in einem kleinen Restaurant gesessen haben. Meine Mutter und mein Opa haben mich dann bei der Busgesellschaft gelassen, um nach Kingston zurück zu kehren, und sind weiter Richtung süden gefahren. Ich hatte nämlich meine letzte Woche in Edna Manley!

Außerdem habe ich im April noch das Ende der Karneval (hier Bacchanal genannt) erlebt! Hier ein kleiner Link zu einem Video, das sehr gut die Stimmung der Road March, die am 15. April stattfand, zeigt. Das Video ist wahrscheinlich in Trinidad und Tobago gedreht worden, aber die Karnevale sind ähnlich und man hört immer Soca (Soul and Calypso)! Das Lied war eines der Trendlieder bei Bacchanal.

http://www.youtube.com/watch?v=eRIwpCbEXbQ&feature=related

Zwei Tage vor dem Road March sind wir auf einer Party gewesen, die „J’Ouvert“ genannt wird. Dort findet ein Konzert einer berühmten Soca Sängerin aus Trinidad (Destra) statt bei dem man die neuen Soca Lieder hören kann, während man ein bisschen Rhum genießt und dann plötzlich wird überall mit Farbe geschmissen. Menschen rennen mit Gefäße, in denen Farbe ist, um alle Menschen beschmeißen! Es wird sehr lustig und jeder umarmt sich und tanzt und es ist egal wie viel Farbe man auf sich hat! Hauptsache tanzen und Spaß haben! Anschließend findet auch eine Road March statt. Man läuft mit ein paar Wagen aus denen laute Musik dröhnt durch dem Stadtteil New Kingston und man tanz und singt weiter. Manche schmeißen auch schon mit Wasser rum, weil es einfach sehr heiß ist! Gegen 5 haben wir dann entschlossen Richtung zu Hause zu laufen, doch wir waren sehr hungrig und haben etwas zu Essen gesucht und sind dann am Ende mit dem Taxi nach Hause gefahren, weil unsere Füße wegen dem vielen Tanzen einfach weh getan haben. Mit Sonnenaufgang sind wir dann zu Hause angekommen und konnte dann duschen. Wir haben am Tag danach herausgefunden, dass sogar ein Frühstück statt fand, aber das wussten wir leider nicht.

Liebe Leser, es ist gerade 22:35 und ich bin tot müde von dem langen Tag! Heute war nämlich Taino Day (Taino waren die indigene Bewohner der West Indies) und wir haben im Institute of Jamaica eine Lesung und Exposition von Artefakten organisiert und dann mussten wir in unserem heißen Büro arbeiten… Nach Souvenirs kaufen, wurde zu Hause dann gekocht und Wäsche gewaschen! Morgen ist der Wecker, wie jeden Wochentag der letzten 2 Wochen, auf 5:30 gestellt, damit ich früh im Büro bin und früh gehen kann. Morgen ist ja auch mein letzter Tag in der Organisation! Und dann packen und noch dinner mit Freunden!

Ich lasse euch mal mit einem Video der Nationalhymne, das man jedes Mal im Kino vor einem Film sieht. Hier wird das „cultural heritage“ Jamaikas ein bisschen klar. Enjoy und ich hoffe ich kann bald wieder mehr schreiben!

http://www.youtube.com/watch?v=JS3_vxvvqh0

 

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