Mein Jahr in China

Militärischer Aufmarsch auf der Tartanbahn

Nach der Ferienreise, einem anstrengenden Workshopwochenende mit meiner Umwelt-AG und der Eingewöhnung zurück in den Alltag, habe ich mich an diesem Wochenende entschlossen, ein paar weitere Ecken in Wuhan zu entdecken. Ich fand heraus: auch nach 5 Monaten habe ich noch lange nicht alle Seiten dieser Stadt erfahren.

Los ging’s mit einem lustigen Auftritt des Militärs, das auf einem Sportplatz einen Trainingstag absolvierte. Gehorsamkeit auf Befehlsrufe, Schrittlängen und auch die Exaktheit des Armeschwingens wurde durch die Befehlshaber geprüft.

Die Kompanien in dunkelblauer und Military-Uniform bildeten Kreis- und Quadratsformationen, übten den Einsprungschritt in den leichten Trab und das perfekte Auf-Der-Stelle-Drehen… Nachdem wir das Spektakel lange genug auf uns und auch die Digicam haben wirken lassen, nahmen David und ich den Bus nach Hanyang, einem Wohnviertel der Stadt, das auf der anderen Seite des Yangtse liegt und durch den Hanfluss vom Finanzviertel Hankou getrennt wird. Die 5000 (!) Baustellen haben mit ihren Baufahrzeugen und den unterirdischen Arbeiten an einer U-Bahn inzwischen ihre Spuren auf den eingeengten Fahrbahnen hinterlassen, aber die tiefen Schlaglöcher beeindrucken einen echten Busfahrer nicht. Mit Vollgas wurde die stark beschädigte Hauptstraße passiert – sodass wir, in der letzten Reihe sitzend, immer wieder lustig in die Luft geschleudert wurden. Was für ein Spaß!

Lebendig angekommen in Hanyang liefen wir durch die Straßen, die uns am spannendsten schienen und schauten uns die Angebote der Gemüse-, Gewürz-, Nudel- und Tierhändler an. Es war ein buntes Treiben an diesem Sonntagmorgen. Dann machten wir einen Abstecher zum Guiyuantempel – ja, auch Wuhan hat Sehenswürdigkeiten zu bieten,- und schauten zu, wie die Schildkröten aus ihrer Winterstarre erwachten, um die ersten Sonnenstrahlen zu genießen. Endlich – der Frühling schickt seine ersten Boten voraus – auch wenn es noch sehr frisch ist, und die Nächte ohne Heizdecke im Bette sehr ungemütlich wären – so konnten wir auch schon die ersten Blüten der Pflaumenbäume entdecken.

Am Mondsee habe ich zum ersten mal die zwei riesigen Theater entdeckt, in denen es immer wieder tolle Auftritte ausgezeichneter chinesischer Ensembles, Musiker und Bands aus aller Welt zu sehen geben soll. Da ist sie also, die lang gesuchte Kulturoase der Stadt! Am Mond(see)! Ich habe mir gleich vorgenommen, meine Mentorin um eine Übersetzung der Programmseite im Internet zu bitten.

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