Bei ungemütlichen Temperaturen und diesem unschönen Regenwetter hier lässt es sich nur an wenigen Orten lange aushalten. Einer davon ist das hübsche, traditionelle Teehaus am Ostsee. Hier lässt es sich in chinesischem Ambiente wunderbar eine Weile lang quatschen, lesen, chillen,- bei einem tollen Blick über den sich kräuselnden See und einer Tasse (Milch-)Tee, serviert zu einer Portion grüner Sonnenblumenkerne (zum selbst knacken), Mango-Pommes und grünen Rosinen.
Andere, weniger herkömmliche Alternativen sind Bäckereien (auf dem Vormarsch in China!), in denen es unheimlich süße Gebäckstücke gibt, oder Sandwiches mit Wurst und Zuckerguss. Außerdem sind da die schicken Starbucksfilialen, nach denen man nie lange suchen muss, oder den die niedlichen Caféstuben, die nun zu meiner Begeisterung rund um die Universitäten eröffnet werden. Manch ein Nachmittag lässt sich hier verbringen, zwischen Stadterkundung und Einkaufsbummel, zum Lesen, Vokabelpauken oder der Unterrichtsvorbereitung.
Als Mao Zedong damals entschied, nur nördlich des Jangtzi Flusses Heizungssysteme installieren zu lassen, vergaß er nicht nur die Notwendigkeit solch warmer Rückzugsorte, sondern auch, wie gerne ich vor dem Einschlafen noch ein Buch in der Hand halte. Bei Temperaturen von 8 °C Grad im Zimmer werfe ich mich aber doch lieber unter alle dicken Bettdecken und schalte die Heizdecke unter mir auf die höchste Stufe. Die einzig warmen Räume sind die Klassenräume und Büros der Schule,- genauso wie in den Unterrichtsräumen der Uni, an der ich Chinesisch lerne, gibt es hier nämlich effektiv wärmende Klimaanlagen.