Seit nun einem Monat darf ich Zagreb mein neues zu Hause nennen. In diesem Monat hat sich vieles getan und ich kann vor allem behaupten, mich hier eingelebt zu haben. Dank neu gekaufter Decken bin ich nun auch für den kroatischen Winter gerüstet und sogar meine neue Matratze soll wohl am Montag kommen.

Die Vorankündigung im letzten Blogeintrag habe ich wahr gemacht und war am 15. Oktober zum Zagreb International Chamber Music Festival. Von Schumann, Brahms und Janáček angetan, überraschte mich Bartok mit moderner Klassik. Jetzt ist die klassische Musik für die nächsten Monate erst mal wieder abgehakt.

In der vergangenen Woche gab es wirklich viel in der Schule zu tun – dann merkt man manchmal gar nicht, dass schon wieder Freitag ist. Eine der (witzigen) Begebenheiten dieser Woche spielt am Dienstag. Ein unfreundlicher Bordstein wurde für den linken Vorderreifen einer Lehrerkollegin zum Verhängnis. “Nema problema” dachte ich und bot an, den Reifen zu wechseln. Gesagt, getan, Taxi gerufen und zum stillgelegten Auto gefahren. Dort angekommen, stellte sich heraus, dass sich kein Ersatzreifen im Kofferraum befand und so zogen wir (mit dem nächsten Taxi) unverrichteter Dinge wieder ab – naja, das Engagement zählt. Mittlerweile fährt das Auto wieder auf vier Rädern.

Am Mittwoch besuchte eine Delegation um Peter Friedrich (Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten von Baden-Württemberg) die Schule und war wohl positiv beeindruckt. Leider hatte noch keiner der Gäste etwas von >>kulturweit<< gehört, aber ich sorgte schnell für Aufklärung. 😉

Was den Unterricht betrifft, versuchte ich mich im Musikunterricht der 3. Klasse und hatte sichtlich Spaß daran, Einsinge-Übungen aus meiner Zeit im Jugendchor der EGE wieder aufzufrischen. Auch die einzige Gitarre der Schule habe ich mit dem Klavier synchronisiert…das war notwendig!

Zur Einstimmung auf die Ferien gab es am Freitag Jim Knopf und Lukas aus der  Augsburger Puppenkiste. Das war schön – wie lange habe ich das wohl nicht mehr gesehen! Von mir gab es zum letzten Arbeitstag vor den Ferien selbstgemachte Kekse, von denen auch gleich noch meine Nachbarn profitierten. Das Rezept ist schon im Umlauf.

Gestern habe ich es endlich zu einer Stadtführung geschafft, die dank Regen und Kälte schlecht besucht und dadurch für die wenigen Touristen unglaublich intensiv war.  Beim kurzen Abstecher zum Museum of broken Relationships habe ich alles gegeben, das Logo nach meinen Vorstellungen zu verändern – ohne Erfolg (siehe Bild).

Der kalte Herbst hält Einzug, bringt aber wenigstens bunte Blätter mit sich – hier beim Mirogoj Friedhof.

Die Burg Medvedgrad am Fuße des Sljeme (1035m) soll wohl sehr interessant und ein Besuch äußerst lohnenswert sein – das werde ich heute überprüfen.

Liebe Grüße, euer Ruben