Lange hatten wir uns auf diese Woche vorbereitet. Viele Stunden haben meine Mentorin und ich diskutiert, geplant, Entwürfe gemacht. Selbst während der beiden Seminarwochen in Shanghai und Hangzhou ließ mich die Arbeit und Projektkoordination an meiner Einsatzstelle nicht los. Und kaum hatte ich den Nachtzug am Bahnhof Wuchang verlassen, nahmen mich auch schon all die Aufgaben für die 1. Deutsche Woche an meiner Mittelschule in Empfang. Endlich sollte alles, wenn auch mal mehr und mal weniger nach Plan, seinen Lauf nehmen.
Die Deutsche Woche fand in der Mittags- und Nachmittagspause statt, da dies die einzig freie Zeit der Schüler ist, in der sie weder Unterricht, noch die verpflichtende „Self-Study“ Zeit haben. Für jeden Tag hatten wir einen anderen Programmpunkt geplant. Da war eine Deutschlandpräsentation, ein Vortrag einer Professorin über das Studieren in Deutschland, eine Filmpräsenation eines deutschen Filmes mit chinesischen Untertiteln und eine Power-Point-Präsentation einer deutschen Austauschschülerin über das Leben der Jugendlichen in Deutschland.
Am letzten Tag fanden die Aufführungen der Deutschschüler statt. Sie hatten Weihnachtslieder, ein Krippenspiel und Weihnachtsgedichte vorbereitet. Außerdem nutzte die neue Schülerband die Chance zu ihrem ersten Auftritt. Es gab auch eine Bastelstunde und zwei Abende, an denen ich mit einigen Schülern Kekse gebacken habe.
Natürlich waren es vor den vielen musischen und bildlichen Impressionen die Brezeln, Kekse, der warme Kakao und die frischen Waffeln, die den chinesischen Schülern am besten gefallen haben. Endlich hatten sie etwas greifbares aus diesem fremden Land, diesem „Deutschland“, von dem hier sonst schon immer mit so viel Wertschätzung geredet wird. Und es schmeckte ihnen gut.