Russland

1. Anreise
• Visum (Beantragung, Verlängerung)
Am besten sollte man das Visum in der Visastelle in Berlin (Visa Handling Service) beantragen, denn da funktioniert alles sehr gut und schnell. Normalerweise kann man nur noch ein Visum für 3 Monate erhalten und muss dann ein neues Visum beim Zwischenseminar (meistens in Estland) im EU-Ausland beantragen. Eine Verlängerung des Visums vor Ort funktioniert meistens nicht mehr.

• Verkehrsmittel zur Einreise (Landweg, Luftweg, Schiff)
Nach Nowosibirsk: Neu sind Direktflüge mit der Airline S7 (von München, Hannover und Frankfurt(Main)), sonst lieber in Moskau als in Sankt Petersburg umsteigen.

Allgemein würde ich die Airline Pobeda nicht empfehlen.

Nach Samara: Man kann direkt mit Lufthansa von Frankfurt aus fliegen oder mit Czech Airlines mit einem Umstieg in Prag. Sonst gibt es auch viele gute und günstige Flüge von den meisten deutschen Flughäfen mit Aeroflot. Dabei muss man aber meistens in Moskau umsteigen.
S7 ist eine sehr gute Airline, Aeroflot ist auch gut. Rossiya hat unglaublich engzusammenstehende Sitzreihen und ist eher nicht so komfortabel, aber sonst geht’s. Auch Transaero ist eine gute Fluggesellschaft.

2. Impfungen, medizinische Vorkehrungen
Hepatitis A und B wird empfohlen, ebenso wie eine Impfung gegen Tollwut.
Für ein humanitäres Visum ist (zumindest in Frankfurt (Main)) kein HIV-Test erforderlich (Stand Dezember 2012)

3. Wohnungssuche
• Ansprechpartner, Wohnportale etc.
Eure Ansprechpartner unterstützen euch in der Regel bei der Suche nach einer Unterkunft

Schaut auch mal auf Facebook. Inzwischen gibt es einige Studentengruppen/vereinigungen, die bei der Wohnungssuche Hilfe anbieten (wer in St.Petersburg oder Moskau ist, sollte mal bei 2RU oder ESN vorbeischauen)

• empfehlenswerte Vermieter und Wohngegenden
Wer in Nowosibirsk-Akademgorodok nicht in eine Gastfamilie bzw. zur Untermiete wohnen will, der wohnt am besten im Studentenwohnheim im eigenen Zimmer mit zu zweit geteiltem Bad. Es gibt echt schöne neue Wohnheime mit vielen Studenten aus aller Welt. Das Prinzip WG hingegen kennt man nur selten, freie Wohnungen gibt es kaum und die Mietpreise sind hier ziemlich hoch im Vergleich zur Stadt.

In Samara gibt, wie in den meisten russischen Städten, mehrere Wohnheime und eine evangelische Kirche, die auch Freiwillige aufnimmt. Der Aufenthalt in einer russischen Gastfamilie ist allerdings in den meisten Fällen besonders empfehlenswert

4. Packliste
• Reiseapotheke

• Was man auf keinen Fall vergessen sollte

• Gastgeschenke
Ich kenne keinen russischen Kühlschrank, an dem keine Magnetsammlungen hängen würden. Beliebt sind auch tolle Kosmetik, Taschenwärmer, Früchtetee (gibt’s in Russland wenig), Teezubehör, Kaffee und allerhand typische Deutschland-Souvenirs. Wenn es was Süßes sein soll: Ahoi-Brause, Special-Editions von Milka- und RitterSport-Schokolade, After Eight, Schokoküsse, Marshmallows, Knusperflocken, Lebkuchen oder Marzipan. Gummibärchen in Massen mitnehmen, gibt es so gut wie nicht in Russland. Auch toll für (Schul-)Kinder sind Adventskalender.

5. Zur Einstimmung: Filme, Bücher und Musik über und aus dem Land
Wladimir Kaminer schreibt lustig und schlicht über das Berliner Leben aus der Sicht eines Russen.
Toller Film: O chyom govoryat muzhchiny – Darüber reden die Männer (О чём говорят мужчины), leider nur auf Russisch, eventuell mit englischen Untertiteln zu finden.

Meldet euch unbedingt bei Couchsurfing an. Es gibt viele interessante Russen, die einem die Stadt etc zeigen wollen. Darüber habe ich die meisten meiner Freunde kennengelernt.

6. Wie komme ich an weitere Infos?
• Webseiten
http://www.deutsche-nowosibirsk.de/
http://www.russisches-konsulat.de/

• Reiseführer: „Russland- Europäischer Teil“ von Baedeker

• Blogs, Newsfeeds etc

Vor Ort
1. Kosten
• Lebenshaltung (Miete und Verpflegung)
In Novosibirsk scheint es normal zu sein, dass man pro Monat 200€ für die Miete und 50€ für die Verpflegung zahlt, aber das kann in jedem Ort und in jeder Familie unterschiedlich sein

• Vergünstigungen, spezielle Angebote (z. B. für den Nahverkehr oder Museen; Vergünstigungen durch den Freiwilligenausweis)
Sich einen Schülerausweis der Schule ausstellen lassen schafft bessere Vergünstigungen als der Freiwilligenausweis.

2. Verkehrsmittel
• Wie komme ich am besten zu meiner Einsatzstelle?

• Öffentlicher Nah- und Fernverkehr: In den meisten russischen Städten ist das Straßenbahnnetz sehr gut ausgebaut, aber gerade am Anfang, wenn man noch wenig russisch kann, muss man aufmerksam sein, da die Straßenbahnen auch mal gern eine andere Strecke fahren. In den größeren Städten gibt es auch gute Metro-Verbindungen. Am allermeisten bewegt man sich jedoch mit der berühmt-berüchtigten Marschrutka durch die Städten, aber auch durch das ganze Land (bei Fernfahrten). Die Fahrt mit einer Marschrutka ist sehr preisgünstig.

• Anreise zum Zwischenseminar: Besonders viel Spaß macht es mit dem Zug zum Seminar anzureisen, auch wenn die Fahrt oft mehrere Tagen dauern kann. In den Zügen lernt man Russland wirklich kennen und sieht viel vom Land. Die Fahrten hinterlassen meistens einen nachhaltigen Eindruck vom Land und seinen gastfreundlichen Menschen.

3. Medien
Unbedingt beim russischen Facebook „vkontakte.ru“ anmelden, das kann man auch auf Deutsch einstellen und ist zum Kontakte knüpfen, Filme gucken und Musik hören absolut wunderbar.
SIM-Karten von MTS (russisch: MTC) oder Megafon haben fast alle, dadurch ist der Tarif supergünstig.

• gute Radiosender: Европа Plus, Megapolis

• Stadtanzeiger

• Tageszeitungen: Novaja Gaseta („Новая газета“), Moskauer Deutsche Zeitung

4. Einkaufen

• Lebensmittel, Haushaltsartikel: Die russischen Süßigkeiten sind ganz besonders empfehlenswert, zum Beispiel: Merengi, Pomadka oder „Aljonka“-Schokolade. Ansonsten sind russischen Suppen wie Soljanka, Borsch und Schi sehr lecker.

• Souvenirs, Landestypisches
Russische Cartoons sind ein gutes Mitbringsel für große und kleine Zeichentrickfreunde ohne Sprachkenntnisse. Allen voran „Nu Pagodi! (Ну Погоди!)“, das russische Tom und Jerry mit einem Hasen und einem Wolf und „Mascha i medwed (Маша и Медведь)“, Mascha und der Bär, ganz neue animierte russische rotkäppchenmäßige Geschichten als Serie.

• (Wochen-)Märkte: In jeder russischen Stadt gibt es mindestens einen Markt. Diese muss man wirklich besuchen, da das eine spannende Erfahrung ist und die Produkte wirklich frisch vom Land kommen.

5. Freizeittipps
• Sport
In Nowosibirsk: Das Fitnessstudio FitStyle hat mehrere Filialen. In Akademgorodok bieten sie Monatsverträge für ca. 37 Euro an. Da gibt’s dann Kurse von Cycling über Streching und Club Dance Mix bis hin zu Strip Aerobic alles. Natürlich gibt’s auch einen Geräteraum und eine Sauna. Russischkenntnisse braucht man eigentlich nicht.

Und Ski fahren sowie Schlittschuh fahren im russischen Winter nicht vergessen!

Reiten am Ob-Stausee macht Spaß! Genauso wie Schlittschuh fahren auf der Wolga!

• Insidertipps zu Sehenswürdigkeiten

• Ausgehen (Bars, Kneipen, Kino, Konzerte, Diskos, bestimmte Viertel oder Gegenden)
Den Türstehern immer sagen, dass man aus Deutschland kommt, dann muss man meistens keinen Eintritt bezahlen.
Ballett ist in Russland sehr beliebt, wunderschön und nicht so teuer (Karten teilweise schon ab 5 Euro). Allgemein sind Theaterbesuche in Russland sehr toll (meistens gibt es mehrere Theaterhäuser, wie ein Dramatheater, ein klassisches Theater, eine Komödie oder ein neues Theater), da sie sehr günstig sind und man wirklich viel über die russische Theaterkultur lernen kann und nebenbei lernt man noch ein wenig russisch.

• Reisen im Land, Ausflugstipps
Moskau ist definitiv eine Reise wert, besonders z.B. wenn man gerade in Sankt Petersburg ist. Mindestens ein Wochenende sollte es aber schon sein. Empfehlung: Napoleon Hostel zum Übernachten.

Moskau und St. Petersburg sind wirklich ein Muss, auch für längere Zeit! Beide Städte sind wahnsinnig schön und interessant! Auch toll ist der so genannte „Goldene Ring“ um Moskau herum mit den alten russischen Städten wie Sergijew Possad, Susdal, Kastroma, Twer,…

Eine Reise an die wunderschöne und mysteriöse Wolga ist auch empfehlenswert! Für Geschichtsinteressierte lohnt es sich auch nach Wolgograd zu fahren.

Auch wirklich schön ist Kasan, die muslimische Hauptstadt Russlands, die eine beeindruckende Mischung aus muslimischer und russischer Kultur aufweist. Die Stadt hat einen schönen Kreml und mehrere Moscheen, wie die Kul-Scharif-Moschee. „Der Tempel aller Religionen“ ist einzigartig.

6. Sprachkurs
• Möglichkeiten zur Information

• Verschiedene Anbieter
Die NGU in Nowosibrisk – Akademgorodok bietet sehr tolle Sprachkurse an und bindet einen gleich ins Uni-Angebot und -Leben mit ein.

In Sankt Petersburg kann ich Liden&Denz empfehlen ( ist aber ein wenig teurer)

In Samara ist „Speaking Planet“ eine sehr nette kleine Sprachschule, die von mehrsprachigen Studentinnen geleitet wird und die einen meist gleich zu vielen Ausflügen und Events einladen.

7. Lebensweise
• Esskultur: Die meisten Russen essen gern Salate (mit viel Mayo und allem möglichen Kraut), die typisch russischen Suppen wie Borsch und Soljanaka und viel Fleisch. Es gibt superleckere Nachspeisen und Desserts, wie zum Beispiel Merengi oder Torten (zum Beispiel „Märchen“-Torte). Mittags und nach dem Abendessen gibt es immer sehr viel Tee.

• Dos and Don’ts im Alltag: Don’t- Auf keinen Fall laut in der Öffentlichkeit die Nase putzen! Polizisten auf der Straße sollte man keine große Beachtung schenken, solange sie einen nicht direkt ansprechen.

• Dresscode/Kleidung
Dicke Mäntel vor Ort borgen, dann nehmen sie keinen Platz im Koffer weg und man kann sich so anziehen, wie man in Deutschland nicht unbedingt würde und/oder bräuchte. Den russischen Sommer und Winter nicht unterschätzen! Im Winter ist es sehr kalt (-35) und im Sommer gern (+35)

• Feiertage, besondere Anlässe
Der Tag des Lehrers ist im Oktober, viel Spaß dabei! Männertag ist der 23. Februar, Frauentag (wird megagroß gefeiert) der 8. März. Am 9. Mai feiert Russland den Sieg über Deutschland. Weihnachten ist am 7. Januar, das wird kaum zelebriert, dafür aber Neujahr am 31. Dezember/1. Januar sehr groß.

• Rauchen, Alkohol
Russland hat seit dem 1. Juli 2014 eins der schärfsten Rauchergesetze auf der Welt! Rauchen ist in allen Gebäuden, auch in Bars und Kneipen, verboten. Es ist auch verboten auf den Terrassen und in Hauseingängen zu rauchen. Erst wenn man 10 Meter Abstand zu dem Restaurant, Kneipe, Bar, etc. hat, darf man rauchen. Der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit ist überall verboten. Alkoholische Getränke dürfen nach 22 Uhr (manchmal auch 21 Uhr) nicht mehr verkauft werden.

8. Gay Travel

9. Sicherheit
Keine Taxis vom Straßenrand anwinken, sondern immer über eine Zentrale bestellen. Abends lieber ein Taxi nehmen als zu Fuß gehen.

Ich sehe das eher unproblematisch – bin als Mädchen öfters abends noch nach Hause gelaufen. Es kommt einfach drauf an, wo man wohnt. Ansonsten am besten ein Taxi über YandexTaxi bestellen.

10. Reisetipps für Frauen
Frauen reisen sicher. Bei Reisen im Zug gibt es auch meistens extra „Frauenabteile“, die nur 5 Euro mehr pro Fahrt kosten.

11. Kuriositäten, Sonstiges