Beantragen des Visums
Wer ein Visum für Russland beantragt, sollte einiges beachten, kann aber gleichzeitig schon eine kleine Reise ins „post-sozialistische“ Ausland unternehmen…
Generell sollten Visa über die Konsulate des entsprechenden Landes beantragt werden und nicht über Agenturen!
Auf der Seite der Botschaft der Russischen Föderation kann man einsehen, welches Konsulat für welche Bundesländer zuständig ist. Freiwillige aus Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Scheswig-Holstein müssen also ihr Visum persönlich in Hamburg beantragen. Hier ist eine Übersicht der zuständigen Konsulate:
Um ein Visum zu bekommen, braucht man folgendes:
- Einen maschineschriftlich oder in Blockschrift ausgefüllten Antrag; den Vordruck kann man sich auf der Seite des jeweiligen Konsulats herunterladen. Ich habe zur Sicherheit einen weiteren, unausgefüllten mitgenommen, um im Zweifelsfall nicht vergeblich gekommen zu sein.
- Einen Reisepass, der mindestens 6 Monate über das Ende des Aufenthalts hinaus gültig sein muss. Außerdem müssen mindestens 3 freie Seiten darin vorhanden sein.
- Ein biometisches Lichtbild – ich habe meins nicht eingeklebt, aber Kleber mitgenommen und habe auch ein Visum bekommen (das eben ohne Bild auch gültig ist)
- Ein Einladungsschreiben auf Russisch, das enthält, wie lange man sich in Russland wo und zu welchem Zweck aufhalten will. (Besonders „zu welchem Zweck“ ist wichtig, um unnötige Kosten zu vermeiden!)
- Die Police der Auslandskrankenversicherung.
In Hamburg läuft es dann so ab (vermutlich in den anderen Städten auch): Durch ein Metalltor gelangt man in den Wartebereich, in dem man seine Tasche ablegen muss, da man keine Taschen/Rucksäcken etc. mit ins Konsulat nehmen darf! Die notwendigen Unterlage nimmt man also per Hand möglichst komplett mit.
Dann gibt es eine Sprechanlage, aus der man nur Russisch hört, aber eingelassen wird, wenn man „Visa…“ sagt. Ggf. fordert auch ein Mitarbeiter des Konsulats diejenigen, die ein Visum brauchen auf, mitzukommen.
Nachdem man die Sicherheitskontolle passiert hat, steht man in einem sehr sozialistisch anmutendem Raum, in dem beinahe alle Schilder auf Russische sind.
Am „VISA“-Schalter ist man allerdings richtig. Den Beamten kann man wegen der stark getönten Scheibe nicht sehen und das Kommunizieren via Mikrofon ist auch nicht einfach, wenn die Umgebungslautstärke hoch ist. Wenn man sein Antrag und alle übrigen Dokumente hinlegt, ist der Wusch allerdings klar. Mir wurde dannach erlärt, ich könne kein Visum für 6 Monaten bekommen, da die Gesetze die nicht vorsähen. Durch kein Argument konnte ich den Beamten umstimmen. (Allerdings habe ich dann ohne weitere Erklärung am Ende ein Visum für 6 Monate bekommen!) Da ein Visum für kulturellen Austausch kostenlos ist, muss man zwar zu Kasse, bekommt aber dort nur eine Quittung, die genau das belegt. Dennoch würde ich immer genügend Bargeld dabei haben, da das Vorhaben nicht garan scheitern sollte…
Man erhält außerdem einen Abholschein und das Datum, an dem man das Visum abholen kann. In Hamburg hängen auch spezielle Abholzeiten (ab 12:00 Uhr, glaube ich…) aus, ich bekam mein Visum aber ohne Betteln auch vor diesem Zeitraum.
Beim Abholen (bei mir nach 11 Tagen) verschafft man sich wie beim ersten Mal Zutritt. Noch im Konsulat sollte man das Visum überprüfen – richtige Person, richtiger Zeitraum etc. (Dazu sollte man seinen Namen aber in kyrillischen Buchstaben erkennen…)
Danach kann man fast aufbrechen…