Seit einem halben Jahr wohne ich mittlerweile im schönen Zagreb. Was man oft erst bemerkt, wenn man Besuch bekommt und mit diesem die Stadt abklappert:
Man kennt sich recht gut aus, fühlt sich wie zu Hause, erinnert sich an einigen Ecken an wüste erste Momente der Verwirrung in der Anfangszeit und ist mit genau diesen Winkeln der Stadt jetzt mehr als vertraut. Das alles bringt ein Besuch – zum vergangenen März-April Wochenende durfte ich meine Schwester in Zagreb begrüßen. Am Freitagmorgen kam sie mit dem Nachtzug aus München an und verweilte bis zum Sonntagabend bei überwiegend schönem Wetter. In knappen drei Tagen versuchte ich ein “Komplettpaket Zagreb” zu schnüren, damit Claudia ein möglichst
umfassendes Bild bekommt. Dieses beinhaltet natürlich, das Nichtvorhandensein des Stroms von 8 Uhr bis 15 Uhr für eine gesamte Arbeitswoche mitzuerleben – Punkt #1 des Gesamtpaktes war damit abgehakt. 😉 Am Samstag machten wir uns auf, “naive Kunst” kroatischer Künstler zu betrachten, schlenderten durch Zagrebs
Straßenzüge, genossen die sommerlichen Temperaturen, die gute kroatische Küche und den Jarun-See im Südwesten der Stadt. Natürlich durfte ein Besuch in der Gemeinde nicht fehlen, in der ich seit einigen Monaten regelmäßig zu Gast bin. Auch zum gemeinsamen Kochen fanden wir Zeit, bestaunten dann am Sonntag noch den Mirogoj-Friedhof mit seinen herrlichen Arkaden, ehe wir uns schon wieder zur Abreise am Glavni Kolodvor, dem Hauptbahnhof einfanden. Nach Claudias stressigem Endspurt im Studium, genossen wir zwei also ein rundum schönes Wochenende. 🙂
In der besagten Arbeitswoche ohne Strom am Vormittag hatte mich leider eine Mandelentzündung im Griff, die aber dank Antibiotikum zum Wochenende auskuriert war. Bei so wenig Strom und Krankheit kommt man mal wieder zum ausgiebigen Lesen.
Mein Kroatisch macht, bis auf die Krankheitswoche, beständig Fortschritte und ich kann mich ohne Schwierigkeiten auf Smalltalk mit der Frau am Gemüsestand einlassen, was mir sichtlich Freude bereitet – meine Schwester kann das bezeugen. 😉 Vertretungsstunden darf ich bei leichten Krankheitswellen des Frühjahrs auch abhalten, vorausgesetzt mich hat es nicht selbst gerade erwischt. Unterrichten macht Spaß und ist interessant, aber ziehe den Hut vor allen Menschen, die das als ihre lebenslange Aufgabe ansehen.
In der vor österlichen Woche stehen noch kleinere Veranstaltungen an, meine Mitbewohnerin bekommt Besuch und dann geht es kurz vor Ostern auch schon wieder gen England, um mit Mirjam das Fest zu feiern.
Adieu, euer Ruben
Mensch, wie krass schnell die Zeit vergeht, oder?
Während du mit deiner Schwester den Frühling genießt, muss ich im Erzgebirge Schnee & Hagel ertragen oder wie? Wo ist da die Gerechtigkeit?
Naja, egal. 🙂
Ich hoffe, der gute Strom bei dir wird wieder liebt und gibt reichlich.
Bis später!