Vor der Einreise

Anreise

  • Visum (Beantragung, Verlängerung)

Die Beantragung des Visums für Madagaskar hat bei mir überhaupt keine Probleme bereitet. Als Ansprechperson wurde mir Herr Michael Krebs (Honorarkonsul in München) empfohlen, über den die Abwicklung wirklich sehr unproblematisch verlief (http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/Madagaskar/VertretungenMadagaskar.html). Nach drei Tagen hatte ich mein dreimonatiges Visum in meinem Reisepass stehen. Die Verlängerung lief anschließend über das Goethe-Zentrum in Antananarivo, sodass ich mich diesbezüglich um nichts kümmern musste und lediglich drei biometrische Passbilder einreichen musste. 

  • Verkehrsmittel zur Einreise (Landweg, Luftweg, Schiff)

Die Einreise nach Madagaskar läuft logischerweise über den Luftweg. Ich hatte eine Verbindung mit Air Austral von Düsseldorf über Paris und La Réunion. Es gibt ebenfalls Direktflüge von Paris nach Tana, jedoch keine von Deutschland nach Madagaskar. Andere Routen gehen z.B. über Johannesburg oder Mauritius. Günstig ist jedoch keiner der Flüge (momentan etwa 1300-1500 Euro). Von Air Madagaskar als Fluggesellschaft kann ich nur abraten. Sie sind sehr unzuverlässig, die Flüge sind häufig verspätet oder fallen komplett aus. 

 

Wohnungssuche

  • Ansprechpartner, Wohnportale etc.
  • empfehlenswerte Vermieter und Wohngegenden

Ich habe bei Madame Baovola Radanielina, der Leiterin der Sprachabteilung des Goethe-Zentrums gewohnt und kann dies als Wohnmöglichkeit nur sehr empfehlen. Zwar wohnt sie etwas außerhalb des Zentrums (ca. 30 Min. mit dem Bus, 15 Min. mit dem Taxi, wenn der Verkehr rollt), aber dafür sehr ruhig und vor allem auch sehr sicher. Es gibt eine Internetverbindung, eine eigene Küche und ein super leckeres Frühstück jeden Morgen. Außerdem gibt es zwei Haushälterinnen, die einmal in der Woche die Zimmer putzen und die Wäsche waschen. Also absoluter Luxus für madagassische Verhältnisse. Baovolas „Gästehaus“, welches über einen separaten Eingang verfügt, bietet Platz für fünf Praktikanten, meistens andere Deutsche. Die Miete liegt im madagassischen Vergleich recht hoch, bietet jedoch auch viel Komfort und ist meiner Meinung nach daher völlig in Ordnung. Es sind keine 200 Euro. 

Packliste

  • Reiseapotheke

Was die Reiseapotheke angeht, ist vor allem der Punkt zu berücksichtigen, dass alle Medikamente vor Ort zu einem günstigeren Preis gekauft werden können. Malariaprophylaxe (Malarone) ist dort z.B. deutlich günstiger als in deutschen Apotheken. Also überlegt euch, ob ihr euch vielleicht erst nach eurer Ankunft in Madagaskar mit Medikamenten eindecken wollt. So bleibt außerdem mehr Platz im Koffer. Wichtig sind auf jeden Fall Durchfalltabletten und ich war außerdem sehr froh, ein Antibiotikum aus Deutschland für den Notfall dabei gehabt zu haben. Generell kann ich euch nur empfehlen, besser gesund zu bleiben, da die Ärzte in Madagaskar z.T. die abenteuerlichsten Diagnosen stellen. 

  • Was man auf keinen Fall vergessen sollte
  • Gastgeschenke

Als Gastgeschenk bietet sich vor allem Schokolade und Weingummi aus Deutschland an. Ist bei mir immer sehr sehr gut angekommen. Zwar gibt’s kleine Mengen davon auch in den dortigen Supermärkten, aber zu recht teuren Preisen. 

Zur Einstimmung: Filme, Bücher und Musik über und aus dem Land

Wie komme ich an weitere Infos?

  • Webseiten
  • Reiseführer

Hier ist vor allem der Lonely Planet (es gibt ihn nur auf Französisch) oder Dumont Reiseführer zu Madagaskar zu empfehlen. 

  • Blogs, Newsfeeds etc.

Klaus Heimer, deutscher Journalist in Madagaskar, verschickt täglich einen Madagaskar-Newsletter per Mail. Bei Interesse einfach eine Anfrage an klaus.heimer@yahoo.de oder promadagascar@gmail.com schicken. 

 

Vor Ort

Kosten

  • Lebenshaltung (Miete und Verpflegung)

Insgesamt sehr günstig, sodass die 350 Euro Taschengeld von kulturweit im Normalfall ausreichen sollten. Eine Übernachtung im Hotel findet man schon ab 3-5 Euro die Nacht. Ein Mittagessen ebenfalls für 1-3 Euro. 

  • Vergünstigungen, spezielle Angebote (z. B. für den Nahverkehr oder Museen; Vergünstigungen durch den Freiwilligenausweis)

Vergünstigungen gibt es in Madagaskar in der Regel nicht. Als Weißer zahlt man eher einen Aufschlag auf den Normalpreis. 

Verkehrsmittel

  • Wie komme ich am besten zu meiner Einsatzstelle?
  • Öffentlicher Nah- und Fernverkehr
  • Anreise zum Zwischenseminar

Medien

  • gute Radiosender
  • Stadtanzeiger
  • Tageszeitungen
  • Blogs, Newsfeeds etc.

Einkaufen

  • Lebensmittel, Haushaltsartikel

Generell gilt, Einkaufen im Supermarkt ist nur etwas für reiche Madagassen. Alle anderen kaufen ihre Lebensmittel auf der Straße bzw. auf dem Markt. Gerade Gemüse und Obst sind super günstig und an jeder Ecke zu bekommen. Teuer sind hingegen alle importierten Waren, so z.B. Kosmetikartikel (vor allem Tampons), aber auch Käse, Joghurts, Müsli etc. Auf Körnerbrot muss man leider auch in Madagaskar verzichten. 

  • Souvenirs, Landestypisches

Vor allem natürlich Vanille und andere Gewürze. Ein halbes Kilo Vanille bekommt man für etwa 14 Euro. Man sollte jedoch schauen, bei wem man kauft, da die Qualität nicht immer gleich gut ist. Ansonsten gibt es mehr oder weniger überall Souvenirmärkte… Kunsthandwerk aus Rosenholz und anderen Edelhölzern werden ebenfalls überall angeboten, dürfen jedoch nur mit bestimmter Genehmigung nach Deutschland eingeführt werden und sollten eigentlich gar nicht gekauft werden, da es mittlerweile geschützte Holzarten sind. 

  • (Wochen-)Märkte

5. Freizeittipps

  • Sport
  • Insidertipps zu Sehenswürdigkeiten
  • Ausgehen (Bars, Kneipen, Kino, Konzerte, Diskos, bestimmte Viertel oder Gegenden)

In Tana kann ich besonders das Institut Francais (IFM) empfehlen. Dort kann man in einer Art Kinosaal nicht nur kostenlos Filme schauen, sondern am Wochenende auch interessante Theaterstücke, Tanzaufführungen oder diverse Livekonzerte besuchen. Ein Monatsprogramm gibt’s im Eingangsbereich.

  • Reisen im Land, Ausflugstipps

Der Punkt „Reisen im Land“ lässt sich so einfach nicht beschreiben. Zu beachten ist auf jeden Fall, dass jede Reise sehr bis sehr sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und nur selten besonders komfortable ist. In der Regel ist man mit dem Buschtaxi (Taxi Brousse) unterwegs. Viele Straßen sind in einem sehr schlechten Zustand und manche zur Regenzeit sogar komplett gesperrt. Für 50 km kann man in etwa eine Stunde einrechnen, bei manchen Straßenverhältnissen geht’s jedoch auch noch langsamer voran und Autopannen bleiben natürlich auch nicht aus. Nichtsdestotrotz ist das Unterwegssein in Madagaskar an sich schon ein echtes Erlebnis und bringt viele lustige Geschichten hervor. 

6. Sprachkurs

  • Möglichkeiten zur Information
  • Verschiedene Anbieter

Ich habe privaten Sprachunterricht bei einer madagassischen Deutschstudentin von der Uni in Tana genommen. Da man am Goethe-Zentrum sehr schnell Kontakt zu Studenten findet, dürfte es nicht lange dauern, an einen Sprachlehrer (für Französisch oder auch Madagassisch) zu gelangen. Für zwei Zeitstunden habe ich weniger als 6 Euro bezahlt. 

7. Lebensweise

  • Esskultur

Der Madagasse isst morgens, mittags und abends Reis. Dazu gibt’s den sogenannten „Reistee“, angebranntes Reiswasser. Außerdem wird sehr viel fritiert und sehr viel Fleisch gegessen. Als Vegetarier stößt man nicht immer auf Verständnis und es braucht im Restaurant unter Umständen mehrere Anläufe, bis vegetarisches Essen auf dem Teller landet. In Tana gibt es jedoch sehr viele sehr gute Restaurants, in denen man für wenig Geld sehr leckeres Essen bekommt. 

  • Dos and Don’ts im Alltag
  • Dresscode/Kleidung

Zwar tragen die madagassischen Mädels im Allgemeinen recht knappe und figurbetonende Kleidung, jedoch würde ich den deutschen Praktikantinnen nicht empfehlen allzu leicht bekleidet über die Straße zu laufen. Als Weiße erregt man eh schon sehr viel Aufsehen, das muss man nicht noch zusätzlich steigern. Hotpants also besser daheim lassen und dafür Leggins und dünne (mindestens knielange) Stoffhosen einpacken. Es geht dabei darum, dass ihr euch wohl fühlt und nicht ständig eine Hand an Po kleben habt, ein „gesellschaftliches Tabu“ sind kurze Hosen oder Röcke in Madagaskar jedoch nicht. 

  • Feiertage, besondere Anlässe
  • Rauchen, Alkohol

Eine Schachtel Zigaretten kostet weniger als einen Euro. Der Madagasse kauft seine Zigaretten jedoch in der Regel „stückweise“. Wein, Sekt und hochprozentiger Alkohol sind sehr teuer in Madagaskar. Abgesehen vom Rum natürlich, den gibt es dort überall und zu sehr günstigen Preisen. Die Spezialität ist Rum arrangé, also Rum mit darin eingelegten Gewürzen oder Früchten. Das Bier in Madagaskar (vor allem THB) ist süffig und lecker und wird meistens in 0,6 Literflaschen verkauft. 

8. Gay Travel

9. Sicherheit

Nach Einbruch der Dunkelheit sollte man nicht mehr zu Fuß unterwegs sein. Weder alleine noch in Gruppen. Taxi nehmen. Im Zentrum von Tana gibt es leider auch Bereiche, wo selbst tagsüber die Gefahr eines Überfalls auf „Weiße“ recht groß ist. Rucksäcke im Getümmel daher nie auf dem Rücken, sondern vor der Brust tragen und am besten so wenig Wertgegenstände wie möglich bei sich tragen. Eine „Bauchtasche“ für Kreditkarte und Bargeld empfiehlt sich. Auch Handys können während des Telefonierens in der Öffentlichkeit vom Ohr gerissen werden. Aufpassen. Wenn man jedoch ein paar „Regeln“ beachtet und einigermaßen auf sich aufpasst, ist alles gut. Auf dem Land ist die Lage etwas sicherer als in der Großstadt, aber auch hier gibt es Kriminalität. Daher ist stets Vorsicht geboten. 

10. Reisetipps für Frauen

11. Kuriositäten, Sonstiges