Dieser Eintrag soll unter anderem von einem Schnellkurs zum Englischlehrer berichten, aber davon später. Ich möchte schließlich chronologisch vorgehen. 😉

Die ersten Tage vergingen wie im Flug:

Von der Schule ging es für einige Stunden in die heiligen Hallen der örtlichen Polizei, um mich in Zagreb offiziell anzumelden. Das Visum hatte ich bereits von der Botschaft aus Berlin abgeholt. Yippie – ich habe es geschafft und darf offiziell in Kroatien arbeiten!

Der erste Großeinkauf mit Theresa wurde getätigt. Was ich bisher kaum glauben konnte, stimmt tatsächlich: Die Lebensmittelpreise sind im Vergleich zu Deutschland  höher oder wahrscheinlich eher: Lebensmittel sind in Deutschland unglaublich billig.

Zum Wochenende hatte ich die Ehre, eine Freundin meiner Schwester zu treffen, die in Zagreb studierte und mir nun die ‘Inner City’ zeigte – was für eine Altstadt! Claudias Berichte über Zagreb waren in keiner Weise geschönt! Der allesüberragende Dom, die St. Markus Kirche, das pompöses Rathaus und auch das “Regierungsviertel” nebst der modernen “Neuen Stadt” können sich blicken lassen! In dieser kurzen Zeit habe ich die Stadt schon sehr lieb gewonnen. Auf dem Rückweg mit der Bahn wäre ich um ein Haar zu spät ausgestiegen, aber eine nette Damen erklärte mir gerade noch rechtzeitig, dass ich hier aussteigen müsse – so sehen also Engel aus…

Am Sonntag Morgen verschlug es mich in die kleine Kirche der Evangelischen Gemeinde Zagreb. Pünktlich um 10 Uhr waren die Reihen nahezu leer. Aber, wie sollte es in der südlichen Mentalität anders sein, füllten sich die heiligen Hallen innerhalb der ersten 10 Minuten auf zumindest knapp 40 Besucher. Die ersten beiden Lieder (bekannte Melodie deutscher Komponisten) konnte ich problemlos auf kroatisch mit trällern – ich habe zwar keine Ahnung, was ich gesungen habe, aber es wird schon nicht so schlimm gewesen sein. 😉 Auch in der Predigt beschränkte sich mein Sprachverständnis auf “Liebe Brüder und Schwestern”, “Matthäus” (offenbar der Predigttext), “Isus Krist” und wenige andere Vokabeln – ich glaube der Pfarrer hatte Recht. 🙂

Nach der Lehrerkonferenz am Montag (neue Stundenpläne und Aufsichten), wurde ich am Dienstag innerhalb von 2 Minuten zum Englischlehrer. Die amerikanische Lehrerin war nicht auffindbar und so wiederholte ich kurzerhand irregular verbs und las mit den Kindern der 5. und 6. Klasse englische Texte. Und für die völlig aufgedrehte 7. Klasse gab es einen schnellen Energizer (frisch zum Seminar gelernt ;-)) und schon waren alle gut gelaunt und ausgearbeitet.

Zu meinen nachmittäglichen Aufsichten habe ich einige, ich nenne sie mal verhaltensauffällige, Jungs. Das ist nicht ganz einfach und reicht aus, dass ich 17:30 Uhr völlig kaputt daheim ankomme. Ich hoffe auf Änderung…

…aber zu Hause erwartet mich ein nett gestaltetes Zimmer mit roten Streifen aus Geschenkpapier. Und es gibt ja auch noch sehr nette Lehrerkollegen mit Auto, mit denen ich in nächster Zeit mal ein Möbelhaus aufsuchen werde. Ich freu mich drauf! Ganz nebenbei: Besucher sind natürlich jederzeit in unserer 72qm Wohnung mit West-Balkon für Sonnenuntergänge über dem Wald herzlich willkommen! 🙂

Euer Ruben