Meine lieben Blog-Leser,
ich hänge sehr hinterher mit meinen Blogeinträgen, aber ich versuche mich zu bessern. Jetzt erst mal der Nachtrag zu meiner ersten Woche in Beltinci!
Endlich angekommen!, dachte ich so bei mir, als ich und mein Koffer aus dem Zug an der Station Lipovci gestiegen bin. Der Zug, ein IC, hat mich vom Tempo her eher an eine Regionalbahn in Deutschland erinnert. Die Toiletten waren auch sehr interessant, weil man beim Spülen die Gleise sehen konnte… Im Zug hatte ich übrigens eine recht ambivalente Begegnung mit einem Slowenen. Er, vermutlich 8 Jahre alt, hat mich zuerst nur angestarrt – oder angeflirtet? Also probieren wir mal Kommunikation per Zettel – aber Fehlanzeige, der Junge schweigt. Dann hatten wir eine Menge Spaß, uns gegenseitig zu erschrecken, aber dann wurde es komisch, denn er hat seine Grenzen ausgetestet: Liebevoll streckt mir der Junge seinen Mittelfinger mitten ins Gesicht. Das fand ich dann nicht mehr so witzig – also habe ich ihn ignoriert. War das etwa ein böses Omen?
Naja, zurück nach Beltinci oder vielmehr hin :). Beltinci selbst hat übrigens keinen Bahnhof – der nächstgelegene Bahnhof ist in Lipovci, was zur Gemeinde Beltinci gehört. Lidija, meine Ansprechperson, hat mich freundlicherweise mit ihrer Tochter Ivona vom Bahnhof in Lipovci abgeholt. Schwer haben wir uns nicht getan, uns zu erkennen. Es gibt nicht so viele Menschen, die mit einem ein-Tonnen-Koffer an einem Wochentag nach Lipovci verirrt und genau so wenige Menschen, die einen solchen Menschen erwarten. Also begrüßten wir uns herzlich :). Besonders lange hat dann die Fahrt nach Beltinci nicht gedauert und dann habe ich zum ersten Mal den Ort gesehen, der mein Zuhause für die nächsten sechs Monate sein wird (mehr dazu unter dem Punkt Beltinci). Mein erster Gedanke: Na, Gott sei Dank, es gibt einen, nein, zwei Supermärkte! Also verhungern werde ich schon mal nicht.
Einen freundlichen Empfang gab es auch vor meiner Wohnung. Ich lebe jetzt in einer 70 m² Wohnung. Im Vergleich zu meiner Wohnung von 26 m² in Hamburg fühle ich mich hier fast ein wenig einsam. Ich habe eine Wohnküche und ein riesiges Badezimmer und ein Schlafzimmer. Ich glaube, ihr könnt ein paar Fotos sehen, wenn ihr mal Geza pub googelt. Ich wohne nämlich über diesem Pub. Geza, das ist mein Vermieter, ist hier in dieser Region ein bekannter Komiker. Sein Motto ist: Geza se zeza – Geza erlaubt sich einen Spaß. Späße, die oft unter die Gürtellinie gehen – angeblich. Aber der Empfang war sehr herzlich – falls ich irgendetwas brauchen sollte, sollte ich es nur sagen. Dank eines lieben Präsentkorbes von Lidija war ich verköstigt und jetzt brauchte ich nur eins: Endlich Koffer auspacken! Zwei Stunden später war ich dann mit der kompletten Wohnungseinrichtung fertig. Aber es war immer noch so leer… Aber jetzt erst mal, Heia, morgen lernst du noch mehr slowenische Jungen kennen!
Beautyful ol‘ city. Nice Tower… ‚Sure you’ll have a great time!
An die Toiletten mit der Spuelung wo man die Gleise ehen kann, kann ich mich noch erinnern. Das macht mich wohl wirklich alt. 🙂