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12. März / Alice Contini

Neue Woche, neuer Alltag

Liebe Alle, seit zwei Wochen bin ich schon (oder erst) in Kingston. Mittlerweile habe ich schon mehr von der Stadt gesehen und mache mir so langsam einen Bild davon. Außerdem muss ich mich noch richtig an das Patois gewöhnen. Es ist immernoch sehr anstrengend es zu verstehen und ich komme oft sehr müde nach Hause wegen der Anstrengung.

Nach einem eher ruhigen Wochenende, in dem das einzige Highlight war das „First Social Media training session for representatives of UNESCO Clubs“, in dem Sarah und ich uns ein bisschen verloren waren. Es war ein treffen für UNESCO Clubs Mitglieder, Organisationen in Schulen, in denen Jugendliche (oder auch ältere) die Projekte der UNESCO unterstützen oder selber welche machen. Diese sollen eine Social Media Strategie beginnen, mit der sie Jamaikaner auf deren Aktivitäten (und die der UNESCO) aufmerksam machen. Im Moment gibt es nur eine Facebook Gruppe, sie planen aber dies auf andere Social Media Seiten auszubreiten.

Am Montag ging es dann zur neuen Einsatzstelle. Die National Commission hat uns für 6 Wochen zur „Edna Manley College of the Visual and Perfoming Arts“  geschickt.Es ist eine Kunstakademie in der man Musik, Tanz, Theater und visuelle Kunst studieren kann.

Dort wurden wir ins Student Registry (Sarah) und Student Service (ich) eingesetzt. Meine Arbeit besteht darin in alten Abschlusshefte zu schauen wer wann einen Abschluss an der Schule gemacht hat, um ein Alumni Database zu machen, damit im November ein Alumni – Treffen organisiert werden kann. Danach muss ich die ganzen Informationen suchen (Adresse, Handynummern usw.). Leider gibt es diese Informationen digital nur bis 2008.  Das schöne an meiner Arbeit ist das ich viel Kontakt zu den Studenten habe.

Die Schule in sich ist ganz schön. Sie hat einen richtigen Campus mit Hostel, wo die Studenten wohnen. Außerdem gibt es eine Cafeteria, bei der man mittags jamaikanische Spezialitäten (u.a. Hünchen in allen Arten) kaufen kann. Die Studenten sind nicht nur Jamaikaner, sondern wie ich schon seit meinem ersten Tag dort festgestellt habe, kommen viele aus anderen karibischen Inseln, meist anglophone Länder. Ich habe sogar ein Italiener dort kennen gelernt, der wegen der Musik nach Jamaika gekommen ist und da er seinen Glück in anderen Gegenden des Landes nicht gefunden hat, in Kingston gelandet ist an der Schule. Am Donnerstag kam ein Dozent auf uns zu, der aus Uganda kommt, um uns zu sagen, dass die Schule eine deutsche Geschichtsdozentin hat, die wir unbedingt kennen lernen mussten. Er hat sie dann gleich angerufen und ein Treffen organisiert. Es war merkwürdig nach 10 Tagen nur Jamaikaner um sich herum zu haben plötzlich in einem Raum zu sitzen in dem nur weiße sind und außerdem noch Deutsch gesprochen wird. Als ich wieder zu meinem Arbeitsplatz gegangen bin, habe ich ein bisschen Zeit gebraucht um zu verstehen wo ich war. War aber nett sie kennen zu lernen und sie hat auch vorgeschlagen, dass wir ab und zu zusammen Mittagessen könnten. An dem gleichen Tag fand in der Mittagspause ein Konzert statt, in dem Musik Studenten als Prüfung etwas vorführen sollten. Ein Junge aus St. Vincent hat eine Vorführung mit „Steel Drums“ gemacht. Es ist eine Trommel ganz aus Stahl. Sehr interessanter Klang!

Am Mittwoch ging es nach der Arbeit zum Socarobics. Eine Mischung zwischen Soca (eine Musik- und Tanzart aus Trinidad und Tobago, die zur Karnevalszeit oft gespielt wird) und Aerobic ist. Es war sehr lustig, doch nach einer halben Stunden konnten wir schon nicht mehr stehen! Sie haben echt richtig Power und hüpfen und bewegen den Hintern non-stop!

Am Freitag war dann Sports Day am Edna Manley College. Alle Studenten haben sich in 4 Gruppen (Häuser) geteil, die jede eine Farbe und einen Namen hatten. Alle Mitglieder und Unterstützer mussten sich mit der dementsprechenden Farbe ankleiden. Wir sind dann als große Gruppe zum National Stadium gelaufen und dort waren schon Zelte aufgebaut und DJ mit Musik. Schon beim Laufen haben die Studenten gesungen und getanz, doch bei der DJ Musik haben sie garnicht mehr aufgehört!

 

 

 

 

 

 

 

Es war sehr anstrengend unter der starken Sonne zu sein, aber es war echt ein Erlebnis ein Sporttag mal anders zu erleben. Es gab alle möglichen Rennen, Cheerleading Competition, zu Essen, Fußballspiel usw. Andauernd wurde gejubelt, gesungen und getanzt. Vor allem die Tanzstudenten haben nicht mehr mit dem Tanzen aufhören können. Die Stimmung wa sehr gut! Sarah und ich hatten uns entschlossen für den grünen Team (Shaft) zu sein. Sie waren dann natürlich die Besten. Auch Dank den 3 Profirenner, die es in der Gruppe gab. Plötzlich hat es richtig angefangen zu regnen, da hat man sich ja fast wieder zu Hause gefühlt. In der letzten Woche haben wir oft Regenschauer gehabt, obwohl mir gesagt wurde dass es für diese Zeit nicht üblich ist.

 

 

 

 

 

 

 

Leider mussten wir schon früher gehen, um ein wichtiges Dokument für die Immigration bei der NatCom zu holen. Wir haben die üblich Taxigesellschaft angerufen, bei der keiner dran gegangen ist. Als endlich jemand ans Telefon gegangen ist wurde uns gesagt, dass es kein zur Verfügung gab. Es war Freitag! Freitag ist in Jamaika Zahlungstag und man bekommt anscheinend schwer ein Taxi. Der Fahrer der Schule stand im Stau und wäre dann gleich nach Hause gefahren. Die Human Resources Verantwortliche hat uns dann nach vielen Telefonieren ein Taxi rufen können. Bei der NatCom angekommen wurden wir von dem neuen Praktikanten gegrüßt und die Sekretärin gab uns das fehlende Dokument und schlag uns vor mit uns zu Half Way Tree zu laufen um dort ein Taxi zu nehmen. Nach ca. 20 Minuten laufen kamen wir endlich an dem Busbahnhof an und es war voll! Endlich sah es so aus wie in einer Großstadt. Menschen liefen von einer Seite zu anderen, andere verkauften alle möglichen Sachen. Anscheinend ist es an einem Freitag viel voller als normal. Die Schlangen um ein Busticket zu kaufen waren lang und die Sekretärin schlug uns vor ein Routetaxi zu nehmen. Das sind öffentliche Taxis, die für den gleichen Preis wie der Bus in die gleiche Richtung fahren, nur schneller. Wir hatten davon nur von unseren Mitbewohnern gehört, haben aber nie eins genommen. Als wir ankamen wurden wir von allen Seiten von Taxifahrer und Helfer auf jamaikanisch angesprochen wir müssten unbedingt in deren Taxi einsteigen. Ich verstand in dem Moment garnichts und fühlte mich nur überwältig und folgte unserer Begleiterin nur. Sie zeigte auf ein Taxi und meinte wir müssten dort einsteigen, denn er würde in unsere Richtung fahren. Sie ist dann zu ihrem Bus weiter gefahren. Wir saßen zu 4 hinten eingequetscht und Sarah und ich wussten überhaupt nicht wie das funktioniert. Irgendwann hat das Mädchen neben mir 80 JMD (Jamaican Dollar) bezahlt und wir taten das selbe. Der Taxi fuhr an der Mall wo wir immer einkaufen gehen vorbei Richtung Bushaltestelle. Wir dachten er würde dort anhalten aber er fuhr weiter. Plötzlich sagte Sarah zum Taxifahrer er solte uns bei der nächstmöglichen Gelegenheit anhalten. Und er bremste gleich und wir konnten aussteigen. Mit großen Hunger und Kopfschmerzen gingen wir zu Juici Patti, eine Fastfoodkette, die Empanadas-ähnliche Teigtaschen verkauft. Als unser Hunger ein bisschen gesättigt wurde, konnten wir noch einkaufen gehen und dann endlich nach Hause. Es war ein langer Tag gewesen und ich bin nach eine Kopfschmerztablette und ein richtiges Abendessen tief und fest eingeschlafen.

Am Samstag und heute (Sonntag) sind wir am Strand gewesen, aber darüber mehr morgen. Ich glaub ihr bis jetzt genug zu lesen! Und hier noch ein paar Bilder der Stadt!

 

 

 

 

 

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